Exclusive Photostrecke: Laser Guide Star des VLT!

  • Wie bereits berichtet, ist es am VLT (Teleskop Yepun) kürzlich geglückt, einen 'Laser Guide Star' mit einer adaptiven Optik zu koppeln und so die Bildqualität entscheidend zu steigern (wenige andere Groß-Teleskope setzen diese Technik bereits ein). Aufgrund der gründlichen Arbeitsweise und Vorbereitung der Europäer gelang die Inbetriebnahme in rekordverdächtig kurzer Zeit.


    Ich hatte das unverschämte Glück, just in der Nacht (8./9. Feb. 2006) auf dem Cerro Paranal zu weilen, in der es erstmals gelang, den Kreislauf Laser-Adaptive Optik zu schließen. [:)]


    Der Laser wurde in dieser Nacht mit 10W Leistung betrieben. Die maximale Leistung liegt bei 24W. Dennoch war der Laserstrahl in der Umgebung des Teleskops gut mit dem bloßen Auge zu sehen. Photographisch ist er dank 'digital' eine leichte Beute. [;)]


    Hier einige Bilder (leicht bearbeitet, aber keine Montagen), exclusiv in deutschsprachigen Foren (ab heute darf ich sie zeigen, denn das ESO Press release ist draussen).








    Enjoy.

  • Hallo Nafpie,


    vielen Dank für diese interessanten Aufnahmen!!!


    Eine Frage habe ich dazu:
    Vermutlich wird jedes der 4 Teleskope einen künstlichen Stern bekommen. Somit müssten sich die Teleskope doch bei Aufnahmen "in den Weg kommen".
    Wird es dann also notwendig, jedes Teleskop bewusst in eine Himmelregion zu steuern, in der es die künstlichen Sterne der anderen Teleskope nicht stören werden?
    Oder sehe ich das völlig falsch?


    Viele Grüße


    Kai

  • Kai,


    > Oder sehe ich das völlig falsch?


    Absolut nicht. Deine Überlegungen sind völlig korrekt. Nicht die künstlichen Sterne selbst stören, sondern ein Teleskop sollte nicht den Strahl eines anderen Teleskops im Blickfeld haben.


    Um das sicher zu stellen, wird eine genaue Koordination der verschiedenen Teleskope notwendig werden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">soweit ich weiss wird es bei dem einen LGS bleiben... zumindest war vor 1,5 jahren nicht die rede von einem zweiten....<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn die Technik des LGS ausgereift ist, wird wohl nahezu jedes Großteleskop (in Zukunft vieleicht auch Amateure? [:D]) damit arbeiten. Das liegt auf der Hand, denn die Vorteile sind enorm.


    Allerdings wird man nicht für jede Beobachtung den LGS benötigen, abhängig von den Beobachtungsbedingungen, dem zu beobachtenden Objekt und dem Beobachtungsinstrument bzw. -ziel.


    Die nächste Stufe werden die 'Multiple Laser Guide Stars' sein.


    Stefan


    http://www.astromeeting.de

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nafpie</i>
    Wenn die Technik des LGS ausgereift ist, wird wohl nahezu jedes Großteleskop (in Zukunft vieleicht auch Amateure? [:D]) damit arbeiten. Das liegt auf der Hand, denn die Vorteile sind enorm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Aha! Na dann bin ich mal gespannt wie du beim nächsten Teleskoptreffen den anderen Fotografen erklären willst, wieso dein Teleskop ein LGS hat. Wobei ja auch kleine, handliche Grünlaser dazu führen, vom Spechtelplatz verjagt zu werden. [8D]


    Gruß,


    Maurice


    P.S.:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Laser wurde in dieser Nacht mit 10W Leistung betrieben. Die maximale Leistung liegt bei 24W. Dennoch war der Laserstrahl in der Umgebung des Teleskops gut mit dem bloßen Auge zu sehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich hab einen kleinen grünen Laserpointer mit circa 30 mW. Die Standarddinger haben ja maximal 5mW. Den 30mW sieht man sehr gut,w as natürlich auch am grünen Licht liegt. Aber mit dem grünen Laser und 50mW Leistung, kann man schon Löcher in Plastik brennen! Ich wusste nicht das der Unterschied zum roten Laserlicht sooo groß ist.

