Yolo als langfristiges Ziel für einen Newbie

  • Hallo,


    mich juckts seit Jahren in den Fingern auch mal ein Teleskop samt Optik selbst herzustellen. Da ich hauptsächlich Planetenbeobachtung mache sollte das Instrument was ich bauen will auch ein Spezialist dafür sein. Um auf den Punkt zu kommen: so ein Yolo wäre das non plus ultra.


    Aber gleich mit dem Schliff torischer Spiegel anzufangen, das grenzt schon faßt an Größenwahn, oder?
    Deshalb hab ich mir überlegt zunächst bei Stathis einen 6" Rohling zu bestellen und diesen mal normal auf eine Parabel zu schleifen. Dann würde ich mal Versuche anstellen einen Toroid draus zu machen.
    Praktisch verwenden würd ich das Ding allerdings nicht. Es soll wirklich nur mal so zum Erfahrungen sammeln sein.


    Erst wenn das geklappt hat wollte ich mit einem Yolo von sagen wir 10" Öffnung anfangen.
    Ist sowas realistisch oder muß man für einen Yolo dieser Größe schon mehr als einen "normalen" Spiegel selbst geschliffen haben?


    Gruß, Georg

  • Hallo!


    Ich besaß mal einen Kutter 110mm mit Lichtenknecker-Optik und dachte, das wäre ein tolles Planetenteleskop. Null Obstruktion - boah ey.


    Dann habe ich den mal gegen meinen 150mm MC mit rund 35% Obstruktion antreten lassen. Jetzt rate mal, welches Teleskop mehr zeigte am Mond UND am Jupiter. Genau! Das MC war deutlich (!) besser.


    Wenn Du also meinst, ein Yolo oder sonst ein Schiefspiegler wäre besser für die Planetenbeobachtung geeignet als obstruierte Systeme, dann irrst Du gewaltig. Lediglich BEI GLEICHER ÖFFNUNG stimmt das! Wenn Du einen geringfügig größeren Newton oder MC nimmst, dann fegt der Deinen Schiefspiegler hinweg!


    Mein Rat daher:
    Planetennewton bauen. Damit hast Du dann ein RICHTIGES Planetenteleskop, welches auch funktioniert.


    Ansonsten wünsche ich Dir noch viel Spaß beim Yolo-Bauen. Gehe dann aber mit dem Gerät jedem Teleskoptreffen aus dem Weg. Es könnte sonst für Dich frustrierend werden.



    Gruß Harald

  • Hallo!
    Also auch ich würd erst mal mit nem "normalen" Newton anfangen! Hatte auch als Neuling mit meinem 8" F5,5 Selbstschliff schon genügend zu tun. Will gar nicht wissen welche Probs bei nem Yolo zusätzlich auftreten.


    Als erstlingswerk würd ich heute einen 10" Schleifen. Meine damalige Wahl einen 8"er zu machen war zum lernen gut, aber ich hät glaube ich auch nen 10 er gemeistert. Ich denke dass das gut machbar ist auch für Anfänger.


    Viel Spass beim Schleifen :)


    jf

  • Hallo,
    ich bin ja Optimist. Die Größe ist nicht so das Problem. Eher schon der Zeitbedarf, der mit der Größe uberproportional anwächst.
    ....und Pragmatiker. Was habe ich schon, was will ich haben. Z.B. einen zweiten 8-Zöller brauche ich nicht. Oder z.B. Planeten brauchen keine 12-Zoll oder mehr.
    Man sollte sich selbst einschätzen und abwägen zwischen schnellem Erfolgserlebnis (ein 6-Zoll-Spiegel) mit geringem finanziellen Einsatz und geringem In-die-Ecke-werfen-Risiko oder Ausdauer (wie wärs mit 12-Zoll) etwas Leidensfähigkeit, wenn nicht alles beim ersten Versuch hinhaut (...weitermachen bis die Schüssel glänzt).
    Handwerklich ist praktisch fast alles - auch vom Anfänger - machbar. Man muss es halt nur zu Ende bringen. ...und drann denken: Der Spiegel ist zum Durchgucken da, nicht als Werkstattzierde. Ok, manche mutieren vom Astronom zum ATMler. [;)]


    Gruß und ran ans Karbo

  • Hallo Gelegenheitsgucker,


    also für einen Gelegenheitsgucker lohnt sich ein Yolo nicht so recht [:D]


    O.K.,Kalauer beiseite [:I]


