Skywatcher 150/750 oder 200/1000

  • Hallo lieber Astrotreff,


    ich interessiere mich schon länger für Astronomie und würde nun gerne mit meinem ersten Teleskop in die visuelle Beobachtung einsteigen. In den vergangen Wochen habe ich versucht mich mit der ganzen Thematik zu beschäftigen, bin aber nun doch an meine Grenzen als Anfänger gestoßen.

    Vielleicht erstmal zu meinen Plänen: Ich würde gerne rein visuell beobachten, Astrofotographie ist für mich aktuell und auch absehbar kein Thema. Am interessantesten finde ich DeepSky-Objekte, würde aber auch gerne die Planeten beobachten. Leider wohne ich in einer größeren Stadt und würde dort von meinem Balkon (mit Nordblick und im obersten Stock) aus in die Sterne schauen. Ich hätte aber die Möglichkeit etwas nach außerhalb auf ein Feld zu fahren und dort den Himmel zu beobachten. Hierbei bin ich auch bereit ein größeres Gewicht zu transportieren, das sollte also kein ausschlaggebender Faktor sein.


    Ich tendiere aktuell zum Newton Skywatcher 200/1000 auf einer EQ5 Montierung. Ich weiß, dass die Montierung nicht ganz optimal ist, aber die HEQ5 wäre mir aktuell zu teuer. Nun frage ich mich, ob die Kombination für den Anfang, um erste Erfahrungen zu sammeln, trotzdem ausreichend ist, oder ob ich doch lieber den Skywatcher 150/750 nehmen sollte, der auf der EQ5 ja stabil stehen müsste. Mittelfristig (etwa in einem Jahr) könnte ich mir gut vorstellen eine stabilere Montierung mit GoTo anzuschaffen. Bis dahin bin ich mir mit der EQ5 Montierung also schon recht sicher. Die Frage ist nun, welches Teleskop ist besser? 8 Zoll, von dem ich mir eine etwas bessere Optik verspreche, allerdings auf Kosten des stabilen Stands, oder doch lieber etwas kleiner, aber dafür kein gewackel?

    Was sind da eure Meinungen, welches Teleskop wäre zur Beobachtung in der Stadt überhaupt besser geeignet?

  • Hallo und willkommen!


    Ich gehe mal direkt auf Deine Punkte ein:


    - EQ-Montierungen müssen auf Polaris ausgerichtet werden. Da ist ein Nordbalkon schon mal gut. Planeten und Mond sind im Norden aber nicht sichtbar.

    - beim Gewicht bitte beachten, dass es sich auch über mehrere Komponenten verteilt. Das könnte schon problematisch werden, wenn man alleine ist und einen weiten Weg gehen muß:

    -- Montierung

    -- Stativ

    -- Gegengewichte

    -- Teleskop

    -- ggf. Stromversorgung

    -- Okulare

    -- Lampe, Verpflegung, Hocker,...


    - ich wohne etwas am Rande der Stadt mit Bortle 5-6, das ist schon problematisch für DeepSky...


    - SW 200/1000 auf EQ5 ist nicht empfehlenswert, auch wenn das als Kit angeboten wird, in jedem Fall eine Nummer kleiner (150/750). Dieses Teleskop ist sehr beliebt!

    - "wackeln" ist keine Sache des Komforts, sondern entscheident über Spaß oder Frust! Ansonsten zittert alles im Okular, wenn Du das Teleskop anfasst zuzm fokussieren oder ohne GoTo beim nachführen

    - Montierung so groß und stabil wie möglich!


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo DrChrk,


    für visuelle Beobachtung kann man außer großer Öffnung nur noch größere Öffnung empfehlen. Bei Deep Sky siehst du mit einem 200/1000 Newton deutlich mehr als mit einem 150/750.


