Meteoriten-Kamera...

  • Hallo Bastelgemeinde.


    Ich habe eben n'Bisserl nach Meteoritenkameras gegoogelt und bin u.A. bei DLR fündig geworden.


    Die haben ettliche Kameras aufgestellt, die so aussehen wie diese hier:
    (Bildquelle: http://solarsystem.dlr.de/PG/EN/ )


    Der Beschreibung entnehme ich, dass der Spiegel 36cm Durchmesser hat und das Bild deutet auf einen krassen Krümmungsradius!


    Schätze, wenn das ein Hohlspiegel mit entsprechendem Krümmungsradius wäre, dann hätte der wohl f/2 oder so...


    Wie schreibt man eigentlich, bei Konvex-Spiegeln f/-2 oder gibt man da einfach den Krümmungsradius an [?]


    Ausserdem haben die eine Art "Propeller" vor der Linse, der in einer bekannten Geschwindigkeit (12,5 Hz) rotiert. Dadurch wird die Strichspur der Boliden gepunktet und damit lassen sich Rückschlüsse errechnen (Geschwindigkeit, Fallwinkel,...)


    Man beachte ausserdem, dass die ganze Meteoritenkamera nicht speziell montiert ist; sie steht einfach senkrecht auf einer Säule.
    Dadurch werden natürlich die Sterne selber auch zu Strichspuren.


    Irgendwie bin ich fasziniert von der Meteoritenkamera, und ich glaube, dass ich von der handwerklichen Seite sowas zu stande bringen könnte....[;)]


    Aber in der Theorie leuchtet mir das ganze noch nicht ein...
    Sich das ganze als "Anti-Newton" vorzustellen, führt in die Irre...


    Ausserdem bin ich nicht in der Lage, eine Optik selber herzustellen, ich habe mir da aber was ausgedacht...[;)]


    Angenommen, ich finde einen Glaswurm, der unlängst einen sehr schnellen Spiegel geschliffen hat (idealmasse wären dabei wahrscheinlich ca. 6" f/4) und angenommen, der hätte den Spiegel mit einem Fullsize-Glastool geschliffen, dann müsste man doch "nur" noch über einen Teil dieses Glastooles eine SubSize-Pechhaut giessen um damit das ehemalige Tool zum Metroritenspiegel zu polieren.


    Oder stelle ich mir das zu einfach vor? Kann ich ggf. mit der kleineren Wölbung nicht den ganzen Himmel ablichten, oder ist das nur abhängig von der Distanz der Kamera zum Spiegel? Und überhaupt: wie geht das mit dem Fokus??


    Ich weiss auch nicht, wie ich einen Konvexspiegel vermessen sollte oder ob dieses (angesichts der "kleinen" Vergrösserung) überhaupt nötig ist.


    Falls Jemand Erfahrung und/oder einen schlauen Link hat, dann bitte her damit!!

  • Hi Silvio,
    der Kugelspiegel hat - simpel gesagt - die Eigenschaft eines Fish-Eye-Objektivs, also 180° Blickfeld. Die Kamera filmt die Oberfläche ab, auf der praktisch jede Leuchterscheinung von Horizont zu Horizont zu sehen ist.
    Auf eine optisch perfekte Fläche kommt es bei diesem Zerrspiegel gar nicht so an. Man muss das Bild der Kamera rechnerisch nur entzerren.
    PS: Du kennst das Prinzip auch von den modernen Auto-Außenspiegeln, die so den toten Winkel verkleinern.
    Gruß

  • Hallo Silvio,


    frag ihn doch selber, den Herrn Dieter Heinlein, der auf dem Bild neben der Meteoritenkamera steht, er ist ein ausgesprochen netter Mensch, ich hab Dir eben per PN seine Email-Adresse geschickt

  • [quote]<i>Original erstellt von: slyv</i>


    Hallo Silvio,


    wir haben eine Kamera im Bau.
    Allerdings ist das ein low cost Projekt und kommt ohne spezielle Optik aus.
    Unsere Optik ist eine 120mm durchmessende von aussen verspiegelte Glühlampe, eine sogenannten Globenlampe mit Kopfverspiegelung der Fa. "Paulmann".
    Andere nehmen die Radkappen vom VW Käfer (DEM Käfer, nicht dem rundgelutschten überteuerten "Golf Beetle"[;)])


    Kamera ist eine Webcam (ToU Cam), die uns Gerhard Rausch hier aus dem Forum geliehen hat, weil unsere baugleiche ToUCam es nicht tat.


    Die Auswertesoftware ist "hauseigen"[;)], sie überwacht den Himmel und analysiert quasi in Echtzeit die Bilder.[8D]
    Nur die Bilder, auf denen was zu sehen ist, werden abgespeichert, der rest landet im virtuellen Müll.[8D][8D]


    Mehr Infos bekommst Du, wenn Du bei Google mal "All sky camera" eingibst.