    Mich fasziniert der Yolo ebenfalls. Wenn du einen selbst bauen willst
    und dabei auch einen toroidförmigen Sekundärspiegel schleifen möchtest:


    Es gibt von Erwin Herrig, der den Yolo wiedererfunden hat, Informationen
    im Netz wie man solch einen Sekundärspiegel selbst schleifen kann:


    http://bhs.broo.k12.wv.us/homepage/alumni/dstevick/erwin.htm


    Dort kannst du übrigens sehen mit welchen Größenverhältnissen du in
    etwa rechnen must. Während ein 6" noch sehr kompakt ausfällt ist ein
    10" Yolo schon recht ausladend. Die Montierung muß dann auch entsprechend
    belastbar sein...
    Als Erstlingswerk würde ich einen Yolo aber nicht gerade empfehlen.


    Prinzipiell finde ich diese Teleskope aber sehr interessant,weil man
    mit nur 2 Spiegeln eine obstruktionsfreies und farbfehlerfreies Teleskop
    mit einem für Planetenbeobachtung sinnvollem Öffnungsverhältnis
    erschaffen kann. Man kann sich also auch Zusatzoptiken wie Barlows
    oder extrem kurzbrennweitige Okulare sparen.


    Einen 10" Yolo sehe ich als ein Teleskop an welches schon nah an der
    Grenze des visuellen Limits welches durch die Atmosphäre gesetzt wird
    liegt. Mehr wird nur sehr sehr selten gehen.


    MfG,Karsten

  • Wow, so viele Antworten, dass ging aber schnell.


    Ihr habt mich überzeugt, ein Newton wird wohl die bessere Lösung sein. Nicht zueltzt auch weil ein Yolo dieser Größe ein etwas ungünstiges Einblickverhalten hätte.


    Aber wenn schon Newton, dann einer mit einem stecknadelkopfgrossen Fangspiegel bitte. Irgendwie muss man ja seinen Obstruktionsfetisch ausleben dürfen [:D]


    Gruß, Georg

  • Hi Georg, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">....Aber wenn schon Newton, dann einer mit einem stecknadelkopfgrossen Fangspiegel bitte. Irgendwie muss man ja seinen Obstruktionsfetisch ausleben dürfen [:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ist schon recht mit dem Obstruktionsfetischismus[:D]. Nur pass auf, dass Du Dich damit nicht vertust:


    1. Der Der FS muss bis zum Rande hin extraklasse gut sein, sonst holst Du Dir FS- Kontrastmist rein der wahrscheinlich mehr ausmacht als man mit einigen promille weniger Obstruktion gewinnen kann.


    2. FS ein bisserl zu klein ist dann hast Du effektiv einen kleineren HS mit wiederum etwas mehr Obstruktion.


    3. Je kleiner der FS desto größer sehen Staubpartikel und Kratzer auf ihm aus. Das bringt ebenfalls Kontrastminderung.


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">3. Je kleiner der FS desto größer sehen Staubpartikel und Kratzer auf ihm aus. Das bringt ebenfalls Kontrastminderung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ähem, wieso das denn? Zumindest in dem 100% ausgeleuchteten Feld kann das nicht richtig sein.


    Ansonsten gebe ich Dir recht. 2-3% mehr oder weniger Obstrukion ist vollkommen unerheblich. Viel wichtiger ist die Qualität der Optik und mechanische Eigenschaften wie z.b. eine gute Lüftung.



    Gruß Harald

  • Hallo Georg,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber wenn schon Newton, dann einer mit einem stecknadelkopfgrossen Fangspiegel bitte. Irgendwie muss man ja seinen Obstruktionsfetisch ausleben dürfen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Am wichtigsten ist ein möglichst perfekter Hauptspiegel!


    Dann mußt Du noch entscheiden, welche Brennweite und Öffnung es sein soll. Meine Vorgehensweise wäre, die Brennweite so zu wählen, daß die Beobachtung noch ohne Leiter vom Erdboden aus möglich ist.
    Über 60° Höhe über dem Horizont wirst Du bei der Planetenbeobachtung in unseren Breiten kaum gehen müssen; sinnvoll ist vermutlich etwa 1,9-2m Brennweite.


    Der Spiegeldurchmesser sollte dann zwischen 200 und 250 mm liegen. Der Fangspiegel dürfte bei 35-45 mm optimal passen.
    Im Zweifelsfall würde ich lieber 5 mm mehr Fangspiegelgröße einplanen und einen 2" OAZ verwenden, dann wird das Gerät deutlich vielseitiger.
    Die Leistung eines solchen Teleskops dürfte einem 150-200 mm Apochromaten-Refraktor ebenbürtig sein.


