2 kleine Spiegel, mehr Brennweite für Yolo

  • Hallo Leute,


    als Anfänger habe ich 2, schon geschliffene, Borosilikatscheiben samt Schleifschahlen (aus Glas) günstig bekommen.[:)]
    Die 15cm-Scheibe ist 15mm dick und auf ca. f=120cm geschliffen, die 12cm ist 11mm dick und hat eine Brennweite von etwa 75cm.


    Nun habe ich mich aber entschlossen einen Yolo-Schiefspiegler daraus zu bauen.[:p]
    Für diese Bauart brauche ich natürlich wesentlich längere Brennweiten von ca. 3Metern.


    Frage: Ist es möglich und sinnvoll (für einen Anfänger) die Brennweiten so stark zu verlängern?


    Für Tips von erfahrenen Glaswürmern wäre ich sehr dankbar.[:D]
    Zwar habe ich mich hier einer Gruppe von Schleifern angeslossen, aber die haben auch noch nicht so viel Erfahrung.


    Danke für euer Verständnis
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pecu</i>
    <br />Hallo Leute,


    Frage: Ist es möglich und sinnvoll (für einen Anfänger) die Brennweiten so stark zu verlängern?



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,
    Das ist natürlich möglich, ich halte es nur für schade. Besorg dir doch zwei entsprechende Rohlinge aus Borofloat, vielleicht hilft dir da der Stathis weiter. Die Arbeit die auf dich zukommt ist in etwa dieselbe.
    Ich würde als Einstieg aber trotzdem ein 8 Zoll Newton wählen. Dafür bekommst Du auch genügend Hilfe!
    Grüße Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nun habe ich mich aber entschlossen einen Yolo-Schiefspiegler daraus zu bauen.
    Für diese Bauart brauche ich natürlich wesentlich längere Brennweiten von ca. 3Metern.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,
    warum denn einfach (Newton)wenns auch kompliziert geht (Yolo)[:D].
    Aber lasse Dich von diesem meinen Vorurteil nicht entmutigen. Aaaber, als Anfänger, folglich noch keine prakische Erfahrung und dann gleich mit etwas kompliziertem loszulegen halte ich für weniger empfehlenswert. Ob man als Anfänger "YOLO" sozusagen im Fernkurs via Internet erlernen kann, wage ich zu bezweifeln.
    Wenn Du klassisch nach Foucault prüfen willst, brauchst Du etwas mehr als die doppelte Brennweite als Abstand Spiegel- Lichtquelle. Der Prüfraum muss also bei 3 m Brennweite mehr als 6 m lang sein. Dann kannst du Dir noch mit einen kleinen Hilfsfernrohr den Prüfling vergrößern, damit man überhaupt evtl. Zonenfehler lokalisieren kann. Ich würde spaßeshalber erst mal aus der 15 cm Scheibe einen sphärischen f/8- Spiegel polieren. Der wäre als Newton mit verhältnismäßig kleinem Fangspiegel oder Prisma mit nur 15-16% Obstruktion sehr gut brauchbar, garantiert besser als ein vermurkster Yolo. Wenn Du dann immer noch Yolo willst, hilft Dir die gemachte Selbstbau- Erfahrung sicher weiter.
    Gruß Kurt

  • Grüss dich Peter


    Als eingefleischter Yoloaner kann ich mich Kurts Aussagen teilweise anschliessen.
    Allerdings hat einer meiner Kollegen einen ausgezeichneten Yolo als Erstprojekt vollendet; einen andern habe ich per "Fernkurs" um diverse Klippen geleitet, wobei die Erprobung da noch aussteht. Bei genügend Wille und Talent ist ein Yolo als Erstgerät durchaus zu schaffen, wenns sein muss. Bei Gelingen wird man mit knackscharfen und kontrastreichen Bildern entschädigt. Aber sicher ist es sinnvoll, erst mal mit etwas weniger Ambitionen an der Materie zu schnuppern!
    Guten Start - egal womit- wünscht dir Daniel.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">einen andern habe ich per "Fernkurs" um diverse Klippen geleitet,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Danist,
    meinst, Du schaffst das bei mir noch bis zur Marsopposition 2003[:D]?
    Wie muss ich anfangen? Ich hätte es gerne in 12", parallaktisch montiert und weniger als 20 kg Gesamtmasse, von wegen Fluggepäck- Limit. Wenn Du garantierst, das sei machbar, schlachte ich "QM"[}:)]
    Gruß Kurt

  • Kurt,
    führe mich nicht in Versuchung - ich finde sie schon selber...
    Vielleicht könnte man Mars überrreden, mit seiner Opposition noch ein Weilchen zuzuwarten, damit du den 12" Yolo schaffst ;)
    Aber pass bloss auf: Yolobauen macht süchtig - mein erstgenannter Kollege plant einen 10Zöller. Soll rechtzeitig fertigsein zur Marsopposition (20xx).
    Deine Anforderungen an die Masse sind auch nicht von Pappe, schon eher von Carbon, mit Wabenspiegeln etc. Als Reiseteleskop habe ich einen Yolo noch nie ernsthaft durchgedacht. Das wär eine schöne Herausforderung auf meine alten Tage (... dann habe ich noch etwas Galgenfrist).


