Hallo,
die Gegend im Südwesten des Mare Nubium ist geprägt von überfluteten Kratern wie Hesiodus und Kies. Während Hesiodus durch seinen Lichtstrahl ziemlich bekannt ist, führt Kies eher ein Schattendasein. Kies liegt ein Stück weit westlich von Hesiodus und sieht fast schon wie ein Geisterkrater aus. Er ist fast völlig lavaüberflutet, nur noch ein kleiner Rest des Kraterrandes ist sichtbar.
Beobachtet man bei sehr flachem Lichteinfall, sieht man am südlichen Kraterwall von Kies eine dornenförmige Spitze und deren Schatten. Knapp daneben erhebt sich eine flache, beulenartige Formation, der lunare Dom Kies Pi. Wie bei allen Domen handelt es sich um eine vulkanische Formation. Kies Pi hat einen Durchmesser von knapp 12 km und ähnelt den flachen Schildvulkanen auf Hawaii.
Eine richtige Herausforderung ist der nur etwa 1 km große Gipfelkrater des Doms, der bei sehr gutem Seeing mit größerer Öffnung gesehen werden kann.
Kies Pi, Handyaufnahme durch meinen Dobson
Das Foto ist wieder visuell für Beobachter mit einem umkehrenden Fernrohr orientiert (Dobson, Refraktor ohne Zenitspiegel/prisma), Norden ist also unten und Westen rechts.
Wenn ihr demnächst mal im Mare Nubium unterwegs seid, schaut mal nach Kies Pi...
salü+cs, volker 
