Welches Fernglas??

Hallo tschetto!
Ich hab das 10x60er TS. Haben wollte ich es als "Orientierungshilfe" beim Beobachten mit dem Dob, als "Schnellspechtelgerät", das eigentlich immer grifbereit im Auto liegt und natürlich auch zur Naturbeobachtung. Für Letzteres ist es gerade noch im Rucksack verstaubar, ohne auf wichtige Sachen wie z.B. Brotzeit zu verzichten. [:D]
Als Übersichtsglas mit über 5 Grad TG lässt es schon schöne Beobachtungen am Nachthimmel zu. Bei guten Bedingungen dürften alle M's zugänglich sein. Auch NGC7000 ist kein Problem. Sogar NGC6960 war auf der Winklmoosalm zu erkennen! Natürlich alles auf Stativ! Für 89 Europas kann man nun keine Wunder in Optik und Mechanik erwarten, aber beides arbeitet zufriedenstellend. Schärfe und Fokussierung sind ganz ok und die Gummiarmierung steckt auch schon mal was weg. Wenn Du das Glas aber als Hauptbeobachtungsgerät einsetzen willst, wirst Du sicherlich zu etwas Besserem greifen.
Hoffe, ich konnte Dir behilflich sein!
Gruß,
Gerhard

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tschetto</i>
Da ich das Fernglas "hauptsächlich" Freihändig nutzen möchte,
werde ich mir dann doch lieber das TS 10x60 holen.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Hi Thilo,

die Entscheidung ist aus meiner Sicht richtig. Mehr als 10-fache Vergrößerung ist freihändig kaum machbar.
Da ich außer der Astronomie auch noch zur Jagd gehe, kann ich das Fernglas für beide Hobby´s nutzen. Glaub mir, ich habe schon einige Ferngläser ausprobiert.
Die besten Ergebnisse bringt mir immer noch das Zeiss Dialyt 8X56. Das Bild ist bis zum Rand hin knackscharf und die Lichtleistung nahezu perfekt. Nur hat dieses Glas einen kleinen Schönheitsfehler. Der Preis. Bei Kettner hatten sie ein Weihnachtsangebot für unter 1100,--Euro. Aber das ist auch noch eine Menge Kohle.

Grüße Thomas

Hallo Thilo.

Ich habe auch ein 10x60, allerdings kein TS sondern ein altes Leitz.[:p]

Freihändig beobachten ist damit schon nicht mehr als "relaxt" zu bezeichnen; am besten noch horizontnah mit aufgestützten Ellenbogen (auf'm Autodach aufstützen) oder sich tief in'n Camping-Klappsessel sinken lassen und die Ellenbogen auf der Armlehne aufstützen.

Mein zur Zeit liebstes Fernglas ist mein Zeiss Jenoptem 7x50W, das bringt 7,5° Gesichtsfeld und ist fast uneingeschränkt freihändig nutzbar. Bei Ebääh gehen die manchmal zahlbar weg, ob sie am Gehäuse abgegriffen sind ist dabei das allerletzte Kriterium...[^]

Wichtigstes Kriterium bei Astrogläsern: sie dürfen nicht schielen!
Zweitwichtigstes Kriteruim: keine Reflexe! (Am Tage nicht sichtbar, sind sie in der Nacht sehr störend!)
Und erst dann kommt's drauf an, wie gut die Optik neu war und wie gut sie erhalten ist - wobei vereinzelte Kratzer am Objektiv oder kleinere Muschelbrüche in den Prismen nur wenig Abbildungsfehler verursachen.

Klar, (ich habe auch schon mal mit einem bildstabilisierten Fernglas mitspechteln dürfen, es war ein Cannon 15x50 is) bildstabilisierte Gläser eröffnen nochmals eine ganz neue Dimension, die sind aber so teuer dass man dafür auch schon n'tolles Scope kriegen könnte.[:(]
Trotzdem (oder gerade deswegen) verstehe ich aber auch Jeden, der sein bildstabilisiertes Glas nie wieder hergeben würde...[^]

Fujinon FMT-SX sind bei den nicht stabilisierten Gläsern so ziemlich das nonplus-Ultra, sind aber ziemlich schwer und ich persönlich fand das Einblickverhalten bei meinem Jenoptem angenehmer und die Zeiss-Optik nicht bedeutend schlechter.

Ein weiteres Glas, das hier nicht unerwähnt bleiben soll ist das Mijauchi Binon. http://www.astrooptik.ch/d_feldstecher_miyauchi.html
Das Retro-design finde ich sehr ansprechend und das sagenhafte GF von 9,5° bei 7x muss gewaltig sein. Leider habe ich dieses Glas noch nie live gesehen, der Preis ist aber auch happig...[B)]

P.s. ein gutes Astroglas ist aber auch eine feine Sache! Ich beobachte fast jedesmal, wenn ich rausfahre, auch mit dem Fernglas etwa 15..30 min lang den Himmel. Dabei "entdeckt" man dann Objekte neu, deren Ansicht man vom Teleskop her ganz anders gewohnt ist..[:p]