Venus Nachtseite bei IR 1,010µm.

  • Werte Foristen.


    Falls hier im Einsteigerbereich unpassend,

    darf es der Admin ruhig auch woanders hinschieben.

    Kurze Mitteilung an meine E-Post genügt.


    Im www fand ich einige wenige Beiträge mit Bodenaufnahmen der Venus.

    Bei 1,020µm mit entspechendem ~10nm breiten Filter

    Aufnahmen des Venusbodens auf der Nachtseite.

    Es gibt da wohl einige wenige „spektrale Fenster“ im Infraroten,

    wo die Atmosphäre relativ durchlässig ist.


    In den unndlichen Weiten des www fand ich: 2021_VdS-76_Venus-1010nm.pdf


    Habe mir vor langer Zeit eine ALccd-QHY 5L-II-c von Astrolumina kommen lassen.

    Wie man sieht erscheint diese Kamera erst mal vollkommen ungeeignet dafür.

    Allerdings ist hier das „IR-sperrende Abschlußglas“ frontseitig abschraubbar.

    Ohne IR-Filter sollten doch Silizim-Sensoren eigentlich

    im IR sogar noch viel empfindlicher sein als im RGB.

    Und natürlich wäre die monochrome Variante hier wirklich sinvoller einzusetzen.


    Meine A7m2 möchte ich für ein paar Astro-Versuche nicht verbasteln lassen.


    Was meint Ihr?

    Könnte mein im Moment erst mal nur theretisch angedachtes Vorhaben

    zusammen mit einem C9,25 überhaupt funktionieren?

    Wann ich wirklich mal dazu komme, es auch zu realisieren,

    weiß ich heute noch nicht.


    In einem www-Beitrag wurde ein Spiegelteleskop

    mit wenigstens 300mm Öffnung benutzt.

    Und bei vielen Kamera-Chips taugt die

    „Entspiegelungsschicht“ auf den Chip nicht mehr für IR.


    Oder sollte ich es lieber gar nicht erst versuchen?

    Wie ich oft fand, machen viele Leute zwar auch UV-Aufnahmen.

    Die 1,020µm scheinen wohl mangels Filter für Amateure nicht zugänglich.


    Beste Grüße und möglichst gute Beobachtungsbedingungen: Wolfg.

  • JSchmoll

    Hat den Titel des Themas von „Venus Nachseite bei IR 1,010µm.“ zu „Venus Nachtseite bei IR 1,010µm.“ geändert.
  • Hallo Wolfgang,


    ich sehe ein Problem darin, dass Du eine Farbkamera hast. Die Bayermatrix kostet Signal, und es nicht erstmal nicht klar, welche Farbpixel im NIR eine Empfindlichkeit aufweisen. Denn die RGB-Selektion arbeitet ja mit dem Cutoff-Filter zusammen. Entfernst Du ihn, bekommst Du die erstmal unbekannte Transmissionskurve der RGB-Filter der Bayermatrix multipliziert mit der Empflindlichkeit des Chips.


    Es sollte wesentlich einfacher sein, fuer dieses Experiment einfach einen Monochromesensor ranzunehmen.

  • Sehr vielen Dank an Euch für die Hinweise und den Link, 

    welchen ich noch gar nicht kannte. 


    Also bräuchte ich zwingend einen s/w-Chip 

    und mit meinem C9,25 wrd es wohl auch zu knapp. 

    Der Chip wäre wohl beschaffbar. 

    Es gibt da auch eine monochrome Variante desselben. 

    An die Auswirkung der Bayer-Matrix habe ich gar nicht gedacht. 

    Und ob die Chipoberfläche bei IR noch entspiegelt genug ist, 

    weiß man auch nicht. 

    Ein noch größeres Teleskop kann ich mir leider nicht leisten. 

    Da stehen meine Chancen wohl nicht so gut, 

    wenn ich sehe welcher Aufwand nötig ist. 


    Bewundernswert, was heute so möglich ist. 

    Es ist die IR-Strahlung des Bodens bei fast 500°C. 

    Das atmosphärische „Fenster“ bei 1,010µm 

    ist wohl auch noch nicht so sehr lange bekannt. 


    Vielen Dank für Eure Antworten und möglicht oft „gute Sicht“: Wolfg 


  • Hallo wmwmwm


    Falls hier im Einsteigerbereich unpassend,

    darf es der Admin ruhig auch woanders hinschieben.