    Bei der resultierenden Länge dürfte ein teilbarer oder Gitterrohr-Tubus Vorteile haben, falls Du nicht direkt am Wohnort beobachten kannst.
    Wenn ich so ein Projekt in Planung hätte, würde ich vermutlich auch eine Äquatorial-Plattform in Erwägung ziehen. Dann kannst Du auch Planetenokulare mit kleinem Gesichtsfeld bequem verwenden und trotzdem ganz entspannt beobachten.


    Die Herausforderung bei deinem Vorhaben liegt ganz klar darin, ein eher kleineres Teleskop mit perfekter Optik zu bauen.
    Mit Geduld und Sorgfalt ist das auch für einen Einsteiger realistisch.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Georg.


    Ich denke, mit einem planetenoptimierten Newton fährst Du sehr gut.
    Sowohl im Eigenschliff (f/&gt;6 sei nicht so empfindlich) als auch in der Beobachtung.


    Wenn Du mit der Obstruktion unter 20% bleiben kannst, was bei f/8 keine Hexerei darstellt, hast Du mit 8" schon n'ganz schönes Rohr, dessen Planetenleistung meistens..immer durch das Seeing limitiert wird.


    Ich selber besitze u.a. einen 6"er Newton, welchen ich als f/4,5 mit 46mm FS als auch als f/8 mit 28mm FS betreiben kann (beidemals mit sehr guten HS'ens eines "renomierten Glaswurmes", ich selber habe noch keinen Spiegel geschliffen) und ich muss sagen, dass das am Planeten schon einiges bringt.


    18..22% Obstruktion gehen bei einem Planetennewton klar, und die Qualität des FS'ens solltest Du nicht vernachlässigen. Lieber einen etwas grösseren FS (und die abgesunkene Kante des Planspiegels ausserhalb des Bildfeldes, oder gar 1mm abdecken) oder einen etwas besseren (teureren) FS einbauen...


    P.s. ursprünglich hatte ich in meinem 6" f/8 einen 21mm FS (14% Obstruktion) drin, jetzt bin ich auf 28mm gegangen, weil im Neubau BüT (Brennpunkt über Tubus) höher liegt.


    P.p.s. Vorsicht: Teleskope selber bauen kann süchtig machen! Schon Birkensperrholz (Multiplex) Staub hat ein enorm hohes Suchtpotential und dasjenige von Glas- und Carbo-Staub soll ungleich gefährlcher sein...[^][B)][;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />Hallo Kurt!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">3. Je kleiner der FS desto größer sehen Staubpartikel und Kratzer auf ihm aus. Das bringt ebenfalls Kontrastminderung.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [quote]Ähem, wieso das denn? Zumindest in dem 100% ausgeleuchteten Feld kann das nicht richtig sein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ist wohl nicht ganz klar geworden was ich meine. Mal ein leicht übertriebenes Beispiel. Ein 0,1 breiter Kratzer quer über dem HS macht sich optisch kaum bemerkbar. Der gleiche Kratzer über dem FS wirkt schon rund 10x stärker. Eine Oku-Linse mit derartiger Verunzierung wäre Schrott. Ähnlich verhält es sich mit "Fliegenschiss". Oder sehe ich das falsch?


    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt!


    So wie Du es schreibst, heisst es, dass sich ein Kratzer auf einem 45mm FS mehr bemerkbar macht als der gleiche Kratzer auf einem 55mm FS. Wenn der FS jeweils den gleichen Abstand zur Brennebene hat, der größere FS also mehr 100% Ausleuchtung bietet, dann stimmt das imo nicht.



    Gruß Harald

  • Hm, das mit dem Fangspiegel ist schon ein guter Tip. Hier an der Qualität und am Geld zu sparen bringt nichts.


    Ich werd mal in aller Ruhe in den Semesterferien anfangen einen kleinen 6" Spiegel zu schleifen. Erst wenn das geklappt hat, und der Rohling nicht in die Ecke verbannt wurde, mach ich mir Gedanken über das Öffnungsverhältnis des 10" Spiegel und die ganze Konstruktion.


    Das Instrument soll mein bisheriges Instrument (Intes Micro MC 615) ergänzen , wenn das Seeing mal richtig gut sein sollte. Leider ist es das viel zu selten, aber der Reiz ist wie schon erwähnt der Selbstbau.


