Kurze Vorstellung + ein paar Fragen

  • Hallo!

    Mein Name ist Joe, ich wohne in Wiesbaden, bin Bj. 62 und das Universum mit all seinen faszinierenden Objekten hält mich schon lange gefangen.


    Letztes Jahr habe ich mir ein Fernglas "Bresser Hunter 10x50" zugelegt, mit dem man schon gut beobachten kann.

    Jetzt bin ich aber an einem Punkt, wo das Teleskop näher rückt. Daher habe ich mich hier registriert, um mir Basics anzueignen und Rat zu holen vor dem ersten Teleskopkauf.


    In diesem Sinne....

    ...freue ich mich sehr auf viele interessante Posts und neues Wissen...


    Gruß

    Joe

  • Joe Blessing

    Hat den Titel des Themas von „Kurze Vorstellung“ zu „Kurze Vorstellung + ein paar Fragen“ geändert.
  • Ich nutze ja nun schon einige Zeit mein 10x50 Fernglas, was mir schon viele "Aha-Momente" beschert hat (z.B. Plejaden)

    Dazu begebe ich mich hier in der Wiesbadener Umgebung auch an dunkle Plätze und bin dann auch nachts oder vor Sonnenaufgang unterwegs (sofern der Job es zulässt).


    Meine nächste Anschaffung soll meinen Blick nun erweitern. Dazu muss es nicht ein riesiger Klopper von Teleskop sein, ich denke mal, eine gute Erweiterung wäre schon ein gutes Refraktorteleskop.

    Hier im Astroshop habe ich mich schon mal etwas schlau gemacht und festgestellt, daß man beim Refraktor das Okular am Ende des Teleskops hat. So kann man bestimmt auch mit Campingstuhl gut beobachten.


    Wichtig ist mir nur, daß der Unterschied zum jetzigen Fernglas deutlich ist.


    Mein Fokus: (in folgender Platzierung):

    1. Sternbilder erkennen und sich einen Überblick verschaffen

    2. Planeten beobachten

    3. weiter entfernte Objekte wie Plejaden oder M27 (mit Hilfe von Stellarium gefunden)


    Ich habe mir diverse Modelle, auch Spiegelteleskope, angeschaut. Letzlich möchte ich gerne ein Gerät, welches ich in einer Tragetasche mitnehmen kann und welches relativ gut aufzubauen ist.


    Ich habe Ende Februar 1 Woche Urlaub und plane einen Trip in die Eifel; da könnte ich schon mal erste Schritte machen...


    Welche Tips bzgl. meiner "Ideen" habt ihr dazu?


    Ich freue mich schon auf eure Antworten....


    Gruß

    Joe

  • Hallo Joe,


    willkommen im Forum!

    Ich selbst bin nicht der "visuelle" Beobachter, da recht früh auf Astro-Fotografie umgestiegen, aber da melden sich sicherlich noch welche.


    Refraktor ist gut für den Transport geeignet, da man nichts einstellen muß (z.B. Kollimation Newton-Teleskop, etwas kritisch beim Transport).

    Da Du auch Planeten beobachten willst, auch schon mal neben Okularen Barlow-Linsen mit einplanen.


    Ich würde auf eine Alt-Azi-Montierung setzen, nicht auf eine äquatoriale Montierung. Hier brauchst Du nichts einnorden und generell ist die Handhabung einfacher.

    Aber darauf achten, dass diese wirklich stabil sind. Viele Kombinationen aus Teleskopen und billigen Montierungen sind "Wackeldackel". Jedes mal wenn Du das Teleskop berührst, zum schwenken, zum fokussieren zittert alls wie Espenlaub und insbesondere das fokussieren nervt, weil der Planet im Okular einfach nur wie irre umherschwirrt.

    Vergiss diese ganzen Billigangebote, das sind keine Einsteiger- sondern Aussteigerteleskope.... ;)


    Diese Montierung ist mindestens so wichtig wie das Teleskop selbst.

