Eine Frage zur Nachführung bei ETX-Teleskopen

  • Gehe ich richtig in der Annahme, daß das Nachführsystem der ETX im Alt/Azimut-Betrieb in [b]beiden Achsen[b] geschieht, also in Rektazension und Deklination ? Wenn dem so sein sollte, für was brauch man dann noch eine Polhöhenwiege ?


    Und ich hätte noch eine Frage :


    Wieviel Last verträgt so ein ETX in etwa, wenn man z.B. eine Mini-Russentonne samt Spiegelreflexkamera Huckepack auf das Plastik-Teleskop schnallen möchte ?


    Danke schon mal im Voraus


    Dieter [:)]

  • Hallo Dieter,


    klar führt das Teil beide Achsen nach. Die Polhöhenwiege brauchst Du für die Fotografie - ohne wird sich das Bildfeld drehen und Du erhällst zum Rand hin immer längere Strichspuren...


    Nun, vom Gewicht her gets vielleicht - aber Du musst dafür sorgen, dass es gleichmässig belastet wird, andernfalls schaffen die Motoren das nimmer.


    cu Arndt

  • (==>)Arndt, wie das so ist, gibt man mir den kleinen Finger, dann reiße ich ihm (mit Fragen) gleich den ganzen Arm ab. Also nochmal : Wenn ich in beiden Achsen nachführe, dann dürfte es (bei Langzeitbelichtung) doch eigentlich gar keine Bildfeldrotation geben . Oder ist die "Erdachse" eine dritte Achse zusätzlich zu den beiden anderen ?

  • Hallo Who Needs Stars,


    Also zu deiner ersten Frage kann ich dir nichts anderes wie arndt512 sagen, doch hat mein Onkel neulich mal bei Meade angefragt, wo die Zuladegrenze des ETX liegt.
    Die (negativ) erstaunliche Antwort war: Man sollte nicht mehr als 700gr. aufladen.


    Gruß Astrohead

  • Hallo Dieter,
    Du hast leider nicht geschrieben, von welchem ETX Du redest. Von ETX 90 und größer weiß ich kaum etwas.
    Wenn Du aber das ETX 70AT meinst, das es gelegentlich bei Lidl gibt, dann glaube ich, dass Du nicht einmal 700g riskieren solltest. Ich habe so ein Teil und bin eigentlich für meine Ansprüche recht glücklich damit. Aber das Gerät hat schon Mühe, ein 6-linsiges ED-Okular statt der einfacheren (und entsprechend leichteren) zu nutzen. Gegengewicht anbringen ist fast unmöglich, da man ja die Beweglichkeit des Objektivs nicht einschränken darf. Und im Übrigen bestehen sicher alle Zahnräder aus Kunststoff und die sollte man sicher tunlichst nicht überlasten.
    Lieber eine preiswerte Montierung beschaffen.
    CS, Stephan

  • Danke (==>)Astrohead und (==>)Stephan für die ernüchternden Antworten. Die ganz kleine Russentonne, mit der ich geliebäugelt hatte, wiegt schon 500g, plus Spiegelreflexkamera überschreitet das bei weitem das Limit. Das kann ich dann wohl abhaken. Ich habe in der Tat dieses ETX-70 und möchte damit erste Gehversuche machen. Ich werde es aber auf jeden Fall mit Dummy-Gewichten , die ich mit Kabelbindern aufs Rohr schnallen werde einmal ausloten. Ich sage dann noch Bescheid.


    Einen Fokussiermotor habe ich jedoch schon drangebastelt und auch eine kleine Handbox dazu mit 12 Volt, zwei Tastern sowie Ein-Ausschalter und Poti für die Motordrehzahl. (Ich nutze dann diesen Thread hier auch um ein bißchen meine "Fortschritte" zu dokumentieren)


    Die Motorumschaltung bereitete mir zunächst etwas Kopfzerbrechen, entsprechende Relais habe ich nicht zur Hand, und die Verdrahtung wäre mir auch zu pfriemelig geworden. Ich habe dann das Problem folgendermassen gelöst :


    Habe einen Spannungsregler LM317 genommen und an Ausgang und Masse je einen 300 Ohm-Widerstand angelötet . Die Widerstände habe ich dann einseitig zusammengeschaltet und somit einen neuen Massepunkt erhalten. Diesen habe ich mit einem Pol des Motors verbunden und die zwei Taster jeweils vor die zwei Widerstände angebracht. So bekommt der Motor einmal Plus und einmal Minus. Das funzt sehr gut . Mit dem Poti kann ich die Drehzahl schnell und langsam stellen.
    Die Stromaufnahme beträgt insgesamt ca 30-40 mA.


    Für die ETX-Handbox habe ich bei Pollin ein Patchkabel (15 Meter) gekauft , (total billig, gegenüber Elektromärkten) , ebenso eine 10 Meter lange USB-Verlängerung für die Toucam, die ich mir aufgrund der vielen guten Kommentare dazu zu Weihnachten zugelegt hatte. Den passenden Okularadapter habe ich mir auch zurechtgeschustert.
    Beides funktioniert einwandfrei. Den Aux-Ausgang des ETX habe ich via Funkstrecke verlängert (Ich besitze noch zwei dieser Siemens M101-Data-Geräte) Auch dies klappte nach etwas Rumprobieren.


    Ich hoffe somit, daß ich in den nächsten Tagen, wenn dieses brutale Russland-Hoch kommen soll, das Fernrohr auf die Terasse stellen kann und damit vom Wohnzimmer und PC aus ein wenig - wie sagt ihr so schön - spechteln kann.


    Mein neues Hobby hat mich schon jetzt total in Mitleidenschaft gezogen, obwohl ich ausser ein paar entfernten Bäumen und Hausdächern noch garnichts gesehen habe. [:o)]
    Aber das kommt dann hoffentlich noch.


