Optimale Beobachtungshaltung am Refraktor?

  • Hallo Zusammen


    Ich bin nach ein paar Jahren Dobson jetzt auch in die Refraktor Fraktion eingestiegen.

    Wie man am Dobson reinschaut, habe ich nach ein paar kalten Nächten mit Rückenschmerzen gelernt.

    Nach einigen Trockenübungen am UNI19 Kurbelstativ sind Fragen aufgetaucht.

    Da ist die Handhabung so ganz anders.


    Auf welche Höhe im Verhältniss zur Körpergrösse stellt Ihr den Refraktor auf?

    Was ist eine langfristig bequeme Haltung?

    Habt Ihr einen Stuhl, oder ist alles stehend?

    Habt Ihr ein paar Tips aus Eurer Erfahrung?

  • Hallo,


    Ich beobachte im Stehen, an allen meinen Teleskopen. Beim Refraktor manchmal sogar geradsichtig im Stehen, was nur mit einem ausreichend hohen Stativ möglich ist.


    Ist aber einfach finde ich persönlich am aller schönsten, weil man dieses natürliche Gefühl bekommt, einfach nach oben in den Himmel zu schauen.


    Beobachten mit Zenithprisma oder Spiegel mag ich nicht so, da „das nach unten gucken“ meine Vorstellung von „in den Himmel schauen“ zerstört.


    Sind aber alles nur meine persönlichen Vorlieben!

  • Eigentlich merkt man das selbst am Besten. Einfach machen ... !

    Z.B schaue ich nicht gerne "nach Oben", nicht mal leicht - das geht irgendwie schnell in den Nacken. Kurz hoch schauen OK, aber in bequem geduldig beobachten - ist mir zu anstrengend.

    Daher sitze ich und nutze meinen ZS. Jeder Jeck ...


    NB: verstellbarer Stuhl gehört für mich unbedingt dazu, ein Drummer Hocker. Ich hab natürlich keine schöne Kurbel am Stativ der HEQ5...


    Cs,
    Walter

  • Auf dem Acker im Stehen, auf der Sternwarte im Sitzen und auf dem Balkon wenn möglich im Sitzen (wenn Platz für einen Stuhl ist) – insbesondere, wenn ich längere Zeit was beobachte anstatt es nur kurz anzuschauen. Immer mit Zenitprisma/Spiegel; insbesondere mit dem Bino auch gerne mal seitlicher Einblick, wenn das von der Sitzhöhe besser passt.


    Clear Skies,

    Alex

  • Ich wähle die Stativhöhe möglichst so, daß der Einblick in den Refraktor in etwa auf Augenhöhe bei sitzender Haltung ist. Der Tubus zeigt dabei um die 45 Grad nach oben. Bei schnellen Refraktoren ist das Okular dann immer ganz gut erreichbar, auch ohne Sitzhöhenverstellung. Ich beobachte fast immer mit Zenitspiegel und wenn genug Platz ist und auf dem freien Feld mit dem Charon-Astrostuhl von Berlebach. Den möchte ich nicht mehr missen.

    Bei sitzender Beobachten ist der Körper gut gehalten und man ist nicht ständig mit dem Ausgleich der Körperbewegung abgelenkt, die bei stehender Haltung unvermeidlich ist. Der visuelle Gewinn ist deutlich!


    CS Wolfram

  • Bei sitzender Beobachten ist der Körper gut gehalten und man ist nicht ständig mit dem Ausgleich der Körperbewegung abgelenkt, die bei stehender Haltung unvermeidlich ist.

    Lieber Wolfram,

    da sprichst Du was an. Ich gucke auch leidenschaftlich im stehen nach oben. Aber das schwanken des Körpers beim gucken durchs Okular ist mit zunehmender Beobachtungszeit echt schwer beherrschbar. Hatte ich vorher gar nicht vermutet . Ich hab dann das Bedürfnis mich am Stativ festzuhalten, was natürlich nicht geht, sonst gibt's Zitterdisko im Okular.

    Mein Neid auf Leute mit Betonsäule :whistling:


    Gruß

    Johannes

  • Wäre ein Sitzstock was für Dich?

  • Hallo Konrad,

    ....115/890 und 80/480....

    ...also ca. 50 cm Höhenunterschied von Horizont bis Zenit beim 115er Refraktor u. ca. 25 cm Höhenunterschied beim 80er...?!


    ...ersteres wäre für mich eher im Stehen machbar, das zweite wäre (für mich am liebsten) eher im Sitzen eine Option.


    ...aber...jeder Jeck is anners .... u. daher wird nur (d)eine Eigeninitiative für dich zielführend sein.


    P.S.: ...aber, in meinem Fall, immer (nur) mit Zenitspiegel.

  • Hallo,


    Ich beobachte hauptsächlich auf einer manuellen T-Montierung, vom Typ AYO mit 3" Combi Schienen Aufnahme, auf einer transportablen Säule, einer iOptron TrierPier mit nem 4" f11 TS 1122mm, der ist so circa komplett ausgefahren 1,3m lang mit Umlenkoptik und Okus. Das mache ich sitzend so das meine Ellbogen noch auf dem Beinen abstürzten auf nem Dreibein Decathlon Hocker. Möchte genau über dem besten Punkt meiner Okus stabil und bequem sein fuer längere Zeit.

    Ich beobachte sehr gerne länger, und möchte dabei möglichst stabil und bequem sein.


    Um das ganze besser sehr Feinfühlig auszubalancieren polyvalent zwecks einem schweren Oku das 1kg wiegt habe ich gestern noch ein Losmandy Laufgewicht bekommen mit langer Stange auch fuer die EQ gedacht zweitrangig, die nur Foto bei mir macht daheim.


