Reisedobson: OAZ und FS?

  • Hallo ATMler,


    nachdem ich morgen die Ankunft meines 8" Rohlings mit Schleifmaterial erwarte, mache mir nun Gedanken zur Auslegung des daraus zu bauenden Reisedobsons. Der Spiegel soll grob irgendwo zwischen f/5 und f/4,6 landen, genauer schweben mir f/4,7 bis f/4,8 vor, da dafür ein gut passendes Okularsortiment vorhanden ist.


    Der Dob soll einerseits als Richfielder (mit 31er Nagler) und andererseits als leicht transportable Ergänzung zu meinem 12"er dienen. Nach dem erfolgreichen Bau soll dann der 12" Volltubus auch zu einem kompakteren Gitterrohrdobson umgebaut werden.



    Im Moment grüble ich nun über Fangspiegelgröße und Okularauszug.
    Für den Okularauszug schwanke ich zwischen Moonlite CR-1 und Kineoptics HC-2. Für den Fangspiegel wären 50 mm optimal, dafür ist das Angebot aber ja dürftig.



    Ein 46 mm FS ergäbe am Moonlite ca. 8 mm 100% FOV, aber bei 42 mm Feld wäre die Ausleuchtung nur noch knapp unter 60% (- 0,5 mag). Mit dem Kineotics HC-2 sind es ca. 13 mm 100% FOV, aber bei 42 mm trotzdem nur ca. 62% [:(]. Die Obstruktion beträgt 23% [:)].


    Ein 54 mm FS ergäbe dagegen schon am Moonlite üppige 18 mm 100% FOV und bei 42 mm Feld wären es noch ca. 74% (-0,3 mag) weniger [:)]. Obstruktion ist dagegen 27% [:(].


    Tja, was ist nun besser? Reicht die Feldausleuchtung mit dem 1,83" FS noch für das 31er Nagler oder fällt das schon negativ auf?


    Wie ist eigentlich der Kineoptics HC-2 OAZ? Gibts dafür einen Händler in D oder ist Eigenimport angesagt? Wie justiert man den und ist der noch ausreichend fest montierbar mit so wenig Fleisch für die Befestigungschrauben? Wieviel Gewicht veträgt er überhaupt und wird das Teflon an der "Reibungseinstellschraube" nicht mir der Zeit abgerubbelt und muss ersetzt werden???


    Viele Grüße
    Christian

  • Hi Christian,
    ich würde zum 54er FS tendieren, basierend auf Deinen Zahlenangaben zur Ausleuchtung etc.
    Ich denke der Obstruktionsunterschied 23 zu 27% ist nicht allzugroß und praktisch von geringer Relevanz.


    OAZ: Ich habe einen Moonlite CR2 und am Reisegerät einen HC2.
    Der HC2 läuft einwandfrei und bietet trotz geringer Bauhöhe recht viel Verstellweg. Er ist wesentlich leichter als der Moonlite, was dem Reisegedanken und der Balance förderlich ist.
    Zur Montage kann man mit einem kleinen Zwischenstück arbeiten, wenn man keine grade Fläche am Hut hat. Von der Stabilität kann ich nicht klagen, auch nicht mit einem 35er PanOptik. Das Nagler sollte m.E. auch gehen.
    Den HC2 gibts bei Speretec und bei Dieter Martini. Letzgenannter ist preiswerter und könnte vllt. auch einen FS besorgen. Frage mal nach.
    CS

  • Hallo Christian.


    Einige Fragen, die mir beim Lesen Deines Beitrages durch den Kopf gehen:

    1. Wozu am Reisedob mehr als 8mm ausgeleuchtetes Feld?
    Willst Du damit KB-Fotografieren? [;)]


    2. Hällt der Kineoptic das 31er Nagler?


    3. Wenn schon Moonlite am schnellen Newton, dann würde ich mir den mit Untersetzung gönnen. (bzw. habe ich mir gegönnt; für den 12" f/5 und für den 6" f/4,5. Habe's nicht bereut!)


    4. Tipp; Achte gut auf die Balance! Bei einem 31er Nagler am 8" f/ca.5 wird sich je nach Tubusgewicht und -schwerpunkt der Balancepunkt um etwa 8-10cm verschieben. Plane also für Deinen Dobson schon mal Höhenräder mit allermindestens 25..30cm Durchmesser ein, vielleicht sogar noch grösser...


