Wie gehen Universitäten, Zeitschriften und Geldgeber mit wissenschaftlichem Fehlverhalten um?

  • Was mich seit der Coronazeit nachhaltig beschäftigt, ist die aggressive Wissenschaftsfeindlichkeit, die so viele Mitmenschen an den Tag gelegt haben.

    Da gab es den Drosten, der wirklich gut und sachlich die Lage erklärt hat, der die Schwierigkeiten, die es eben in der Einschätzung des neuen Virus gab und wie es eben zu Ratschlägen an die Regierung kommt und dazu, dass diese eben nach einer Zeit wieder widerrufen werden mussten. Und der wurde dann angefeindet und musst sich mit Morddrohungen beschäftigen, obwohl er wahrscheinlich unzählige Leben gerettet hat.
    Da gab es Politiker, die - in all ihrer Fehlbarkeit - versucht haben, die richtige Balance zwischen dem Schutz von Menschenleben und der Einschränkung von persönlicher Freihet, zwischen Eindämmung einer kaum vorstellbaren Pandemie und dem Aufrechterhalten des Alltagslebens (und unserer Wirtschaft) zu finden und dabei natürlich Fehler gemacht haben, und die wurden ebenso angefeindet und ihr - doch meist ehrliches - Bemühen hat unzählige Menschen in die Arme von Populisten getrieben. Ich bin weiß Gott kein Fan von Merkel und Spahn und Bouffier, aber ich glaube allen drein, dass sie ehrlich ihr bestes gegeben haben.

    Dass es dann in beiden Bereichen, Wissenschaft und Politik, eben immer auch legitime andere Meinungen gab, war zu erwarten. Dass es in beiden Bereichen auch Menschen gab, die versucht haben, aus der Situation für sich das beste zu ziehen, durch Profitgier oder Profilierungssucht, hat die Sache halt nicht besser gemacht. Ich hätte mir überall mehr Gelassenheit und mehr Vertrauen in die Experten und Entscheidungsträger gewünscht - und Dankbarkeit dafür, nicht selbst in deren Position zu sein.

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Nature soll nicht sensationsgeil sein? Ich bin grad lachend vom Stuhl gefallen. Fragt mal Leute, die wirklich in der Wissenschaft arbeiten, nach dem Ruf von Nature in der Hinsicht...


    Viele Grüße

    Caro

    Woher weißt du, das ich nicht in der Wissenschaft arbeite? Wenn jemand aus Bereich Pharmazie und Medizintechnik/ich Pharmakologie veröffentlicht, ist Nature die 1. Wahl - wo veröffentlichst du denn - auf einem arxiv not peer-viewed Preprint? Natürlich ist das in jedem Fall sinnvoll, damit alle Wissenschafter/Leser den Artikel lesen und diskutieren können ohne 24,99 oder 29,99 $ ausgeben zu müssen.

    Übrigens ging es nur um die Forschungspaper und nicht um journalistische Artikel, die durch aus reißerische Titel haben können, das ist überall so und von all denen findest du Nature am schlimmsten? Sehe ich anders, kein Grund vom Stuhl zu fallen, ich hoffe, du hast dir nicht den Kopf angestoßen. ;)


    Mit freundlichen Grüßen, Mondlicht

  • Ich würde gern etwas vom Thema Corona wegkommen.


    -


    Wart ihr schon einmal in der moralischen Bredouille und wusstet von einer Fälschung? Oder habt als Student einmal zu oft nachgefragt?


    Wie sollte man sich als Doktorand verhalten, in vergleichbarer Situation wie der genannten? Bekamt ihr Nachteile, wenn ihr jemanden "denunziertet" oder ist das wie bei uns ein "no go"? Oder wie steht ihr zu dem konkreten Fall - dazu wäre es dienlich, den zwar sehr langen Artikel wenigstens quer zu lesen.


    Ich würde jedenfalls immer eingreifen, wenn es kriminell wird, notfalls anonym.

    Liebe Grüßes, ein tolles WE, Mondlicht

  • Ich habe immer nachgefragt, wenn mir etwas nicht logisch vorkam.

    Das kann dann dazu führen, daß ich mich geirrt habe oder einen Fehler begangen habe oder nicht alle Faktoren berücksichtigt habe oder der Andere.

    Es ist bzw sollte dann eigentlich immer positiv zielführend sein.


    Nachteilig ist, wenn Jemand etwas ich sage mal "durchdrücken" will. Weil Er sich z.B. als Ziel gesetzt hat, etwas zu finden .....

    Dabei kann das "Nichtfinden" bzw das etwas anderes finden genau so faszinierend sein.


    Aber es ist für einen natürlich schade, wenn sich seine Idee nicht verwirklicht bzw herausstellt. Aber das gehört dazu.

    Bei mir in der Regel dann, wenn ich andere, zusätzliche Parameter / Faktoren vergessen habe mit einzurechnen.


    Gruß Play

  • Hallo Play!


    Nur eine kurze Bemerkung.


    Leider wurde und wird das Thema alles andere als sachlich diskutiert - so in unserem alten Forum - umwelt-wissenschaft.de (gerade wieder eröffnet) - Dort wie im wahren Leben war Kritik unerwünscht - es gab nur zwei entgegengesetzte Positionierungen- und die eine wurde beschimpft, gelinde gesagt.

