31 mm Nagler Okular für 10" Dobson

  • Hallo. Ich beobachte mit dem 10“ flextube dobson. Als übersichtsokular besitze ich ein 31mm Baader hyperion. Nun würde ich in ein hochwertigeres investieren wollen und hätte da an ein 31mm Nagler gedacht. Nun meine Frage: da der preisunterschied zwischen den beiden doch gewaltig ist würde ich gerne wissen ob das nagler das geld wert wäre und ob es sich überhaupt lohnen würde. Was genau is zwischen den beiden der unterschied? Zahlt man beim nagler um so viel mehr nur wegen dem gesichtsfeld? Danke schonmal. Lg

  • Hi Patrick,


    ich hab das 31er Nagler und auch schon mal bei einem schnellen Dobson mit dem 31er Hyperion beobachtet. Meiner Meinung nach beschränkt sich der Vorteil auf das größere Gesichtsfeld. In deinem Fall würde das Feld von 1,86° auf 2,12° wachsen.


    Es ist einfach auch Geschmackssache. Evtl. hast du bei einem Teleskoptreffen mal die Gelegenheit durch ein 31er Nagler zu schauen.


    Nicht zu unterschätzen ist das hohe Gewicht des 31er Naglers, es wiegt nahezu das Doppelte.


    Gruß Markus

  • Hallo Patrick,


    als Kompromiss mit dem meiner Meinung nach besten Preis-Leistungs-Verhältnis gibt es noch das 30mm/82° von Explore Scientific. Das Hyperion lässt bei f/5 schon arg nach zum Rand hin, das können die beiden anderen deutlich besser.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Als das 31 mm Nagler in 2001 herauskam, galt es als das ultimative Weitfeldokular und wuchs als "Al Nagler's Handgranate" zur Legende - legendär war das riesige bis zum Rand scharfe Gesichtsfeld, der für die meisten gute Einblick mit Spacewalk Effekt - legendär auch das Gewicht (1 kg) und der Preis. Die weit günstigeren Alternativen kamen ja erst später auf dem Markt.


    Ich hatte stattdessen das 26 mm Nagler angeschafft, da ich Dobsons mit hohen Öffnungsverhältnissen (f/4,1) nutze und mir mit dem 31 mm die AP zu groß wird. Es ist für mich das beste Okular in diesem Brennweitenbereich, das ich in den Fingern hatte - kenne jedoch die neuen China Okulare nur flüchtig. Ich nutze es jedoch meist nur als Aufsuchokular und gehe anschließend zu höheren Vergrößerungen über, da ich damit fast immer mehr Details sehen kann. Nur zum Aufsuchen ist es eigentlich zu teuer, heute würde ich es mir nicht mehr anschaffen. Ok, das 26 mm Nagler gibt es ohnehin gar nicht mehr neu zu kaufen.


    Bedenke neben dem Preis das hohe Gewicht und die potentiellen Balance Probleme.

    Welche anderen Okulare besitzt du? Eventuell macht es mehr Sinn, die mittleren oder höheren Vergrößerungen zu verbessern?

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Nagler okular“ zu „31 mm Nagler Okular für 10" Dobson“ geändert.
  • Hallo Patrick.


    die 10er Flextube kommen mit 1200 mm Brennweite, woraus f/4,8 als Öffnungsverhähltnis resultiert.

    Das ergiebt mit dem 31er Nagler schon eine zielmich große AP von ~6,5 mm, die du nur unter sehr gutem Himmel und oder mit Filtern optimal nutzen kannst.

    Daher fragt sich schon, ob hier die ultimaitve (und zweifellos mit dem Nagler gegebene) Qualität sein muss, da wir hier inzwischen von 900 bis 1000 Euro reden.


    Die AP ist m.E. sehr ein wichtiges und komplexes Thema, daher verlinke ich mal einem grundsätzlichen Artikel auf meiner HP.


