Neutral grau Filter vs Polarisierte

  • Hallo zusammen!


    Ich denke über Mond und Planeten Beobachtung zu verbessern. Ich benutze ein Dobson 250mm F/5 und ich habe einen billigsten Polarisationsfilter, Svbony, ich glaube.

    Natürlich ich habe kein kristallklar Optik erwartet und hatte es nur zu ausprobieren. Es funktioniert aber gibt viel "Seife" auf dem Bild.


    Jetzt will ich ein Upgrade für den Mond und Planeten machen und habe Fragen dazu.


    Ist das besser ein Set von Graufilter haben oder ist einen Polarisationsfilter mit gutem Qualität besser?


    Kann jemand ein genaues Modell empfehlen?


    Macht es Sinn Jupiter und Saturn mit ein Graufilter beobachten? Ich finde es viel zu hell aber ich will auch nicht das Qualität verlieren.


    Danke im Voraus!


    Akme

  • Hallo Akme,


    mit den 0,6 und 0,9 ND Filtern von Baader machst Du nichts falsch. In jedem Fall besser als Polarisationsfilter. Die sind nur dann unvermeidbar, wenn man einen Binoviewer mit Prismen hinter einem Herschelprisma benutzt und die Bilder unterschiedlich hell sind.


    CS

    Jörg

  • Hallo Akme,


    wenn es dir um Lichtdeämpfung geht funktionieren Polarisationsfilter nur im Duett, also zwei Filter die man gegeneinander verdreht um den Durchlass zur regeln. Also Doppelpolfilter.


    Ich persönlich würde für sehr hohe Ansprüche hochwertige Graufilter, z.B. von Baader, vorziehen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,


    ich habe Einzelfilter in Neutralgrau immer Polarisationsfiltern vorgezogen. Bei höheren Vergrößerungen bieten sie fast immer ein schärferes Bild. Auch finde ich das Verstellen bei Polarisationsfiltern etwas "fummelig".


    An meinem 10" Dobson verwende ich einen TS ND 0.9:


    Teleskop-Express: TS-Optics 1,25" Graufilter und Mondfilter mit 12,5 % Durchlass-TSND09


    Natürlich kann man auch Planeten mit Neutralfiltern beobachten. Es geht jedoch am Planeten darum, Farbstrukturen herauszuarbeiten, deshalb verwendet man hier gerne Farbfilter, bei Jupiter z.B. Blau#80A. Aber nicht jedem gefällt ein solch stark eingefärbtes Bild.


    Mein meistgenutzter Filter ist der Baader Neodymium, besonders für Mond und Jupiter.


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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  • Hallo Akme,


    schwer zu sagen. Ich denke zwar, die Baaderschen ND-Gläser werden auch in China gefertigt, aber bei Baaders gibt es meines Wissens höhere Qualitätsstandards und mehr Kontrolle. Die billiger Filter „fallen“ wohl einfach nur in China in die Schachtel und werden bei uns erst vom Endkunden ausgepackt.


    Einen wirklich objektiven Vergleich wird man schwer finden. Und wenn zwei sich treffen, der eine mit Baader, der andere mit Noname von XYZ, wird jeder seine Kaufentscheidung verteidigen. Meine Philosophie ist, dass uns oft genug das Seeing hindert, die feinen Unterschiede zu sehen. Deshalb gehe ich auf Nummer sicher, dass ich für die wenigen Momente mit perfekten Bedingungen was wirklich gutes habe und nicht von der Qualität der Ausrüstung limitiert werde.


    CS

    Jörg

  • Hallo Akme,


    eine Lampe neben dem Dobson oder eine nahe Straßenlaterne hilft auch gegen die schlagartige Blendung, da sich das Auge dann nicht so sehr umstellen muss.


    Auch hilft es, wenn man länger durchs Okular blickt, dass sich das Auge an die Helligkeit gewöhnen kann.


    Es muss nicht unbedingt ein Filter in den Strahlengang eingebracht werden.


    Gruß Markus

  • Markus, da sprichst Du einen guten Punkt an. Tagsüber können wir ja auch gut sehen auf der Erde und heller ist es auf dem Mond und erst recht auf dem Jupiter auch nicht.


    Einzig in der Wüste oder bei Schnee brauchen wir eine Sonnenbrille. Aber der Mond soll ja eigentlich sehr dunkel sein, wie frischer Asphalt (bei heller Sonne) oder Kohle.


    Wenn man sich also künstlich helle Umgebung schafft (z.B. bei mir auf dem Balkon Licht im Zimmer dahinter machen). Dann ist man gar nicht so arg geblendet.


    Daher hab ich mir bisher kein Neutralfilter beschafft (allerdings 4" Fernrohr).


    Was mich wundert ist: SVBony und "seifiges Bild". Sind die sooo schlecht? Ich hätte gedacht, Unterschiede zwischen SVBony und Q.C. Baader merkt man nur im Side-by-Side Vergleich und selbst dann nur mit gutem Bild-Vergleichs-Gedächtnis zwischen dem Filterwechsel.


    CS,

    Walter

  • Hi Walter,


    ich trau's mich gar nicht zu sagen, nicht, dass gleich das Gelächter ausbricht, aber ich schau den Mond ohne Filter mit meinem 16" Dobson.


    Klar, am Anfang ist es schon recht hell, aber nach 2 Minuten hab ich keine Probleme mehr.


    Jupiter oder Mars (der ist ja heller) hat mich noch nie geblendet. Maximal, dass ich mir denke "schönes helles Bild", wenn ich zuvor ein paar PN's geschaut hab.