    Gruß, Georg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Harald_M</i>
    <br />Hallo Kurt!


    So wie Du es schreibst, heisst es, dass sich ein Kratzer auf einem 45mm FS mehr bemerkbar macht als der gleiche Kratzer auf einem 55mm FS. Wenn der FS jeweils den gleichen Abstand zur Brennebene hat, der größere FS also mehr 100% Ausleuchtung bietet, dann stimmt das imo nicht.



    Gruß Harald
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Harald,
    ist zwar Erbsenzählerei, aber der gleich breite Kratzer über den gesamten Durchmesser bedeutet des FS mehr relativen Störflächenanteil als am HS und damit mehr Kontrastminderung.


    Gruß Kurt

  • Hallo Georg,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Instrument soll mein bisheriges Instrument (Intes Micro MC 615) ergänzen <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ein 6“ Newton als Planetenteleskop-Ergänzung für den MC615, das wird nicht einfach. Was gefällt Dir nicht an dem Mak?


    Viele Grüße
    Horia

  • Hallo Kurt,


    da zähle ich Deine Erbsen doch gleich noch mal nach und stelle fest, dass Du Dich verzählt hast.[8D]


    Dieser hypothetische gleich breite Kratzer kann im 100% ausgeleuchteten Feld beim kleineren FS NICHT mehr Kontrastminderung bewirken.


    Beweis:
    Es fällt kein einziger Lichtstrahl vom Rand des größeren FS in den Bereich der 100% Ausleuchtung. Es wird in dem 100%-Bereich also nichts vom FS "gesehen", was nicht an dieser 100% Ausleuchtung beteiligt ist. Der Rand ist nicht beteiligt. Also kann er auch nicht den Kontrast oder sonstwas in der 100% Ausleuchtung beeinflussen.


    Was den Kontrast im 100% Bereich jedoch beeinflusst ist die Obstruktion und die ist beim größeren FS schlechter.



    Dort, wo die Ausleuchtung &lt;100% ist, mag es anders sein, habe ich jetzt nicht nachgeprüft. Ich habe oben aber sowieso immer von dem Bereich der 100% Ausleuchtung geschrieben.



    Gruß Harald

  • Hallo Georg!


    Wenn Du einen 6" Dobs baust, dann empfehle ich Dir f/6. Der ist zwar nicht so planetentauglich wie f/8, dafür ist er aber eine sinnvolle Ergänzung zu Deinem MC615 und zu einem späteren größeren Dobson. Denn der Hauptvorteil vom kleinen 6" wird dann das große erreichbare Gesichtsfeld sein. Der zweite Vorteil wäre die geringere Größe und des f/6.



    Gruß Harald

  • Hallo,


    (==&gt;) Horia und Harald:
    Ich hab nicht vor einen 6 Zöller zu bauen da ich schon ein gutes 6" Teleskop hab. Lediglich den 6" Spiegel wollt ich dazu schleifen. Als Test, quasi um zu sehen wie es so läuft.


    Gruß, Georg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gelegenheitsgucker</i>
    <br />Klingt schon irgendwie komisch, geb ich ja zu. Aber man bekommt doch immer geraten zuerstmal klein anzufangen. Oder hälst du 10" für den Einstieg für machbar?


    Gruß, Georg
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Georg,
    ob 6" oder 10" ist von den Anforderungen her nicht soo gewaltig unterschiedlich, wenn Du Dich auf ein moderates Öffnungsverhältnis beschränkst. Du solltest aber jemanden mit Erfahrung in Deiner Nähe haben, der Dir


    1. Foucault- Messung beibringt
    2. gelegentlich bei der Werkelei über die Schulter guckt.


    Viel Erfolg
    wünscht Dir
    Kurt

  • Hallo Georg.


    Naja, nur um mal Glas geschliffen zu haben einen Spiegle zu schleifen, welcher keinen eigentlichen Verwendungszweck hat, das halte ich auch für nicht besonders sinnvoll.


    Der "Kick" am ganzen ist ja, das Ergebnis am Nachthimmel zu testen und "weit gereiste Photonen" auf die Hetzhaut zu kriegen.
    Sonst ist das ja wie Coitus interruptus [:D]



    Es gibt Leute, die haben als Einstieg einen "schnellen" und dünnen 24zöller geschliffen, das ist quasi der höchste Schwierigkeitsgrad.