    Vielleicht nennst Du mal Dein Budget. (= Summe aus Montierung, Teleskop, Okulare, Barlow-Linsen,...) :money_mouth_face:


    Grüße

    Hartmut

    EQ6R-PRO | OMEGON PUSH+ | SW Allview | Unistellar eQuinox | Seestar S50 |  ASKAR FMA 135

    SW 200PDS/1000 | SVBONY 503 80/560 (448) | SkyMax 102/1300 MAK | TS 61EDPH II

    ASI 120MC-S & MM-Mini | veTEC533c / 571c | N.I.N.A.

    METEORCAM (RPi4) (https://globalmeteornetwork.org/weblog/DE/index.html) DE000Q

  • Hallo Joe,


    eine entscheidende Frage ist, ob Du zu Fuß/Fahrrad und/oder mit dem öffentlöichen Nahverkehr unterwegs bist oder ob auch ein Auto zur Verfügung steht.


    Zu Deinen Punkten:


    1 - ist am sinnvollsten mit einer drehbaren Sternenkarte und dem bloßen Auge möglich, denn viele Sternbilder sind sehr groß und sprengen schon das Feld Deines Feldstechers, der aber eine sehr schöne Ergänzung dazu ist und schon viele Objekte des Nachthimmels sehr schön zeigt. So ein Feldstecher gehört immer dazu, auch mit Teleskop.


    2 - geht natürlich schon mit kleinen Refraktoren, aber mehr Öffnung zeigt mehr, auch und gerade an Mond und Planeten ich persönlich würde hier mindesten 5 Zoll Öffnung, lieber 6 Zoll auch zum Einstieg anpeilen


    3. dto....gerade weil ein Fernglas mit 2x50 mm Öffnung schon vorhanden ist.


    Ich habe meine Gedanken zu einem geeigneten Einstieg auf meiner Homepage unter "Einsteiger Teleskopkauf" zusammengefasst.

    Eventuell kannst Du damit etwas anfangen oder es passt auch gar nicht für dich, egal wie hier wird auf Deine weiteren Fragen und Gedanken eingegangen.


    Eines noch vorab, Vorsicht bei preislich günstig erscheinenden Einsteiger-Komplettangeboten. Vieles davon eignet sich leider nur sehr gut zum Ausstieg oder zum sofortigen Upgrade, während es dazwischen auch empfehlenswerte Teleskope zu vergleichbaren Preisen gibt.

    Aufpassen und fragen kann sich also sehr lohnen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hi Joe,


    Tragetaschen-Format ist natürlich eine sehr starke Einschränkung für ein Teleskop. Ist wirklich die Frage, ob Du das aufrechterhalten willst/solltest/kannst ?!

    Weiterer Punkt ist das Budget, das muss man zur Beratung wissen !


    Wenn man das Tragetaschen-Format nun sehr ernst nimmt, dann wäre das u.U. ein Argument für ein Spektiv (teuer, aber eben immer einsatzbereit, keinerlei Justierungen, Okular immer dran und fix angebaut) . Die Dinger sind relativ teuer, ein Stativ mit Schwenkkopf musst Du dennoch mitnehmen. Die Gesichtsfelder von Spektiven sind relativ eng, was für die Suche nach Objekten eher hinderlich ist. ABER es ist halt ein leichtes all-in-one Ding, passt ganz sicher in Rucksäcke. Du kannst mal bei der Firma Hawke googeln (unter Spotting Scopes, 'Endurance' ist ein noch relativ vernünftiger Preislevel + gute Quali i.a. / ich kenne jedoch nur Ferngläser von denen, die aber gut sind). Beispiel:

    Endurance ED 25-75x85 Spotting Scope
    Description
    de.hawkeoptics.com

    (Preise sind im Internethandel geringer ! google !)

    Von Astronomen werden Spektive i.a. nicht geliebt, weil man i.a. mehr Flexibilität will. Flexibilität bedeutet aber auch oft mehr Komplexität und mehr Beschäftigung mit der Technik i.a.. Ausserdem kann man mit Spektiv auch sehr gut Vögel beobachten, Natur-Beobachtung aller Art etc...


