[gelöst] Welches Berlebach-Stativ?

Guten Morgen Holger,

ich habe seit vielen Jahren ein Report mit einfachem Auszug. Ich nehme es zum Fotografieren allgemein und für astronomischen Einsatz her. Astronomisch in folgenden Konfigurationen:

Kurzbrennweitiger Refraktor z.B. 72mm Megrez von Williams auf Manfrotto Getriebeneiger;

Astrotrac mit Gegengewichtseinheit samt großer Vollformatkamera und lichtstarkem Tele;

Hat alles bis jetzt tadellos funktioniert👍🏻😊;

Ich habe das Stativ früher auch auf Reisen mitgenommen, weil es relativ leicht ist; dafür ist der Zweifachauszug sicher besser, aber der Einfachauszug ist halt stabiler.

Die Stativbeine lassen sich in bestimmten Winkeln einrasten; ich empfehle aber trotzdem die Ablageplatte dazu zu nehmen. Damit hat man statisch immer ein stabiles Dreieck.

Langer Rede kurzer Sinn: Ich kann ein Berlebach Report für diese Zwecke vorbehaltlos empfehlen.

Ich habe noch das Modell „Planet“ - ausgezeichnet !!!!

CS Wolfram

Hallo Holger ,

ich benutze für so eine ähnliche Kombination ein älteres Manfrotto Stativ mit Neiger .

Es ist transportabel und sehr stabil .

Versuch macht klug , melde Dich einfach bei mir .

Gruss aus dem Aalener Süden,

Ulrich Schimek

Hallo Holger,

für kleinere Teleskope ist mir das Report ein bisschen zu schwach. Ich habe mal die kürzeste Version angeschafft. Das ging mit der GP und einem 80/640 darauf ganz gut, aber man sitzt beim Beobachten schon fast auf dem Boden. So bald die Beine länger sind, stößt das Report an seine Grenzen. Ist halt ein Fotostativ, wie der Name schon erkennen lässt. Für Kamera mit kürzerer Telebrennweite und Kabelauslöser aber kein Problem.

Weil das kurze Report es nicht so gut konnte, hab ich mir vor Australien 2012 (Venustransit) noch das kürzeste UNI gekauft. Das ist selbst voll ausgezogen noch ausreichend stabil für kleinere Teleskope bis 100 mm.

Mein ältestes und auch am häufigsten benutztes Berlebach ist ein UNI 17 mit Nivellierkugel und Kurbelsäule. Das war mal ein sehr günstiger Gelegenheitskauf, weil den Pressefotografen kurz nach der Wende Holzstative zu schwer und nicht sexy genug erschienen. Mittlerweile kostet das Teil etwa 650 €. Aber es ist wirklich universell als Unterbau für fast alles, was azimutal montiert werden kann. Einzig beim 120er Bino schwächelt es, 12 kg + 32 kg Montierung sind dann doch zu viel. Aber auch für solche Lasten gibt es ein Berlebach: Das Planet mit der K70. Sauteuer, aber so stabil, dass das Bild ruhiger ist als auf der Edelstahlsäule, die ich an meine Balkonbrüsstung geschraubt hatte.

Meine Empfehlung für Dich: Auch wenn‘s teurer und schwerer ist, nimm ein UNI, einfacher Auszug, nicht zu lang, doppelte Beinklemmung ist zwar gut, aber nicht unbedingt nötig. Ob mit oder ohne Säule, musst Du selbst entscheiden. Ich schätze die Kurbelsäulen sehr, weil man ohne großen Aufwand die Höhe verändern kann. Das geht zwar auch über die Stativbeine, aber wer macht das schon in der nächtlichen Praxis.

Apropos Höhe: Es ist besser, sich beim Fotografieren etwas bücken zu müssen, als wenn die ganze Sache im Wind zittert (übertrieben, aber Du weißt was ich meine. Und beim Beobachten zu sitzen ist ohnehin besser. Irgendwas zum Draufsetzen findet sich immer, und da ist es dann gut, wenn man die Instrumentenhöhe schnell anpassen kann.

Aber eierlegende Wollmilchsau ist ein echtes Problem. Auch bei Berlebach. Über die Jahre sind es bei mir allein von dieser Firma fünf Stative geworden. Zum Trost das beschriebene UNI 17 kommt dem Ideal schon sehr nahe.

CS

Jörg

Hi Holger,

das Stativ ist bei 75Grad-Spreizung 115 cm hoch.

Auch da ist es noch sehr stabil, aber: Man muß etwas auf den hohen Schwerpunkt bei entsprechender Zuladung achten.

Für noch mehr Stabilität empfehle Dir die Doppelklemmung.

Für astronomische Nutzung ist die Report-Serie auf jeden geeignet.

Auf dem Planet sitzt die Montierung für den großen Apo; ich wüßte nichts besseres.

