Adaption für ToU in fokaler Okularprojektion

  • Hallo.
    Im Netz und hier habe ich keine einfache und genauer beschriebene Möglichkeit gefunden, die ToUCam in <b>fokaler</b> Okularprojektion ans Teleskop zu adaptieren. Bei meinem f5 Newton möchte ich eine längere Brennweite erzielen, und habe nur eine 2x Barlow. Gleich eine 3x kaufen wollte nicht. Also war heute <b>Bastelstunde</b> angesagt (Sonntag, schlechtes Wetter), das Ergebnis will ich hier mal vorstellen.
    Tips und Hinweise sind unbedingt erwünscht, das ist für mich absolutes Neuland!!!


    Ich habe eine Baader Microstage Digiklemme für meine Digicam. Die Idee war, die ToUCam mit dem Fokaladapter dicht an ein Okular anzusetzen, mich interessierte, ob das vom Abstand Oku-Chip überhaupt funktioniert. Das Problem war, die ToUCam passte senkrecht einfach nicht ran und ich kam nicht ans Oku. Also waagerecht montieren. Alles habe ich mit Materialien gebastelt, die ich schon zu Hause hatte, sicher gibt es eine elegantere Lösung, aber so brauchte ich nicht in den Baumarkt (Kosten 0€). Bastelaufwand etwa 1 Stunde.
    Hier das Ergebnis:




    Der IR Cut kommt dann ans Okular. Den Adapter presse ich leicht passgenau an das Oku und schraube dann die ToUCam an der Klemme fest (Rändelschraube). Das hält. Ein erster Test am Nachbarhaus in etwa 100m Entfernung war überaus positiv. Mit einem 9mm Plössl konnte ich die Löcher in den Ziegelsteinen im Kamin erkennen. Ich hatte keine Probleme in den Fokus zu kommen. Tests am Himmel folgen natürlich. Leider musste ich irgendwann abbbauen, da die Nachbarn schon blöd guckten.


    Ein paar Testbilder vom Schornstein...Teleskop war nicht ausgekühlt und es hat geregnet.
    Im Kreis das vergrößerte Bild...


    mit 2x Barlow


    in Okuklarprojektion mit einem 9mm Kellner, muss man um 90° im Uhrzeigersinn gedreht vorstellen.


    Ob das von der Auflösung am Planeten was taugt weiß ich absolut nicht.

    Vieleicht kann mir jemand mathematisch auf die Sprünge helfen, wie man in fokaler Okularprojektion die Brennweite errechnet.



    CS
    Mario

  • Hallo Mario,
    Die Fokalprojektion (ohne Kameraobjektiv) vergrössert die Teleskopbrennweite um das Verhältnis (Abstand Chipebene bis Okular)/(Abstand Okular bis Teleskopbrennpunkt).
    Ich würde die effektive Brennweite aber eher durch Grössenvergleich eines Details (z.B. Durchmesser eines entfernten Masts) im Fokalbild ohne Okularprojektion mit bekannter Brennweite gegenüber dem Detail im Okularprojektionsbild ermitteln. Auch deine 2x-Barlow muss die Brennweite nicht genau verdoppeln, das hängt von der Kameraposition ab. Auch da gilt: Faktor besser durch Bildvergleich ermitteln.
    Gruss
    Günter

  • Hallo miteinander,


    also ich meine auch, dass der Faktor einer Barlow noch keine Aussage zur Vergrößerung (sprich Brennweitenverlängerung) darstellt, wenn man die Barlow zwischen einem Teleskop und einer WebCam dazwischenschaltet. Denn der Abstand der Linse(n) zum Chip ist wohl entscheidend, und der kann bei verschiedenartigen WebCam-Adaptern auch unterschiedlich sein.


    Wenn ich meine 2xBarlow an die WebCam adaptiere, habe ich eine Vergrößerung um das 3,4fache ausgemessen. Für den Mars habe ich dann noch (zur weiteren Brennweitenverlängerung) zwischen WebCam und Barlow einen Zenitspiegel eingefügt, dies brachte noch eine weitere Vergrößerung.


    Deshalb ebenfalls der Tipp: Am erzeugten Bild (z.B. Mars-Durchmesser, oder Abstand zwischen Mondkratern) einfach ausmessen und anhand eines Bildes ohne Barlow hochrechnen.


    Viele Grüße

  • Hallo..
    ihr habt mir sehr geholfen [:)]. Bei T.Legault ist alles gut beschrieben. Da habe ich erstmal gemessen und gerechnet.
    Habe die Barlow ausgemessen (Hülse), scheint eine Standard-Barlow mit ca. 76 mm Brennweite zu sein (der Abstand Linse-Oku zu Linse-Barlow bei zweifach ist etwa 75mm). Der CCD Chip befindet sich bei meinem Adapter nochmal ca. 15mm weiter weg von dem Punkt, wo normalerweise die Okularlinse liegt. Macht nach T.Legault Summa Summarum einen Verlängerungsfaktor von ca.: (76+15)/76 +1= ca.2,2x, das macht schon etwa 150mm mehr Brennweite aus.
    Nun zum Oku:
    Der Abstand Chip zu Oku-Linse beträgt etwa 60mm, beim 9mm Oku hieße das: 60/9 -1= ca.5,6x
    also habe ich mit der Barlow etwa 1650mm und mit der Oku-Projektion 4250mm Brennweite, ein Verhältnis von 1:2,5. Nun nehme ich mir die Bilder vor und messe den Ziegel aus [:D], als Messobjekt nehme ich eine gut sichtbare Fuge.Auch hier messe ich ein Verhältnis von etwa 1:2,5. Na gut, das ist alles sehr ungenau (besonders die Messung der Fuge), aber im Rahmen der möglichen Abweichungen verhält es sich korrekt.
    Habe zwischendurch mal nach "Barlow" gegoogelt und zum Thema Baader-FFC diese Formel zur Bestimmung der effektiv nutzbaren Brennweite gefunden.
    Das wäre bei der ToUCam und einer Öffnung von 150mm etwa 3000mm Brennweite, bei meiner realen Brennweite bräuchte ich also Faktor 4, und da wird es nach T.Leagult schon kritisch mit Abbildungsfehlern bei der Okularprojektion, aber nur besonders bei der Feldkrümmung, dem Planeten dürfte das veileicht noch nicht viel ausmachen. Für Faktor 4 bräuchte ich also bei meinem Aufbau (Abstand Chip zu Linse Oku) ein 12mm Okular. Oder ich bastel mir für die Barlow eine Verlängerungshülse die den Abstand Chip zu Linse Barlow um etwa 15cm (!!) verlängert. Theoretisch ist mir das jetzt klar [8D]....dann werde ich das demnächst mal in der Praxis ausprobieren (Saturn wartet[:p]). Das mit dem Bildvergleich werde ich auch nochmal bei einem besser vermessbaren Objekt ausprobieren.



    CS
    Mario

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