    Du willst ja nur visuell beobachten (das mache ich auch, allerdings mit sehr grossem Gerät). Am meisten Licht pro Euro bekommt man durch Dobson-Teleskope ! Das Newtons die in einer einfachen sog. Rockerbox geschwenkt werden. Sehr stabil (wackelt überhaupt nicht) und sehr einfach (unkomplex) gebaut, ein geniales Design ! Sehr zu empfehlen an sich. ABER: diese Dinger sind NICHT besonders klein und auch nicht völlig leicht. Ein 200mm = 8" f/6 wird wohl komplett 15-20kg wiegen und ist f/6, d.h. 6 x 200mm = 1200mm lang etwa. Andererseits bekommt man mit Dobsons ultimative Visuell-Geräte. Aber man braucht schon ein Auto ! Beispiele wären die 8" f/6 Skywatcher oder von der D8 Dobson von ICS (google). Die Dinger kosten 600 Euro ca, aber man braucht noch Okulare !!! Beobachten mit Dobsons ist eigentlich sehr bequem, man schaut immer von der gleichen Seite rein, nur die Einblickhöhe geht hoch und runter (je nach Horizontneigung).


    Soweit ich mich erinnere haben auch einige Kollegen das Teil hier für nicht so schlecht gehalten:

    Zumindest mal als Beispiel was es alles gibt...


    Okulare gibt es vielen billigen Krimskrams, aber auch doch sehr preis-werte/gute Sachen. Für gutes Zeug musst Du mindestens nochmal soviel Geld rechnen wie fürs Teleskop. Einfache Sachen gibts billiger (taugen aber auch weniger). Okulare 3 Stück wären Richtig Gute: 600 Euro, einfache: 150 Euro oder sogar noch weniger (naja !?).


    Schnelle Teleskope wie f/4...f/5 brauchen relativ gute Okulare, wegen der zu korrigierenden Bildfehler.

    Langsamere T. wie f/6 und langsamer kommen mit einfacheren Okularen aus.

    ABER: Feldgrösse (s.u.)


    Ein Option wäre auch ein richtiger Reise-Dobson, z.B. das Ding hier

    8-Zoll-Dobson

    Okulare brauchst Du natürlich wieder... Das Ding ist transportabel, aber man muss eben auch viel rummachen bis er aufgebaut ist. Ein normaler Dobson ist viel grösser im Packmass, aber schneller benutzungs-fertig.


    Auch eine Möglichkeit wäre ein Kurzer/schneller/kleiner Newton auf einem Azimutalen Schwenkkopf, also sowas

    TS-Optics GSO Photon 6" F4 Advanced Newton Teleskop mit Metalltubus-TPM6F4

    ABER du braucht noch Stativ und alt-Azi Schwenkkopf EXTRA DAZU !!! Und natürlich Okulare. Wird also etwas teuerer als ein Dobson aber eine recht feine Sache. Braucht aber, wegen F/4 auch gute Okulare (wieder Kosten). Vorteil: GROSSES Feld, ordentlich Licht. Passabel transportabel, aber eben Stativ/Schwenkkopf/Okulare !


    Newton-Spiegelteleskope müssen öfter justiert werden. Ohje...!? :) ABER: das ist sehr leicht: mit Justierlaser (ca 50 Euro) dauert es nur wenige Minuten !


    Kleine Refraktoren (3-4"). OK, ich bin nicht wirklich begeisterter Anhänger hiervon, hauptsächlich weil 'zu wenig Licht geliefert wird'. Man braucht hoch am Himmel immer ein Zenitprisma (extra Kosten, z.B. beim Newton NICHT nötig). Das ZP ist auch blöd weil es die Orientierung des Bildes ändert und einen verwirrt. Auf der Habenseite, grosse Bildfelder und man kann (noch) eine 'sehr kleine' Montierung verwenden. Es gäbe sogar ganz preiswert kleine GOTO Montierungen für sowas (max 5kg Zuladung). Guxtu:

    Aber Stativ dazu + Okulare natürlich wieder ! UND: die Montierung muss genau eingenordet werden, sonst läuft auch das GOTO nicht richtig.