Schönen Sonntag noch; hier soll wieder Saharastaub ankommen…

Wolfram

Hallo Holger,

Bei solchen Entscheidungen zählt die persönliche Vorliebe eine Menge. Ich hab‘s eben gern ein bisschen stabiler. Es stört mich, wenn ich nach den Fokussieren erst ausschwingen lassen muss, um zu sehen, ob das Bild perfekt ist. Andere sind da wesentlich kompromissbereiter, und die müssen dann auch weniger schleppen als ich.

CS

Jörg

Ach ja, natürlich ist das Uni vollkommen astrotauglich; es ist halt schwerer….

Hi!

Wenn es hilft... ich hatte früher für visuell meinen ED80/600 auf Vixen Porta auf einem alten Berlebach Report (oder einem Vorläufer davon) mit einfachem Auszug, Mittelsäule und Fotogewinde, ohne irgendeine Mittenverstrebung/Ablageplatte – ich weiß nicht welches, aber ich komme damit im stehen bequem auf Kopfhöhe. Das war visuell okay, aber nicht optimal – wobei mein ED80 auch alles andere als Leichtbau ist.

Ohne Mittelsäule und im Sitzen wäre es natürlich stabiler, aber das war ein ATT-Kauf, da gab es das nur mit Mittelsäule. Visuell ist es okay, aber hat Luft nach oben. Die Mittelsäule ist halt recht dünn, das ist eine Schwachstelle.

Recht bald kam dann ein gebrauchtes Uni 28 mit GP-Flansch, Doppelklemmen und großer Ablage, seitdem habe ich keine Wünsche mehr, das Stativ zu tauschen, und es ist noch transportabel genug, wobei ich mit dem Auto unterwegs bin. Trägt den ED80 sowohl mit der Porta als auch einer GP-DX wunderbar, und auch einen 125mm Schiefspiegler auf Saturn-Montierung.

Das Report nutze ich seitdem nicht mehr für das Teleskop, aber durchaus für ein 80mm-Spektiv, dann mit einem schweren Neigekopf. Das Spektiv ist leichter und vergrößert weniger hoch, da kann ich die Säule ausziehen; und für Foto habe ich den Kamerasucher auf Augenhöhe.

Meine Erfahrung ist daher: Erst das Report kaufen, was für Foto und Spektiv optimal ist, und dann das Uni, weil man für Astro wahrscheinlich doch noch etwas mehr Stabilität will, wenn man im Stehen beobachtet (was ich vor allem unterwegs doch meistens mache – da will ich nicht noch einen Stuhl mitnehmen, der dann am Ende im Herbst eh feucht ist. Den Luxus des Sitzens gönne ich mir zuhause oder auf der Sternwarte). Zumindest eine Zeit lang geht aber auch das Report mit Mittelsäule für Astro.

Sorry, wenn das nur mäßig hilfreich ist

Beste Grüße,

Alex

Hallo Holger,

Auf meinem Report habe ich eine EQ 3 Synscan mit einem 65mm/450mm Quadruplet und einer 3stelligen EOS für die Astrofotografie. Ein Stativ Auszug, das Bein auf halbe Höhe ausgezogen. Das steht für diesen Zweck untadelig

Die Beine können direkt an die EQ 3 angeschraubt werden.

Die Beine gibt es auch einzeln bei Berlebach.

Grüße

Dietrich

Apropos Berlebach Stative. Ich finde die Präsentation und Übersicht auf https://www.berlebach.de alles andere als übersichtlich und ansprechend. Gibt es eine schöne Matrix in der alle Stative hinsichtlich Ihrer technischen Spezifikation verglichen werden?

VG - Oliver

Danke Dir, Holger.

Ich schätze gutes Marketing ist nicht notwendig, die Stative werden ohnehin gekauft .

Viele Grüße - Oliver

Dafür gibt's den Fachhandel, der beraten kann

Hallo Holger,

meine Erfahrung mit den Berlebach Report ist nur positiv!

Ich habe ein Report 312 seid ca. 1,5 Jahre im Einsatz und da wackelt nichts!

Ich empfehle dir bei Berlebach mal anzurufen und genau zu schildern was du machen möchtest. Denn die kennen ihr Stative am besten und wissen was für welchen Einsatz am besten geeignet ist.

Mir wurde das Report 212 oder 312 empfohlen als leichtes Astrostativ.

Die Reihe 112, 212, 312 ec. ist die Astroreihe von den Reportstativen.

Die doppelte Klemmung kann ich auch nur empfehlen! Gerade wenn man das Stativ etwas länger auszieht.

Hier Berlebach Report 312 mit Scopetech Zero Montierung und Takahashi FC-76 DCU

Und hier das ganze mit UMi 17 Lite Montierung

Gruß und CS

Thomas