Zu große Öffnung schlecht für Planetenbeobachtung?

  • hallo !


    Ich habe da eine wichtige frage:
    Ich habe mir überlegt - wenn ich mir ein teleskop kaufen würde, dann würde ich eines mit größerer öffnung nehmen - damit ich dann - später mal - auch deep sky beobachtungen machen kann.


    für den anfang würde es aber sicher reichen, "nur" planeten zu beobachten.


    nun hat mir ein bekannter erzählt (er hat bereits ein 114mm teleskop), dass für planetenbeobachtung ein solches besser geeignet ist, als eines mit 200mm - man erkennt beim 114er mehr details.


    das ist mir irgendwie unklar.
    ist es denn wirklich so, dass ein teleskop mit größere öffnung/brennweite schlechter zum beobachten von planeten geeignet ist/u.U. sein kann ?


    fg
    -hannes

  • hallo Hannes


    Das Problem mit dem großen Durchmesser ist erstens das größere Tubusseeing, zweitens die grundsätzlich höhere Vergrößerung sodas das Seeing am Himmel zum Tragen kommt.


    Oft sind größere Newtons ( Dobsons ) eher für Deep Sky Beobachtungen und nicht für Planeten optimiert.
    Meistens ist ein guter 4" Refraktor besser als ein schlechter 8" Dobson.
    Aber: für den Preis eines gescheiten 4" Refraktor bekommt man auch einen gescheiten 8" Dobson der den 4" in jeder Disziplin schlägt.
    Noch ein kleines Beispiel? tmb 4" APO mit GP-DX kostet ca 4000 Euro, die Optik ist perfekt, für den Preis bekommst du aber auch ein 10" Meade LX200 GPS.
    Schau einfach mal bei 400 facher Vergrößerung durch..
    Gruß Bernd

  • Hallo Hannes,


    kann ich so nicht unbedingt bestätigen. Ich hatte bis letzten Sommer mit einem 150/1200 Newton beobachtet. Dann legte ich mir zusätzlich noch einen 250er Newton zu und war angenehm überrascht. Deep Sky-mäßig sowieso, aber auch (oder gerade) bei Planeten. Selbst ich mit meiner Rot/Grün Schwäche erkannte dann sogar Farben und weniger Details sind bestimmt nicht aufgetreten. Das Seeing spielt beim Vergleich natürlich auch eine wesendliche Rolle, ganz klar. Ich hab's jedenfalls nicht bereut und denke, daß Du damit -gerade wenn du auch Deep Sky beobachten willst- sicher keinen Fehler machen kannst. Wie heißt der schöne Satz: Öffnung ist an sich nur durch mehr Öffnung zu ersetzen. Aber auch: jedes Teleskop hat seinen Himmel.


    Gruß, Kalle.

  • hi !


    erstmal danke für eure hinweise !


    zusammenfassend kann man dann sagen: ein teleskop mit größerer öffnung ist NICHT schlechter zum planetenbeobachten geeignet, oder ?
    wobei schon klar ist: die optik muss halt was taugen, sonst bringen 8" nix. UNd zusätzlich hat man dann "reserven", wenn man deep sky objekte ansehen will.


    Berndi: 400 fache Vergrößerung bei einer 4" Öffnung, geht aber nicht wirklich, oder ?


    fg
    -hannes

  • Hi,
    @HannesB:400x bei Refr. 4" f10 bzw New 8" f 5-6 ??? ~ 1000 mm Brennweite :400x= f 2,5-3 mm Okular-normal 2x Öffnung-max sinnvolle vergrößerung-das kannste aber beim 8 Zöller Newton ziemlich vergessen-und das bei Dobson-nachführung
    f 5-4 mm Okulare(240x/300x bei 1200 mm Brennweite)sind ok.
    Also-bis 16" Öffnung macht max. Sinn-würde eher bei 12" bleiben-hängt immer auch vom Standort ab
    Motorische Nachführung sehr vom vorteil !

  • Hallo Hannes,


    ...<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">nun hat mir ein bekannter erzählt (er hat bereits ein 114mm teleskop), dass für planetenbeobachtung ein solches besser geeignet ist, als eines mit 200mm - man erkennt beim 114er mehr details.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    mal vorrausgesetzt,das 200mm Teleskop ist keine schrottige Gurke dann zeigt es dir <font color="red">immer</font id="red"> mehr Details auf den Planeten als der 114er.
    Das gilt auch bei schlechtem Seeing (wenn die Luft sehr unruhig ist),
    nur bei allerlausigstem Seeing zeigen dir beide dann gleich viel:
    Gar nichts brauchbares.
    Doch wer beobachtet bei schlechtem Seeing Planeten?


