Astigmatismus?

  • Hallo zusammen,


    nachdem ich nun gute 10 Stunden an meinem 10-Zoll Spiegel poliert habe und die Politur gur vorangeschritten ist, habe ich es mit nicht verkneifen können, einen ersten Foucault-Test durchzuführen.
    Dabei fiel mir auf, dass der schon ziemlich große innere Bereich, der eigentlich schon ziemlich sphärisch sein sollte, beim Abdunkeln unterschiedliche Verläufe zeigt. Einmal mehr von Oben nach Unten, bei um 90 Grad gedrehtem Spiegel von Unten nach Oben. Da drängt sich natütlich die Frage auf, was habe ich mit da eingefangen? Astigmatismus?


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo,
    Das deutet auf Asti hin. Ist dein Tester so aufgebaut, daß die Lichtquelle die selbe Höhe hat wie die Messerschneide? Wenn nicht dann kann das wie Asti aussehen. Das kann bei einem Slittless nicht passieren.


    ....| x <---Lichtquelle
    ....|
    ....| <---Messerschneide



    In der Zukunft fleißig drehen. Wenn es nicht besser wird, dann muß man nach anderen Ursachen suchen. (unebene Spiegelrückseite etc.)
    Grüße Martin

  • Hallo Martin,


    vielen Dank für Deine Antwort.


    Ich benutze einen Slitless - Tester. Den hatte ich auch schon im Einsatz als ich meinen 115 - mm f 4,6 anfertigte. Dabei gab es die jetzigen Erscheinungen nicht. Der 10- Zöller hat ca 185 cm Brennweite, ich bin also wesentich weiter weg vom Spiegel und die Geometrie ist bezüglich Abstand Lichtquelle - Messerschneide viel günstiger.


    Also wird es doch Asti sein. Ich habe allerdings viel gedreht. Das Teil das ich oben habe (beim Polierem meist das Tool) drehe ich praktisch ständig, das was unten liegt nach 8 - 10 Strichen um 90 Grad plus x.


    Ich habe beim genaueren Untersuchen des Randes nun festgestellt, dass, dass er an einer Stelle viel langsamer auspoliert als an den übrigen Stellen. An besagter Stelle würde ich ihn Stufe 4 der Stathis-Skala einschätzen, ansonsten dürfte der Rand bereits Stufe 6 bis 7 erreicht haben, die Mitte Stufe 8.


    Ich werde mir die Rückseite mal genauer anschauen. Ich habe ihr bisher noch nicht so viel Beachtung geschenkt, weil der Klotz mit gut 30 mmm Stärke nicht gerade ein dünner Spiegel ist.


    Ich entnehme Deiner Antwort, dass zurück zum Feinschliff aber derzeit noch nicht angesagt ist.



    Viele Grüße



    Oskar

  • Hallo Oskar, ich will dir ja nicht den Mut nehmen, aber wenn er an einer Stelle langsamer auspoliert, dann ist es schon ganz schlecht,das wirst du dann nicht mehr rausbekommen.Ich drück dir trotzdem die Daumen.
    Gruß Erich

  • Hallo Oskar,
    wenn der Spiegel beim Polieren auf einer Seite nicht mitmacht, kann es natürlich auch daran liegen, dass Du noch nicht richtig sphärisch geschliffen hattest. Dann sollte allerdings das Tool beim Polieren "bocken". Bei so viel Drehung wundert mich es aber schon, dass Asti vorhanden sein soll. Ich würde mich eher fragen, warum der Rand nach 10 Stunden noch nicht auspoliert ist. Der Fortschritt erscheint mir etwas langsam.


    Beim Testen auch darauf achten, dass Spiegelmitte und Tester auf gleicher Höhe sind und der Spiegel nicht zu weit gekippt werden muss. Faustregel: Für jeden Bierdeckel, den man zum Ausrichten unter den Spiegelhalter schiebt, sollte man auch einen unter dem Tester schieben, damit die Flucht wieder stimmt. (Das nur bildlich gemeint.) Sonst ist die obere Hälfte des Messers näher/weiter am/vom Spiegel als die untere. Ein Effekt wie beim Fotokopieren, wenn die Vorlage nicht plan aufliegt.
    Gruß

  • Hallo Oskar,


    sehr wahrscheinlich ist es Asti. Das kann man am besten mit dem Labor-Startest feststellen. Dazu brauchst Du allerdings einen künstlichen Stern. Am einfachsten geht dafür eine roten Lasediode ohne Optik. und betrachung des Bildes mit einem Okular + Grünfilter. Mit etwas Fingerspitzengefühl kannst Du auch mit einer extra angespitzten Nadel ein Loch in Alu- Folie pieksen und selbiges mit einer kl. Halogenlampe beleuchten.


    Wieso das bei 30 mm Dicke passiert wundert mich. Was ist das denn für ein Material? Ist das vielleicht in sich verspannt?


    Wenn nach 10 h der Rand immer noch nicht auspoliert und dazu noch asymmetrisch, dann wirst Du wohl an Rückkehr zum Feinschliff nicht vorbeikommen. Vorher aber Spiegel auf Spannungsfreiheit mittels Polarisationstest prüfen und Rückseite plan schleifen.


    Gruß Kurt

  • Hallo Erich, Hallo Kalle, Hallo Kurt,


    herzlichen Dank für Eure Antworten.


    Am Tester ligt es sicher nicht, das dieser sorgfältig ausgereichtet ist. Ausserdem würde beim Abdunkeln wohl die Richtung nicht wechseln.


    Ich habe nochmal nachgerechnet, ich habe jetzt ca. 8 Stunden poliert
    (die Zeit ist mir halt schon wie 10 Stunden vorgekommen). An die Rückkehr zum Feinschliff habei ich auch schon gedacht.