    Kleine Alt-Azi Schwenkköpfe rein manuell sind natürlich auch möglich.


    Insgesamt sollte man visuell schon eine möglichst grosse Öffnung haben. Klein geht auch, aber Du bist halt dann von den Objekten limitiert UND das Licht im Okular ist schon immer sehr knapp. Planeten gehen immer, aber schwächeres Zeug halt. M27 ist noch ein relativ helles Objekt, das ist also nicht das Maß der Dinge...


    Weiter zu bedenken:

    - Vergrösserung ist als Kriterium gnadenlos ÜBERSCHÄTZT ! (vergiss dieses Kriterium beim Teleskopkauf !)

    - VIEL WICHTIGER ist maximale Öffnung = Licht

    - KURZE BRENNWEITE (bessere: schnelles Öffnungsverhältnis f/4...f/5) ist auch i.a. gut, weil damit die überblickte Feldgrösse gross bleibt, das macht das Aufsuchen sehr viel leichter UND man kann am Himmel Spazierengucken (Milchstrasse, Grossobjekte...) . (Daher sind z.B. sowas wie ein Celestron C6 eher nicht sooo gut weil relativ zu seinem Durchmesser sehr langbrennweitig (f/10), aber es ist relativ handlich noch).

    - Montierungen (bzw. Stative) eher überdimensionieren - i.a. sind Teleskope *SEHR WACKELEMPFINDLICH !* - einfach durch die Vergrösserung ! (Bei Dobsons in ihrer Rockerbox braucht man dagegen i.a. wenig/keine Sorge zu haben)


    Soweit ein paar Tipps. Kommt alles aufs Budget an und wohin Du tatsächlich tendierst, nach diesen ersten (paar Hundert ;) ) Infos...


    WICHTIG NOCH:

    Wahrscheinlich wäre es nicht schlecht in Deiner Nähe eine Amateur-Astro Vereinigung zu suchen, und dort mal mit den Leuten zu reden und ihr Zeugs anzusehen !


    Gruss, Peter

  • Hallo Joe,

    ich häng mir hier mal ran, nicht weil ich der große Experte bin, sondern weil ich bei meinem Setup auch darauf angewiesen bin, dass es gut und einfach mit Bus/Bahn/Flugzeug transportierbar ist und mir deswegen schon recht viele Gedanken dazu gemacht habe. Vielleicht hilft es dir ja, zu welchem Schluss ich gekommen bin. Und natürlich lese ich sehr gespannt die Tipps und Ideen der anderen User hier im Thread.

    Mein aktuelles Setup ist ein 4" Tischdobson (Skywatcher Heritage 100P), das ich unterwegs auf einem Fotostativ betreibe. Das ist nicht gerade viel Öffnung und zum Teil ein wenig wacklig, aber die gesamte Ausrüstung (inkl. Okulare und Rotpunktsucher) kann ich sehr bequem in einem Fotorucksack unterbringen, wobei das Stativ an die Seite geschnallt werden kann.

    Meine bisherigen Erkenntnisse bei meinen Recherchen (- und hier lasse ich mich sehr gerne eines Besseren belehren -) ist, dass zwar theoretisch ein etwas größerer Tubus auch noch gerade so transportabel wäre, bspw. so ein 6" Flextube, aber das geht sofort einher mit höheren Ansprüchen an Stativ und Montierung und erhöht Volumen und Gewicht des Gesamtpackets somit enorm. Diese Tischdobson-Rockerboxen nehmen schon bei diesen Größen recht viel Platz weg, so dass sie eigentlich auch nicht gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln transportiert werden können, weshalb ich eben die Stabilitätseinbußen mit dem Fotostativ in Kauf nehme. Für eine Refraktor, der vermutlich bei gleicher Größe nochmal deutlich schwerer sein dürfte als ein Reflektor gilt das umso mehr. Bei Montierungen mit Nachführung wird es dann meinem Wissensstand nach völlig utopisch.


