Komet 144P/Kushida

  • Servus beinand,


    in meinem Beobachtungsbericht über den 13.2.2024 habe ich meine Beobachtung von 144P/Kushida schon erwähnt. Da das aber ein Deep-Sky-Unterforum ist, hier ein eigener Thread zum Komet. 144P/Kushida hat sein Perihel vor kurzem durchlaufen und entfernt sich wieder von der Sonne. Er gehört zur Jupiter-Familie und besucht uns alle 7,6 Jahre. Seine Ellipse reicht bis über die Jupiterbahn hinaus und im Perihel fats bis zur Erdbahn (1,4 AE). Die Bahn ist nur 4° gegen die Ekliptik geneigt. Gestern war der Komet nahe Aldebaran zu finden.


    Ich habe ihn am 13.2.2024 um 21.20 Uhr MEZ wie folgt skizziert:


    144P/Kushida am 12.3.2024 umd 21.20 Uhr MEZ


    Ein Schweif war nicht zu erkennen, aber eine große, diffuse Koma mit hellerem Zentralbereich. Die Helligkeit zu schätzen ist schwierig, wenn keine Vergleichsgalaxie gleicher Größe und Diffusität herhalten kann. Ich bin den 22-Zöller auch noch nicht so gewöhnt, dass ich im Kopf mit Galaxien vergleichen könnte... Meine Größenordnung von 9mag dürfte wohl zu hell sein?!


    Die Position macht ihn leicht auffindbar und er steht im Moment sehr hoch am Himmel, ist also bestens zu beobachten.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Moin Christoph,

    Die Helligkeit zu schätzen ist schwierig, wenn keine Vergleichsgalaxie gleicher Größe und Diffusität herhalten kann.

    auf der Kometenseite der VdS gibt es viel Lesestoff zur Kometenbeobachtung. In diesem PDF werden ab Seite 6 einige Methoden zur Helligkeitsschätzung beschrieben. Ich bin mit den beiden ersten recht schnell zu brauchbaren Ergebnissen gelangt.


    Ich wünsche Dir noch viel Freude mit Deinem "Lichteimer"

    Wolfgang

  • Servus Wolfgang,


    danke für den Link! Der Komet war letzten Endes nur Beifang und das Teleskop für eine Schätzung einfach zu groß. Aber im Grunde hast du natürlich recht, man könnte bzw. ich sollte dann auch gleich richtig dokumentieren, wenn ich mir schon die Zeit für eine Zeichnung nehme (ist meine zweite Kometenzeichnung). Ich habe mit Werner Hasubick ohnehin einen Kometenexperten im Verein. Werner fotografiert aber meist. Ich frage ihn bei Gelegenheit, wie hell 144P am 13.2. war.


    Liebe Grüße und danke, ich denke, ich werde noch viel Freude mit dem "Dicken" haben,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    am 12.2. hatte ich 144P nochmal im 20x80 Fernglas beobachtet und auf ca.9,7 mag geschätzt.

    Auf meinen Balkon bei mäßigen Bedingungen (SQM 19,9) hat er sich nur schwach vom Himmelshintergrund abgehoben und war ziemlich schwierig und diffus.


    Gruß Ronny

  • Hallo Christoph, du hast es ja richtig krachen lassen. Danke für die Vorlage.


    Hier mein 144P/Kushida ganz frisch aus dem Fixierbad, 15.02.2024 ca. 19 Uhr MEZ, ca. 1h20m belichtet mit 10" f/4 Newton aus der Stadt bei 30° entferntem Halbmond und leichtem Dunst, ASTAP sagt aus dem Rohbildern SQM= 17,5 mag/arcsec^2, mit freiem Auge grob geschätzt NELM=3,4 mag. Ich zeige einen 48'x36' Crop aus dem 76x'x52' Bildfeld. DSS Stack auf die Sterne mit Kappa Sigma + DSS Stack auf den Kometen mit Kappa Sigma. Vom Kometenbild die Sternspuren entfernt und die Kometenebene über die Sternebene überlagert (Bilddaten siehe Bild):



    Ganz schön robust setzt er sich gegen die "Flutlichter" durch, viiiiel heller als 13P/Olbers von Vorgestern. Die grün/blaue Koma hat auf dem Bild ca. 6', was sicher stark unterschätzt ist bei den Bedingungen. Kein Schweif zu sehen. Die Helligkeit kann ich nicht ermitteln. Mit welchen Tools könnte man das machen?


    Mit dem DSS auf den Kometen gestackt mit Methode "Durchschnitt":


  • Lucifugus

    Hat den Titel des Themas von „Komet 144P/Kushida – Beobachtung vom 13.2.2024“ zu „Komet 144P/Kushida“ geändert.
  • Servus Ronny und Stathis


    am 12.2. hatte ich 144P nochmal im 20x80 Fernglas beobachtet und auf ca.9,7 mag geschätzt.

    ich habe bei van Buitenen nachgesehen und dort sind Helligkeitsschätzungen und Messungen, die zwisdchen 8m5 (sic!) und 11m5 schwanken, also mit großer Bandbreite. Als Schnitt ergibt sich ungefähr 10 mag, heute wird er dort als 10m2 eingeschätzt. Ich selber war offenbar von dem Anblick im 22er quasi geblendet, habe die Helligkeit aber auch (wie oben geschrieben) nicht wirklich heschätzt, sondern eher geraten. Auf alle Fälle ist er ziemlich hell und im Moment sehr gut zu beobachten. SQM 19m9, du Armer! Die Größe der Koma und die Diffusitöt machen es da nicht so einfach.


    Hallo Christoph, du hast es ja richtig krachen lassen. Danke für die Vorlage.

    Aber sehr gerne doch! Und wenn ein Komet so prominent am Himmel steht, dann schaue ich auch mal ins Sonnensystem hinein. Zudem finde ich es faszinierend, wenn man einen Kometen live am Okular wandern sieht.


    Die Fotos sind wie von dir gewohnt richtig gut geworden. Immer wieder faszinierend, was du aus der Stadt rausholen kannst. Ich weiß ja, von wo du fotografierst. Das ist ja die totale Lichtsuppe. Danke für's Ergänzen hier. Ich habe auch gleich den Threadtitel geändert, damit vielleicht weitere Beobachtungen und/oder Fotos hier gezeigt werden.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

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