    An deiner Stelle würde ich nicht lange rechnen sondern einfach ausprobieren.
    Die Glühlampe funktioniert auf dem Trocknen sehr gut, leider haben wir hinterher unscharfe Bilder bekommen.
    Wahrscheinlich ein Tau-Problem oder dergleichen, wir sind noch nicht dazugekommen, weitere Tests zu machen.


    Meine Mailadresse kennst Du ja, "mailde" Dich einfach![:)]


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hallo Leute!


    Danke für die Info!


    Das Projekt der ET's ist ja gerade das Projekt, was mich dazu bewogen hat, mal die Suchmaschine anzuwerfen - über welche ich dann bei DLR gelandet bin...[:I]


    Die Bilder der Gauss-Kamera (Was hat das mit magnetischer Flussdichte zu tun??) habe ich auch schon gesehen, da sind aber keine Bilder vom Instrument selber.. [V]


    Naja, dann werde ich mich wohl doch mal auf die Suche nach einem gewetzten Tool und etwas Pech machen...[:o)]
    Und vielleicht mal direkten Kontakt zur DLR aufnehmen... ((==&gt;) Stefan: Thx für die Kontaktadresse!)

  • Hallo Leute!


    Neueste News. Habe heute ein Mail gekriegt von Jemandem, der eine solche Kamera hat. Der hat mir empfohlen in einer CNC-Dreherei einen entsprechenden Radius aus einem Alustück zu drehen, welches anschliessend poliert & verspiegelt wird.


    Das Mail hat mich auch vom "Polierten 6zoll Tool" als Spiegel abgebracht, der Krümmungsradius wäre nicht annähernd genug.


    Da ich keine grösseren Gewichtsprobleme sehe, habe ich mich entschieden, anstelle von Alu einen hochlegierten (rostfreien) Stahl zu wählen, da kann ich mir auch gleich die Verspiegelung sparen[:D]
    Ich habe nämlich bedenken, dass Metall zu viel Wärmeausdehnung hat für eine normale Verspiegelung. (=mit der Zeit Spannungsrisse?)


    ggf. lass ich das Kugelsegment innen auch etwas ausrdrehen, (bis auf etwa 5..10mm Wandstärke) das spart Gewicht.



    An die Kurvenform des Spiegels wird nicht allzuviel Anspruch gestellt, u.U. reicht es schon das sauber gedrehte Kugelsegment ein wenig aufzupiloeren.


    Da ich relativ guten Kontakt zu einer Dreherei mit genauesten CNC-Maschinen habe, werde ich dort mal anfragen.


    Konkret: Wenn ich einen Spiegeldurchmesser von 200mm wähle, und einen Krümmungsradius von 400mm (was bei einem Teleskopspiegel f=200mm also f/1 entsprechen würde!) dann ergäbe das eine Pfeilhöhe von 12,702mm.


    Die Kometenkamera bei DLR scheint bei etwa doppeltem Spiegeldurchmesser deutlich mehr als die doppelte Pfeilhöhe zu haben, ausserdem scheint das ganze gebilde nicht kugelförmig sondern [?] (wie denn? Parabolisch, hyperbolisch,...?)


    Ich meine, wenn ich schon eine CNC-Dreherei ankicke, ob die denn eine Sphäre oder ein Paraboloid oder sonstwas drehen, das kommt wohl auf's selbe raus...[^]
    Nur beim anschliessenden polieren könnte's schwierig werden, die spezielle Kurvenform beizubehalten, da wird die Sphäre sicher am einfachsten...



    Frage: Hat Jemand Interesse, da mitzuziehen? Angenommen, ich kriege den fertig gedrehten 20cm-Inox-Spiegel für maximal 100.- Sfr (= ca. 65.- Euros) soll ich gleich mehrere bestellen??


    Dann müsste es aber sicher in einem Versuch klappen (wenigstens die Optik muss taugen; der weitere Aufbau ist ja denn Sache von den "Teilnemern"...) und dann brauche ich Hilfe was die Definition der Optik angeht...


    P.s. So eine Optik könnte man doch auch zur Simulation eines künstlichen Sternes und/oder für krasse Tages-Aufnahmen verwenden..?[^]
    (Stell'Dir vor, so eine Kamera steht am Ankick-Punkt in einem Fussballstation..[:0])

  • Hi Jürgen!


    Hey, das schaut garnicht mal schlecht aus...


    Was soll's, hat die Meteoritenkamera hald 12".[:D] Und aus der Kugel könnte man gleich 2 solcher Kameras bauen, mit Flex oder Dreml kriegt man die schon schonend halbiert...