    Gruss
    Daniel

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht könnte man Mars überrreden, mit seiner Opposition noch ein Weilchen zuzuwarten, damit du den 12" Yolo schaffst ;-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Daniel,
    wo und wann kann man denn durch einen mittelprächtigen YOLO duchgucken? Wenn es mich überzeugt, wäre die übernächste Mars- Opposition, Sonne, Mond und Gasriesen Anlaß genug um über einen "flugfähigen" YOLO nachzudenken. Der Rest geht dann bei mir meistens recht fix. Mit der Zollzahl möchte mich noch nicht ernsthaft festlegen.
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt
    Die wohl grösste Verbreitungsdichte des Yolo (<i>Telescopium obliquum var. yoloensis</i> Leonard) weltweit liegt mittlerweile vermutlich in der deutschsprachigen Schweiz. Da das Wesen recht standorttreu ist, sieht man es nur selten ennet dem Rhein, und wenn, handelt es sich in der Regel um autochthone Exemplare.[:o)]
    An Schweizer Vorkommen sind im Norden zu nennen die Region Basel (freie Wildbahn), im Nordosten Frauenfeld und St.Gallen (Käfighaltung, daher besonders gut zu studieren).
    Bei Interesse kann ich gern Kontakte zu entsprechenden Wildhütern vermitteln!
    Ich möchte einem mit allen Wassern gewaschenen Selbermacher wie dir das Erlebnis Yolo nur empfehlen, zumal es vom gängigen konzentrischen Bauschema erfrischend abweicht. Ich halte den Schliff eines brauchbaren Toroids nicht für wesentlich schwieriger als den eines brauchbaren Paraboloids. Wobei ein "brauchbarer" Yolo schon besser abbildet als ein "brauchbarer" Newton, weil die langbrennweitigen Flächen a priori empfindlicher in der Prüfung sind und ergo präziser gefertigt werden können. Genau das Gegenteil z.B. eines Cassegrains, wo eine lange Systembrennweite mit zwei stark gekrümmten Flächen (und inhärenten Flächenfehlern) erzeugt wird.
    Der Bauaufwand ist zugegebenermassen grösser als beim Newton, weil i.d.R. der Amateur seinen Newton-Fangspiegel nicht selber fertigt, und der Yolo-Tubus etwas komplexer gebaut ist als ein Stück Kanalisationsrohr.
    Grüsse aus der Schweiz... Yoloholiduuu!
    Daniel

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei Interesse kann ich gern Kontakte zu entsprechenden Wildhütern vermitteln!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Daniel,
    vielen Dank, freue mich schon sehr darauf. Yolo ist mir eine Reise wert. Was Du so erzählst von der Schwierigkeit der Herstellung Toroid-Flächen werde ich wohl ausprobieren wollen. Irgendwer muß so ein Ding doch mal transportabel- gewichtsoptimieren.[8D]
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt


    Mein 153mm/f12-Teil wiegt so um die 11-12 kg (Tubus), das ist zwar zu schwer zum Mitnehmen auf die Bergwanderung, aber geht noch bequem im Kofferraum oder aufm Rücksitz (braucht auch mit Montierung kaum mehr Platz als irgendein Normalo-Dobson).
    Einer meiner Yolofreunde hat ein Baby-Yolo gebaut mit, glaub' ich, etwa 11 cm Oeffnung und f/8. So kurze Brennweiten müssen als Aplanaten gebaut werden. Das ganze kann man wie ein Neugebornes in den Arm nehmen und wiegt eher noch weniger... und macht keinen Lärm!


    Betreffs Besichtigung mailst du mir am besten mal persönlich.


    Gruss
    Daniel

  • Hallo Daniel,
    habe mal unter Google "Yolo Telescop" eingegeben. Da kommt ein Themenverzeichnis über 20 Seiten lang heraus! Zwei Fragen von allgemeinem Interesse:
    1. Welche davon sind für potentielle Einsteiger/Selbstbauer besonders interessant?
    2. Gibt es sonst wo noch lesenswerte Infos zum Thema?
    Gruß Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Marty</i>
    Ich würde als Einstieg aber trotzdem ein 8 Zoll Newton wählen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Gibt nur ein Problem dabei, wenn ich richtig gelesen habe hat er nur einen 15cm und einen 12cm Spiegel...reicht also kaum für einen 8" Newton.


