Fernglas - Dämmerungszahl: 59,6 ?

  • Hi,


    habe kürzlich im techn. Datenblatt den Begriff "Dämmerungszahl: 59,6" gefunden - was steckt dahinter ? Wie wird diese ermittelt ? Wo fängt die Skala an und wo endet sie ?


    die "Suche"-Option auf Astrotreff hat leider keine Ergebnisse gebracht :(


    thx
    Kopernikus

  • Hallo,


    eine Dämmerungszahl von 59,6 entspricht schon einem sehr großen Fernglas (z.B in etwa einem 25x141 oder einem 35x100) bzw. einem mittelgroßen Fernglas mit unüblich hoher Vergrößerung und (zu) kleiner Austrittspupille wie z.B. einem 50x70.


    CS


    Roland Krebs

  • Das verstehe ich nicht ganz.
    Ist es jetzt besser, eine möglichst kleine Dämmerungszahl zu haben oder eine möglichst hohe?
    Weil bei 8x50 kommt ja 20 raus. Bei 24x50 (wie beim Aldi-Zoom) 34,64. Bei einem 8x100 dagegen 28.


    Kann da irgendwie kein Muster erkennen. Eigentlich sollte die Reihenfolge doch
    8x100
    8x50
    24x50 sein oder?


    Hab wohl irgendwie ein Verständnisproblem.

  • Hallo,
    habe mir vor etlichen Jahren auch darüber viele Gedanken gemacht und eine Tabelle angelegt, wie sich die Lichtstärke und die Dämmerungszahl verhält. (Habe sie nur für den Privatgebrauch genommen). Anhand eines einfachen Taschenrechners kannst Du die Werte schnell ermitteln: z. b. ein hier eingesetzter BINO 30x80 hat die Lichtstärke von 7,11 und eine Dämmerungszahl von 48,9.
    Habe mich vor etlichen Jahren auch dem Leiter der Sternwarte Sonneberg in Thüringen auseinandergesetzt. Damals war ich 30 Jahre "jung" und trotzdem waren die Begriffe nicht eindeutig, also: Ein wichtiger Punkt bei der astron. Beobachtung ist die Flächenhelligkeit (Himmelshintergrund). Sie wird berechnet durch das Quadrat des Verhältnisses d=Austrittspupille : Augenpupille "hoch 2", D = Öfffnung des Fernrohres : Vergrößerung.
    Die Wahrnehmbarkeit eines Sternes wird außer durch D noch vom Kontrast gegen den Himmelshintergrund bestimmt. Je dunkler der Hintergrund, desto schwächere Sterne können noch wahrgenommen werden. Bei gleicher Öffnung wird man mit stärkerer Vergr. also schwächere Sterne sehen können als mit schwacher Vergrößerung. In einem Beispiel empfahl Dr. Ahnert, ein 30x75 Spektiv ist beobachtungsmäßig günstiger als ein BINO 20x70, nicht wegen der kaum größeren Öffnung sondern wg. des höheren Kontrastes.


    Ich hoffe, daß ich hier etwas zur Klärung "des kleinen Problemes" beitragen durfte.


    Gruß
    Günther

  • Hallo Kopernikus,


    die Dämmerungszahl dient als standardisierter Wert zum Vergleich der Leistung von optischen Geräten bezüglich der Detailerkennbarkeit insbesondere unter schlechten Lichtbedingungen.
    Fazit, je höher die Dämmerungszahl und je größer die Austrittspupillen des Fernglases, desto besser ist die Leistung bei ungünstigen Lichtverhältnissen.
    Faustformel: Das 10-fache der Dämmerungszahl ist die Entfernung in Meter in der noch eine gute Erkennbarkeit gegeben ist (siehe diesen Link: http://www.sternwarte-singen.de/fernglasdaemmerungszahl.htm).
    Diese Aussage bringt uns aus astronomischer Sicht nicht so viel. Selbstverständlich, eine hohe Zahl ist schon okay, aber was ist mit der Austrittspupille (AP)? Siehe berechnet sich aus Durchmesser der Öffnung dividiert durch die Vergrößerung. In deinen Beispielen ergeben sich folgende AP`s:
    8x100 = 12,5mm viel zu groß (Blendung usw.), sollte bei max. 6 bis 7mm liegen
    8x50 = 6,3mm entspricht ziemlich genau dem Maximalwert, macht aber nur Sinn bei extrem dunklen Himmel
    24x50 = 2,1mm ein bissl zu klein
    Ich halte für ein Fernglas eine AP von ca. 4mm für alle Himmelsbedingungen für ideal.
    Fazit: nicht nur eine Zahl angucken und sich daran festbeißen, sondern alle Aspekte berücksichtigen. Da wären noch Pupillenabstand, Öffnungsverhältnis usw. zu nennen.

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