Messwerte 150mm Spiegel

  • Hallo,


    ich sag's gleich vorweg, ich hab wenig Ahnung vom Schleifen und vom Messen von Spiegeln. In den nächsten Wochen möchte ich beginnen, einen 10" zu schleifen, Material hab ich alles schon hier.


    Ich dachte mir, es wäre eine gute Idee, zuerst mal einen Foucault-Tester zu bauen und das Messen etwas zu üben. Um weiterhin etwas Gefühl für die Sache zu bekommen wollte ich einen 150mm f/5 Spiegel (GSO), der am Stern recht grausam abbildet (Überkorrektur) mal vermessen und ggf. korrigieren.


    Also: Foucault-Tester ist fertig, Spiegel ist vermessen und das kommt dabei raus:

    Ich hab insgesamt 10 Messreihen gemacht, immer mit einem ähnlichen Ergebnis. Und das passt irgendwie gar nicht zu dem Eindruck, den ich von dem Spiegel hatte.
    Ich empfand es als recht schwierig, die richtigen Abstände zu ermitteln, an denen die gegenüberliegenden Zonen dann gleich hell erscheinen. Die Messreihen wurden mit unterschiedlichen Masken (4 und 6 Zonen) gemacht, Startpunkt immer absichtlich verstellt, visuell und fotografisch, es kommt immer ein ähnliches Ergebnis raus.
    Was ich noch nicht gemacht habe sind Messreihen unter Verdrehung des Spiegels.


    Jetzt meine konkreten Fragen:)
    1. Wie kann die Foucault-Messung gut und der Startest grauslig schlecht sein?
    2. Die ganze Messung ist unsymmetrisch links und rechts. Kommt das vom Messaufbau oder liegt es am Spiegel?
    3. ich hab noch ein paar Bilder vom Durchgang der Messerschneide.
    Schneide von rechts, feststehende Lichtquelle, alle 1/10mm ein Bild:

    Sagt das irgend etwas aus?


    Und 4.
    Hat jemand Erfahrung mit dem Programm 'Foucault Test Image Analyzer'?
    Wenn ich obige Bilder damit bearbeite kommt nur Mist raus (Strehl 0.0)


    Und noch 5.:)
    Soll ich den 150er so lassen, oder besser mal überarbeiten?


    Danke schon mal vorab!


    Gruß
    Martin

  • hallo


    nach Figure XP hast du einen Superspiegel, auch die korrektur stimmt [:D], was hast den da gemessen oder als Überkorektur gewertret?
    na wenn ich mir die Bilder so anschaue hast du da wohl falsch gemessen. Ein systematischer Fehler, hatte mal ein Hilfsfernrohr das mir auch zu falschen Messungen verholfen hat, versuch doch mal was anderes, zB Pinstick? hast du das mit dem Auge gemessen oder der Kamera, auch mal anders machen?


    du hatest eine feststehende Lichtquelle kein Slitles?


    Die Bilder?
    Schneide 1/10mm weise bewegt[:o)] aber wohl die falsche Achse, du brauchst in Schnittweitendifferenzrichtung 2/10mm Schritte, die Schneide immer schön Mittig


    Deine messwerte stimmen nicht mit deiner Beschreibung (überkorigiert) und den Fotos überein.


    Gruß Frank

  • Hallo, wenn deine Messergebnisse stimmen, und ich denke schon, vielleicht ist dann der Fangspiegel schlecht? nicht immer alles auf den Hauptspiegel schieben.
    Gruß Erich

  • Hallo zusammen,


    danke schon mal für die Antworten.


    Macht es Sinn, die Bilderserie noch mal neu (und besser) zu machen? Sagt das etwas aus?


    Frank:
    Es ist ein Tester mit Punktlichtquelle. Die Lichtquelle kann ich sowohl am Schlitten, als auch feststehend montieren; macht aber im Ergebnis keinen Untzerschied.
    Ich hab bei der Bilderserie schon in der richtigen Achse verstellet, aber vielleicht zu wenig weit. Kann auch sein, dass es nicht 1/10 sondern 1/20 war je Bild:)
    Ich hab in der Tat durch ein kleines Hilfsfernrohr durchgeschaut. Ohne Hilfsfernrohr hab ich irgendwie keine Chance irgendwas sinvoll zu erkennen.


    Erich:
    Das mit dem Fangspiegel wäre eine Möglichkeit, kann ihn aber nicht mehr prüfen, da verkauft.


    Passt denn die Bilderserie mit den Messwerten irgendwie zusammen?


    Und weshalb steht im Diagramm auf der rechten Seite der X-Achse 100 und links 70?


    Gruß
    Martin

  • Hallo


    für mich sieht es auf deinen Bilder so aus als hättest du nur die Schneide von rechts nach links 1710mm weise reingeschwenkt, damit kann man nichts anfangen, bei 15x 1/10mm schnittweiten differenz, als 1,5mm wäre woh die Schattengrenze etwas gewandert



    100% und 70mm ???


    Gruß Frank

  • Hi Martin,


    warum 100 und 70? Ganz einfach. Auf der linken Seite ist der Radius in Millimetern angegeben. Auf der rechten Hälfte ist es der Radius in Prozent.