    Und selbst bei 8" ist noch lange nicht das Ende des Detailerkennungszuwachses
    auf den Planeten erreicht.
    Drei nebeneinander stehende Teleskope von 8" 10" und 12" mit jeweils sehr guter Optik
    (und damit meine ich sehr gute Optik im Sinne der Worte,keine Marketingaussagen,
    demontrierten mir klar und deutlich,daß die größere Optik auch die höhere Auflösung bringt.
    Laß dir also nichts einreden,vergleiche am besten selbst,beide
    Teleskope natürlich zugleich am gleichen Objekt.


    MfG,Karsten

  • hi !


    Vielen Dank für eure hilfe !


    Wenn ich mir dann ein teleskop kaufe, werde ich also doch eines mit 8" nehmen. (bei noch größerer öffnung wird's mir zu teuer)


    bin halt im moment noch am suchen/vergleichen usw...


    fg
    -hannes

  • Hallo Hannes,
    Hier nur ein Beispiel, was Leo mit seinem 8" sieht.
    http://home.arcor.de/l.bluhm/l.bluhm/Saturn230303.jpg
    Zeig das mal Deinem Bekannten[8D].
    Ich selber besitze 8", 10" Cassegrain/Newton und 12" Cassegrain/Newton. Bei direkten Vergleich lieferte das 12" Cassegrain immer die schärfsten und kontrastraichsten Planetenbilder.


    Für bestmögliche Planetensichtungen mit mittelprächtigen Newtons braucht man:
    1. Gutes seeing. Ein Standort auf einer Anhöhe im Grünen ist weit besser als inmitten von Häusern.
    2. Maßnahmen zur Unterdrückung des Tubus- seeing. Eine Stunde "Auskühlen" reicht nicht. Man braucht Zwangsbelüftung
    3. Okulare mit bequemen Augenabstand. Das erreicht man am besten mit Hilfe einer hochwertigen Barlow- Linse und "glasarmen" Okularen.
    4. Einwandfreie Kollimation der Optik.
    5. Nachführung des Teleskopes. Dabei kommt es weniger auf den "Schneckenfehler" an, sondern der Nachführmotor darf keinerlei Schwingungen auf die Optik übertragen.


    Noch ein Tipp: optisch sehr gute 8" - Newtons müssen nicht teuer sein.[8D]
    Gruß Kurt

  • hi !


    Kurt:
    wow - das bild von saturn schaut ja genial aus !


    welches optisch gute 8" newton würdest du denn empfehlen ??
    preis: max. 1000€, motorische nachführung sollte es haben, astrofotografie ist dzt. kein thema, aber ev. später mal.


    fg + thx
    -hannes

  • Hallo Hannes,


    mit größerer Öffnung wirst du immer mehr sehen - wenn die Qualität der Optik dir keinen Strich durch die Rechnung macht. Den Unterschied zwischen Deep Sky und Planeten würde ich dabei nicht machen, denn in beiden Einsatzgebieten vergrößere ich gleich hoch (warum sollte man Deep Sky eine weniger gute Abbbildung akzeptieren?).


    Das Seeing ist ein Problem für große Geräte, welches aber nach meiner Erfahrung vernachlässigbar ist, da ich kaum Nächte erlebt habe, in denen ich mit 0,5m Öffnung keine Planetenbeobachtung hätte durchführen hätte können (also auch keine deep Sky - Beobachtung mit gleicher Vergrößerung).


    Mit einem hochwertigen großen Newton habe ich bis jetzt die besten Planetenbilder gesehen (oder Mondbilder). An meinem 0,5 m oder am 1,12 Meter Spiegel Sternwarte Melle (beide mit LOMO Spiegeln bestückt) konnte ich Details erkennen, welche mit kleinen Scopes um 6 Zoll nie hätte sehen können (z.B. Farbwahrnehmung).


    Also, bigger is better (wenn die Qualität stimmt).


    Gruß, Jens

  • hi !


    erstmal thx für eure hilfe !


    hab mir auch gerade die seite angeschaut:
    http://www.teleskop-service.de…t114/beobachtungen114.htm


    Da sieht man ja sehr gut, was man mit einem 114er sehen kann - ist zwar ganz schön - aber wenn ich schon z.B. saturn anschaue, würd ich schon gern bissl mehr sehen...


    kennt jemand ev. eine seite, wo es diesbezütlich einen vergleich gibt - so in die richtung: saturn mit einem 114er beobachtet, mit einem 200er beobachtet usw. ?
    wäre ja sehr interessant ! (finde ich)


    klar - man kann auch beim 114er eine höhere vergrößerung verwenden, um mehr zu sehen (bzw. größer) - das meine ich aber nicht - interessant wäre halt vergleich unter selben bedingungen mit der selben vergößerung.


    fg
    -hannes

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