das 400 mm F/4.5 Projekt und Nebenprojekte

  • Hallo zusammen,


    seit schon ein paar Monaten beschäftige ich mich mit dem Schleifen eines Spiegels. Mein gebraucht gekauftes Dobson mit 250 mm Öffnung dient mir sehr gut, aber ich wünsche mich etwas großeres :). Die Teleskoptreffen von letzten Jahr sind dafür schuldig. Von hier “Danke” an alle, die mir die Gelegenheit angeboten haben, diese Teleskopen etwas näher anzugucken und mit ihnen zu beobachten.


    Ich habe von Stathis ein 400 mm Röhling, Schleif- und Puliermittel besorgt. Ich habe alles schnell und perfekt erhalten. Das Ziel ist ein F/4.5 Spiegel. Dies ist mein erstes Schleifprojekt und damit waren ziemlich viele Zweifeln und Gedanken verbunden. Die viele Eintrage im Astrotreff haben mich aber ermutigt, damit anzufangen.


    Mit dem Projekt sind auch zwei Nebenprojekte verbunden:

    • Ein Bath interferometer (20 Stunden Arbeit)
    • Eine Schleifmaschine, oder besser gesagt, ein Drehteller (60 Stunden Arbeit)


    Ich dokumentiere hier ein paar Aspekte, die Andere vielleicht interessant finden können und ich freue mich auf eure Kommentare, zu was verbessert werden kann.


    Ich fange mit den Nebenprojekten und langsam komme ich zum Spiegel selbst. Damit habe ich schon etwa 70 Stunden verbracht und bin bereit mit dem Parabolisieren anzufangen.


    Grüße,

    Aitor

  • Drehteller


    den Drehteller habe ich es versucht, so leicht and einfach wie möglich zu bauen. Leicht ist mir wichtig, da ich es mobil haben will. Vor allem, weil ich am Anfang es nicht wusste, wo ich damit arbeiten könnte. Am ende habe ich es immer im Keller betrieben. Er wiegt 14 Kg und ist 800 x 600 x 400 mm groß.


    Das einzelne Besonderheit ist der Typ von Antriebe. Ich wollte mich von große und schwere Getriebemotoren distanzieren, wie gesagt, um das Gewicht gering zu halten. Und weil ich so eine kräftige Motor für riskant halte. Ich habe mich für ein Outrunner BLDC entschieden, der eigentlich für Modellflugzeuge gedacht ist.


    Motor: https://hobbyking.com/de_de/pr…less-outrunner-motor.html

    Frequenzumrichter: https://hobbyking.com/de_de/turnigy-rc-boat-esc-90a.html


    Dazu kommen noch ein ganz normales Computer Netzteil, der 20 A @ 12 V liefern kann und ein Servo tester.


    Die Übertragung erfolgt durch zwei Flachriemen und Riemenscheiben aus Holz. Einmal 25/150 mm und einmal 40 / 300 mm. Insgesamt ergibt sich eine Übertragungsratio von 1:45.

    Das Gute von flachriemen: die sind sehr effizient und die Riemenscheiben lassen sich zu Hause mit einfache Tools basteln.

    Das Schlechte: Die neigen zu rütschen und müssen ordentlich vorgespannt werden.


    Riemen kommen von hier: http://duri.at/Flachriemen/Flachriemen-Esband.NE22.html

    Der schnelle und langsame Riemen sind entsprechend 10 mm und 15 mm breit.


    Mit diesem Setup bekommt man etwa mehr als 60 rpm und 16 Nm am Drehteller. Die 16 Nm beziehen sich auf eine Überträgungeffizienz von 50%, was für zweimal Flachriemen sehr pesimistisch ist. In meinem Fall, die Drehmoment ist durch das Rutschen der Riemen begrenzt, was als sicherheit Element bei Ümstände dient. Auch nicht so schlecht.

    Alle Achsen sind über Kugellager montiert. Die Motor-Achse, in der die Riemenscheibe kommt, wird auch mit einem kleinen Kugellager unterstütz.


    Die Auslegung der Motor und Überträgung kann ich bei Interesse dokumentieren.


    Die Box, in der die Zwischenriemenscheibe montiert ist, ist ein Schwebekörper, der die Fertigungstoleranzen und Exzentrizität der Riemenscheiben ausgleicht. Die Idee habe ich vom Mirror-o-Matic übernommen. Die Box kann sich in eine Ebene frei bewegen aber kleine Alu-Blechen dienen als günstige Führung, um die Querbewegung zu vermeiden. Die sind leider im die Photos nicht zu sehen.