    Grüße,


    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    <br />
    warum 100 und 70? Ganz einfach. Auf der linken Seite ist der Radius in Millimetern angegeben. Auf der rechten Hälfte ist es der Radius in Prozent.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Au weia, ich dachte immer, ich kann lesen.
    Möglicherweise habe ich mich getäuscht:)


    Gruß
    Martin

  • Hallo,
    Der Spiegel ist leicht überkorrigiert, das kannst du sehen wenn du den Schieber in der Mitte des Fensters bewegst und das Zentrum der Kurve auf die Nullinie setzt. Dann ist die 70% Zone etwas hoch, vielleicht kann man das im Startest sehen, aber sonst ist der Spiegel vermutlich sehr gut.
    Natürlich kann so ein kurzer Spiegel besser deep Sky Objekte zeigen als Planeten, das liegt in der Natur der Sache.
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    Du schreibst Sterntest und Überkorrektur. War die Abbildung im Fokus schlecht oder hast Du nur im defokussierten Sternscheibchen die Überkorrektur gesehen? Im letzteren Fall kann es auch sein, dass Dein äußerster Rand etwas zu flach/runterpoliert ist (ist im FigureXP plot ja angedeutet). In den geposteten Foucaultbildern kann man das nicht so gut sehen. Wird mit einer Coudermaske die äußerste Zone gleichmäßig dunkel oder hast Du einen starken Helligkeitsverlauf vom inneren zum äußeren Zonenrand?


    Schlechte Fangspiegel erzeugen in erster Linie mal Astigmatismus, das sieht im Sterntest dann anders aus.


    Grüße
    Reiner

  • Hallo Martin!


    Ich hatte auch Probleme, visuell exakt die Zonen als gleichhell zu beurteilen. Deshalb mache ich den Foucault-Test jetzt mit einer Digi-Cam, welches das Bild live an einem 55cm TV-Gerät zeigt. Das funktioniert jetzt sehr gut und absolut reproduzierbar innerhalb der Messgenauigkeit!


    Vielleicht solltest Du ausserdem den Foucault-Tester als Slitless bauen? Den kann man kaum falsch bauen (nur für den Fall, dass Dein Tester nicht ok sein sollte).



    Gruß Harald

  • Hallo


    wegen der Überkorrektur, wenn du auf die Schaltfläche Find best conic Constat drückst, zeigt das Programm ja an wie der korrekturgrad ist.
    aber nichtz auf übernehmen klicken sonst muß man das umständlich im Setup zurückstellen


    Gruß Frank

  • Hallo zusammen,


    ich möchte mich mal ausdrücklich für die vielen Antworten bedanken.
    Ein Test mit Pinsticks hat nochmal ähnliche Ergebnisse geliefert.
    Vielleicht sind die Messungen ja doch nicht so daneben.


    Ziel war, die Messtechnik so zu beherrschen, dass einigermaßen objektive Ergebnisse rauskommen. Der Spiegel war ein Schnäppchen Restposten, durch Verkauf von FS, OAz und Rohrschellen fast geschenkt. Gekauft auch genau zu diesem Zweck, einen kleinen Spiegel reproduzierbar zu messen, ggf. zu korrigieren und dann ein kleines Scope für den Einsatz daheim, mit begrenztem Platz, zu haben.


    Der Einbau wird zügig erfolgen, und ich werde sobald wie möglich echte Star-Test Bilder vom Spiegel hier einstellen. Dann wird man vielleicht sehen, ob die Messungen mit den Ergebnissen unter Echtbedingungen über einstimmen.


    Reiner:
    Die Überkorrektur war nur am defokussierten Stern zu sehen; im Fokus für mich nicht, soweit ich mich erinnern kann. Ich bin aber auch hier nicht der Experte, kenne nur meine anderen Spiegel (ICS und TMB-MN) die für mich subjektiv eine perfekte Abbildung zeig(t)en.
    Durch diesen GSO hab ich nur an 4-5 Abenden durchgeschaut und dachte, dass dies nicht der Weisheit letzter Schluss sein kann.
    Allerdings war das damals mit 33% co (50mm FS) und labberiger GSO Spinne. Das wird sich ändern!
    Die Äußere Zone dunkelt gleichmäßig und sanft ab, wenn die Schneide in den Strahlengang geführt wird. Auch bei axialer Bewegung der Schneide Richtung Spiegel dunkelt die Zone auf beiden Seiten sanft und gleichmäßig ab (natürlich subjektiv, mangels Vergleich).


    Frank:
    Die Bilderserie war etwas daneben, weil ich wirklich nicht mehr genau weiß, in welchem Abstand die Bilder gemacht wurden. Deinen Hinweis auf 100/70 hab ich verarbeitet und hoffe, so was passiert mir nicht wieder ;))


    Harald:
    Auswertung über Webcam wäre traumhaft. Welches Objektiv verwendest du an der Webcam?


    Marty:
    Vielleicht wollte ich zu viele Fliegen mit einer Klappe schlagen, allerdings hoffe ich jetzt nach den guten Messungen, dass sich die schlechten Ergebnisse vom ersten Startest nach Einbau in einen ordentlichen Tubus mit kleinerem FS noch etwas relativieren und ein brauchbares, kleines Universalteleskop draus werden kann. Mal sehen.


    Wenn nicht, muss ich den Fehler in meiner Messtechnik suchen und kann ihn hoffentlich abstellen, bevor ich selbst anfange zu schleifen.


    Gruß
    Martin

  • Am Teleskop musst Du natürlich sicherstellen, dass es optimal kollimiert ist. Solche Fehler stellen alles andere in den Schatten. Außerdem würde ich mir die Fangspiegelhalterung mal anschauen (und auch die Hauptspiegelhalterung). Nicht, dass am Ende der Spiegel verspannt ist. Und dann lassen sich Startests auch nur bei gutem Seeing machen. Dem Diagramm nach zu beurteilen, gibt es an Deinem GSO nicht viel zu verbessern.
    Gruß

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