Hallo Gemeinde,
die Nacht von Freitag auf Samstag war für mich ja schon recht gut gelaufen.
Zuerst M78 und dann noch M64, das war ja schon mal was.
Und an dem eigentlichen Objekt dieser Nacht arbeite sogar noch. Davon später mehr.
Aber in der Nacht von Sonntag auf Montag, den 27. Februar hatte ich noch eine Lücke erwischen können.
M63, die Sonnenblumen Galaxie in den Jagdhunden, bewegte sich langsam in Richtung Zenit und forderte mich heraus.
Ein erster Versuch verlief leider nicht wie gewünscht. Nach gut fünf Minuten Belichtungszeit verschwand mein Leitstern im Okular. Die Zweite Aufnahme konnte ich acht Minuten durch belichten. Und die dritte Aufnahme musste schon nach vier Minuten abgebrochen werden. Immer wieder zogen hoch fliegende Wolken durch und so ich gab auf.
Gerade als ich zu Bett gehen wollte bemerkte ich dann aber doch noch, dass jetzt der ganze Himmel frei von Wolken war und ich startete noch einen zweiten Versuch.
Alles musste neu eingestellt werden. Wenn man aber den Leitstern einmal hatte, geht es dann aber doch etwas schneller.
Diesmal konnte ich vier gute Aufnahmen gewinnen. Und die sollten dann auch reichen.
Innerhalb von Sekunden zog sich der Himmel wieder zu. Zumindest kam es mir so vor.
Aber meine vier Aufnahmen hatte ich im Kasten.
Hier nun das Ergebnis:
27. Februar 2006, 02:30 MEZ
Sehr gute Sicht, Bortle 4, Grenzgröße 5,5mag bis 6,0mag
Seeing: 7/10
Temp: -4,5grad
Aufnahmedaten:
4x 10min bei 800asa, EOS 300da
10“ f/4,7 Newton + Komakorrektor und IR-Sperrfilter
Guiding mit Leitrohr und Fadenkreuz
Hier eine Übersicht: http://www.gwaquarius.de/M63.jpg
Hier ein größerer Ausschnitt: http://www.gwaquarius.de/M63_aus.jpg
Auch hierzu ein paar Infos aus ”The Munich Astroarchive”
Zitat:
Spiralgalaxie M 63 (NGC 5055)
M63 das erste Himmelsobjekt, dass von Messier's Freund Pierre Mechain entdeckt worden ist (so geschehen am 14.Juni 1779).
Die "Sonnenblummen Galaxie" M63 ist eine Spiralgalaxie vom Typ Sb oder Sc, die eine ungleichmäßige Spiralstruktur aufweist, die bis in die äußersten Regionen ihrer nur 6 Bogensekunden kleinen, ebenmäßigen Zentralregion verfolgt werden kann. Obwohl sie 6 Grad weiter südlich steht, bildet sie ganz offensichtlich mit M51 und einigen kleineren Galaxien eine physikalische Gruppe, die M51 Gruppe, die in etwa 37 Millionen Lichtjahre von uns entfernt ist.
Die Spiralarme erscheinen als grobkörniger Hintergrund, der erst allmählich von außen nach innen heller wird und dann in der zentralen Region, die auch einen grobkörnigen Eindruck macht, rapide an Helligkeit zunimmt. Auf Farbphotos kann man überall in den Spiralarmen Sternentstehungsgebiete auffinden.
Am 25.Mai 1971 leuchtete die Typ I Supernova 1971I auf, die in ihrem Verlauf eine Helligkeit von 11.8 Magnituden erreichte.
Zitat Ende.