    Um die Riemen auf den Riemenscheiben stabil zu halten, musste ich die große Riemenscheiben etwa verrunden und mit der Richtung der Vorspannungkraft spielen.


    Fürs Schleifen und grobe Pulitur habe ich das “fixed post” Verfahren benutzt. Also, Tool mit 75% Durchmesser, 300 mm in meinem Fall, und 15% Überhang. Die benötigte elektrische Strom betracht 80 W beim Schleifen @50 rpm und Polieren @30 rpm.


    Der motor und Umrichter werden nur warm, 40 oder 50 C, und arbeiten locker stundenlang.


    Der Drehteller hat einen guten Dienst geliefert aber ist fürs Reinigung sehr ungünstig. Ich habe viele Mühe gegeben, um Kontamination mit großere Körnungen zu vermeiden. Es hat geklappt, da bislang keine Krätzer im Spiegel gesehen habe. Aber es ist ziemlich aufwendig es zu vermeiden. Meine strategie: ich decke den Tisch mit eine Plastikfolie ab, die sich einfach und gut reinigen lässt.


    Trotz der ziemlich guten Erfahrung mit dem Drehtisch würde ich jetzt aber einen anderen Ansatz auch betrachten. Ein direkt gekoppeltes Motor von einer LG-Waschmaschine. Das Motor ist nicht schwer aber zum Nachteile zählen: Betrieb mit 220 V und keine mechanische Absicherung bei Ümstände. Die Idee habe ich von hier übernommen: https://youtu.be/eZx-dUtl5Pw?t=610.


    Grüße,

    Aitor






  • Hallo Aitor,


    willkommen hier! Da hat's Dich aber schnell und gründlich erwischt :)


    Ich wünsche gutes Gelingen und freue mich, mehr von Dir zu lesen.


    Herzliche Grüße, Holger (ja, der...)

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Bath Interferometer


    auf dem Almberg Teleskoptreff hat Martin B. mich auf die Idee gebracht, für so einem Spiegel ein Bath zu bauen.


    Ürsprunglich habe ich ein einfaches rotes Laser benutzt. Ich habe sehr günstig 20 Stück gekauft und diejenige mit dem saubersten und breitesten Strahl ausgewahlt. Es wahr nicht gut genug. Einerseits war die Strahlbreite zu klein und nicht uniform. Ich habe ein photo des gestrahlten Bereiches, mit ein F/5 Spiegel im Bild, hinzugefügt. Andererseits gab es viele kleine Punkte, die sich nicht reinigen lassen.


    Von daher habe ich die Laserquelle umgebaut:

    • Kollimatorlinse aus Kunstoff raus. Dazu eine Linse aus Glass mit Brennweite 14 mm, die ürsprunglich als Bath-Linse gedacht war.
    • Ganz näh von der Linse kommt jetzt das Mount der ursprünglichen Plastiklinse, das jetzt als runde Blende mit Durchmesser 4 mm dient. Das Laser füllt bei diesem Abstant die gesamte Offnung der Blende.
    • Als Mount für das ganze habe ich zylindrische Teile von einem Türspion benutzt. Das Gewinde zwischen die beide Teile ermöglicht die Justierung des Abstands zwischen Laserdiode und Linse, was sehr praktisch ist.


    Mit diesem Aufbau lässt sich der F/4.4 Spiegel locker testen.


    Optische Komponenten habe ich mit schwarzes Nagelack geklebt. Es lässt sich einfach entnehmen, bietet genug Zeit für die Justage und bleibt fest genug.


    Die Bilder werden mit Kamera ohne Linse aufgenommen.


    Grüße,

    Aitor






  • Hallo Aitor,

    gratuliere, du hattest Glück, Stathis hat mir als Einsteigergröße nur 14" " genehmigt "😆 bin gespannt wie es bei dir läuft, du gehst da schon mal viel strukturierter ran als ich, um Drehteller und Interferometer hab ich mir leider keine Gedanken gemacht, bin da ganz nahe am John Dobson Video geblieben🙈

    Viel Erfolg und viele Grüße, Martin

  • Danke Holger, danke Martin,


    Da hat's Dich aber schnell und gründlich erwischt :)

    das Thema finde ich super spannend, ja. Das Beobachten und die Objekte zu suchen gefällt mir sehr gut.

