Pechhaut am Freitag den 13. mit schwarzer Katze

  • Hallo!


    Am Freitag dem 13. unter Beobachtung einer schwarzen Katze die Pechhaut zu gießen ist vielleicht nicht die beste Idee gewesen....[;)]


    OK, kommen wir zum ersten Teil.
    Ich habe versucht das Pech im Wasserbad à la sauce Holandaise zu erwärmen. Nach ca. 1h und einem Fehlversuch war klar: Damit wird es nicht heiß genug und dass flüssiger Honig ein sehr dehnbarer Begriff ist. Billiger schlechter Honig kommt eher hin. [:)]
    Den Krempel also raus in die Kälte und alles abgekratzt.


    Versuch 2 wo ich dann mit Gewalt im Wasserbad weiter erhitzte schlug dann fast fehl. Das Pech lief nicht bis zum Rand! Mift.
    Zu dem Zeittpunkt war ich total genervt und mir war alles egal.
    Der Kater saß am Fenster und beobachte das Spiel.


    Und dann ging ich zum Äußersten! Ich nahm das Tool und steckte es in den Mikrowilli. Wenn man aufpasst und vorsichtig mit dem Ding umgeht kann man darin Gelatine verflüssigen. Unter Beobachtung erhitze ich die Sache vorsichtig bis das Pech von selbst zum Rand lief.
    Das ging hygienisch einwandfrei von statten. Es dampfte noch nicht einmal. Nachahmung auf eigene Gefahr.


    Das Erkalten der Pechhaut zum Rillenziehen dauerte allerdings echt lang. Aber das musste irgendwann passieren und ich zog die Rillen mit einem Allulineal und das schön großzügig und V-förmig geweitet.
    Das ist ev. mein Glück gewesen. Nun pinselte ich den Rohling ein und legte ihn mittig aufs Tool und presste mäßig beides zusammen.

    Danach beschwerte ich die Sache mit einem 5l Karnister Wasser. Eben wollte ich mal beides trennen um ev. die Rillen nachzuziehen aber leider gehts wohl zur Zeit nicht ohne Gewalt und Bruchgefahr auseinander. [B)]


    Unnu?
    Aussitzen bzw. weiter kaltpressen und hoffen, dass sich das Problem von selbst erlidigt?
    Oder alles nommaneu?


    ratlose Grüße


    Sabine

  • fiese Sache, wenn Pechhaut und Spiegel aneinander kleben.


    Man kann versuchen, das Paket zusammen ins Gefrierfach zu tun und dann mit einem Holzhammer mit *LEICHTEN* Schlägen gegen die Seite des Spiegels die beiden zu trennen. Vorsicht: der Spiegel löst sich ohne Vorwarnung!
    Andere Möglichkeit: Alles zusammen warm machen und dann den Spiegel langsam abziehen. In beiden Fällen muß die Pechhaut neu gegossen werden....

  • Hallo Sabine,


    schoene Sauerei ... erinnert mich an mein erstes Mal. Aber auch jetzt noch ist der Pechhautguss immer was Besonderes fuer mich, und es klappt nie exakt so wie ich es will. Wichtig ist, sich klarzuwerden, dass die Pechhaut keinen Schoenheitspreis zu gewinnen hat.


    Ich erhitze mein Pech in einer kleinen Kasserolle, die eigentlich fuer das Erhitzen von Babymilch gedacht und hinreichend billig war, fuer meine Experimente herzuhalten. Allerdings musst Du einen Elektroherd haben, beim Gasherd kanns sonst Bumm machen wegen der Loesemittelausgasungen. Auch solltest Du gut lueften.


    Interessanter Ansatz mit dem Mikrowellenherd. Ich hoffe, Deine naechsten Speisen schmecken nicht nach Pech.


    Zum Trennen Deiner angesetzten Scheiben - ich fuelle dafuer immer ein Becken oder einen Eimer mit heissem Wasser. Darin eingetaucht, loesen sich die Kontrahenden nach wenigen Minuten unter Einsatz von etwas intelligenter Gewalt ...


    Viel Spass beim Polieren wuenscht Juergen

  • Hallo Sabine,
    beim Nächstenmal schmierst Du die Pechhaut kräftig mit Poliersauce ein, bevor der Spiegel dem Ganzen seine Form gibt. Wenn dann noch das Fliegengitter dazwischen ist, hält sich die Klebegefahr in Grenzen. Länger als 1 oder 2 Stunden sollte man das Ganze auch nicht liegen lassen, dann den Spiegel mal runterschieben und nocheinmal nasssprühen, wenn es noch etwas zu pressen gibt.
    Auseinander kriegen: Ich würde es auf einem Teppichboden machen: Das Ensemble schräg halten und dann den Spiegel mit dem Körpergewicht runterdrücken. Kommt er erst mal die 2cm bis zum Teppich, ist der Fall gelöst. Wie beim Pech üblich, kann das ein paar Minuten dauern und der Handballen hat bis dahin eine ganz besondere Blutzirkluation.
    Wenn man schon mit dem Holzhammer klopft, würde ich gegen das Tool und nicht den Spiegel klopfen.
    Grüße

  • Hallo Sabine und Kalle ...



    ich hatte noch was vergessen. Stichwort Trennmittel.


