Achsen frei drehbar???

  • Hallo Leute,


    Müssen bei einer guten Montierung die Achsen freidrehbar sein, oder sind die Achsen in Ihrer frei drehbarkeit durch die steuerungsmotoren blockiert? Habe die Achsen eine zusätzliche klemmung, oder ist die achse einfach nur durch das getriebe geklemmt?


    Gruß Jogi

  • Moin,


    sehr verschieden, je nach Montierung. Manchmal muss man eine Kupplung lösen, wie bei Losmandy. Bei meiner Fornax sind sie drehbar, weil da eine permanente Rutschkupplung dazwischen ist. Diese Bauart bevorzuge ich.

  • Hallo Jogi,


    das Getriebe einer Monti dient nur der Nachführung, es ist i.d.R. über eine Art Rutschkupplung an die Achsen montiert. Diese Kupplung ist lösbar, damit man das Teleskop in alle Richtungen manuell frei schwenken kann.


    So was sollten eigentlich alle Montierung bieten.

  • Hallo Jogi,
    in der Regel gibt es eine Kupplungsklemme je Achse (so auch bei meinem LIDL-Scope), die von Hand gelöst werden kann, so dass man die Achsen frei drehen kann. Bei Goto-Einrichtungen macht das aber wenig Sinn.
    Ansonsten greift typisch die Getriebemechanik, die allerdings bauartbedingt gegen Drehkräfte am Tubus blokiert.
    Es kommt auf den Einzelfall an.
    Gruß

  • Hallo Jogi,


    wo willst du die Kurbel ansetzen?


    Angenommen, du willst sie an der Abgangsachse des Getriebes ansetzen. Je nach Übersetzung mußt du sehr viel Kraft zum Drehen aufwenden, das allererste Zahnrad vor dem Motor würde sich rasend schnell bewegen. Und da sitzt ja noch der Motor dran. Und der hat auch ein gewisses Ruhedrehmoment. Das wird wohl nicht klappen. Außerdem bestünde die Gefahr, das Getriebe zu zerstören.


    Und wenn du sie am Motor ansetzt: Stell dir vor, du hast eine Übersetzung 300:1. Dann drehst du dich gewissermaßen zu Tode...[xx(]


    Wo ist denn dein technisches Problem genau? Was ist denn das für eine Monti?

  • Hallo Kalle,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Angenommen, du willst sie an der Abgangsachse des Getriebes ansetzen. Je nach Übersetzung mußt du sehr viel Kraft zum Drehen aufwenden, das allererste Zahnrad vor dem Motor würde sich rasend schnell bewegen. Und da sitzt ja noch der Motor dran. Und der hat auch ein gewisses Ruhedrehmoment. Das wird wohl nicht klappen. Außerdem bestünde die Gefahr, das Getriebe zu zerstören.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ein Untersetzungsgetriebe gegen die Kraftrichtung zu drücken geht nicht nur schwer bis unmöglich, sondern beschädigt dies eventuell auch noch.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dann sind wir ja einer Meinung...[;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Clavius</i>
    <br />Hallo Jogi,





    Wo ist denn dein technisches Problem genau? Was ist denn das für eine Monti?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich bin dabei eine eigene Montierung zu entwickeln, die ca. 25kg traglast halten soll, vermutlich wird sogar mehr werden. Dafür brauche ich eure Tips.

  • Moin Jogi,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich bin dabei eine eigene Montierung zu entwickeln,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ah! Da würde ich dir den Tipp geben, eine Klemmung gleich mit in deine Überlegungen einzubeziehen. Denn sofern deine Montierung mit einem Schneckenrad funktionieren soll, mußt dies ja auch irgendwie auf der Achse befestigen.


    Eine Lösung könnte so aussehen:



    Es ist eine sog. Tangentialklemme. Sie umschließt einen Flansch aus Alu, an dem das R.A.-Schneckenrad befestigt ist. Je nachdem, wie stark man die Klemme anzieht, rutscht die Achse entweder noch durch oder sie wird dem Namen nach eben geklemmt.


    Viel Spaß bei deiner Konstruktion, laß doch mal wissen, was du so konstruktiv planst![:)]

  • Hallo Kalle,


    auch keine schlechte Idee! So wie einige Schnellverschlüsse bei Dobsons konstruieren. Wenn man´s platzmäßig hinbekommt wegen des Verstellweges, ist das bestimmt auch eine interessante Lösung.