    Dazu kommt noch die Möglichkeit das Hobby bietet, eigene Gerate zu basteln.


    du gehst da schon mal viel strukturierter ran

    Das beruhigt mich :):)


    Ich wollte auch ein 14" zu bauen, da ich könnte es bei F/5 noch wahrscheinlich mit meinen Füße auf dem Boden benutzen und ich hatte gedacht, dass es ziemlich pracktish für regelmäßige Betrieb sein könnte. Aber im Lager gab es 13" und 16". Nach etwas nachdenken habe ich mich für die Große entschieden.


    Grüße,
    Aitor

  • Hallo Aitor,

    ja, der 14" hat vom Maß her die perfekte Größe, ich bin irgendwo f/4,7 gelandet (hat sich so ergeben, geplant war etwas mehr Brennweite), aber so passt der entstandene Dobson perfekt von der Einblickhöhe und der Gitterrohrtubs passt am Stück auf die Rücksitzbank vom Vivaro - da geht das EIn- und Auspacken ganz schnell...

    ah ja und der 14"er war zu meiner Zeit gut lieferbar ;) - und 13" hätte ich auch nicht genommen, bringt pestimmt Pech :D


    viele Grüße,

    Martin

  • Hallo Aitor,


    schön, dass du dein Projekt im Astrotreff vorstellst.

    Mich erstaunt, dass du gleich für den ersten Spiegel eine Schleifmaschine gebaut hast. Ich schleife auch nach mehreren Jahrzehnten immer noch komplett von Hand - aus sportlichem Ehrgeiz und aus Überzeugung.


    Wie hast du bei dieser Maschinen- Anordnung verhindert, dass Astigmatismus im Spiegel entsteht? Wie oft hast du den Spiegel auf der Unterlage gedreht? Hast du schon auf Asti gemessen?


    Apropos Messen: Du verwendest die Aufnahmekamera ohne Objektiv? Das hat bei uns im Spiegelschleiftreffen auch jemand versucht und hat am Ende doch auf Anordnung mit Objektiv umgestellt. Ohne Objektiv ist der Spiegelrand unscharf ausgefranst, wie dein letztes Interferogramm zeigt. Die Auswertesoftware braucht einen scharf definierten Rand, sonst kann sie dort nicht richtig messen. Es muss ein Festbrennweitenobjektiv mit hinreicht großer Blende sein, bei 70-130 mm Brennweite passt ein f/4,5 schön in das APSC Kamera Format. Fast alle Zoomobjektive, die wir versucht hatten, vignettieren so sehr, dass man nicht den ganzen Spiegel erfassen kann. Auch Zooms mit vemeindlich großer Blende haben nicht funktioniert. Siehe hierzu auch Schatten beim Foucault Test.

  • Hallo Stathis,


    bezuglich der Schleifmaschine, ja, es wäre auch interessant gewesen, den ersten Spiegel ohne Maschine zu schleifen. Man lernt veschiedene Aspekten je nach dem Weg man nimmt. Diese mechanische Konstruktionen machen mir auch Spaß, und ich wollte es sehen, wie simple ich es behalten könnte.


    Wie hast du bei dieser Maschinen- Anordnung verhindert, dass Astigmatismus im Spiegel entsteht?

    Ich habe eine weiche Matte auf dem Drehtisch gestellt. Beim Grob- und Feinschleif habe ich den Spiegel jede 20 Minuten oder so gedreht.

    Beim Pulieren ... wegen nicht festes Arretierung des Spiegels und "komische" Verhalten der Puliertool, hat den Spiegel von alleine jede 15 Min eine Drehung gemacht.

    Ich habe gedacht, dass es sehr günstig ist und habe nichts geändert und den Spiegel auch nicht extra gedreht. Ich habe so 60 min gearbeitet. Bei mir hat das Pulieren etwa 100 Minuten gedauert. Vielleicht soll ich es noch langer pulieren, mir ist es schwer es zu bewerten.


    Siehe bitte unten die Ergebnisse der Messung ( kleines Spoiler zur Vorstellung der Herstellung :winking_face_with_tongue: ). Die Messungen habe ich wegen deinem Hinweis mit einer Linse gemach. Ich habe 8 rotatorische Positionen gemittelt.