    Ich nehme Spuelmittel mit etwas H2O. Spaeter dann, wenn ich nach einigen Minuten Polierarbeit die erkaltende Pechhaut grob angepasst habe, kommt Glycerin zum Einsatz. Das Sandwich aus Werkzeug, Pechhaut, Trennmittelschicht und Spiegel kann dann mit Frischhaltefolie ueberdeckt werden. Auch nach etlichen Tagen (genau gemessen hab ich das jetzt nicht) lassen sich die beiden Scheiben locker voneinander abziehen.


    Postnataler Edit: Fuer laengerfristige Lagerung lege ich eine Schicht Frischhaltefolie dazwischen !



    Vor der Politur beide Teile mit H2O spuelen, Polente drauf und ab geht das.

  • Hi Jürgen,
    ich lasse die Sachen so lange (...mehrere Tage...) nicht zusammen. Da laufen dann irgendwann die Rillen zu. Bei mir kommt das Pechtool immer in eine Tortenbox (Gesicht nach oben) mit 'nem Schuss Wasser dazu, für's feuchte Klima.
    Hat aber auch damit zu tun, dass die Frischhaltefolie bei 12 Zoll etwas schmal ausfällt. Das ist dann ein Gefummel, zwei Bahnen zu verlegen.
    Gruß

  • Hallo Zusammen!


    Ausnnanner! Uff![:)]


    Dr. Schmoll hat die Lösung des Problems gebracht. Die Schüssel heißes Wasser wars.
    Nu bin ich beim weiteren heißen anpassen.


    (==>)Kalle
    Ich hatte beides eingeschmiert aber dann hatte ich wärend der Spiegel schon auflag die Lage korrigiert. Dabei hat sich das Pech freigerubbelt.
    Es klebte an zwei Stellen.


    Danke


    Sabine

  • Hi Sabine !



    Schoen, dass er auseinander ist !!! Uff, ich kann das nachvollziehen.


    Ich habe uebrigens in der Trennmitteldebatte noch vergessen (siehe auch Edit dort), dass ich fuer laengere Lagerung noch ne Lage Frischhaltefolie zusaetzlich zum Glycerin verwende, und zwar in der Sequenz Pechhaut-Folie-Glycerin-Spiegel. Dies haelt die Pechhaut vom Glycerin fern, und man muss nur den Spiegel fluten zur Weiterverarbeitung. Womit die Konzentration der Polente auf der Pechhaut weitgehend unangetastet bleibt.

  • Hallo Pechhautquäler,


    ich möchte nochmal meine Anleitung zum Pechhaut gießen in Errinerung rufen:
    http://www.stathis-firstlight.…gelschleifen/pechhaut.htm


    wo ich soeben folgendes ergänzt habe, weil es meiner Meinung nach immer wieder falsch gemacht wird:
    - nicht in Microwelle oder Backofen erwärmen - die Dämpfe sind giftig!!!!
    - Pechhaut nicht zu lange auf Spiegel liegen lassen
    - Keine Zusätze wie Spülmittel oder Glycerin, da dies die Pechhauteigenschaften verändern kann.

  • Hallo Stathis !


    Ich lasse meine Pechhaut normalerweise immer auf dem Spiegel, damit die Form angepasst bleibt. Ferner nehme ich immer Spueli oder Glycerin als Trennmittel. Habe damit drei Spiegel gemacht (244/930, 197/2070, 452/1860) und keine Probleme damit gehabt.


    Hast Du negative Erfahrungen gemacht ?


    Ich arbeite uebrigens nicht mit dem in Deutschland verbreiteten Gelbpech, sondern mit Schwarzpech. Vielleicht ist das der Unterschied ?

  • viele lebenswerte tage noch ... ich sehe mal wieder, daß wir als neugierige genervte wesen recht heftig gefaehrdet und lebensgefaehrdend leben, betreffend beitrag: freitag, der 13. und die schwarze katze. allerdings "klappen" so manches unverhofftes mal nach verzweifeltem - aber erfolgreichem - versuch sogar "schiebe"tueren.


    kacke, jetzt flog mir der erste text durch beruehrung mit dem rechten zeigefinger (immer diese fummelei ... tz tz tz) einfach so away und ich landete wieder mal auf der falschen seite ... mist der text war auch away ... also hier zum zweiten ...

  • Hallo,
    Ich verwende seit längerer Zeit auch Schwarzpech, das passt sich besser an den Spiegel an. Außerdem bekomme ich es in beliebigen Härtestufen. Meine Pechhaut lass ich in Polierpausen mit dem Pech nach oben offen liegen. Zum Weiterpolieren schrubbe ich es unter heißem Wasser mit einer harten Bürste ab und presse dann sofort warm auf den nassen Spiegel, evtl. auch mehrmals. Dann lasse ich das Tool noch ein paar minuten abkühlen, bevor ich weiterpoliere, sonst sieht man die Struktur des Tools dann später auf der Spiegeloberfläche.
    Hat doch gut geklappt die erste Pechhaut! Da gibts viel größerre Katastrophen, glaub mir!
    Grüße Martin

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