    Letztlich ist die große Frage deshalb neben deinen Bedingungen (die Frage nach dem Transportmittel kam ja schon) auch deine Ansprüche an die Beobachtungen und deine Toleranzgrenze bei der Bequemlichkeit, also wie viel du bereit bist, mit dir herumzuschleppen, wenn du unterwegs bist.


    Soweit meine bisherigen Überlegungen / Erfahrungen. Vielleicht hilft es dir ja. Und ich lese weiterhin neugierig mit, was ich vielleicht aus diesem Thread noch für Ideen und Impulse mitnehmen kann.

    Christian

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


    2 Mal editiert, zuletzt von Yorick ()

  • Hallo Joe,

    Auch zu einem 10 x 50 ist ein Stativ mit vernünftiger Halterung schon eine tolle Ergänzung. *nurmalerwähn*


    Gruß

    Stephan

    das kann ich nur unterstreichen. Ein vernünftiges (Foto)stativ und ein Adapter für's Fermglas sind eine kleine Offenbarung was den Gewinn an Details angeht. Falls noch nicht vorhanden. Ansonsten würde ich wegen der hohen Transportfähigkeit ebenfalls zu Spektiv oder einem kleinen Refraktor tendieren. Mein kleiner 70/420 mm ED passt in eigentlich jeden Rucksack; dazu kommen noch Fotostativ und 2 Wege Neiger. Nur als Beispiel; in demfolgenden Thread gibt es auch noch jede Menge anderer kompakter Lösungen:




    Viele Grüße,

    Klaus

  • Mein kleiner 70/420 mm ED passt in eigentlich jeden Rucksack; dazu kommen noch Fotostativ und 2 Wege Neiger.Das

    Dazu hätte ich eine Frage, die mich länger schon umtreibt:

    Wie sehr unterscheidet sich denn die Beobachtung zwischen einem Refraktor und einem Reflektor, wenn beide in etwa vergleichbare Öffnung und Brennweite haben?

    Irgendwie entsteht bei mir beim Lesen immer der Eindruck, dass ein Refraktor im Vergleich zum Reflektor eine kleinere Öffnung irgendwie ausgleicht, aber ich weiß nicht, ob das so korrekt ist?

    Oder geht es eher darum, dass Farbfehler und Schärfe bei APO Refraktoren einfach besser sind?

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Danke für eure Infos!


    Unterwegs bin ich mit Auto, allein schon weil ich auch meine Kamera mitnehme (Fuji XT30). Und das sonstige geraffel, wie Thermoskanne, Stühlchen und so weiter...😎


    Zuerst mal zu euren Fragen:

    Budget: hier habe ich erstmal als Laie so die 500€-Grenze angepeilt.....

    Tranport: Ok, Tragetasche war der falsche Begriff - mit Auto gut transportabel und vor Ort noch gut aufzubauen, wäre die bessere Bezeichnung.


    Die Info mit instabilem Stand kenne ich von einem billigen Stativ, das ich mal hatte.

    Ich werde mich in den nächsten Tagen mal mit Brennweiten etc. beschäftigen. Wenn es die Zeit erlaubt, werde ich demnächst mal nach FFM fahren ins Teleskophaus ( sonst habe ich keinen Shop in der Nähe gefunden )

    ich muss mir die Teleskope auf jeden Fall live anschauen, um ein Gefühl dafür zu bekommen.


    Soweit erst mal dazu...

    Gruß

    Joe

  • Servus,


    Ja dann, auch wegen Budget:


    Vielleicht können die Kollegen hiermal kommentieren, was sie von dem Ding halten bzw. Schon gehört haben...


    Zwei einfache Okulare sind dabei, reicht erstmal.