    Ist diese Astigmatismus ausreichend klein, um mit dem Parabolisieren anzufangen, oder sollte ich es verbessern ?



    Apropos Messen: Du verwendest die Aufnahmekamera ohne Objektiv?

    Alles erstes vielen dank für den Hinweis. Ich war so zufrieden mit der Vorgehensweise onhe Linse, dass ich es versucht habe, es besser zu verstehen.

    Im nächsten Post teile ich was ich gefunden habe.



    Details zur Herstellung des Spiegels folgen auch, langsam :grinning_face_with_sweat: .



    Grüße,

    Aitor

  • Hallo zusammen,

    Apropos Messen: Du verwendest die Aufnahmekamera ohne Objektiv?

    vielen Dank für den Hinweis Stathis.


    Ich habe das Thema etwas genauer angeschaut, indem ich den Spiegel von meines bestehenden 10” F/5 Dob mit und ohne Linse gemessen habe.


    Linse: https://www.sony.de/electronics/kamera-objektive/sel1670z


    Ich habe ganz wenig Erfarung mit DFT-Fringe und das ganze Testen mit Bath, von daher, es kann sein, dass ich etwas falsch gemacht habe. Von daher, vorsicht mit meinen Ergebnissen. Ich freue mich auf Korrekturen und Diskussion. Lernen ist das Ziel.


    Mein Fazit wäre:

    • ohne Linse geht auch
    • ohne Linse ist das Bestimmung der Asti deutlich kritischer, weil weniger “Referenzen” für die Ausrichtung der Kamera zur Verfügung stellen
    • mit Linse, kann die spherische Aberration der Linse die Ergebnisse beeinflußen

    un zusätzlich:

    • mit meiner F/4 Linse ist das Ausrichten deutlicht aufwendiger, also das ganze Spiegel ohne schneiden durch die internen Blenden im Bild zu bekommen. Gleichzeitig führt diese genauere Ausrichtung zu geringere Asti Messfehler.
    • ohne Linse sieht man ein deutlicht großerer Umfeld rund um den Spiegel. Das hilft mir zu verstehen, wie ich das Interferometer im Bezug auf den Spiegel ausrichten soll.

    Hier die Ergebnisse der Messungen mit und ohne Linse. Ich habe etwa 5 Interferogramms bei einer einzelnen Position des Spiegels gemittelt. Ein paar Interferogramms, mit und ohne Linse, habe ich auch hochgeladen.






    Die Ergebnisse sind im meinen unerfahrenen Augen ziemlich ähnlich.


    Allerdings sind mir die abweichende Zahlen der spherischen Aberration ausgefallen. Die sind sehr konsistent über alle Einzelmessungen. Es führt zu unterschiedliche Zählen für die konische Konstant, mit Linse -0.86 und ohne Linse -0.79. Ich gehe davon aus, dass diese Differenz an die Aberrationen der Linse liegt. Ich habe es nicht weiter untersucht. Es wäre es wichtig es zu verstehen, um den Spiegel richtig zu fertigen.


    Zum Thema Astigmatismus wegen falsche Ausrichtung der Kamera zum Bild des Interferometers. Meine geometrische Interpretation: 

    • Bei falscher Ausrichtung der Kamera, “sieht” das Kamera ein Ellipse anstatt ein Kreis
    • Im DFT-Fringe wird die lange Achse der Ellipse durch den Kreis ausgeschnittet. Ich habe keine Möglichtkeit gefunden, um so eine Distorsion auszugleichen. 
    • Der ausgeschnittene lange Achse der Ellipse weist niedrigere Profilhöhe auf, was als Astigmatismus interpretiert wird.

    Ich habe es versucht, die Sensitivität abzuchätzen. Ich bin nicht sicher, ob die ganz letzte Berechnung der Asti richtig ist, aber bis "z_max - z_crop" sollte es passen.

    Es sieht so aus, als eine ziemlich genaue Ausrichtung notwendig ist, um durch Messfehler die Astigatismus falsche zu bestimmen. Ich glaube, es gilt für beide Falle, mit und ohne Linse.


    Machen diese Zahlen Sinn nach Eure Erfahrung ?