    Meine (!!!) Entscheidung/Empfehlung heute, an so einem Teleskop und unter meinem maxinal 6 Mag Himmel wäre hier ein 30er ES und darunter ein 20er XWA (von APM, Lunt, TS pp) .

    Da bleiben dann noch 300 Euro + X übrig und ich hätte 6,2 mm und 4,2 mm AP so weitwinklig wie möglich in guter Qualität abgedeckt.

    Das 20er UWA mit 100° Feld von ES ist deutlich teurer als die Mitbewerber und dafür eventuel einen Hauch besser, ein Vergleich mit einem Ethos findets sich hier bei Sven Wienstein.

    Sehr gut schlägt sich das 17er LER von ES, da sind wir aber schon bei 3,5 mm AP, es kommt halt auch darauf an, was sonst noch an Okularen vorhanden ist.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Ich hatte stattdessen das 26 mm Nagler angeschafft, da ich Dobsons mit hohen Öffnungsverhältnissen (f/4,1) nutze und mir mit dem 31 mm die AP zu groß wird. Es ist für mich das beste Okular in diesem Brennweitenbereich, das ich in den Fingern hatte - kenne jedoch die neuen China Okulare nur flüchtig. Ich nutze es jedoch meist nur als Aufsuchokular und gehe anschließend zu höheren Vergrößerungen über, da ich damit fast immer mehr Details sehen kann. Nur zum Aufsuchen ist es eigentlich zu teuer, heute würde ich es mir nicht mehr anschaffen. Ok, das 26 mm Nagler gibt es ohnehin gar nicht mehr neu zu kaufen.

    Unterschreibe ich in allen Punkten.

    Mittlerweile ist in diesem Brennweiten-/ Sehfeld-Segment noch Pentax hinzugekommen, was man probieren könnte (Anbieter zufällig, hier nur als Beispiel):


    Okular SMC Pentax XW 23mm 85° Gesichtsfeld | Intercon Spacetec - Alles für die Astronomie

  • ... dann lasst bitte auch das 24mm /82° von ES nicht unerwähnt. Das hatte ich eine Zeitlang am Reisedobson und fand es auch sehr brauchbar.


    Herzliche Grüße, Holger

  • Hallo zusammen,


    24 mm wäre die Zwischengröße für 5 mm AP, da ist drüber ein 30er Unsinn, ebenso wie drunter ein 20er.

    Wenn man das macht büßt man gegenüber dem 30er etwas Gesichtsfeld für die Aufsuche und Übersicht ein und springt dann aber auf 17 oder gar schon 14 mm Okularbrennweite nach unten.


    Kann man machen, mir persönlich ist die Reihe 30/20/14 für Aufsuche und/oder erste Deteilvergrößerungen lieber .


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo Patrick,


    wenn ich mir Deine Reihe mit den kürzeren Brennweiten so ansehe, komme ich nicht umhin, Dich nochmal auf den Link zum Vergleich der 20 mm und 21 mm Okulare von ES und Televue bei Sven hinzuweisen. Was da steht kann ich auch unterschreiben, denn ich habe das auch beobachtend nachvollzogen.

    Der Bereich scheint mir, als Anschluss an das vorhandene 12,5 mm Okular für Dich gerade sehr viel wichtiger als der Austausch des 31er Hyperion, welches Du Dir durchaus im Vergleich mit so einem 20 mm UWA nochmal ansehen könntest BEVOR diesbezüglich eine Entscheidung fällt.

    Die Feldblende eines 31er Hyperions oder auch eines 26er Naglers ist nicht so wesentlich größer als die der beiden 20 mm Okulare mit 100 Grad Gesichtsfeld, dass Du da einen deutlichen Vorteil bezüglich eines größeren Gesichtsfeldes hättest, es geht fast nur um die Austrittspupille.

    Erst ab etwa 35 mm Okularbrennweite in 2 Zoll Ausstattung gibt es Okulare, die auch den vollen Durchlass (46/47 mm Feldblende) sinnvoll nutzen. und damit gewinnt man in Deinem Fall noch mal einen Vollmonddurchmesser Feld. Das erkauft man sich allerdings dann mit sehr großer AP, die unter schlechtem Himmel nicht optimal zu nutzen ist.