    Lange Zeit durfte nicht obduziert werden (die Hamburger Ärzteschaft ignorierte die Anordnung).

    Es gab auch, vielleicht ohne Wissen und-oder böse Absicht, aus Angst und-oder Panik - Fakes, wie der Leichenwagenkonvoi in Italien, in Wirklichkeit 76 Leichen mit Durchschnittsalter 75, die nicht kremiert werden konnten, weil die Krematorien nicht nachkamen? Nein, weil Katholiken sich nicht einäschern lassen und die Krematorien deshalb nicht gewartet waren.


    Ich bin Pharmakologin, habe Pharmazie studiert und lasse mich als gesunder junger Mensch nicht gegen Grippe oder Corona impfen. Das sollte, wird und das wurde respektiert, weil meine Begründungen überzeugten. Jeder, der sich jedes Jahr oder häufiger impfen lassen will, meinetwegen jeden Monat, hat dieses Recht. Es ist aber keine gesetzliche Pflicht. Fertig. Kein Grund zur Aufregung.


    Deine Bemerkungen sind nicht verkehrt, über „Absurdistan“ zu berichten, aber wie gesagt, es ist nicht möglich sachlich zu diskutieren, jeder weiß, wer Pokale und Sterne bekommen darf und wer nicht.


    Lieben Gruß, Mondlicht



    Ich (damals unter 30) bin bis heute nicht mit einem Corona Stamm infiziert worden und nicht an SARSII erkrankt. Ich mied Menschenmengen, hielt Quarantäne so sie verordnet wurde und hielt besondere Hygienemaßnahmen ein.









    Der Militärkonvoi aus Bergamo: Wie eine Foto-Legende entsteht
    Fast alle werden sich an das Bild vom Militärkonvoi aus Bergamo erinnern. Wie konnte das Bild Teil des kollektiven Gedächtnisses werden? Und was zeigt es…
    www.br.de

  • Ich (damals unter 30) bin bis heute nicht mit einem Corona Stamm infiziert worden und nicht an SARSII erkrankt. Ich mied Menschenmengen, hielt Quarantäne so sie verordnet wurde und hielt besondere Hygienemaßnahmen ein.

    kann man machen, wenn man dann auch so verantwortungsbewusst ist und und jeden Kontakt mit vulnerableren Menschen vermeidet. In Zeiten der Pandemie hieß das nicht in Krankhäusern, Pflegeheimen, Apotheken oder überhaupt im Gesundheitssystem arbeiten oder sich dort nur aufhalten. Du willst weg vom Thema Corona, dann erspar dir doch solche Kommentare bitte.

  • Woher weißt du, das ich nicht in der Wissenschaft arbeite? Wenn jemand aus Bereich Pharmazie und Medizintechnik/ich Pharmakologie veröffentlicht, ist Nature die 1. Wahl - wo veröffentlichst du denn - auf einem arxiv not peer-viewed Preprint? Natürlich ist das in jedem Fall sinnvoll, damit alle Wissenschafter/Leser den Artikel lesen und diskutieren können ohne 24,99 oder 29,99 $ ausgeben zu müssen.

    Übrigens ging es nur um die Forschungspaper und nicht um journalistische Artikel, die durch aus reißerische Titel haben können, das ist überall so und von all denen findest du Nature am schlimmsten? Sehe ich anders, kein Grund vom Stuhl zu fallen, ich hoffe, du hast dir nicht den Kopf angestoßen. ;)


    Mit freundlichen Grüßen, Mondlicht

    Ich meine explizit die Fachartikel, den Rest von Nature liest doch eh kaum jemand (es sei denn man will mal wieder über den neuesten Unfug von Avi Loeb ranten oder so). Nature ist berüchtigt dafür, daß von den Reviewern positiv bewertete Artikel dennoch abgelehnt werden, weil sie nicht "sexy" genug sind, während Reviewer bei Themen, die es dem Vernehmen nach sind, auch mal dazu genötigt werden, ein Auge zuzudrücken oder einfach übergangen werden. Das Ergebnis sind in aller Regelmäßigkeit schlechte Artikel. Wenn du bislang nicht mitgekriegt hast, wie selektiv die veröffentlichten Artikel ausgewählt werden, hat dein Feld entweder gute Editor*innen, die noch die Fahne der Ehrbarkeit hochhalten, man ist betriebsblind oder aber man steckt eben doch nicht so tief drin wie man denkt.


    Daß die Leute wegen des Impact Factor trotzdem immernoch schlangestehen (müssen), um dort zu veröffentlichen (und damit diese Vorgehensweise indirekt unterstützen), das ist der eigentliche Skandal. Als ob die Welt des wissenschaftlichen Publikationswesens nicht schon genug Probleme hätte, kommt das noch obendrauf...


    Es gibt übrigens kaum jemanden in der Astrophysik, der seine Sachen nicht bei arXiv einstellt. Ich bin so "erzogen" worden, das erst dann zu tun, wenn der Peer-Review-Prozess abgeschlossen ist, frage mich allerdings schon seit Jahren, ob ein offenes Community Peer Review nicht tatsächlich die bessere Methode wäre.


    Viele Grüße

    Caro

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!