    ( kleine r = Radius der Offnung des Spiegels = Offnung / 2)


    EmfER0tUJw9vIzOK9gY55F_cMWPD7qjUdiPqvGNEl99Bxl_G1trp0WhfoIj3EMSDcgo9S2sCefJoKIGzdeW80tW11wYLyqtI0JO4-UdvZ69xFuH1OY0i4y6-p3m7IzY2B0jKIeLKghsv88HanRqcslU


    Numerische Untersuchung. Im Blau Eingangszahlen und im Grünn Ergebnisse.


    _3U7tPYI0V0wjt6rxb8Rmj9x9TudyJ45d4Nc-Ftpv4dFygde7bFLvgmcZbFbx84hZzDWH_PMH5Uo3Zi18v4rT-TmKAdrVubJW1PCIhZuC-fGuFkPAUiiYCL172cA6JP5DwAei1u1UYbVCPzaCJ7GOIA


    Ich freue mich auf Eure Rückmeldung.


    Grüße,

    Aitor

  • Hallo Aitor,


    du benutzt ein Zoom Objektiv. Bist du sicher, dass das Objektiv nicht vignetiert? Deine Ausrichtungsschwierigkeiten klingen danach. Auch das Bild mit Objektiv zeigt einen ausgefdansren Rand.

    Mache ein Stück Klebeband an den Spiegelrand. Kannst du es durch das Objektiv sehen? Kannst du den Spiegelrand und die Rausfallsicherung sehen und darauf scharfstellen, wenn der Laser aus ist?


    Ohne Objektiv hast du doch gar keine Abbildung vom Spiegel. Wo setzt du in DFT Fringe den Rand, wenn du ihn gar nicht sehen kannst?


    Noch etwas: Warum ist beim 10" f/5 Parabolspiegel die desired CC auf 0 (Sphäre) gesetzt und nicht auf -1 (Parabel)? Warum ist der Strehl bezogen auf CC=0 trotzdem relativ hoch? Das ist komisch für 10" f/5. Komisch ist auch, dass die Best fit CC sich doch recht stark unterscheidet zwischen Messung mit und ohne Linse.


    mit Linse, kann die spherische Aberration der Linse die Ergebnisse beeinflußen

    Eine sphärische Aberration (SA) des Objektivs würde das Bild nur etwas unschärfer machen. addiert jedoch keine SA dem Messergebnis hinzu. Nach meinem Verständnis sind 2 völlig verschiede Dinge.


    Vielleicht liege ich auch falsch, aber wir sind auch reingefallen mit vignetierenden Objektiven, die nicht den ganzen Spiegel zeigen.

  • Hallo Stathis,


    bei dem F/5 Spiegel ich bin sicher, dass das Objektiv das Bild des Spiegels nicht schneidet.


    Bei dem F4.4 muss ich viel mehr darauf achten, 100 % sicher bin ich nicht. Bei diesem Spiegel habe ich aber ein paar Details am Rand, die mir dabei helfen: oben links ein Sicherungssupport, um zu vermeiden das Runterfallen des Spiegels. Außerdem habe ich ein Klebeband am Spiegel, um die rotatorische Position im Bild ohne Zweifel bestimmen zu können. Egal für welche Orientation, ich sehe beide Details ohne Ausfressung im Bild. Hier ein Beispiel:


    Wo setzt du in DFT Fringe den Rand, wenn du ihn gar nicht sehen kannst?

    Ich setze es auf dem Durchmesser, in dem die interferenze Linien sich stark verformen. Es sei Beugung am Rand, die ohne Objektive auftritt.

    Siehe diese anderen Bild von Interferometer ohne Abbildungsobjektive:

    Parabolizing a 12 inch F/7.6 parabolic mirror
    How I figured a 12 inch F/7.6 BVC primary for a Chief telescope using a Zygo interferometer.
    youtu.be


    Es kann sein das ich es falsch interpretiere ... Bislang sind alle meine Messungen ohne objektive sehr kohãrent und helfen mir gut beim Bearbeitung des Spiegels.


    Noch etwas: Warum ist beim 10" f/5 Parabolspiegel die desired CC auf 0 (Sphäre) gesetzt und nicht auf -1 (Parabel)? Warum ist der Strehl bezogen auf CC=0 trotzdem relativ hoch? Das ist komisch für 10" f/5.

    Das war mein Fehler.

    Je nach desired CC bekommt mann eine untersiedliche SA Fehler. Die SA war bei der auswertung der Strehl deaktiviert und es sieht so aus, als DFTFringe beim Bestimmung des Strehls nur auf Fehlerkomponenten achtet, die auf die Liste gehackt sind.