    Wenn aber trotzdem Jemand zum CNC-Gefrästen Spiegel rät, würde ich diese Spur auch weiter verfolgen; die Kugeln sind sehr leicht, ich glaube nicht dass die viel Wandstärke haben. Beim CNC Spiegel wüsste man, was man kriegt...


    (==&gt;)Thomas: Gesehen? Die 75cm wiegt nur 3,9kg, das wäre doch eine Basis für einen Kugelson!! (allerdings nicht gerade billig)

  • Moin Silvio


    Habe sowas noch Freitag in der Hand gehabt.


    Sind sehr leicht , und dass spricht nicht für eine hohe Wandstärke.


    Wollte mir erst eine 100mm holen und in unseren Apfelbaum hängen.


    Für du weisst schon.....


    CS


    Jürgen

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>


    (==&gt;)Thomas: Gesehen? Die 75cm wiegt nur 3,9kg, das wäre doch eine Basis für einen Kugelson!! (allerdings nicht gerade billig)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Silvio,


    jo, hab ich mir angeschaut.[;)]
    Ich würde solch eine Kugel gerne mal sehen.
    Sind das zwei gedrückte und geschweisste Kugelhälften...?


    Interessant...


    Viele Grüße
    Thomas

  • Moin Thomas


    Die Kugeln die ich Freitag in einem Gartencenter in der Hand hatte ,
    waren poliert.(Dachte erst , verchromt)
    Sie bestehen aus 2 Schalenhälften und sind geweisst.


    Der Rolltest (alter Kegler) brachte keine Unwucht zu Tage.


    Danach bin ich allerdings vom Verkäufer mit Blicken getötet worden.


    Der Gang war wohl 20 Meter lang.


    Artig hat der Verkäufer allerdings die Kugel zurückgeholt.


    Naja , der Kunde ist König;-))


    CS



    Jürgen

  • Hi Silvio,
    wenn Du den gesamten Nachthimmel auf den Chip einer Webcam abbildest, ergibt sich daraus ja schon eine erste Begrenzung des Auflösungsvermögens. Die Kugel braucht daher keine bessere Abbildungsqualität zu liefern als die Pixel der Cam auflösen können. Im Grunde filmt doch die Cam die Oberfläche des Spiegels ab. Auf dieser Oberfläche spiegelt sich der Himmel. Ein nachträgliche Bildauswertung transformiert das gezerrte Spiegelbild auf eine Himmelskarte, so dass Strichspuren ausgewertet werden können (Ursprung, Richtung, Geschwindigkeit?).
    Darüber hinaus spiegeln sich die hellen Sterne ebenfalls im Spiegel und können als Referenzpunkte zur Entzerrung herangezogen werden.
    Insofern ist eine genaue Form des Spiegels wünschenswert aber nicht notwendig.
    Mach Dir lieber über ein paar Eckdaten der M-Kamera Gedanken. Abstand Cam zum Spiegel und Brennweite des Objektivs zur formatfüllenden Bilddarstellung bestimmen dann, wie stark die Spiegelneigung am Spiegelrand sein soll, damit eine gewisse Horizontlinie (z.B. bis 15° Höhe) noch aufgenommen wird. Zeichnerisch geht das noch ziemlich einfach mit der Grundregel der Spiegel-Optik: Einfallswinkel = Reflexionswinkel.
    Da hier nicht vergrößert wird, sondern verkleinert, spielt die Formgenauigkeit des Spiegels nur eine untergeordnete Rolle. Sie sollte auf jeden Fall ein hohes Reflexionsvermögen aufweisen und taugeschützt sein.
    Das wären meine erste Überlegungen.
    Gruß

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Und aus der Kugel könnte man gleich 2 solcher Kameras bauen, mit Flex oder Dreml kriegt man die schon schonend halbiert...


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi,


    wenn mich meine geometrischen Kenntnisse nicht völlig verlassen, müßte man aus einer Kugel sogar 6 (in Worten sechs) Spiegel dremeln können.
    Wenn man die Kamera im Unendlichen über dem Spiegel annimmt, muß ein Lichtstrahl vom Horizont durch den Spiegel um 90° umgelenkt werden.
    Nach "Einfallswinkel = Ausfallswinkel" muß der Spiegel also nur ein Kugelabschnitt mit 90° Mittelpunktswinkel sein (Tangente am Spiegelrand 45° geneigt).
    Da die Kamera jedoch nicht im Unendlichen über dem Spiegel hängt, sondern näher, verringert sich der notwendige Winkel noch weiter. Also bleibt noch Platz für den Sägeschnitt. :)


    Bis dann,
    Christoph


    PS.: Ich wollte noch ein Bildchen einfügen, aber leider wird der Upload-Bereich gerade umgebaut.

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