    Und 5. mach' das Gewichtsverhältnis UT/OT nicht zu extrem (also keinen ultraleichten Hut) sonst wirkt die Gewichtsdifferenz (mit/ohne Nagler) am längeren Hebel noch extremer...


    Viel Erfolg!

  • Hallo,


    (==>)Armin:
    Für den Fall, dass es der Moonlite wird, habe ich vor, an den Moonlite wie an meinen NGF-DX3 selbst eine Untersetzung anzubauen (siehe http://www.himmel-und-er.de/tipps.htm#Untersetzung), das müsste gehen, wenn man ein Drehrad abschrauben kann. Nach den Bildern, die ich bisher gesehen habe, müsste das doch möglich sein, oder? Der Preisunterschied zwischen CR-1 und CR-2 ist doch heftig.


    Der Kineoptics HC-2 würde auf eine flache Fläche kommen, da ist am einfachsten, um ihn möglichst flach hinzubauen. Das Nagler wiegt aber nochmal knapp 300 g mehr als dein Panoptic, nicht das es doch durchrutscht? Wenn ich jedoch den 54er FS nehme, brauche ich den Kineoptics ohnehin nicht, er wäre jedoch billiger und leichter.
    Welcher OAZ ist dir denn lieber von der Handhabung?


    Ein weiterer Gedanke, der mich seit kurzem umtreibt, ist folgender: Wenn/Falls der 12"er umgebaut wird und ich jetzt den Moonlite und den 54er FS nehme, würde ich evtl. den NGF-DX3 gegen den Moonlite austauschen (also die OAZ der beiden Dobs vertauschen) und dann den Moonlite mit nachträglich zugekauftem Filterschieber am 12"er verwenden. Dann könnte es evtl. doch ein CR-2 werden. Taugt der Filterschieber?


    (==>)Silvio:


    zu 1: 8 mm 100% FOV sind eigentlich gerade noch ok, aber nur 60% am Gesichtfeldrand bei der Richfieldbeobachtung??? Vieleicht sollte ich besser fragen, ob 27% vs. 23% Obstruktion sooo viel ausmachen [;)]


    zu 2: Genau das ist auch meine Frage [:D][:D]


    zu 3: siehe oben [;)]


    zu 4 und 5: Schön große Höhenräder sollen es schon werden, und wenn das nicht reicht, muss eben irgendeine Federlösung her. Ein neuer Leichtbaurekord muss es dagegen nicht werden, also das wird schon irgendwie [:)].


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Christian,


    ein Reisedobson-Teleskop soll i. A. möglichst kompakt und leicht sein.
    Bei einer Größe von 8 Zoll und dem von Dir gewählten Öffnungsverhältnis wird ein Dobson-Teleskop bei üblicher Bauweise ungefähr 10 Kg wiegen.
    Wie bereits gesagt, verschiebt sich in Abhängigkeit vom Okulargewicht der Schwerpunkt recht deutlich bei so einem kleinem Gitterrohr-Dobson-Teleskop, so dass man entweder große Höhenräder von eher 40 cm als 30 cm Durchmesser bzw. Bremsen oder Federn benötigt um beim Wechsel der Okulare nicht von neuem das Objekt suchen zu müssen. Sinnvoll kann es auch sein den Abstand der Teflon-Pads möglich groß (90° oder noch mehr) zu wählen.


    Ich persönlich würde bei der Planung auf das 31er Nagler verzichten, so dass die genannten Probleme viel besser zu beherrschen sind und bei Nutzung des sehr flachen Kineoptics HC2 (oder HC1) auch ein 46er Fangspiegel für die Ausleuchtung eines 1,25-Zoll-Okulars vollkommen ausreicht.
    Für das durch Verzicht auf den Moonlite OAZ und den 54er-Fangspiegel „gesparte Geld“ kann man sich z.B. ein 24 mm Panoptic-Okular zulegen, dass für die Verwendung am kurzen Reise-Dobson-Teleskop außerordentlich gut geeignet ist (leicht, randscharf, 27 mm Feldblende, ca. 1,6° Gesichtsfeld bei 1 m Brennweite).
    Auf der Seite von Stathis findet man neben weiteren interessanten Links auch die Seite von Gerd Huissel, der in diesem Forum vor einigen Monaten seinen Acht-Zöller vorgestellt hat.


