Mond - Gassendi, First Light FFC

  • Hallo Freunde der Nacht,


    während alle Welt vor dem Fernseher saß und sich den Fußball angesehen haben, habe ich die erste Halbzeit genutzt, um meinen neuen FFC endlich mal einzusetzen. Das Seeing war besch..eiden, hohe Luftfeuchtigkeit. Trotz Tauschutzkappe setzte sich sehr schnell Tau auf der Optik ab. Mehr als 60 Minuten Zeit hatte ich nicht zum Test und für Spielereien. Außerdem bin ich mit dem Fokussieren nicht zufrieden, aber bei dem Seeing und so früh am Abend, denke ich, kann sich das Ergebnis doch hoffentlich sehen lassen.


    Zu Beginn der 2. Halbzeit war das Scope bereits so zugetaut, dass ich zum Fußball übergegangen bin (hat sich ja auch gelohnt [:)])


    Hier nun das Ergebnis:



    Datum 12.11.2005, Uhrzeit 21:01:25 Ortszeit; Standort Schwedt/Oder;


    Instrument: Meade 8'' LX200GPS mit Flaftfield Converter und LPI und Neodymium Mond- und Skyglowfilter;
    effektive Brennweite: 6.000 mm


    Gestapelt aus 28 Bildern; Exposure: 0,5 s;
    Min-Qual: 50%; Eval-Count 10;
    Offset: 45; Gain: 100, Histogramm 0-255;
    Kernel-Filter: EdgeEnhanceHard apply after 5;

    Mit PaintShopPro Helligkeit, Kontrast geregelt, geschärft


    Und? Darf ich zufrieden sein mit meinem ersten Bild mit FFC?


    Grüße (und hoffentlich bald wieder weniger Nebel)


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    mit dem Nebel ist das momentan so eine Sache, die Aufnahme ist Dir aber trotzdem gut gelungen. Ich wollte gestern auch ein bar Bilder von Mars und Mond machen. Aber wie so oft, wie ich mit dem Aufbau fertig war, hat mir der Nebel, einen Stich durch die Rechnung gemacht :o(. Ich würde aber an Deiner Stelle, zum aufaddieren der Bilder nicht die Software von Meade verwenden, sondern Registax die Du unter http://registax.astronomy.net/ findest.
    Dazu musst du auf Einzelbilder umschalten und sämtliche Filter ausschalten. Danach die Aufnahmen, die Du gemacht hast mit Registax einlesen, ausrichten, stacken (aufaddieren) und mit entsprechenden Filtern bearbeiten. Die Software ist wirklich einfach zu bedienen und noch dazu kostenlos. Dann noch viel Spaß und erfolg mit deinem Meade LX200 GPS und natürlich klare Nächte.


    Gruß Rainer

  • Hallo Rainer,


    danke für deinen Tipp mit Registax. Ich habe schon lange damit geliebäugelt und werde es jetzt mal ausprobieren. Das Problem ist nur, ich tue mich mit der Anwendung neuer Software schwer, weil meine Zeit für mein Hobby extrem knapp ist. Deswegen bin ich auch kein Freund von Giotto. Um die Software zu verstehen, muss man sehr viel spielen und anderweitig auch nachlesen. Aber Registax werde ich jetzt mal ausprobieren.


    Ich habe mir deine Homepage angesehen - toll, da kann ich nur neidisch werden. Aber auch hier gilt für mich: aus Zeitgründen Einsatz einfachster Mittel. Deine Bilder sind erste Sahne.


    Du hast ja sowohl die Meade LPI als auch die Philips ToU Cam. Ich überlege mir, ebenfalls die ToU Cam zuzulegen. Wo siehst du die Schwerpunkte für den Einsatz der LPI und der ToU Cam, wofür setzt du die ToU cam und wofür die LPI ein?


    Grüße von einem, der ebenfalls sein Hobby im Garten betreibt (direkt an einem Kanal, daher auch immer hohe Luftfeuchtigkeit [:(!])