    Nun könnte man denken, die Lücke zwischen 12,5 und 20/21 mm sei zu groß und man sollte lieber auf 17 mm und weiter eventuell auf 26 mm gehen, aber dann sähe ich das Loch zwischen 6 mm und 12,5 mm zuerst, welches ich mit einem 8 oder 9 mm Okular stopfen würde.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Günther,


    ja, passt, es kommt halt immer auf Himmelshelligkeit und Beobachtungsvorlieben an...

    Ich fand bei meiner (monokularen) Abstufung 30/17/12/... das 17er noch am ehesten entbehrlich. Da war ich aber auch noch mehr auf Galaxien aus und hätte bei hellerem Himmel auch mit dem 24er anfangen können und gleich mit dem 12er weitermachen. Für deutlich mehr Nebel mit Filtern (und binokular) bin ich jetzt bei 31/20/14/10/...


    Bin bei Dir, dass am ehesten was um die 9mm fehlt.


    Herzliche Grüße


    Holger

  •  Als übersichtsokular besitze ich ein 31mm Baader hyperion. Nun würde ich in ein hochwertigeres investieren wollen und hätte da an ein 31mm Nagler gedacht

    Was verstehst du denn genau unter höherwertig, bzw. was erhoffst du dir?

    Das Nagler bietet ein größeres Feld und die viel bessere Randschärfe. Leider ist es extrem teuer und diesen Preis für meinen Geschmack nicht wert. Empfehlen kann ich das APM 30mm UFF, das ist ein Randschärfewunder, ansonsten dem Hyperion sehr ähnlich.

  • Hallo Patrick,


    ich hatte lange bevor ich das 31er Nagler überhaupt nutzen konnte, es im einem Forum ( guter Preis bei wenig Be- und Nachdenken ) einfach gekauft. Es ist ein tolles Okular und für mich war es auch der Grundstock meiner Naglerreihe!


    Am 14 Zoll F4,45 Newton liefert es mir eine Austrittspupille von 7,0 mm und am 24 Zoll F3 Dobson mit SIPS Paracorr eine Austrittspupille von 8,8 mm - also mehr als mein Auge wohl noch in der Lage ist zu leisten, aber es ist ein tolles Okular.


    Beim 8 Zoll Meade auf der Rockerbox sorgt es bei Unachtsamkeit garantiert für einen astreinen Nadirblick, aber es ist ein tolles Okular ;) .


    Wenn ich durch Christoph´s (=Lucifugus) 21er Ethos schaue, bin ich total begeistert, aber mein 31er Nagler ist ein tolles Okular ;)  ;)


    In diesem Sinne - wünsche ich Dir ein glückliches Händchen bei Deiner Kaufentscheidung.


    viele Grüße

    René

  • Servus,

    Das ES30mm ist genauso gut wie das Nagler 31mm, nur kostet es viel weniger. Ist preis-wert und empfehlenswert bis hinab zu f/4. Ich habe beide, das ES steckt als Dauerokular (zum Suchen, Starhoppen) in meinem BigFinder 6" f/4.5 (parallel zum grossen Dob montiert), prima. Ein Freund hat es an 10" f/5, auch sehr zufrieden. Gewicht bedenken, Teleskop austarieren. Von ICS gibt es kleine Magnetsäckchen dafür...

    Gruss,

    Peter

  • Servus Norman,

    wie ist die Fokallage des ES 30 gegenüber dem Nagler 31? Wieviel weiter drinnen oder draußen?

    beim Nagler liegt die bei -9,5mm, also im Okular, beim Bresser bei +3mm, also vor dem Anschlag des Okularkörpers

    Nun würde ich in ein hochwertigeres investieren wollen und hätte da an ein 31mm Nagler gedacht.