    Komisch ist auch, dass die Best fit CC sich doch recht stark unterscheidet zwischen Messung mit und ohne Linse.

    Das ist mir auch eingefallen.


    Gruße,

    Aitor

  • Ausholen


    fürs Ausholen habe ich mich fürs dieses Verfahren entschieden:


    Einerseits vertraue ich mich nicht mit dem Flex, andererseits das ganze Staub zu vermeiden war mir auch wichtig. Ich hätte kein geeignetes Platz dafür. Ich bin ganz zufrieden mit dem Verlauf und würde es nochmal ähnlich machen.


    Der Spiegel habe ich auch innerhalb ein paar mm zentriert und mit Anschlage aus Holz fixiert. Der Spiegel liegt auf drei Holzstücke, so dass es nicht wackelt. 



    Die Fase des Spiegels wurde mit einem Stahlblech gesützt, der ca. 5 mm rein im Spiegel kommt. Dadurch vermeide ich mit dem Schleiftopf an die Kante zu arbeiten und es vielleicht zu brechen.


    Ich habe zwei verschiedene Schleiftöpfe benutz. Das goldfärbige Tool hat nach 30-40 Min aufgegeben und nicht mehr gut gearbeitet. Nach ein paar 30 Minuten Sessionen habe ich mich dafür entschieden, ein andere Tool zu kaufen.



    Das silverfärbige Tool ist ein Monster, es frisst das Glass sehr schnell. Ich habe es gegen 50 € bezählt. Die Sessionen waren nur 2 bis 4 Minuten lang.

    Ich habe fur die Tools eine Achse aus M10 Gewinde, Schraube und Unterlegschieben improvisiert. Wichtig eine Scheibe an die Ebene des Schleiftops mit wenig Spiel anzupasssen, um radiales Spiel zu vermeiden. Das Detail ist leider auf dem Bilder nicht zu sehen.


    Eine billige Messuhr hat sowohl fürs Ausholen als auch fürs Grobschleif sehr gut gedient. Als Geradenormal dienen zwei L Profile aus Alu. Die simmetrische Anordnung finde ich gut um Torsionen zu vermeiden. Das ganze lässt sich im 20 Min basteln.



    Den Verlauf des Ausholen über die Zeit und die Sessionen sieht man unten. Am Ende habe ich die gewünschte Profil mit +/- 0.3 mm Fehler getroffen. Leider habe ich in die Mitte ein Loch, der das Schleifen etwas verlängert hat. 




    Das ganze hat ein paar Tage gedauert, vor allem weil ich keine Erfahrung mit Glassbearbeitung hatte und alle Tools vorbereiten müsste. Ich schätze ungefähr 20 Stunden. Viel Zeit beim Messen, was ich gerne mache :)


    Grüße,

    Aitor

  • hallo zusammen,


    ich habe noch nicht die erste Schritte der Fertigung dokummentiert ... ich hoffe ich finde bald die Zeit dafur.


    Auf der anderen Seite, die Parabolisieren geht weiter und ich wollte hier den aktuellen Zustand mitteilen.

    So wird es vielleicht spannter :)


    Nach Messung im 5 Positionen des Spiegels (0, 45, 135, 225 und 315 Grad):

    * Die Krummungsradius betracht 3535 mm, was beim 400 mm Offnung macht F/4.42.

    * Das "best fit" K = -0.985

    * Ich habe ziemlich große zweite und dritte Ordnung Spherische Fehler, entsprechend 0.32 und 0.13 wavelenghts.

    * Dazu kommt wahrscheinlich Asti ( 0.347 wavelengths )



    Ohne Asti:



    Mein plan:

    * Zuerst den Ring im R120 auf dem Drehtisch mit einem Minitool korrigieren ( Durchmesser des Tools sind 100 mm, er hat 6 oder 7 grobe Zähne / Dreiecke am Rand, etwa 20 mm im Radius, also Vollmaterial des Tools bis 60 mm)

    * Dannach den Rand bearbeiten. Dafür vielleicht muss ich einen Minitool herstellen, der kleiner ist als was ich habe. Nochmal auf dem Drehttisch und im prinzip, mit tangenzialle Bewegungen, eher weing "Blending" mit dem inneren Bereich.