    Andreas

  • Hi Rainer,


    nett [:)]. Ich persönlich finde eine Belichtungszeit von 0.5sec arg lang. In den 0.5sec hat das Seeing ja schon mehr als übelst zugeschlagen. Versuche doch mal die Belichtungszeit viel weiter zu drücken, sodaß du das Seeing quasi einfrieren kannst. Wenn das Bild zu dunkel erscheint, dann schneide halt bei der LPI Software das Histogramm (ROI glaub ich) mal zu. Außerdem schaden viel mehr Bilder auch nix; beim Addieren wird das Bild ja heller.
    Nochwas: Min Quality gehört auf 0! [;)]


    Ciao,
    Martin

  • Hi Martin,


    mit der Belichtungszeit hast du recht. Ich werde demnächst versuchen, die Belichtungszeit zu minimieren. Das wirkt sich aber sehr wohl auf die Helligkeit des Bildes auf. Mir ist der Stapelprozess der Meade Camera Software zwar nicht klar, aber um eine reine Addition handelt es sich nicht, da innerhalb des Stapelprozesses die Bildhelligkeit konstant bleibt. Es muss eine Art Durchschnittsberechnung sein, aber wie gesagt, den mathematischen Algorithmus kenne ich nicht.


    Korrekt wäre z. B. bei einer Stapelung aus 50 Bildern, erst alle 50 Bilder zu addieren und dann die Summe Pixel für Pixel durch 50 zu dividieren. Aber so geht der Algorithmus bei dieser Software wahrscheinlich auch nicht. Er ist nirgends dokumentiert.


    Min Qual gehört so hoch wie nur eben möglich, üblicherweise arbeite ich mit Minimum Quality bei 75%. Bei einem Evaluation count von 10 errechnet sich die Software irgendwie das optimale Bild aus den ersten 10 Aufnahmen und vergleicht von da an jedes neue Bild mit diesem "Urbild". Ist die Qualität des neuen Bildes geringer als 75% des "Urbildes", wird das neue Bild verworfen. Bei einer Minimum-Quality von 0% nimmt die Software jede Aufnahme für den Stapelprozess, also auch die, die wegen miserabler Qualität eigentlich zu verwerfen sind. Dadurch wird das Stapelergebnis verschlechtert.


    Deine Anregung zum Histogramm und niedriger Belichtungszeit werde ich aufnehmen. Bisher habe ich niedrige Belichtungszeit mit höherem Offset ausgeglichen.


    Grüße


    Andreas

  • Hi Andreas,


    ok, es kommt darauf an wie man die Bilder bearbeiten will. Ich bin eher der Mensch, der alle Bilder möglichst roh haben und dann nachher in Registax die Addition und co vornehmen will. Wenn ich den Min. Quality Wert auf >0 stelle, dann speichert der (bei mir) weitaus weniger Bilder, als mit Min. Qual. auf 0. Mit Werten > 0 hatte ich oft den Effekt, daß er für ein weiteres Bild ca. 50 Sekunden brauchte. Erklärt habe ich (mir) das dadurch, daß er den Bildern eben eine Qualität aufstempelt und dann eben so lange wartet, bis eben ein besseres Bild kommt. Meiner Meinung nach ist das aber etwas unpraktisch, da ich ja a) viele Bilder zum Rausmitteln, addieren, beste Raussuchen, ... haben möchte und b) z.B. bei Jupiter auch ingesamt nicht länger als 2 Minuten aufnehmen möchte. Außerdem traue ich dem Qualitätseinstempelungsalgorithmus von der LPI-Software nicht ganz [;)].


    Ciao,
    Martin

  • Hi Andreas,
    lustiger Zufall!!!!
    Ich war gestern gegen 20:00 und 23.00 Ortszeit München/Feldkirchen.Auch beim beobachten.
    Als ich noch in München war,sah das Wetter noch ganz gut aus.Es gab nur ein paar längliche schleierige Wolken.In Feldkirchen angekommen und Teleskop aufgebaut.
    Das schrecklichste,was passieren konnte,ist eingetreten.Die Nachführung hat nicht funktioniert.
    Trotz neuer Batterie lief sie immer noch nich.Die elektrische Fernbedienung läuft allerdings noch.
    Sobald ich die Tasten loslasse,bleibt die Nachführung stehen.Zudem kam noch leichter Nebel und hohe Luftfeuchtigkeit auf und die Schleierwölkchen wurden auch immer diesiger.So dass mein Teleskop ziemlich schnell zutaute.Mir ging es also auch so wie dir und Rainer!!
    Also so passiert alles auf einmal :((


    Eigentlich wollte ich ja den Mars ablichten,aber das war so nicht mehr möglich.
    Trotzdem habe ich gegen 22:00 einfach noch ein Video mit meinem 8" LX10,2-fach Barlow und Philips toucam 740K gemacht.Ca. 300 Bilder konnte ich mitteln.Mehr war nicht drin.Und mit einer defekten Monti macht das bei so hoher Vergrößerung auch keinen Spaß mehr
    Genau den selben Ausschnitt!!