    <i>An Pecu:</i>
    Die Idee mit dem Schiefspiegeler find ich klasse, halt uns mal auf dem Laufenden.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    <br />
    Gibt nur ein Problem dabei, wenn ich richtig gelesen habe hat er nur einen 15cm und einen 12cm Spiegel...reicht also kaum für einen 8" Newton.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Stimmt,
    Trotzdem würde ich zuerst einen Newton machen. Entweder einen 6" oder ich würde mir einen 8" Rohling besorgen, kostet etwa 40€
    Grüße Martin

  • Kurt,


    Hier ein paar der besten mir bekannten Links zu Yolo und andern schiefen Gesellen (man muss sich eben durch den Reisbrei fressen, um ins Paradies zu gelangen!)


    http://bhs.broo.k12.wv.us/homepage/alumni/dstevick/erwin.htm


    Von Erwin Herrig, Chemnitz: Herstellung torischer Spiegel



    http://bhs.broo.k12.wv.us/homepage/alumni/dstevick/weird.htm


    David Stevick, Weird Telescopes - ohnehin prächtiger Stoff, nicht nur Yolos



    http://www.atmsite.org/contrib/Holm/yolo/index.html


    eine von Arthur Leonards Originalarbeiten



    http://p18.s502.c10.k12.wv.us/…mni/dstevick/software.htm


    Opt. Designsoftware für Yolos u.ä. - Ich arbeite noch immer mit Joe Sasians TCT unter DOS...


    sowie in aller Bescheidenheit
    http://avf.astronomie.ch/steiner/yolo.htm


    Hoffe, das reicht fürs Erste.
    Gruss
    Daniel

  • Hallo Leute,


    danke für eure Teilnahme und die Tips.
    Da ich schon 2 Newtons habe (6 und 8-Zoll),einen davon selbst gebaut allerdings mit fertigem Spiegel, will ich schon den Yolo bauen.
    Das traue ich mir doch zu.
    Nur mit dem Schleifen habe ich noch keine Erfahrung.
    Deshalb eine konkrete Frage:
    Wie schleife ich die Spiegel zurück auf die nötige Brennweite?
    Tool oben? welche Striche? Einfach praktische Hinweise zum Grobschlff.
    Muss leider Schluss machen und zur Arbeit.


    Bis bald
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie schleife ich die Spiegel zurück auf die nötige Brennweite?
    Tool oben? welche Striche? Einfach praktische Hinweise zum Grobschlff.
    Muss leider Schluss machen und zur Arbeit.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,
    auf jeden Fall erst mal Tool oben, mit relativ großem seitlichen Überhang und Druck, ca 1/2 Strichen. Mossgummi- Unterlage ca 2 mm dick verwenden. Weiter ist wichtig ist, dass der Spiegel und das Werkzeug eine Fase von ca 2mm 45° hat. Sonst besteht die Gefahr von Muschelbrüchen. Ich würde mit K 120 loslegen das greift nicht ganz so biestig. Nicht vergessen, den Spiegel häufig drehen!
    Viel Erfolg !
    Gruß Kurt

  • Hallo Kurt,


    ich danke dir für deine Info.
    Noch eine Frage: Wofür ist der Moosgummi gut? Der gibt doch nach.
    Ist es sinnvoll, dass der Spiegel beim Schleifen kippelt oder wie soll ich das vestehen?


    Gruß
    Peter

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pecu</i>
    <br />Hallo Kurt,


    ich danke dir für deine Info.
    Noch eine Frage: Wofür ist der Moosgummi gut? Der gibt doch nach.


    Gruß
    Peter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Peter,
    genau das soll sein. Sonst drücken sich die Unebenheiten der Spiegelunterseite und Unterlage durch. Beim Grob - und Mittelschliff ist das noch nicht so wesentlich, aber beim Feinschliff geht es schon um 1/1000 mm und beim Polieren um weniger als 1/10000 mm.
    Wichtig ist auch, dass dann der Spiegel nur mit ganz sanfter Kraft seitlich geführt wird.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ist es sinnvoll, dass der Spiegel beim Schleifen kippelt oder wie soll ich das vestehen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es reicht ca 2 mm dicker Mossgummi. Gibt es in Bastler- Geschäften in allen Farben. Da kippelt noch nicht viel. Ersatzweise kann man auch ca 10 mm PU- Weichschaum verwenden. Unterlage bei jedem Wechsel der Körnung ersetzen.
    Gruß Kurt

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