    Dein Ansatz, die Venus bei 1,010µm zu erfassen, ist tatsächlich sehr spezialisiert und bewegt sich eher im Bereich fortgeschrittener Amateur-Astronomie. Dies liegt hauptsächlich an den technischen Anforderungen und dem spezifischen Wissen über atmosphärische Fenster im IR-Spektrum, das notwendig ist, um solche Aufnahmen zu machen. Dazu kommt noch die Ausrüstung, die angepasst oder sogar speziell dafür beschafft werden muss.


    Ich bin sicher, in einem Forum, wie zB:

    Beobachterforum Sonnensystem

    bekommt Du mehr Rückmeldungen, da sich dort mehr Planetenbeobachter tummeln, als im Einsteigerforum, wo es (wie es der Name schon sagt) um Neuvorstellungen oder allererste Fragen zur Astronomie geht.


    lg matss

  • Hallo matss.


    Danke für den Hinweis. Das sehe ich auch so.

    Habe aber leider noch nicht herausgefunden,

    wie ich vorgehen muß um eine komplette Verschiebung des Themas zu realisieren.

    In den FAQ's wurde ich nicht so recht fündig.


    Beste Grüße: wmwmwm.

  • Hallo Wolfgang,


    als Administrator kann ich das Thema verschieben und ich habe das gerade mal gemacht. Hoffentlich bekommst Du im "Beobachterforum Sonnensystem" noch weitere Rueckmeldungen.

  • Hallo Wolfgang,

    ich bin ziemlich im Thema drin, deshalb kann ich dir sagen, es ist schon eine echte Herausforderung. Aber, was wäre die Welt ohne ...

    Entgegen anderer Beiträge hier, bin ich der Meinung, dass du sehr wohl eine Farbkamera nutzen kannst, allerdings nicht jede x-beliebige. Einige der Cmos-Chips machen die Bayermaske im IR wieder durchsichtig und du hast eine Quasi-Mono-Kamera bei 1010 nm. Grundsätzlich bleibt aber die Quanteneffizient sehr gering . ABER: es gibt einige Kameras, bei denen man immer noch so um die 20-30% QE hat, das sind Welten. Hervorzuheben ist die ASI715, eine Farbkamera, die aber für IR optimiert ist (s.o.)

    Nächstes Problem ist der Filter. Es gibt keine fertigen Schmalbandfilter für 1010 nm zu kaufen. Arbeitest du mit einem breiteren Filter, so wird das Bild um Dimensionen flauer. (gehen tut es aber)

    Ich selbst habe bei Edmund Optiks 2 Kantenfilter kombiniert und eine neue Fassung dazu drucken lassen. Das habe ich zusammen mit einem Kumpel gemacht, denn die Kosten waren recht hoch (500,-€) Als das Ding dann fertig war, war Venus weg. Ich bin aber sehr zuversichtlich das bei der nächsten Sichtbarkeitsperiode vernünftig hinzubekommen.

    Schließlich ist da noch das Seeing, das am Abend oft sehr, sehr schlecht ist. Morgensichtbarkeiten sind deutlich besser. Dann, wenn alles klappt, ist zwar ein großes Teleskop im Vorteil, aber du kannst auch mit kleineren Teleskopen zu vernünftigen Ergebnissen kommen. Eine spezielle Art der Bildbearbeitung ist natürlich auch noch nötig, um den immensen Kontrast zu bändigen und die Mikrolinsen produzieren oft Doppelbilder ... aber ... wie gesagt, gehen tut das.

    Ach, und noch etwas: nicht jede Struktur, die man auf der dunklen Seite sieht, sind Bodenstrukturen. Gerade, wenn die Filter nicht engbandig genug sind, zeigen die Bilder bodennahe Wolken (was aber ja nicht schlimm ist)

    Wenn du weitere Infos brauchst, sag Bescheid.

    VG ralf

  • Hallo wmwmwm!


    Da könnten dir meine Erfahrungen etwas weiterhelfen.

    Allerdings bin ich im Deep Sky NIR unterwegs.

    Ich nutze eine QHY 268mono mit einem Baader IR Pass Filter, der ab 685nm durchlässt.

    Mit der 268m hab ich in diesem Bereich noch eine QE von 50% abwärts und da lassen sich schon gute Ergebnisse erzielen.

    Zb M101:

    get.jpg?insecure

    Flammen und Pferdekopfnebel:

    Hat auch am Krebsnebel oder dem Boogieman gut funktioniert, muss ich aber noch ausarbeiten.


    Dazu kann ich dir zb eine QHY 678m/c(ca 30% QE bei 1000nm/ 1,0 mikrometer) oder eine QHY 990/991 (72% QE bei 1000nm) ans Herz legen.

    Helfen wird dir auch viel Höhe, da ja bekanntlich unsere Atmosphäre einiges an IR schluckt, zb ein 2000er in den Alpen.