    Gruß Dieter [:)]

  • Hallo


    Bildfeldrotation:


    sieh dir das im Planetariumsprogram an wenn ein Sternbild im Oste auf 10° Höhe steht und wenn es einige Stunden spöter im Westen in 10° Höhe über dem Horizont steht, ist doch ganz schön verdreht[:D]


    700gr Zuladung, ja was wiegt die Meade DSI denn?


    bei Planetenvideos macht die Bildfelddrehung nichts aus , kann über 2 Punkt Allign wieder gut beim addieren zurückgedreht werden, Planeten ist aber nichts fürs ETX 70. Und DeepSky durch addieren sehr kuz belichteter Aufnahmen??? manche schaffen da irgendwie was aber mir fehlt da das Verständnis.


    Gruß Frank

  • Eine Polhöhenwiege will ich mir auch noch bauen, Frank, die hatte ich im Eifer des Gefechtes jetzt schon fast vergessen.[:D][8)]
    Kucken kann ich aber schon mal einstweilen so. [:)]

  • Wen's interessiert : Einen Trafo und ein Leuchtstoffröhren-Vorschaltgerät (Drossel) mit Klebeband aufs ETX-70 fixiert . Kein wesentlicher Unterschied zum Betrieb ohne Gewicht, zumindest kurzfristig , vielleicht knacken die Plastikrädchen ja noch. Auf jeden Fall : Stolze 1271 Gramm Zuladung !!! Das läßt hoffen. Hoffnungslosigkeit ist sowieso der einzige Ausweg.

  • Hallo Who Needs Stars,


    Also nur noch mal kurz zur detailierung meiner Antwort:


    Die Gewichtsanfrage war auf das ETX 90EC welches ich habe (bald hatte) bezogen, dürfte aber meiner Meinung nach bei den anderen Öffnungen keinen großen Unterschied haben.
    ("Die" konstruieren ja nicht für jedes Teleskop einer Serie eine komplett andere Monti.)


    Gruß Astrohead

  • Hallo Elias,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Astrohead</i>
    <br />"Die" konstruieren ja nicht für jedes Teleskop einer Serie eine komplett andere Monti.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Doch, das machen die. Das ETX-105 und -125 haben einen Metallkern, die kleineren bestehen aus Kunststoff. Also vielleicht nicht für jedes Teleskop eine neue Konstruktion, aber auch nicht die durchgängig die Gleiche für alle ETX'se.


    CS Heinz

  • Hi


    Hatte noch ein altes Sucherfernrohr von einem Billig-Teleskop. Damit möchte ich mir einen Polsucher basteln. Eigentlich ist er schon fertig. Irgendwo hier war eine nette Anleitung für ein beleuchtetes Fadenkreuzokular. Da ein Faden bei dem Ding gerissen war habe ich das mit kleinen Kupferdrähtchen (und Pattex) realisiert . Dazu eine rote 3mm Led in die Feldblende des Okulars. Das ging auch recht gut. Dann stellte ich aber fest, daß ich ja das geamte Okular samt Fadenkreuz drehen muß . Also habe ich zwei dünne Anschlußlitzen genommen , die sich beim Drehen innen im Sucher um eine Plastikröhrchen,das ich dann noch mit eingepapscht habe, auf- und abwickeln. Das Bildfeld wird nicht beeinflusst. So weit so gut , wenn's kein Drahtkuddelmuddel gibt wäre das Problem auch gelöst. Ein paarmal hab ich hin und hergeschraubt und bislang gehts. Eine 1.5 Volt-Batterie mit Klebeband am Sucher befestigt und gut. Das leuchtende Kupferkreuz im Dunkeln ist wirklich idyllisch .


    Aber jetzt kommt's . Hatte mir ja eine Polhöhenwiege frei nach "Photonensauger" gebaut, und nun will ich den Sucher neben dem ETX-Fuß senkrecht in die Wiege einpassen. Mechanisch kein Problem, aber geht das optisch überhaupt ? Das sind immerhin ca 13 cm von der Mitte der Gabel weg. Hab ich da eine Chance ,gesetztenfalles es gelingt mir den Sucher exakt senkrecht in der Wiege zu befestigen ?
    Ach ja, ans Sucherokular soll noch eine kleine Mini-Cmos-Platine mit Videoausgang dran. Und das alles um den Himmelspol par distance einzustellen. Wenn's ein Flop wird sag ich auch Bescheid, das ist klar.


    Gruß Dieter.

  • Ich habe mal noch eine Frage. Gesetztenfalls die Polwiege funktioniert einwandfrei, ist es dann bei der Gabelmontierung des ETX möglich den Himmelspol einzustellen, indem man das Fernrohr genau senkrecht in der Gabel stellt ? Ich habe nämlich das Fokussiermotorchen hinten ein Stück abgesägt (das ging, war nur Plastik) , so daß es unten an der Basis nicht mehr anstösst. Also, kann ich das Hauptrohr als Polsucher verwenden ?


    Danke schon mal.

  • Das sollte gehen. Ich hab das mit allerlei Fernrohren gemacht. Man sollte das Ding grob auf Dek 90 Grad stellen, ein schwach vergrößerndes Okular reintun und dann in Stunde drehen. So lange in Dek Feinbewegung drehen, bis sich der Punkt, um den sich die Sterne drehen, im Gesichtsfeld befindet. Stelle Merken. Diese dann nach einer guten Sternkarte (z.B. mit Cartes Du Ciel erstellt) der Polumgebung auf die Position des Himmelspols einstellen. Mit etwas Übung geht das sehr schön schnell. Habe es noch nie mit einer ETX-Monti probiert, sollte aber gehen.


    Hartwig

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