    Das Material ist vermutlich billiges Glas, es schimmert grünlich. Das teil war schon mal eine Spiegel in einem Teleskop, dass ich gebraucht gekauft habe. Als ich den Spiegel dann vor einigen Monaten im Foucault-tester geprüft habe, bin ich gerade mal auf einen Wert von 1/1,4 Lamda gekommen. Das Teleskop stammt von GAT. Ich habe den Spiegel deshalb als Rohling verwendet und ihm einen längere Brennweite verpasst, sollte speziell für Planeten verwendung finden.


    Den Laborsterntest könnte man doch auch versuchen, indem man vor die LED diese Loch-im-Joghurtbecher-Maske setzt?


    Rückseite Planschleifen: Spiegel auf größere Beton-Gehwegplatte, Karbo drauf und los gehts! Kann man dass so machen?



    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Laborsterntest könnte man doch auch versuchen, indem man vor die LED diese Loch-im-Joghurtbecher-Maske setzt?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das geht schon. Einfach mal ausprobieren, ob es nicht zu dunkel wird. Wenn man das Loch größer macht bekommt man zwar genügend Licht aber dann wird der Sterntest weniger empfindlich.


    Wenn Dein Rohling einfachss Glas ist dann tust Du Dir aber was hartes an, um daraus einen guten Spiegel für Planeten- Beobachtung zu machen. Wegen des relativ großen Temperaturkoeffizienten ist das das thermische Verhalten während der Politur recht tückisch. Das gilt dann auch beim Einsatz im Teleskop. Ich würde einen 25 mm Borofloat- Rohling ordern und das Teil als Werkzeug benutzen.


    Gruß Kurt

  • Danke Kurt,


    der Gedanke an einen kompletten Neuanfang mit gutem Material ist mir auch schon gekommen. Muss mal mit der Finanzministerin reden und die vorhandenen Karbobestände wiegen.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo


    wenn die schneide des Foucaulttesteres nicht genau 90° zur optischen Achse ist, also oben und unten dem Spiegel unterschiedlich nah ist gibt es auch soilche Probleme, kannst du aber stark vermindern je weniger Höhe die Lichtquelle hat, der jugurtbecherpunkt ist auch mal was für Foucault. Neben dem Test mit Okular kannst du gleich ein geeignet gefasstes Ronchigitter auch verwenden, das hilft auch noch beui anderen Dingen wie Randfehler, Zonen und bei schwer zu messenden Spiegeln über einen Vergleich mit einem simuliertem Ronchibild und letztendlich sogar beim echtem Sterntest wo dann sogar der FS mit eingeht.


    Wegen dem Glas, na das wird schon gehen, sollte aber beim Polieren da wo man anfästt Wärmeisoliert sein und die Sessions kurz, wegen der doch heftigen Temperaturempfindlichkeit.


    Asti schon reingeschliffen?, hast du nicht auf der Unterlage gedreht? keinen Eddingtest gemacht, oder im Feinschliff blöderweise Druck ausgeübt?


    Gruß Frank

  • Hallo Oskar !
    Das mit dem Asti ist schon ungut, aber kein Meister ist bis jetzt vom Himmel gefallen,
    nur nicht aufgeben-- meinen 460/1890 f4.15 hatte mir zweimal mit Asti einen Streich gespielt.
    Zu guter letzt musste ich dann noch eine neue 19mm/Floatglasschleifschale anfertigen- vordrehen auf den erforderlichen Radius mit der Flex und dann nocheinmal durch bis zu
    Carbo 1000, dann endlich hatte es geklappt.
    Mein Tipp daher ,geh nochmal zum 240ger zurück und achte peinlichst auf das drehen vom Spiegel und Schleifschale dann gehts flott durch.
    Grüsse

  • Ja Leute, was soll ich sagen.


    Vielen Dank erstmal noch auch für die aufmunternden Worte. Aufgeben habe ich nicht im Sinn. Was den Schliff betrifft: Ich habe dort sicher ordetnlich gedreht, ganz genau so wie auch beim 115-er Spiegel, der keine Probleme brachte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dabei der Fehler enstanden ist. Wenn ich mir den Rand in verschiedenen Bereichen betrachte, schein es mit, dass der Spiegel einen einseitigen Defekt hat.


    Ich habe übrigens auch den Laborsterntest so durchgeführt, wie weiter oben angedacht, hat wunderbar geklappt. Extrafokal konnte ich schöne Beugungsringe sehen, sie waren eiförmig deformiert mit einer Delle nach innen an einer Stelle.


    Ich habe mir vorgenommen, noch einige Runden zu polieren (eine Session dauert bei mir meist 45 min), um noch Erfahrungen zu sammeln. Irgendwie reizt es mich, noch die Entwicklung des Spiegels, insbesondere des Randes zu verfolgen. Wenn ich aber zuück zum Schliff muss (womit ich rechne), dann gleich ordentlich wie von Kurt vorgeschlagen: Neubeginn mit einem Rohling aus gutem Material.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oskar !
    Welches Glas verwendest du ?
    Ob es Floatglas oder ein Bullauge von einer Chemiefirma ist, ist ziehmlich egal, zählen tut das Ergebnis.
    Um alle Zweifel auszuräumen ob der Rohling verspannt ist oder nicht zeigt dir ein Polfiltertest.
    Oder du schleifst die Rückseite erst mit 240ger und dann mit 400ter an dann ist die Rückseite sicher stabiler als wenn sie blank ist, dann treten auch fast keine Überaschungen mehr auf.
    Ich würde bevor ich einen neuen Rohling kaufe die vorher genannten Möglichkeiten anwenden, aber dass ist dann deine Sache.
    Grüsse

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