    Du kannst also den 6"er auch überspringen und gleich mit 10" beginnen. Das ist nicht unmöglich!
    Der "Planetenspiegel" wird ja eh nicht sehr kurzbrennweitig, und bei 10" ist ein 25mm dicker Rohling noch "normaldick". (also beim schleifen/polieren nicht "unnötig erschwerend")


    Das dauert dann vielleicht länger als beim 6"er und anschliessendem 10er, aber dafür brauchst Du weniger Schleifmaterialien (Tool's Pechhaut, Karbo) und hast nicht einen nutzlosen Spiegel rumliegen..



    Oder, Du machst wirklich den Einstieg mit 6". Dann würd'ich aber den Schwierigkeitsgrad steigern und auf mindestens f/5,5 oder f/5 gehen.


    Diesen Spiegel kannst Du dann in einen handlichen Reisedobson verbauen, oder ihn zu diesem Zweck verkaufen..[;)]


    Viel einbringen würde der zwar kaum, 6" Spiegel gibt's z.B. bei Wolfi ab 100.- Euros (und die sind dann bereits verspiegelt..)
    Da darfst Du keinen "Stundenlohn" ausrechnen, sonst gibt's feuchte Augen. Aber für n'Hunnie gibt's beim Stathis dann schon mal den 10" Rohling... [8D]

  • Hallo Gelegenheitsgucker,
    ich sehe, Du hast den Yolo schon begraben. Schade drum! In unserer Yologruppe wurden schon über ein dutzend Yolos z. T. von blutigen Anfängern gebaut. Wichtig ist hier die Unterstützung durch erfahrene "Artgenossen"!


    Falls Du in Deiner Nähe einen Yoloaner zur Unterstützung findest, ist so ein 15cm Yolo als Gesellenstück absolut machbar. Unsere Yologruppe operiert in der Schweiz, in deinem Profil habe ich leider keine diesbezüglichen Angaben gefunden. Ohne direkte Unterstützung ist ein Yolo eher schwierig herzustellen, da die Messung der Kurve des Toroids im Foucaulttest schwierig zu interpretieren ist. Der Bau umfasst 2 Spiegel sowie einen relativ exakt zu fertigenden Tubus und ist somit aufwendiger als ein Newton mit FS ab Stange.


    Als Einstieg ins Dobsonbauen wär ein 30er f5.5 nicht schlecht. Die Toleranzen der Parabel liegen im akzeptablen Bereich, die Grösse ist noch handlich, Beobachtung geht bequem im Stehen. Mit Web-unterstützung und etwas Talent (da gabs leider auch schon Leute mit viel gutem Willen aber ohne Talent....) ist so ein 30er absolut machbar. Der legt dann Deinen 150er-Mak schon locker aufs Kreuz!
    Zum Einstimmen aufs Schleifen kannst Du ja mal mit dem 115mm-Sucherdobson anfangen :)


    Grüsse Max

  • Ich rate gegen den 30er f5.5.


    Als Erstlingswerk rate ich zu 6" bis max. 10".


    12" ist sehr unhandlich und ist mit 25mm Dicke auch schon wieder kritisch. Ausserdem muss man dann schon fast mit Fliesentool arbeiten (sonst: 2. Rohling als Glastool) und beim Polieren mit Full-Size-Tool gibts bei 12" als Anfänger wohl Probleme.


    Man sollte bei den Ratgebenden immer beachten, ob es sich um Leute handelt, welche selber in einem "Spiegelschleifclub" organisiert sind, oder ob es Selfmade-Leute sind. Erstere haben soviel praktische Unterstützung erhalten, dass diese die Lage für einen Selfmade-Einsteiger zu optimistisch einschätzen.



    Gruß Harald

  • Hallo


    (==&gt;) Kurt:
    Was würdest du beim Öffnungsverhältnis als gerade noch moderat bezeichnen? Ungeachtet dessen dass es ein Planetennewton werden soll.


    (==&gt;) slyv:
    Wenn das keinen so großen Mehraufwand macht (abgesehn von der Zeit ) einen langbrennweitigen 10 Zöller zu fertigen werd ich natürlich gleich mit diesem anfangen. Wollt mich nur vergewissern ob das nicht elend schwer ist.


    (==&gt;) Max:
    Ja, leider hab ich den Yolo schon begraben. Aber wer weiß, vielleicht eines Tages... [;)]


    (==&gt;) Harald:
    Keine Sorge, über 10" hinauszugehen hat ich für den Anfang mal nicht vor. Der Sprung von 6" auf 10" dürfte ja auch nicht zu verachten sein. Und wenns dann noch nicht reicht...


    Gruß, Georg

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!