    * Am ende, das Asti nochmal prüfen, und wenn es eigentlich da ist, am etwas denken.


    Grüße,
    Aitor

  • Hallo Aitor,


    herzlich willkommen im Astrotreff. Auf Deinen ersten IGs war der Asti noch im Rahmen und die cc war da schon bei -0.8.

    Aber jetzt ist die Parabel drin und ein deutlicher Asti zeigt sich. Nähert man sich der Parabel, prüft man ja öfters. Das muss Dir doch schon vorher aufgefallen sein, dass da was in die falsche Richtung läuft und nicht erst bei cc -1. Was ist da passiert?


    Schöne Grüße

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    ich habe Messungen von zwei verschiedenen Spiegel gepostet.

    Einmal der Spiegel, den ich gerade Schleife, und dann der Spiegel eines bestehendes Teleskops.


    Auf Deinen ersten IGs war der Asti noch im Rahmen und die cc war da schon bei -0.8.

    Ich vermute, Du beziehst Dich auf den zweiten Spiegel.


    Der Spiegel, der ich schleife ... ich vertraue nicht an den Asti, den ich gemessen habe.

    Ich habe einige Effekte gesehen, die das Ergebniss einer Messung beeinflussen:

    * bei Einzelmessungen --> Asti variert

    * Auflage des Spiegels: Kann auch Trefoil verursachen

    * Interferometer selbst: Coma. Das habe ich bei rotierendem Spiegel und rotierendem Interferogram festgestellt. Ich poste noch etwas näheres dazu, da ich es ganz interessant finde.


    Ich glaube aber, dass der Asti des Spiegels nicht so schlecht ist aber ich gehe ganz vorsichtig mit dem Messungen und Parabolisieren voran.


    Grüße,

    Aitor

  • Hallo zusammen,


    gestern Nacht könnte ich einen Startest durchführen, um die Asti des Spiegels zu prüfen. Ich glaube, ich habe kein Asti.

    Das was aber ein ganz ersten Test und ich habe keine Erfahrung. Als Training, habe ich ein paar Tests bei mein bestehenden GSO10Zoller gemacht.


    Der Holzaufbau habe ich mit zwei Dynemma Slingen versteift. Das Ding hält die Kollimation ziemlich gut.



    Eine Begrenzung mit dem Aufbau liegt am Fangspiegel. Er stammt aus einen anderen 10Zoller und ist nur 60 mm Gross, ich glaube, beim kleinem Achse. Damit kommt nicht der ganze 400 mm Spiegel beim Startest im Spiel, sondern etwas 60% davon. Ich glaube aber, das sollte ausreichend sein, um das Asti zu testen, da es ein globales Fehler des Spiegels ist. Als Okular kam ein ES 82Deg 4.5 mm zum Einsatzt.


    Zum Test. Im Fokus war die Sterne punktförmig. Beim Defokussieren keine starke längellige Formen, die Senkrecht zueinander liegen. Sondern ziemlich runde Flachen. Viel mehr könnte ich nicht sehen/testen. Beim Gelegenheit, werde ich den Test wiederholen und bewusst Asti verursachen, z.B. falsche Lagerung des Spiegels. So kann ich prüfen, dass wenn Asti da ist, ich es sehen kann.


    Im Bezug auf dem Fangspiegel, was wäre geeignet für den 400 mm f/4.4 ?

    Soweit ich gesehen habe, ich glaube, FS mit 82 oder 100 mm Kleineachse passen.

    Bei TS habe ich einige gesehen. Ich freue mich auf eine Empfehlung.

    Ich habe vor, vielleicht, das Teleskop ein bisschen Low Rider zu machen. Das spricht auch fur etwas grosseren FS, oder ?


    Zum Spiegel selbts, ich arbeite noch an die Korrekturen. Leider habe ich mit einen kleinen Tool und tangentialle Bewegungen eine tiefe Zone beim Durchmesser 360 mm verursacht. Die ist hier zu sehen. Wie kann es am besten beseitigen werden ?



    Grusse,

    Aitor

  • Hallo zusammen,


    ein kleines Update zum Korretur.