    CS


    Roland Krebs



    PS Der Kineoptics HC2 trägt mein 26er Nagler problemlos

  • Hallo Christian


    Ja, die Räder des Moonlite sind abschraubbar. Sie werden mit einer Maden-Innensechskantschraube auf der Achse fixiert.
    Wenn Du selber eine Untersetzung anbauen kannst, dann würd'ich mir den Aufperis zum CR-2 auch sparen oder gleich in einen besseren FS oder eine Filterschublade investieren. (die taugt!)
    Ich habe sie auch am 12"er sowohl am 6"er dran, so kann ich die Filter gleich schubladenweise vom einen zum anderen Scope wechseln [8D]. (in den Alpen NGC7000 im 6" f/4,5 mit O_III und 27er Pan-O: eine Wucht! Dann mit der Filterschublade und zum 12"er wechseln, wo das 19er steckt, und am Zyrrus zwischen O_III und UHC hin und her klicken - oder im Winter an M42 mit Schublade und Okularen hin- und herlaufen - Einfach herrlich!)


    Wenn Du mit Deinem 8"er auf f/4,8 kommst und ein 31er Nagler reinpackst, hast Du ja n'vergleichbares Feld (bei etwas mehr AP) wie ich im 6" f/4,5 mit'm 27mm Pan-O.


    In meinem 6"er habe ich übrigens Tubusaussendurchmesser 204mm (!*) bei 4mm Wanddicke und einen 46mm FS drin. (Pyrex, vom Wolfi)
    (* damit die Filterschublade nicht zu fest vignettiert, die baut etwa 20mm hoch)


    P.s. ein schönes Okular für f/4,5..5 ist übrigens das 5-8mm SpeersWaler Zoom.
    Bringt an f/5 1,6..1mm AP, also ideal für kleinere GLX's und PN's[:p]) Ist natürlich nicht so randscharf wie ein festbrennweitiges Nagler, bietet aber als Zoom das GF eines solchen.[:D] Und auf der Achse, bis etwa 70% zum Rand raus, ist es wirklich gut. Bildfeldfüllender Mond ist auch am Rand nicht gerade scheusslich, und mit meinem 12" f/5 kann ich damit beim Surfen durch M42 (sowohl mit, als auch ohne Filter) auch mal die Zeit vergessen..[:p][:p]

  • Hallo,


    (==>)Roland: Einigermaßen kompakt soll er werden, aber nicht unbedingt ultraleicht. Aber er soll gut zur Richfieldbeobachtung taugen, daher möchte ich auf 2" OAZ und das 31er Nagler nicht verzichten. 1,7° habe ich damit ich auch schon am 12"er, am 8"er käme ich damit dagegen auf 2,5° [:p].


    Der Moonlite wiegt zwar ungefähr doppelt so viel wie der HC-2, aber das sind halt doch "nur" 180 g und etwas mehr Gewicht oben ist ja auch nützlich bei so schweren Okularen. Ich muss das nochmal genau durchrechnen / abschätzen.


    (==>)Silvio: Wie ist denn die Untersetzung an deinem CR-2, hat die Spiel, also kann man an dem Drehknopf etwas herumwackeln, ohne dass sich der OAZ bewegt? Und hast du die Standardausführung oder die mit etwas kürzerem Auszugsrohr? 1,5" oder 1,75" Fokussierweg würden ja locker reichen, dafür hat man aber weniger Stress mit dem Platzhaltern zur Filterschublade, oder? Wie gesagt, das wäre aber nicht für den 8"er sondern für den 12"er. Wie ist das eigentlich mit Tau/Reif auf den Filtern im Schieber, das ist doch sicher ein Problem?


    Ansonsten ist meine Okularsammlung soweit komplett, das 31er Nagler war vorerst meine letzte Anschaffung (natürlich gebraucht [;)]). Ich überlege zwar, evtl. noch das 12mm T4 gegen das 13mm T6 zu tauschen und ein 22mm T4 würde mir auch gefallen, aber das soll bei unter f/5 ja leider nicht mehr so gut sein. Vielleicht bringt TV da mal in Zukunft was neues, besseres raus. Das Speers Zoom kenne ich nicht, nur die lobenden Berichte darüber. Aber es ist schon verdammt groß im Vergleich zu meinem Nagler Zoom 3-6, das noch besser die max. Vergrößerung erreicht. Da sieht man richtig, wo das große GF im Speers Zoom steckt [:D]. Aber wer weiß, was mit der neuen Serie in Zukunft kommt.