    Zum Abschluß habe ich auch noch 8 Serienbelichtungsreihen(je 118 Fotos pro Reihe)mit der Digicam gemacht.Durchs 26mm Superplössl (Belichtungszeit 1/50 s.ISO 100 Blende 5,7 und 1MP Auflösung).Mit Registax und Autostitch sind damit wenigstens meine ersten Mosaikaufnahmen enstanden.




    Weiterhin erfolgreiche Beoabuchtungnächte.


    Gruß Ingmar

  • Hallo Ingmar,


    das ist ja wirklich ein toller Zufall. Ich habe auch noch ein Mosaik vom Mond geschossen und per Autostich zusamengebastelt.



    Dabei verstehe ich etwas an dieser Software nicht. Bei mir kommt es immer zu Verzerrungen. Die Software scheint wohl die Bilder "optimiert" zusammen zu basteln. Dein Mosaik sieht so aus, wie ich es auch erwarte. Jedes Teilbild findet sich als Rechteck im Mosaik wieder. Ich habe bei Autostich bisher nicht den Schalter gefunden, um die automatischen Verzerrungen abzuschalten.


    Nach dem Mond bin ich dann auch auf den Mars gegangen und wunderte mich, warum er gestern Abend so "fremd" aussah. Ein Blick vorne aufs Scope zeigte dann den Grund, die Frontplatte war vollkommen zugetaut. Es war nichts mehr zu machen.


    Scönen Sonntag Abend noch (heute läuft hier gar nichts mehr, wenn ich so aus dem fenster schaue [:(!])


    Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ich denke Du kannst mit dem Bild vorerst zufrieden sein, denn wie schon vor mir gesagt wurde, ist bei schlechtem Seeing 0,5 sek Belichtung einfach zu lange. Die Eigenbewegung des Objektes bei dieser Brennweite überschreitet so viel, daß es rein optisch nicht möglich ist eng beeinader liegende Details festzuhalten.
    Dazu kommt noch, daß Du durch die Meade Software zwar die besten Bilder ausgesucht bekommst (wenn Du die Min Qualität >0 festlegst), aber Meade ist nun mal nicht das gelbe vom Ei, wenn es um die Qualität der Software geht. Nimm lieber alle Einzelframes auf und laß es Giotto oder Registax rechnen, dann hast Du nämlich vollen Einfluß auf alle Parameter.
    Man sieht aber trotzdem an Deinem Bild wieviel Detail drinnensteckt, nur die weichen Konturen sind eben das Tribut an das Seeing - FFC hin oder her.
    Ich habe zwar keinen FFC, aber verschieden gute Barlows und der Effekt mit den weichen Kanten in seeinggestörten Bildern läßt oft die bessere Barlow schlechter aussehen.
    Warte einmal einen Tag mit ruhiger Luft ab, dann wirst Du erst richtig Freude mit den FFC Bildern bekommen.
    Und je schlechter das Seeing, umso kürzer die Belichtungszeit, um wenigstens einige gute Bilder einzufrieren.


    Christian

  • Hi Andreas,
    des find ich ja Spitze.Zwei mal den selben Gedanken.
    Das mit dem Mosaik ist schon komisch.Bei Fotos vom BTM 2004 hatte ich Bilder für ein 360° Panorama gemacht.Die Bilder waren hochkannt aufgenommen.Beim stitchen enstand ein Bild in zwei Hälften, eingeteilt.Ich drehte die Bilder kurzerhand mit der Windows Bild-und Faxanzeige(die Bilder bleiben so erhalten,wie du sie zuletzt gedreht hast)und stitchte erneut.
    Da hats dann auch funktioniert.
    Vielleicht liegt es daran.
    Einen Augenblick,ich schau mal nach.Fünf Minuten später.Ich habs gerade rausgefunden.Nach ein wenig rumprobieren.Es liegt am Auto Straighten im Feld Orientation Settings.Als ich das Häckchen entfernte und stitchte kam das selbe wie bei dir raus:



    Also Häckchen an bei Auto Straighten .
    Ich hoffe das löst dein Problem.
    Gruß Ingmar

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