Spiegel 8" Erstversuch

  • Hallo !


    Heute morgen habe ich begonnen mit dem Grobschliff für meinen ersten Spiegel (8"). Ich habe ca. 2h geschliffen, MOT, mit ziemlich viel Überhang. Als Tool habe ich mir ein Feinsteinzeug-Tool gebaut, mit der gleichen Größe.
    Es lief alles ganz gut, na ja, ausser dem Muschelbruch, aber das sehe ich nicht so eng, ist eh mehr auf der Seite als auf der Fläche die geschliffen wird.


    Als Pfeiltiefe möchte ich so ca. 2.4mm erreichen, also irgendwas zwischen F5-F5.5
    Nun habe ich heute in der Mitte so ca. 1.2mm geschafft. Ca. 6-8mm des Randes sind so gut wie gar nicht geschliffen, also noch plan.
    Seltsamerweise hat das Tool an den Rändern aber schon ca. 2mm verloren, ist das ok, wo doch erst 1.2mm am Spiegel weg sind ?
    Ich würde jetzt erstmal MOT mit nicht mehr ganz so viel Überhang weitermachen, evt. nur 1/4-1/3 des Durchmessers als Überhang.


    Was meint ihr als Profis dazu ?


    Viele Grüße & danke !
    Thomas


    PS: Bin mal gespannt ob ich morgen in den Armen Muskelkater habe ...

  • Hallo Thomas,
    kleiner Tipp am Anfang: Immer in Krümmungsradien denken. Die Pfeiltiefe ist dann nur ein Ergebnis der Krümmung. So fällt einem die Beurteilung der richtigen Strichführung leichter. Muss ich die Krümmung verändern oder einfach nur tiefer ins Glas hinein. Bei gleicher Krümmung nimmt die Pfeiltiefe mit steigendem Durchmesser zu (also bis der Rand auch angegriffen ist). Gleiches gilt für das Tool: Ist die Mitte schon angeschliffen oder noch plan?
    Außerdem wirst Du merken, dass mit steigender Krümmung das Schleifverhalten sich leicht ändert. (Übertrieben formuliert: Schneide ich meine Tomate auf einem flachen Brett oder in einem Suppenteller).


    Das Verhältnis von 2mm Toolabtrag zu 1,2mm Glas passt im Großen und Ganzen. Man müsste die Kubikmillimeter Abtrag in Beziehung zu einander setzen. Die weichen Fließen bauen deutlich schneller ab.
    Ich hoffe die Fließe hat 6mm oder mehr, damit Du sie nicht durchschleifst. Sonst fängt der Ganze Mist von vorne an (mit Tool anpassen etc.)
    Gruß

  • Hallo Kalle,
    danke für Deinen Kommentar. Die Fliese ist 9mm dick, ich hoffe das reicht. Inzwischen habe ich die Pfeiltiefe erreicht (2.5mm), und auch ein Kreuz auf dem Spiegel verschwindet gleichmäßig, egal ob TOT oder bei MOT. Ich werde jetzt mal mit der nächsten Körnung weitermachen und da abwechselnd TOT und MOT schleifen.
    schönen Gruß,
    Thomas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: thom_orion</i>
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    Es lief alles ganz gut, na ja, ausser dem Muschelbruch, aber das sehe ich nicht so eng, ist eh mehr auf der Seite als auf der Fläche die geschliffen wird. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo,
    Hast du eine Fase am Rand angebracht? wenn nicht dann hole das noch nach! Mit einem Carbostein oder Wetzstein wird der Rand im 45 Grad Winkel unter Wasser abgeschliffen bis da eine Fläche von etwa 1-2mm Breite entstanden ist. Das schützt vor Muschelbrüchen. (Man bekommt auch einen Muschelbruch durch den kleinsten Rempler an einer beliebigen Glasfläche. Da gibts kein Mittel dagegen außer äußerste Vorsicht!)
    Grüße marty

  • Hi Thomas,
    wenn Du bei jedem Kornwechsel die Fase zuerst mit dem akutellen Korn und einer Glas-/Fließenscherbe für 20 min. nachschleifst, wird sie Dir glücklich erhalten bleiben und schön glatt werden.


