Habe Probleme beim Justieren, brauche Hilfe

  • Hallo liebe Sternfreunde,


    endlich habe ich mich getraut. Den heutigen Samstagnachmittag habe ich der Innenschwärzung meines Tubus mit dc-fix gewidmet. Das Ergebnis ist super geworden, aber jetzt der Haken:
    Ich mache die Ersteinrichtung mit der Filmdose, will heißen ich richte den Fangspiegel auf das hintere Tubusende aus. Der Hauptspiegel ist dabei noch draußen, um den Anblick möglichst übersichtlich zu halten.
    Nach dessen Einbau zentriere ich im Blick durch die Filmdose den Fangspiegel. So weit, so gut.
    Zur Kontrolle stecke ich den Laser ein. Dieser offenbart, dass ich einen Fehler gemacht haben muss. Der Strahl trifft nicht auf das Zentrum des Hauptspiegels, sondern etwas in Richtung OAZ-abgewandte Seite versetzt. Genauso versetzt, nur nicht ganz so weit, verlässt der Strahl den Tubus nach vorn hinaus.
    Stelle ich nun alles so ein, dass es mit dem Laser stimmt, ist es durch die Filmdose wieder krumm und schief. Was mache ich nur falsch?


    Viele Grüße,
    Sven.

  • Hi Sven,


    versuch´s mal der Reihe nach und schau dir auf meinen Seiten unter Astronomie/Justage/Newton-Justage die Vorgehensweise an.


    Wenn Du dich wirklich daran hälst, klappt´s auch mit dem Nachbarn!

  • Hallo Sven,


    vermutl. ist der Fangspiegel etwas auf der optischen Achse (die durch die Tubusmitte verläuft) verdreht. Ich hatte es auch schon mal, dass durch die Filmdose alles perfekt erschien, aber ein Lasertest ganz anderes ergab.


    CS Heinz

  • Hallo Sven.
    Das hat etwas mit dem Offset zu tun. Zumindest von meinem f5 kenne ich das Phänomen. Wenn man den Offset nicht berücksichtigt, liegt der FS ja nicht in der Mitte des Strahlenganges. Wenn du den FS ohne Offset einstellst, darf daher optisch bei der Einstellung des FS zum HS die HS Abbildung nicht mittig im FS erscheinen. Wenn du das aber trotzdem so einrichtest (HS Abb. im FS mittig) ist der FS nicht genau im 45° Winkel zur optischen Achse (darum zeigt der Laserpunkt nicht auf die Mittelmarkierung). Nur der Laser offenbart dieses. Dafür erscheint aber der FS Schatten mittig.
    Stellst du den Offset richtig ein, erscheint bei richtiger Justage die HS Abbildung im FS mittig, aber der FS Schatten erscheint nicht im HS mittig (und der OAZ erscheint im FS Schatten ebenfalls etwas verschoben).
    Stell den FS gleich von Anfang an mit dem Laser ein, und zwar so, daß der Laserpunkt gleichzeitig auf den ungefähren Offsetpunkt am FS und dann weiter auf die Mittelmarkierung auf dem HS fällt. So kannst du auch die seitliche Verkantung einstellen, denn wenn der Fangspiegel seitlich zum OAZ verkippt ist, so kann der Laserpunkt, wenn er in der Querachse zum Tubus mittig auf den FS fällt, auch nicht mittig auf den HS fallen.


    CS
    Mario

  • Hallo.