    Aber ich hab auch einen recht lichtverschmutzten Standort, das hilft hier natürlich schon. Unter Alpenhimmel ist das sicherlich eine andere Sache.


    Wie die Filter von SV-Bony im Vergleich abschneiden kann ich leider nicht sagen, hab da keinen. Ich denke aber auch, dass die nicht schlecht sind.


    Akme: "Seife" - war da evtl. der Fangspiegel mit Tau beschlagen, dass der Filter gar nichts dafür kann?


    Ich hab das SV-Bony Zoom 3-8mm - ich kann bei dem zumindest nicht meckern.


    Gruß Markus

  • Hallo,


    das Maß an Blendung bei Mondbeobachtungen scheint jeder Beobachter etwas anders zu empfinden, unser Seh-Sinn ist ja sehr komplex. Ich finde ein zu helles Mondbild wirklich sehr blendend und störend. Aber auch ein zu dunkles Mondbild finde ich nicht gut.


    Bei Beobachtungen mit den Neutralfiltern von TS sehe ich keinen Qualitätsverlust zum Bild ohne Filter, die Filter machen ihren Job. Die Begrenzung der Erkennbarkeit von Details sehe ich immer beim Seeing. Mit der richtigen Dämpfung ist es für mich auch einfacher, kleine Details wahrzunehmen. Ich finde die Beobachtung dann auch viel angenehmer und (seh-)stressfreier. Ich würde neben ND 0.9 auch die Filter mit ND 0.6 und ND 0.3 nehmen.


    Die Neutralfilter von TS scheinen nicht oder nur wenig vergütet/entspiegelt zu sein. Vielleicht kann das jemand mal bei einem Baader-Filter prüfen?


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • …ich trau's mich gar nicht zu sagen, nicht, dass gleich das Gelächter ausbricht, aber ich schau den Mond ohne Filter mit meinem 16" Dobson.


    Klar, am Anfang ist es schon recht hell, aber nach 2 Minuten hab ich keine Probleme mehr.


    Jupiter oder Mars (der ist ja heller) hat mich noch nie geblendet. Maximal, dass ich mir denke "schönes helles Bild", wenn ich zuvor ein paar PN's geschaut hab…

    Hallo Markus,


    das kann ich gut nachvollziehen. Am 12“-Newton nehme ich den Graufilter auch nur, wenn ich den Mond monokular bei 80% bis 100% Beleuchtung mit schwacher Vergrößerung als ganze Murmel anschaue. Aber binokular, also mit 50% Licht pro Seite und höherer Vergrößerung, ist das unnötig. An Planeten habe ich ND 0.6 hin und wieder eingesetzt, weil dadurch die Detailerkennbarkeit etwas besser wird. Aber auch nur am Spiegel, am 7“-Apo ist das unnötig.


    Der einzige Einsatz, bei dem die Graufilter bei mir definitiv nötig sind, ist bei der Sonnenbeobachtung mit den Großferngläsern. Da lässt die visuelle Baader-Folie etwas zu viel Licht durch.


    Und Du hast natürlich recht, es ist ein Unterschied, ob man in völliger Dunkelheit beobachtet und dann erstmal geblendet ist oder beim Beobachten zwischen den Straßenlampen sitzt.


    CS

    Jörg

  • Hi Volker, hi Jörg,

    das Maß an Blendung bei Mondbeobachtungen scheint jeder Beobachter etwas anders zu empfinden, unser Seh-Sinn ist ja sehr komplex.

    Absolut.


    ...nehme ich den Graufilter auch nur, wenn ich den Mond monokular bei 80% bis 100% Beleuchtung mit schwacher Vergrößerung als ganze Murmel anschaue. Aber binokular, also mit 50% Licht pro Seite und höherer Vergrößerung, ist das unnötig.

    Das wollte ich vorhin noch dazu schreiben, war aber zu faul 😂😂😂


    Der "Blendfaktor" ist bei der ganzen Murmel natürlich höher, als wenn man hochvergrößert den Kraterwall vom Mare Imbrium abgrast.


    Gruß Markus

  • Einen wirklich objektiven Vergleich wird man schwer finden. Und wenn zwei sich treffen, der eine mit Baader, der andere mit Noname von XYZ, wird jeder seine Kaufentscheidung verteidigen. Meine Philosophie ist, dass uns oft genug das Seeing hindert, die feinen Unterschiede zu sehen. Deshalb gehe ich auf Nummer sicher, dass ich für die wenigen Momente mit perfekten Bedingungen was wirklich gutes habe und nicht von der Qualität der Ausrüstung limitiert werde.

    Ja, ich bin hier einverstanden, am besten mehr ii der kurze Zeit sehen, als um schlechten Bildqualität frustriert sein :)

  • Hallo Akme,


    eine Lampe neben dem Dobson oder eine nahe Straßenlaterne hilft auch gegen die schlagartige Blendung, da sich das Auge dann nicht so sehr umstellen muss.


    Auch hilft es, wenn man länger durchs Okular blickt, dass sich das Auge an die Helligkeit gewöhnen kann.


    Es muss nicht unbedingt ein Filter in den Strahlengang eingebracht werden.


    Gruß Markus


    :) Ja, es könnte helfen, aber ich habe sehr sensibel Augen, so auch normale Hauslampe für mich schon zu hell ist ^^

  • Akme: "Seife" - war da evtl. der Fangspiegel mit Tau beschlagen, dass der Filter gar nichts dafür kann?


    Nah, das habe ich mehrere Mals gecheckt. Ohne Filter sehe ich ein scharfes Bild aber es tut weh ;( Vielleicht hatte ich ein bisschen Pech mit meinem Einkauf :)

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