Neu verspiegeln notwendig?

  • Hallo,


    ich habe gelesen, dass Spiegel im direkten Sonnenlicht betrachtet oft schlimm aussehen, ohne das die Leistung leidet.


    Hier ist der Spiegel meines 10“ f/4.9 Dobs NACH der Reinigung.


    Er sieht deutlich „anders“ aus als die kleinen Spiegel die ich bisher in den Händen hatte.
    Am Stern ist die Leistung besser als mein 6“ GSO. Ich habe halt noch nicht oft durch einen 10“er geschaut. So bleibt halt der wie immer nagende Zweifel „was wäre mit einem neu belegten Spiegel zu sehen“.


    Jetzt sind die Preise fürs Neuverspiegeln mit 180 Euro (Befort 18 Euro entfernen der alten Schicht, 115 Euro Standardverspiegelung für einen 254mm Spiegel, 22 Euro Steuer auf das Ganze, 25 Euro geschätzte Portokosten, nicht geschätzt mein Alterungsprozess ob alles heile ankommt) nicht so, das ich mal eben den Spiegel neu belegen lasse um zu schauen, ob es was gebracht hat.


    Deshalb Frage an die Experten: ist das Bild das die Spiegeloberfläche im direkten Sonnenlicht abgibt ok? Sind die matten Stellen Korrosion der Aluminiumschicht? Wenn ja, was ist von dem Hinweis auf der Preisliste von Befort zu halten
    „Es ist aber zu berücksichtigen, dass sehr oft bei älteren Spiegeln der Belag bereits sehr stark angegriffen ist und sich auf der Oberfläche Oxidflecken gebildet haben. Diese Oxidflecken können nicht entfernt werden, sie sind auch unter dem neuen Belag sichtbar“
    Hat eine Verspiegelung dann überhaupt Sinn?


    Viele Grüße


    Wolf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lupo914</i>
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    ich habe gelesen, dass Spiegel im direkten Sonnenlicht betrachtet oft schlimm aussehen, ohne das die Leistung leidet.
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    Ich bin da eigentlich nicht so empfindlich. Aber dieses Foto
    sieht schon recht schlimm aus. Ich hätte die Flecken zuerst
    für Staub gehalten.


    Was mich interessiert: Wie alt ist diese Beschichtung?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Er sieht deutlich „anders“ aus als die kleinen Spiegel die ich bisher in den Händen hatte.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann man wohl sagen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Am Stern ist die Leistung besser als mein 6“ GSO. Ich habe halt noch nicht oft durch einen 10“er geschaut. So bleibt halt der wie immer nagende Zweifel „was wäre mit einem neu belegten Spiegel zu sehen“.
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    Das ist anzunehmen. Es stellt sich folgende Frage: reicht Dir
    die Leistung mit gewissen Einbussen aus oder sollte man evtl.
    die Beschichtung reklamieren. Bei pfleglicher Behandlung sollte
    so eine Schicht mit Schutzschicht doch Jahrzehnte halten, ohne so auszusehen. Hat man etwa die Schutzschicht vergessen? Das würde
    das Aussehen erklären.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Jetzt sind die Preise fürs Neuverspiegeln mit 180 Euro (Befort 18 Euro entfernen der alten Schicht, 115 Euro Standardverspiegelung für einen 254mm Spiegel, 22 Euro Steuer auf das Ganze, 25 Euro geschätzte Portokosten, nicht geschätzt mein Alterungsprozess ob alles heile ankommt) nicht so, das ich mal eben den Spiegel neu belegen lasse um zu schauen, ob es was gebracht hat.
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    Das ist ganz schön teuer. Deshalb würde ich mal versuchen, in
    Kulanz eine Neubeschichtung zu erreichen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Deshalb Frage an die Experten: ist das Bild das die Spiegeloberfläche im direkten Sonnenlicht abgibt ok?
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    Es liegt meiner Meinung nach so langsam an der Grenze des noch
    Nutzbaren - wie ein stark verstaubter Spiegel.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Sind die matten Stellen Korrosion der Aluminiumschicht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Es sieht so aus. Und das verwundert mich. Al mit Schutzschicht
    sollte eigentlich nicht so schnell so aussehen. Deshalb würde
    ich mal eine Reklamation/Frage nach Kulanz in Erwägung ziehen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn ja, was ist von dem Hinweis auf der Preisliste von Befort zu halten
    „Es ist aber zu berücksichtigen, dass sehr oft bei älteren Spiegeln der Belag bereits sehr stark angegriffen ist und sich auf der Oberfläche Oxidflecken gebildet haben. Diese Oxidflecken können nicht entfernt werden, sie sind auch unter dem neuen Belag sichtbar“
    Hat eine Verspiegelung dann überhaupt Sinn?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich auch nicht ganz verstehen. Eigentlich sollte Beford
    in der Lage sein, auch so eine wenige Nanometer dünne Al2O3-
    Schicht wie die SiO2-Schutzschicht in Natronlauge aufzulösen. Es gibt
    jedoch schon mal Probleme, die Schutzschicht aufzulösen, weshalb
    Grossteleskope Al früher ohne Schutzschicht benutzten und
    deshalb jährlich neu verspiegelt werden mussten.

  • Hallo,


    Reklamation schließe ich aus. Es soll sich um einen alten Astrocom Tubus handeln. Nix genaues weis man nicht, da das Teil auch durch einige Hände gegangen ist.
    In den Foren habe ich von Haltbarkeiten der Beschichtung zwischen 10 und 15 Jahren gelesen (nach oben bei guter Pflege natürlich offen). Der Spiegel könnte schon einige Jährchen auf dem Buckel haben oder mal richtig mit falschen Mitteln gequält worden sein.
    Ich danke Dir aber für die Einschätzung, das das Aussehen nicht "normal" ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es stellt sich folgende Frage: reicht Dir
    die Leistung mit gewissen Einbussen aus...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da ist es wieder mein Problem...[:D] Es macht Spaß durchzusehen - es gab halt noch keinen zweiten 10"er neben dran zum Vergleich. Das ich keines der Objekte aus den Caldwell Karten finde, führe ich noch auf meine geringe Erfahrung zurück, aber der Zweifel nagt...