    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Christian.


    Ich habe den "Normalen" CR-2. Dessen Rohr ist 70mm lang und hat einen Verstellweg von 2". Die Untersetzung ist 8:1 und hat absolut kein merkliches Spiel (Planetengetriebe mit Stahlkugeln).


    Die Filterschublade braucht keine Distanzstücke, sie wird anstelle der 4 Muttern (Halteschrauben vom OAZ) in den Tubus geschraubt.


    Je nach dem, wie hoch bauend der originale OAZ an Deinem Scope ist, brauchst Du aber ggf. Unterlegeklötzcken ("Spacer") aussen am Tubus, um auf den gewünschten BüT zu kommen.
    Ohne diese Klötzchen, und OAZ-Rohr richtung intrafokal geschraubt, kann das OAZ-Rohr an der Filterschublade anstehen. Bei meinen beiden Scopes liegt die Fokalebene aber weit genug über dem Tubus, dass das OAZ-Rohr nicht mit der Filterscublade kollidiert.


    Tau habe ich ab&zu innen an den Filtern, wenn die Tubuslüfter zu viel feuchte Luft durch den Tubus saugen. Passiert aber eher selten, und meistens nur beim "fordersten" Filter (bei mir der Mondfilter). Dann zieh'ich die ganze Schublade raus & lege sie für einige Minuten in's leicht beheizte Auto oder in's Wohnzimmer zum Abtauen. (die dünnen Scheibchen tauen viel schneller ab als ein Okular!
    Beim 6"er (mit Gittertubus) liegen die Filter teilweise offen, da sind sie noch nie zugetaut; nur in Kombination mit den Lüftern am 12"er.

    Ich kann die Kombination FS-2 mit Filterschublade absolut empfehlen; das bietet n'enormen Beobachtungskomfort! [8D]




    P.s. Einige "Makel" haben die FS2 aber (welche mich aber nicht stören)


    - keine Konterschraube am OAZ (Fotografie) die kann aber selber eingebohrt werden, sofern überhaupt nötig


    - kein Klemmring für das Okular, sondern nur eine Klemmschraube aus k'Stoff (sowohl für 2" als auch im Reduzierstück)


    - kein 2" Filtergewinde im 1,25" Reduzierstück

  • Hallo Christian,


    verzichte lieber auf das 31er Nagler am Reisedobson und bau das Teil so, dass Du ohne Federkram in's Gleichgewicht kommst. Du wirst so schlussendlich mehr Spaß mit dem Teil haben. Es soll ja schließlich ein Reisedobson werden und nicht Dein hauptsächlich verwendetes Teleskop.


    Der Kineoptics ist klasse, habe ich mir auch für mein neues Teleskop gekauft. Leicht und präzise, ideal für einen leichten Hut.


    Grüße
    Reiner

  • Hallo,


    für Reisezwecke habe ich noch ein leichteres 32mm UO MK-80, das anstelle des Nagler 31 mit kann, aber halt bei dem Öffnungverhältnis die 80° scheinbares GF überhauptnicht randscharf abbildet [:(]. Somit wäre für Reisezwecke das 31er Nagler wegen Größe und Gewicht nicht unbedingt dabei. Aber ich habe ja vor, den 8"er ab und an auch zur Richfield-Beobachtung einzusetzen, ganz ohne Reise [;)]. Dafür soll das 31er Nagler einsetzbar sein, es muss einfach [:D]. Vielleicht werde ich über eine Reiselösung für leichtere Okulare und eine normale Gitterrohrdobson-Modifikation für den Schwergewichtsokular-Einsatz nachdenken...


    Eigentlich ging es mir ja um die Fangspiegelgröße und den Fokussierer.
    Es wird wohl doch der Kineoptics werden, der ist billiger und eigentlich ausreichend. Wie justiert man das Ding denn senkrecht zum Fangspiegel, muss man da mit Unterlegscheiben herumprobieren?
    Schade um den Moonlite, der muss dann auf den nächsten Dob warten [:D].


    Beim Fangspiegel selbst bin ich dagegen noch unentschlossen [:I].


    Viele Grüße
    Christian

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