    • Minitool, 60 mm in Durchmesser.
    • Drehtisch so langsam wie möglich, gegen 6 rpm. Anstatt den Netzteil habe ich ein Akku mit 7.4 V benutzt.
    • Schnelle radiale Striche, sodass die relative Bewegung deutlich mehr radiale Komponente hat als tangential. Die Idee im Hintergrund ist, dass die Tool sich an die enge tiefe Zone nicht passt. Dafür habe ich das Tool kontinuerlich gedreht.
    • Striche von die Mitte bis zum etwas mehr als Rand

    Ich habe vor, so weiter zu machen bis die tiefe zone komplett weg sind, da die Steigung an diese Zone groß ist, laut DFTFringe etwa 2-3 arcsec.


    Die Spherische Korrektur ist kleiner geworden, ich bin bei K = -0.9. Ich werde es versuchen, mit dem großen Tool nochmal langsam nach K=-1 zu bringen.


    Hier die aktuelle Zustand ( alles aktiv außer Asti und Coma).



    Grüße,

    Aitor

  • Hallo alle, hallo Aitor,


    schön zu sehen, wie es bei dir immer weiter geht.

    Eine Begrenzung mit dem Aufbau liegt am Fangspiegel. Er stammt aus einen anderen 10Zoller und ist nur 60 mm Gross, ich glaube, beim kleinem Achse. Damit kommt nicht der ganze 400 mm Spiegel beim Startest im Spiel, sondern etwas 60% davon. Ich glaube aber, das sollte ausreichend sein, um das Asti zu testen, da es ein globales Fehler des Spiegels ist

    Ein globaler Asti (typischer Kartoffelchip Sattel) manifestiert sich am Rand viel mehr als weiter innen. Die "Ohren" stehen am Rand am höchsten. Globaler Asti erster Ordnung wird unterschätzt, wenn man nur den inneren Bereich erfasst. Ich würde mich an die Interferometer Messungen halten und den Asti gezielt korrigieren. Dazu musst du natürlich sicher sein, dass die Messungen den echten Asti im Spiegel isoliert darstellen und die Messfehler vom Teststand, Messgerät oder Luftschichtung sich durch Rotation und Mittewertbildung herauskürzen.



    p.s.

    Ich bin erstaunt, wie wenig Beachtung solche Threads finden im Vergleich zu manchem "Boulevard Thema" hier. Na, ja, die Interessierten werden es schon lesen.

  • hallo alle, Halle Stathis,


    danke nochmal für den Hinweise zum Asti.

    Ich werde es überlegen, wie ich an die Messdaten vertrauen kann.

    Vielleicht mache ich versuche mit dem 10 Zoll Spiegel, der hat kein großes Asti. Wann ich es lerne, wie vertraubare Ergebnisse für den ich bekommen kann, dann mache ich mit den "learned Lessons" weiter :).


    Ein Festbrennweite Objektive söllte ich vielleich betrachten. Um die Fragen rund um das Thema auf einer Seite zu lassen.


    Parallel bin ich mit den Beschaffung ein passendes FS dabei. Den könnte ich bei der Startest Aufbau benutzen.


    Grüße,

    Aitor

  • Hallo zusammen,


    gestern hatten wir einen klaren Himmel und ich habe das Startest wiederholt.

    Diesmal mit einen passenden Fangspiegel, 88 mm kleiner Achse, also der ganze Spiegel im Bild.


    Ich habe sowohl visuell, mit ein 4.5 mm Okular nachgeschaut, als auch mit Kamera Aufzeichnungen gemacht. Die Videos sind aber noch nicht bearbeitet und auch nicht geeignet fürs Hochladen. Ich habe ein Sony A6000 und ein Webcam im primar Fokus benutzt. Das Sony bietet wenig Auflosung, ich schätze 1.4 arcsec. Das Webcam wahrscheinlich drei mal mehr Auflosung.


    Mit der Auflage des Spiegels habe ich ein bisschen gespielt. Einen Auflagepunkt habe ich mal am Rand des Spiegel versetzt.


    Bei guter Auflage habe keinen Asti gesehen, vielleicht ein bisschen Koma. Auch nicht ganz klar. Im Fokus war der Punkt auch nicht ganz klein. Airy Scheiben oder so überhaupt nicht sehbar.

    Bei Auflage am Rand des Spiegels war den Asti sehr deutlich erkennbar. Senkrechte Geradelinien jeder Seite des Fokus. Sogar visuell als auch in Video.


    Die CC liegt noch aber bei -0.9, also ich muss noch das fertig parabolisieren.


    Grüße,

    Aitor

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