    Grüße


    Wolf

  • Hallo Wolf,


    die Schärfe selbst leidet auch bei starker Verschmutzung nicht, da ja die restiliche noch arbeitende Oberfläche das Licht immer noch da hinschickt, wie wenn er total sauber wäre. Durch das Streulicht entstehen jedoch Höfe um helle Sterne. So Sachen wie Plejaden Reflektionsnebel, schwache Monde um die hellen Planeten oder Sonne gehen nicht mehr gut. Auch auf Planeten leidet der Kontrast etwas (nur etwas, viel wichtiger ist eine gute Parabelform).
    Entsprechend dem noch vorhandenen gesamt Reflektionsvermögen verlierst du natürlich auch Licht und damit Grenzgröße. vielleicht hast du noch 50-60% statt der 88% Reflektionsvermögen, das wäre 30-40% Lichtverlust oder etwa eine halbe Größenklasse. Damit bliebe immer noch deutlich mehr übrig als ein 6" mit guter Aluschicht. (das ist eine aus der Luft gegriffene Schätzung, keine Ahnung wie das Reflektionsvermögen wirklich aussieht)


    p.s.
    Bist du sicher, dass die Schicht selbst kaputt ist? Manchmal sind Flecken extrem hartnäckig und bleiben von normalen Waschaktionen (Wasser, Spülmittel, Watte) völlig unbeeindruckt. Probiere mal an einer Stelle mit Azeton (mit Watte ruhig etwas auf Spiegel langsam reiben mit wenig Druck). Mein Spiegel sah dannach wie neu aus. Vorsicht, Mittenmarkierung entfernen, da Plastik vom Ateton aufgelöst wird. Erst wenn das nicht hilft, würde ich neu belegen lassen (natürlich nur, wenn der Spiegel gut korrigiert ist und am Sterntest eine gescheite Figur abliefert)

  • Hallo Stathis,


    Danke für Deine Einschätzung und für den Tipp. Es hat etwas gebracht!



    Mit Aceton liess sich die "Staubschicht" entfernen. Ich hatte bisher vermieden mit etwas über die Spiegeloberfläche zu reiben, weshalb mir das schleifende Geräusch nicht aufgefallen ist. Meine Vermutung: ein ganz leichter Farbnebel oder SEHR fest sitzende Pollen.


    Wie man aber am Bild sieht, ist die Aluschicht doch etwas angelaufen. Diese Flecken bekomme ich nicht weg. Interessanterweise sind sie unter der alten Mittenmarkierung (war ein Klebepunkt, den ich wegen der eher schlechten Eignung für den Justierlaser durch einen Lochverstärker ersetzt hatte) nicht zu sehen.


    Ich werde den Spiegel jetzt erst mal mehrere Abende an den Sternen testen. Mir war übrigends tatsächlich so, als ob der Himmel um die Sterne herum ein ganz kleines bischen heller war, speziell bei schwachen Sternen. Das hatte ich auch schon mit den matten Stellen in Zusammenhang gebracht. Die Abbildungsleistung war nach meinem Empfinden gut, hier fehlt mir aber noch Erfahrung und ein direkter A-B Vergleich mit einem ähnlichen Spiegel. Wenn mein erster Selbstschliff so gute Bilder liefern würde, wäre ich aber begeistert [:D]


    Ich möchte nochmal auf die vermutlich oxidierten Stellen und den Hinweis von Befort zurückkommen. Ist es tatsächlich möglich, das der Spiegel nach einer Neubelegung matte Stellen an den heute oxidierten Flächen zeigt? Hat schon mal jemand einen Spiegel in ähnlichem Zustand neu belegen lassen und kann kurz berichten?


    Ich werde später mal die Preise der einzelnen Angebote zur Verspiegelung posten. Leider ist Befort bisher gut im Rennen.


    Viele Grüße


    Wolf

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lupo914</i>
    <br />Ist es tatsächlich möglich, das der Spiegel nach einer Neubelegung matte Stellen an den heute oxidierten Flächen zeigt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich hatte mal einen Fangspiegel belegen lassen, der an einer Stelle stark angelaufen war. Das konnte man nach der Neuverpiegelung als kleinen Schatten sehen. Einen anderen Hauptspiegel, den ich mal in den Fingern hatte, musste neu überpoliert werden, weil das Glas laut Befort schon angegriffen war. Da der Spiegel sowieso nicht so toll war, hat ihm das aber nur gut getan. Details siehe Die Newton-Story

  • Stathis,


    ich habe einen 12 Zoll f/4 mit 95 Strehlen. Der wurde ein Oper von Zementstaub und Feuchte. Von Aussen scheinen seltsame Kriechmuster (ausblumen?) unter der Schutzschicht sich aus zu beiten...



    Der lohnt sich auf jeden Fall ihn neu zu belegen.


    Wo lässt du das denn machen und was kann das kosten, wenn man wieder in Richtung 96% Reflexion will?


    Danke

  • Hallo Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Einen anderen Hauptspiegel, den ich mal in den Fingern hatte, musste neu überpoliert werden, weil das Glas laut Befort schon angegriffen war. Da der Spiegel sowieso nicht so toll war, hat ihm das aber nur gut getan.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ach, jetzt verstehe ich Deine Anfrage [;)] Der Bericht zu diesem Spiegel befindet sich hier


    Gruß
    André

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