    Und ins Waschbecken/Wanne (falls so gehandhabt), gehört zuvor ein eine Stück von einer Antirutschmatte/gelöcherter Spüllappen o.ä., damit der Spiegel bei Abwasch nicht direkten Kontakt aufbauen kann. Meist hat man ja schon ganz zittrige Hände und eine Hand wischt während die andere kaum noch hält. Und dann noch alles mit Seife verschmiert. [:)]


    Genauso auf dem Schleiftisch: Kaffeetasse oder andere Glas-/Metall-/Keramikteile (z.B. Bierflasche?, Würstchenglas mit Poliersuspension) ganz weit weg vom Spiegel. Du kennst ja Murphys Law vom fallenden Butterbrot.
    Gruß

  • Hallo Profis !
    Danke für eure Tipps. Ich bin jetzt inzwischen mit dem 5(mü) Pulver durch, denke ich mir zumindest. Die Oberfläche ist sehr gleichmäßig, Kratzer oder größere Pits kann ich nicht finden, was ich mit der Lupe sehe sind alles Staubkörner. Am Ende des 9mü Pulver hatte ich am Rand einen kleinen Kratzer von 1cm Länge, der ist nun aber auch verschwunden. Mit dem 5mü habe ich nun auch nur 2 Chargen TOT und 2 Chargen MOT geschliffen.
    Mein Foucault Tester ist noch nicht ganz fertig, aber mit dem Taschenlampentest messe ich einen Radius von 212cm. Das ist auch so wie ich es wollte. Auf ein Stück Papier projeziert, ist das Abbild der (LED) Taschenlampe bei 212cm nur noch ca 7mm im Durchmesserund einigermaßen scharf abgegrenzt. 1cm vor oder zürück wird der RAnd schon unschärfer. Meint ihr daß das ausreicht, ist der Spiegel damit spährisch genug ?
    Noch einen Tipp von euch wäre toll zum Thema Polier/Parabolisiertool.
    Mein Fliessentool ist ja 8", so wie der Spiegel. Soll ich da die Pechhaut drauf giessen, oder ein neues Tool (kleiner??) machen ?


    Danke für die Hilfe & viele Grüße,
    Thomas

  • Hallo Thomas,
    ob er spärisch ist, erfährst Du am einfachsten mit dem "Edding-Test". Male ein "Zielkreuz" mit dem Stift auf Tool und Spiegel und verfolge, ob sich sich beim Schleifen das Kreuz gleichmäßig abträgt. Wichtig ist nicht, ob es nach 2 oder 5 Minuten verschwunden ist, sondern nur, ob es gleichmäßig verschwindet. Unter normalen Umständen dürfte ein 200mm Spiegel aber keine Probleme machen. Da muss man schon vorsätzlich gegen die Sphäre schleifen und Dein Tool würde bocken und Haken schlagen.


    Mit einer normalen Lupe (ca. 6x) wirst Du bei 5my kaum etwas erkennen können, 15x oder mehr wäre da schon besser. Einfach ein 15mm-Okular (ca.16x) oder 12mm-Okular (ca. 21x) umdrehen und mit einer Taschenlampe von unten beleuchten. Wenn es komfortabel sein soll: Ein Papierstreifen um das Okular wickeln und von innen einen schmalen Streifen passender Breite (Distanz ausprobieren) einkleben, damit das Okular nicht durchrutscht - fertig ist das Do-it-yourself-Mikroskop zum Aufsetzen.


    Zum Polieren kannst Du ohne Probleme mit dem Schleiftool weitermachen. Einfach Pech draufgießen. Vorher den Rand mit Kreppband sichern. Es darf ruhig eine Pechschicht von 6 bis 8 mm entstehen, nicht zu knauserig; was zuviel ist, lässt sich ja wegpressen. Und was am Rand übersteht im Wasserbad wegschneiden. Vorsicht "Sauerei" - am besten im Garten in einer billig Plastikschüssel. Die eignet sich dann prima auch zum Aufbewahren in den Pausen.


    Gruß

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