    Mir wäre die Austrittspupille mit dem 31er Nagler ebenso wie mit dem 30mm ES etwas zu groß, wobei mit einem hochwertigen OIII oder UHC-Filter wäre das wiederum perfekt. Ich nutze ein 31er Nagler an meinem 12" f/5 dafür, für Übersicht steckt dann das 26er Nagler im OAZ, das passt bei mir besser zu dem nicht richtig dunklem Himmel


    Gruß Stefan

  • Hallo Peter,

    wie ist die Fokallage des ES 30 gegenüber dem Nagler 31? Wieviel weiter drinnen oder draußen?


    Danke vorab und Beste Grüße

    Norman

    Ciao Norman,


    Du bist Schuld, wenn ich in meiner Nachbarschaft ab sofort als Sonderling gesehen werde, weil ich am Tag mit Fernrohren in der Wohngegend rumgucke... Hab gerade (nicht im Unendlichen) mit meinem kl. Refraktor nachgemessen.


    Teleskop-Auflage bis Okularanschlag:

    Nagler 31mm: 11.84cm

    ES82° 30mm: 13.00cm


    Der Fokuspunkt des ES82° 30mm liegt also 11.6mm weiter draussen (weiter weg vom Objektiv).

    (Das macht natürlich das Gleichgewichtsproblem noch schlimmer... ^^ ...beim Refraktor... ;), aber wer benutzt sowas ?! :rolleyes: ).


    Gruss, Peter

  • Was verstehst du denn genau unter höherwertig, bzw. was erhoffst du dir?

    Das Nagler bietet ein größeres Feld und die viel bessere Randschärfe. Leider ist es extrem teuer und diesen Preis für meinen Geschmack nicht wert. Empfehlen kann ich das APM 30mm UFF, das ist ein Randschärfewunder, ansonsten dem Hyperion sehr ähnlich.

    Naja ich hätte gedacht das es vll eine bessere Abbildung bzw kontraststeigerung gegenüber dem hyperion hätte.

  • Hallo Patrick,


    bei f/4.8 siehst Du mit hochwertigen Okularen die mit dem schnellen Öffnungsverhältnis zurecht kommen durchaus schon die Spiegelkoma. Die hat nichts mit der Qualität des Okulars zu tun, bei einfacheren Konstruktionen geht sie aber in der okulareigenen Randunschärfe unter. Wenn Du Dir nun ein hochwertiges Weitwinkelokular zulegst, sei es ES, Televue oder ähnlich, wirst Du am Rand immer noch verzogene Sterne haben.

    Ob die auffällt und stört hängt auch von der persönlichen Vorliebe und Empfindlichkeit ab. Wenn Du bis zum Rand scharfe Sterne haben willst, müsstest Du Dir zusätzlich noch einen Komakorrektor anschaffen. Der geht dann aber auch noch mal ziemlich ins Geld.

    Mein Dobson hat f/4, da ist er schon fast unverzichtbar. Bei f/5 ist es Geschmackssache.


    Nur so zur Info, nicht dass Du ein hochwertiges Okular anschaffst und dann von der vermeintlichen Randunschärfe enttäuscht bist.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hi Patrick,


    ich denke du wirst viel Geld ausgeben und nicht viel (oder keinen) Unterschied merken, bis auf eine etwas bessere Sternabbildung am Rand.


    Wenn du mehr Kontrast willst, dann hilft ein UHC oder OIII-Filter bei dementsprechenden Objekten.


    Was auch den Kontrast erhöht, ist das Schwärzen der Innenseite des Huts gegenüber dem Okularauszug, des FS-Rands (vor allem die Stelle, die man sieht, wenn man durch den OAZ schaut, eine Streulichtblende am Hut und vor allem dunkler Himmel.


    Gruß Markus

  • Streulichtblende und OIII filter sind vorhanden. Nur bei dem Tubus verkleiden trau ich mich nicht wirklich drüber 😅

  • Danke für die info. Werde es mir aufjedenfall nochmal durch den kopf gehen lassen.

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