    Vielleicht nennt uns Jogi ja noch seine Lösungsvorschläge.

  • Hallo Jogi,


    eine Montierung selbst zu entwickeln und zu bauen finde ich toll! Ich habe auch schon einige Sachen für mein Fernrohr selbst gebaut, allerdings auch Lehrgeld zahlen müssen. Aber das finde ich nicht schlimm, wenn es dann hinterher prächtig funktioniert!
    Halt uns auf dem Laufenden, ich jedenfalls bin sehr interessiert!


    enricoernesto

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Clavius</i>
    <br />Hallo Kalle,


    auch keine schlechte Idee! So wie einige Schnellverschlüsse bei Dobsons konstruieren. Wenn man´s platzmäßig hinbekommt wegen des Verstellweges, ist das bestimmt auch eine interessante Lösung.


    Vielleicht nennt uns Jogi ja noch seine Lösungsvorschläge.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das mit der sattelklemme ist gut. Eine eigene idee hab ich noch nicht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: enricoernesto</i>
    <br />Hallo Jogi,


    eine Montierung selbst zu entwickeln und zu bauen finde ich toll! Ich habe auch schon einige Sachen für mein Fernrohr selbst gebaut, allerdings auch Lehrgeld zahlen müssen. Aber das finde ich nicht schlimm, wenn es dann hinterher prächtig funktioniert!
    Halt uns auf dem Laufenden, ich jedenfalls bin sehr interessiert!


    enricoernesto
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja das macht spass was selber zu entwickeln. Habe als erstes ein mega Stabiles Holzstativ entwickelt. Meiner meinung nach, gibt es nicht vergleichbares stabiles auf dem markt.


    Jetzt bin ich noch dran an einer montierung und an einem Justierlaser.
    Beides soll natürlich besser sein als das was es auf dem markt gibt, nur halt zu den selben preisen.


    ICh bin auch noch an anderen Sachen dran, die aber nichts mit Astronomie zu tun haben.

  • Hallo Clavius,


    habe mir jetzt ne ganze zeit lang dein bild angeschaut, und ich komm damit nicht so ganz klar. Kannst du mal ne gesammt aufnahme von deiner monti machen? Dann kann ich den ausschnitt vielleicht besser einordnen.

  • Hallo Jogi,
    ein außen umfassender Ring umschließt faktisch die Achse. Mit der Schraube zieht sich der Ring zusammen und klemmt. Damit der Ring nicht mitdreht ist gegenüber eine Fixierung an der Basis der Monti. So sieht es für mich aus. Simpel gesagt, eine Art Bandbremse.
    PS: Gleiche Wirkung hat ja auch die Feststellschraube im Okularauszug, damit ein Okular nicht herausrutscht. Damit die Schraube keine Löcher drückt oder das Okular verkanntet, haben die aufwendigeren Versionen innen ein Messingband, welches die Hülse eines Okulars fast umschließt, eingelegt, das angedrückt wird. Du siehst, da gibt es viele Lösungen. Augen auf.

  • Ja soweit ist mir das schon klar, Das ist ja die einfachste alle klemmungen mit KLemmring. Nur was ist das für ein grosses gewinde, dass ich hier sehe welche achse ist das? Mich verwirrt einfach dieser ausschnitt.

  • Hallo Jogi,


    war beruflich unterwegs, sorry für die späte Antwort!


    Hier mal ein paar Bilder der gesamten Montierung:


    Die gesamte Montierung mit aufgesetztem 12"er:


    Andere Blicke:



    Das deklinationsseitige Gewinderad wurde zwischenzeitlich durch einen Tangentialarm ersetzt und die Achsen bekamen wg. Korrisionsgefahr und Staub ein Gehäuse aus Alublech.


    Der Polblock im Bau:


    Der fertige verstellbare Polblock ohne Lager und Achsen:


    Die Klemme sitzt frei drehbar auf einem geschlitzten Flansch. Dieser ist auf dem Schneckenrad befestigt. Wäre der Klemmring am Gehäuse der Montierung fixiert, könnte sich das Schneckenrad nicht mehr drehen.


    Die Monti ist recht stabil und läuft sehr gut, obwohl ein Schneckenrad von Kremp verbaut ist. Das hat nämlich einen Rundlauffehler. Das wird irgendann mal ersetzt. Aber es gelingen mit der Monti absolut punktförmige Sternabbildungen.


    Allerdings war es eine Schweinearbeit, da alles "handmade" ist. Brauchte über 1 Jahr dafür.

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