Stern-Test
Das lesenswerte Buch "Star Testing Astronomical Teleskcope" von H.R.Suiter hat bei
den synthetischen, weil über den Computer gerechneten, Beispielen den Nachteil bzw.
das Problem, wie man diese "künstlichen" Sternscheibchen-Bilder in die Praxis umsetzt.
Die Diskussion um den Sterntest leidet also darunter, daß aus der Ecke der Sympathi-
santen zu wenig bis gar keine Beispiele abgeliefert worden sind, die diesen Stern-Test
in der Praxis zeigen. Es fehlen also die Bild-Veröffentlichungen des Sterntestes
a) am Himmel bzw. Polarstern
b) auf irgendeiner anderen optischen Bank.
Weil ich aber die Argumente derer, die den Sterntest in der Praxis forcieren möchten,
durchaus ernst nehme, als weitere praxis-nahe und einfache Möglichkeit für den
Sternfreund, sein Gerät unabhängig prüfen zu können, wäre eine ganz konkrete An-
leitung, wie man das
a) fotografiert und
b) auswertet und
c) mit den anderen z.B. bei mir erstellten Tests vergleichen kann.
Den Stern-Test in Autokollimation mache ich seit vielen Jahr jeweils zu Beginn
einer Test-Serie. Damit kann man ziemlich gut die Justage des Meßaufbaues
überprüfen, und erkennt zugleich sofort in einer Art Übersicht die markanten
Fehler einer Optik - aber auch nicht mehr, und schon gar nicht quantitativ !
Also wirklich nicht quantitativ, um es nochmals deutlich zu wiederholen.
Mein Beispiel hier ist ein LE NEwton-Spiegel 250/1250 mit einer Randdicke von 19.75 mm
und einem Gewicht von 2235 Gramm. Auf beiden Bildern sieht man Beugungs-
Effekte, die von Staubteilchen meines 15 mm WW Spektros-Okulares her rühren.
Im Verlaufes des Threads werde ich dann die anderen Testergebnisse nachreichen.
Jetzt aber ein paar Fragen an Euch:
Welche der beiden Aufnahmen ist intra- welche extrafokal ?
Was schließt ihr aus den Unterschieden zwischen dem linken und rechten Bild ?
Was sagt euch die von den Störeffekten bereinigten Flächen der Sternscheibchen?
Könnt ihr etwas zur Korrektur dieses Spiegels sagen?
Wie groß könnte der Strehl sein ?
Was sagen euch die Sternscheibchen zur Glattheit der Fläche ?
Wie groß könnte bei diesem Spiegel die Höchstvergrößerung sein ?
Vielleicht findet ihr ja noch weitere Fragen.
Die Aufnahme ist doppelten so genau wie am Stern, weil das
Licht in Autokollimation zweimal über die Spiegelfläche
geht.
http://rohr.aiax.de/sterntest.jpg
Um eine ruhige und sachliche Diskussion möchte ich alle bitten!
Freundliche Grüße
Wolfgang Rohr