    Aber da du Jena als Standort angegeben hast, bleibt dir nur Richtung Tschechische Grenze nach Carlsfeld/Grosser Kranichsee auch ca 800-900 m Höhe zu fahren- das würde auch schon helfen.


    Hoffe meine Worte sind dir eine Hilfe!


    CS, Niko

  • Vergiss die QHY 990 wieder, die ist für unsereins mit 14 750 € nicht leistbar!

    Dann müsstest du dir eine gekühlte Kamera mit der besten QE bei deinen gewünschten 1010nm von allen Herstellern raussuchen.

    Mit einer gekühlten Cmos Kamera bekommst du natürlich auch bessere Ergebnisse als mit einer ungekühlten...


    CS Niko

  • Sehr vielen Dank für Eure Mühe und Antworten.

    Leider kommt es in Preisregionen, welche ich mir einfach nicht mehr leisten kann.

    Allerdings habe ich immer noch ein sehr großes Interesse daran,

    wenigstens zu erfahren was andere so erreicht haben.

    Schade das ich es nicht selbst realisieren kann.

    Und Danke für's Verschieben des Themas.

    Ich werde weiterhin verfolgen was möglich ist, weil es mich immer noch interessiert.


    Auch wenn es jetzt vielleicht nicht mehr so ganz das Thema trifft...

    Vom PC abhängige Kameras sind ja auch alle auf passende Treiber angewiesen.

    Und wenn der Hersteller für eine neue Windows-Version nichts mehr aktualisiert,

    dann wird die schöne Kamera zum Elektronikschrott, obwohl Hardware noch ganz.

    Ein weiterer Grund, sich eine teurere Investitionen gut zu überlegen.


    Einen klaren Himmel wünsche ich allen: Wolfg.

  • Vergiss die QHY 990 wieder, die ist für unsereins mit 14 750 € nicht leistbar!

    […]

    Ich dachte schon, dass nur ich raus wäre :P


    Ja, die 991 wäre ein Traum von mir …


    CS & VG

    Stefan

    :star: Deep Sky: Sky-Watcher QUATTRO 150P | TS PHOTOLINE 106/700 f6.6 | ASKAR FRA300 Pro 60mm f/5 | Samyang 135mm F2.0 ED UMC :ringed_planet: Mond, Planeten (,Sonne): Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 150/1800 | Sky-Watcher Skymax Mak-Cas 102/1300 :sun_with_face: Sonne: Lunt LS60MT Ha B1200 :camera: Kameras: ZWO ASI533MC Pro, ZWO ASI178MM, ZWO ASI178MC, ZWO ASI585MC, QHY 5III 715C :magnet: Autoguiding: Svbony SV106 | QHY 5III 178c :telescope: Montierung: iOptron CEM26 :high_voltage: Powerbank: FOX HALO 96K Power Pack :globe_showing_Europe_Africa: Webseite: https://www.junger.net/

  • Hallo,


    Ich kann mich Ralfs Beitrag nur anschließen. EIn C9.25 wird funktionieren, und es müssen auch keine Tausende € für Kamera etc ausgegeben werden. Ich hatte mit 8" Reflektoren, Filtern von Edmund Optics und einer alten DMK21 auch ein paar bescheidene Erfolge. Bemerkenswert fand ich dabei wie simpel das verwendete Equipment sein kann. Andere Kameras mit denen ich das 1010nm-SIgnal erhaschen konnte waren die ASI120MM, ASI174MM (beides Mono) sowie eine ASI462MC (Frabkamera) mit entferntem Sensor-Deckglas.


    Mittlerweile gibt es einige klasse Beobachtungen, sowohl auf AstroTreff als auch anderen Plattformen. Und denjenigen Astronomen die mit der Technik die ersten Erfolge überhaupt erzielt haben bin ich überaus dankbar.


    Haben um die letzte untere Komjunktion herum auch wieder etwas von der Oberfläche aufzeichnen können, u.a. mit einem C14 und einem 61cm RC aber eben auch mit einem 8er Dobson, allerdings waren die Bedingungen, nicht zuletzt das Seeing, dermaßen schlecht dass das noch weiter bearbeitet werden muss bevor vielleicht etwas vorzeigbares herauskommt. Und darin liegt die eigentliche Schwierigkeit bei dieser speziellen Art der Beobachtung/Fotografie: die überaus knappen Zeitfenster erwischen wo die Wetterbedingungen stimmen.


    Dass mit dem C14 etwas ging heißt, dass das auch mit einem C9.25 prinzipiell funktionieren wird.


    Hoffe das hilft weiter

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