    Nachdem Astrofotografie ja erst mal keine Priorität für dich hat, rate ich dir von einer parallaktischen Montierung ab. Ein Dobson ist da deutlich günstiger und falls du dich später für Astrofotografie entscheidest, kannst du nachrüsten. Besser später in eine EQ6-R Pro investieren als jetzt die EQ5 kaufen. Die ist für einen 200/1000 Newton zu schwach, v.a. wenn dann noch Sucher, Okulare etc. das Gewicht des Tubus erhöhen. Auch für Dobson Teleskope gibt es GoTo (was ich als Stadt-Astronom immer als hilfreich ansehe).


    Ein Newton mit Rockerbox ist auch einfacher zum Transportieren und Aufbauen als ein Newton auf einer parallaktischen Montierung. Zudem ist das Einblickverhalten in den Okularauszug viel angenehmer.


    Liebe Grüße,


    Christian

  • Hallo,

    ich kann mich Christian nur anschließen - über Dobson nachdenken...


    viele denken beim Teleskop immer auf ein "Rohr" auf einer Montierung mit Stativ - bei visueller Nutzung braucht's das nicht, da bietet der Dobson mehr Öffung für's Geld, Aufbau ist unomplizierter.....

    Einblickverhalten ist Geschmacksache - kleiner Dobson braucht halt eher einen Stuhl, damit's gemütlich bleibt ;)


    Guten Einstieg in's Hobby und viele Grüße,

    Martin

  • Vielen Danke für eure Einschätzung, das hat mir wirklich geholfen! 😊

    Ich denke ich werde mich jetzt tatsächlich nochmal ausgiebiger mit dem Thema Dobson beschäftigen.

    Liebe Grüße

  • Hi, ich weiß nicht ob das jetzt noch von Interesse ist aber ich kann Mal kurz meinen Werdegang seit November 23 schildern. Ich habe so ziemlich alle Anfängerfehler begangen und die guten Ratschläge ausgelassen.


    Also mein Wunsch war so detailliert und weit wie möglich schauen zu können also hatte ich mich genau für diese Kombination aus Skywatcher 200/1000 P auf der EQ5 entschieden. Da es ja das Set gibt mit den zwei doch recht guten Okularen , dachte ich das das eine gute Idee ist.

    Es macht auch Spaß damit visuell zu beobachten aber das wackeln ist schon so eine Sache.


    Das Problem ist dann aber Recht schnell, dass du aus der Stadt heraus oder in lichtverschutztem Gebiet die meisten Objekte, die du händisch visuell finden kannst, durch hast. Ich meine ich schau mir Jupiter, Saturn und den Orionnebel auch weiterhin gerne an aber man will ja dann doch auch andere Sachen sehen. Andromeda habe ich noch gefunden aber bei Uranus bin ich halb verzweifelt........... zwischen Jupiter und den Plejaden. Sollte ja recht einfach zu finden sein.

    Ich spreche jetzt natürlich aus der Sicht eines Anfängers, erfahrene Hobbyastronomen schlagen jetzt sicher die Hände über dem Kopf zusammen.

    PS.: Ich beobachte in München.


    Was ich sagen will. Der Wunsch nach GoTo kam bei mir doch Recht schnell auf und damit auch die Möglichkeit Fotos machen zu können.

    Und da fängt das Mühlrad an.

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    Einmal anschauen das sagt alles. 😄


    Mein Resümee. Auch wenn man nicht wahr haben will das man mit diesem Hobby viel Geld ausgeben wird.

    Es lohnt sich, falls du doch einen Newton in Betracht ziehst immer von der Montierung aus denken.

    Das ist wirklich das Herzstück der Beobachtung. Wenn ich jetzt vergleiche was meine AZ EQ6 GT macht wenn ich Mal gegen das Teleskop stoße ist das wirklich eine Freude. Da bekomm ich vielleicht ein bisschen Strichspuren als Sterne aber ich muss nicht gleich alles neu suchen.


    Gruß

    Tillmann

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