    Super, dass ihr so schnell geantwortet habt. Die Einstellung hatte ich nach Deiner Anleitung vorgenommen, Ekkehard. Deine Seite ist mir schon länger bekannt, und nachdem sie bei ziemlich vielen Justageproblemen immer wieder zur Lektüre empfohlen wird, ist sie für mich in dieser Beziehung zu einer Art "Standardwerk" geworden. (*schleim*) Dass ich den FS zum OAZ zentriert hatte (Schritt 1), vergaß ich leider zu erwähnen.
    Trotzdem habe ich Deine Anweisungen mit aller Akribie noch einmal durchgeführt, und obwohl ich die Fangspiegelhöhe in diesem Zuge noch einmal korrigiert hatte, sah das Ergebnis wieder ähnlich aus.
    Nachdem ich wusste, dass der FS ja nun richtig zum OAZ stehen müsste, habe ich Heinz' Vorschlag bekommen. Und das traf den Nagel auf den Kopf!
    Offensichtlich macht es einen wahnsinnigen Unterschied zwischen "scheinbar rund" und "ganz rund". Den FS habe ich dann so verdreht, dass der Laserpunkt die Hauptspiegelmitte trifft. Dann den HS noch eingestellt.
    Das Ergebnis ist nun fast zufriedenstellend. Ich werde es wohl jetzt erst einmal so lassen.
    Gott sei dank ist mein Teleskop von der langsameren Sorte, ein f/8. Daher brauche ich wohl kein Offset einzustellen, hoffe ich. Wenn es so wäre, würde ich wohl kapitulieren müssen. Trotzdem vielen Dank für den Tip, Mario.
    Meine nächste Anschaffung wird wohl ein Chesire, mit der Filmdose zu arbeiten ist nicht so das Gelbe vom Ei. Kennt jemand eine Bezugsquelle für das lange Chesire? Ich kenne leider keinen Händler, der es aktiv anbietet.
    Vielen Dank noch mal euch allen.


    Viele Grüße,
    Sven.

  • Hallo aus Berlin,


    ich hatte das selbe Problem. Mit der Filmdose justiert, und der Laser zeigt erheblich andere Einstellungen. Dachte zuerst an Konstruktionsfehler Teleskop.


    Lösung - Chesire Okular gekauft, Viel bessere Justage als mit Filmdose möglich - danach mit Laser getestet, alles im grünen Bereich.


    Das Chesire habe ich bei TS gekauft.


    Gruß


    Gerhard Dohrn

  • Moin Sven,


    ja...das übliche Problem!
    Ich selbst bekomme es bei der Grundjustage auch nicht genau genug mit der Filmdose hin.


    Das Ausrichten des FS ist mit dem LANGEN Cheshire sehr viel präziser machbar.


    Aber das hatte ich ja schon auf der Seite geschrieben.


    Das lange Cheshire gibt es z. B. bei TS und bei Scopequipment.

  • Hallo Mario,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">So kannst du auch die seitliche Verkantung einstellen, denn wenn der Fangspiegel seitlich zum OAZ verkippt ist, so kann der Laserpunkt, wenn er in der Querachse zum Tubus mittig auf den FS fällt, auch nicht mittig auf den HS fallen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau das ist der Denkfehler!
    Mit dem Laser kannst Du den FS N I C H T ausrichten!!
    Wenn Du den FS verkippst und gleichzeitig verdrehst, ist er im OAZ mit dem bloßen Auge krumm und schief zu sehen - und trotzdem lt. Laser alles in Ordnung.
    Der Laser - zumindest der übliche - projiziert ja nur einen Punkt und wenn der auf der Achse ist, heisst das noch lange nicht, daß das Teleskop kollimiert ist.

  • Hallo Ekki.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Laser - zumindest der übliche - projiziert ja nur einen Punkt und wenn der auf der Achse ist, heisst das noch lange nicht, daß das Teleskop kollimiert ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So habe ich auch gedacht, aber ich habs mehrfach ausprobiert, mit Filmdose kontolliert und auch mit kleinem 50mm FS ausprobiert, wo einem die kleinste Verkantung bei Feinabstimmung von Schritt 2 dann sofort auffällt. Wenn der Laser mittig auf den HS und <b>gleichzeitig</b> mittig auf den FS fällt, ist der Spiegel nicht verkantet. Habe dann auch das Gegenexperiment gemacht: Wenn ich den FS absichtlich verkante, muß ich den FS seitlich verschieben (Laserpunkt wandert von der FS Mitte weg), um den Strahl auf die HS Mitte treffen zu lassen.
    Wenn man nicht darauf achtet, daß der Laserpunkt auch mittig auf den FS fällt, und dann einfach nur den Laserpunkt auf den HS und dann wieder in sich zurück fällt, da kann man den FS schon wunderbar seitlich verkanten.
    Übrigens wende ich bei Schritt 3 nur noch die Barlowed Lasermethode an, absolut empfehlenswert, danke für die gute Beschreibung auf deiner HP .


    CS
    Mario

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