    Ich habe das ganze T auseinander genommen, war easy, richtig eingefettet intern wie alle Klemmschrauben um bestens balanciert, auch inklusive Bino an der Sonne speziell und Planeten&Mond.

    Was ich noch zögernd zwecks hohem Gewicht updaten möchte ist ein Astrostuhl aus Metall, wenn ich tiefer beobachten möchte die Planeten, aka höher sitzen, bin noch nicht fündig geworden und will auf keinem Fall Holz auf Steineren unregularen Boden auch wenn ich von einer Schreiner Familie komme.


    Ich mage es einfach easy zu sitzen sehr lange mit Stuetzpunkten so das eine oder beide Hände locker und bequem noch fokussieren koennen und ich am OAZ das sehr feinfühlig manuell von Zeit zu Zeit nachschieben kann.


    Dobson habe ich keinen da ich beim Beobachten einfach nicht stehen mag. Bin daran nicht gewöhnt.


    Clear skies,

    - Martin

  • Mein Refraktor ist auf 120cm, ich beobachte sitzend und für den Zenit kurbel ich hoch. Nur wenn die Planeten sehr niedrig stehen muss ich aufstehen.

    Wenn die Planeten sooo niedrig stehen…..setz Dich, mach‘s Dir bequem, nimm Dir nen Keks*….und spechtel in höheren Deklinationen weiter😉😄


    *für die Jüngeren und Nichtcineasten unter uns: Zitat aus „Das Leben des Brian“☝🏻


    Fastride, meinst Du so ein Ding, wie es Künstler beim Arbeiten draußen verwenden?

    Hab ich nicht ausprobiert. Interesssante Idee! Ein Astrositzstock benötigt am Ende unbedingt ein Rotlicht, damit sich Mitbeobachter nicht versehens in peinvolle Situationen bringen, wenn man gerade steht 🤣


    CS Wolfram

  • Ich bin's vom Dobson gewohnt eher seitlich reinzusehen und finde das auch am Refraktor praktisch. So kann ich auch durch leichtes Verdrehen des Zenitspiegels einen gewissen Höhenunterschied im Einblick ausgleichen ohne den Stuhl verstellen zu müssen....


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Fastride, meinst Du so Ding, wie es Künstler beim Arbeiten draußen verwenden?

    Ja, sowas in der Art.


    Was ich noch zögernd zwecks hohem Gewicht updaten möchte ist ein Astrostuhl aus Metall, wenn ich tiefer beobachten möchte die Planeten, aka höher sitzen, bin noch nicht fündig geworden und will auf keinem Fall Holz auf Steineren unregularen Boden auch wenn ich von einer Schreiner Familie komme.

    Vielleicht wäre eine Stehhilfe, klappbar etwas?

  • Aber das schwanken des Körpers beim gucken durchs Okular ist mit zunehmender Beobachtungszeit echt schwer beherrschbar.

    Woher kommt das Schwanken? Müdigkeit oder etwas Medizinisches?


    Ich finde Stehen bis zu einer gewissen Zeit eigentlich am Komfortabelsten. Man kann etwas einknicken, wenn das Okular zu tief ist. Dazu benutze ich ein kleines Podest für mehr Höhe.

  • Aber das schwanken des Körpers beim gucken durchs Okular ist mit zunehmender Beobachtungszeit echt schwer beherrschbar.

    Ist mir heute extrem aufgefallen. Das Problem scheint (bei mir) eine fehlende Ellbogenablage zu sein. Wenn die Ellbogen frei in der luft hängen, nützt das Sitzen auch nur bedingt, der Oberkörper schwankt zwar weniger aber trotzdem leicht. Und Ellbogen auf Knie Stützen und dann noch fokussieren und nachführen ist auch unbequem.

    Es müsste eine Stehhilfe mit einem Fahrradsattel und Ellbogenauflage für die Oberarme ähnlich wie beim Rennrad geben.

  • Fein ist es ja, wenn man eine Hauswand hinter sich hat zum abstützen.

    Ich habe bislang immer stehend, direkt axial peilend beobachtet. Bevor da der Nacken zum Problem wird, ist es das Schwanken am Okular. (Vllt hilft ein Konterschnaps vorher 😁)

    Ich werde jetzt aber mal doch Schritte in Richtung 90°Amici und Beobachten vom Tisch oder Boden aus unternehmen.


    Gruß

    Johannes

  • Hi,

    Für Nacken gibt es schulterheizkissen eletr. , für Bandscheiben bzw. kreuzgeplagte Nierenschutzfelle oder Latschenkiefer(hält aber nicht allzulang an ) ^^


    für praktische Stehoptionen bieten sich Sternfreundetreffen an .

    da ich ein reiner Refraktorianer bin ,ebenfalls rücken und -nacken geplagt und einige Großrefraktoren hatte , am liebsten stehen mit leicht gebückter Haltung . bei eher kleinen refraktoren geht auch ein Balkon -bei größeren mit an die 2 m Brennweite ist freies Feld (grosse Reihenhaus / Hausterasse so 4 x4 m sicher besser mit fester hoher Säule incl. Montierung

    Gruss

    Ein Rollator ggf. eine Option ;) (duck und wech)

  • Ich finde sitzen für die Beobachtung ist mindestens die halbe Miete, eher mehr. Kommt noch vor der "Qualität" des Geräts.

    Vielleicht auch eine Frage des Alters. Mein Geschwanke beim Stehen reduziert die Beobachtungsqualität jedenfalls erheblich, ist auch relativ wurscht wie passend aufrecht ich stehen kann dabei. Sitting ducks ist das Zauberwort.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

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    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

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