  • Maurice,


    &gt; ... wieso dein Teleskop ein LGS hat


    [:D]


    Just to make sure: Meine Aussage 'Das liegt auf der Hand, denn die Vorteile sind enorm.' bezog sich natürlich auf die 'Großteleskope'. Meine Bemerkung zu den Amateuren war scherzhaft gemeint. Leider ist mein Text ein wenig missverständlich in diesem Punkt.


    &gt; Den 30mW sieht man sehr gut


    Eigentlich ist Licht unsichtbar. Was man sieht, ist die Reflektion des Lichtes an Teilchen in der Luft (Wasserdampf, Staub). Davon gibt es auf dem Paranal nicht viel, also bleibt der Strahl relativ dunkel. Wer unbedarft die Plattform des VLT betritt, dem dürfte der 10W-Laserstrahl kaum auffallen. Erst wenn man sich dem Teleskop nähert und sich nahe der Achse befindet, erscheint er heller. Ist beim Laserpointer auch so.


    Gruss nach Holland (*duck and cover*) [;)]
    Stefan

  • Moin,


    ich besuchte einen Vortrag zu dem Thema bei der ESO - zu der Zeit, wo besagter Laser bei denen im Keller stand. War halb auf englisch, halb auf italienisch, daher.. Aber wenn ichs richtig mitbekommen habe, dann bringt die adaptive Obtik bei Spiegelgrössen ab 15m erst so richtig den Punsch (unter Berücksichtigung aller Parameter wie z.B. auch die Kosten). Die Rede war vor allem von Teleskopen ab 30m effektiver Grösse - auch durchaus 100m und mehr wurden einbezogen. Natürlich Arrays, und ausgiebig eingegangen wurde eben auf die Nutzung eines Lasers und die daraus resultierenden Probleme (unterschiedliche Luftwege für Laser und Teleskop für die Teleskope ohne Laser).


    Für das VLT war zunächst mal ein Laser vorgesehen (zu damaligem Stand), gemunkelt wurde über einen zweiten...


    cu - Arndt

  • Arndt,


    eine adaptive Optik ist die einzige Chance, wie ein erdgebundenes Teleskop mit 8.2m Spiegeldurchmesser in den Bereich einer beugungsbegrenzten Abbildung geführt werden kann. Es besteht großes Interesse daran, das bei allen Teleskopen möglichst perfekt hinzubekommen, auch dann, wenn zufällig kein heller Stern in der Nähe des aufzunehmenden Objekts steht (was oft der Fall ist).


    Der Multilaser-Guidestar wird der nächste Schritt sein, um diesem Ziel nahe zu kommen.


    Daher rechnen die dortigen Macher bei gewisser 'Reife' dieser Technik damit, dass mehr oder weniger alle Großteleskope eines Tages (blöde Formulierung für ein Teleskop [:D]) damit ausgestattet sein werden, ähnlich der aktiven Optik, die heute auch Gang und Gäbe ist. Die Kosten werden im Laufe der Jahre entsprechend fallen...


    Diese Einschätzung ist nicht auf meinem Mist gewachsen.


    Aber klar ist auch:


    'this Laser Guide Star is also a key milestone in the design of the next generation of Extremely Large Telescope in the 30 to 60 metre range ' (Quelle).


    Gruß
    Stefan

  • Moin Stefan,


    klar, heute sind wir 1,5 Jahre weiter in der Entwicklung, und bei fallenden Preisen wird auch der Einsatz bei immer kleineren Teleskopen interesant. Da besteht gar kein Zweifel :)


    Ich wiederholte nur den Stand von damals(tm) - und da war noch lange nicht die Rede davon gewesen, alle Instrumente des VLTs mit dem Laser auszurüsten. Fest stand nur einer - und von einer zweiten Installation wurde gemunkelt. Schätze, die entgültige Entscheidung wird sowieso erst fallen, wenn ausreichend Erfahrungen ausgewertet wurden...


    cu - Arndt

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