    Kauf keinen unsinnigen Mist dazu. Filter brauchst Du erstmal nicht, vor allem KEINE zweifelhaften (Mondfilter, Lichtverschmutzungsfilter und so'n Unsinn). Später vielleicht mal UHC Filter für manche Gasnebel.


    Für Galaxien gibt es KEINE Filter, da hilft nur DUNKLER Himmell. Findet man hiermit:

    Light pollution map


    Nächst höhere Kampfklasse wäre:



    Good luck,

    Peter

  • Hallo Christian,

    Wie sehr unterscheidet sich denn die Beobachtung zwischen einem Refraktor und einem Reflektor, wenn beide in etwa vergleichbare Öffnung und Brennweite haben?

    Irgendwie entsteht bei mir beim Lesen immer der Eindruck, dass ein Refraktor im Vergleich zum Reflektor eine kleinere Öffnung irgendwie ausgleicht, aber ich weiß nicht, ob das so korrekt ist?

    Oder geht es eher darum, dass Farbfehler und Schärfe bei APO Refraktoren einfach besser sind?

    beim Spiegelteleskop senkt der Fangspiegel den Kontrast, und zwar weniger durch die etwas geringere Lichtausbeute sondern durch die Beugung des Lichtes am zusätzlichen Objekt im Strahlengang.


    Dafür habe ich bei Linsenteleskopen das Problem des Farbfehlers, der sauber korrigiert werden muss. Ein farbreiner APO wird tendentiell ein kontrastreicheres Bild liefern, als ein ideal eingestelltes Spiegelteleskop gleicher Öffnung.


    CS.

    Klaus

  • Das macht Sinn, vielen Dank für die Erklärung, Sagittarius70

    CS

    Christian

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Dazu hätte ich eine Frage, die mich länger schon umtreibt:

    Wie sehr unterscheidet sich denn die Beobachtung zwischen einem Refraktor und einem Reflektor, wenn beide in etwa vergleichbare Öffnung und Brennweite haben?

    Irgendwie entsteht bei mir beim Lesen immer der Eindruck, dass ein Refraktor im Vergleich zum Reflektor eine kleinere Öffnung irgendwie ausgleicht, aber ich weiß nicht, ob das so korrekt ist?

    Oder geht es eher darum, dass Farbfehler und Schärfe bei APO Refraktoren einfach besser sind?

    Hallo Yorick,


    auch ich bevorzuge bei Öffnungen unter dem gängigen 114/900er Newton Refraktoren und da, wenn es vom Budget her passt, eher EDs und APOs als die (meistens zu kurzen) FHs, wegen der besseren Zusammenführung der Farben, alo wegen des geringeren Farbfehlers.


    Der Grund liegt einfach darin, dass man kleine Spiegelteleskope mit mittig im Strahlengang sitzenden Fangspiegeln nur dann unter Ausnutzung der vollen Öffnung bauen kann, wenn der Fangspiegel verhältnismäßig groß ist. Unter 30% Obstruktion geht da so gut wie nichts.

    Hinzu kommt die durchgängig sehr schlechte Qualität dieser kleinen Spiegelteleskope vom Okularauszug bis zu häufig untauglichen bis nicht vorhandenen Justiereinrichtungen sowie Baufehlern ab Werk, die volle Ausnutzung der Öffnung verhindern. Massen davon werden extrem billig als so genannte "Einsteigerteleskope" noch unzureichend montiert, auf den Markt geworfen.....und gekauft.


    Tatsächlich ist es so, dass es derart miserable Spiegelteleskope mit beispielsweise 130 mm Öffnung zu kaufen gibt, dass ein 90/900er FH Refraktor das deutlich bessere Bild zeigt. Das liegt schlicht daran, dass der angebliche 130er Newton nachgerechnet nur runde 100 mm Öffnung nutzt und dann über 40% Obstruktion hat. So werden uralte Vorurteile vom Lichteimer Newton und dem Planetenrefraktor passend bedient.


    Es gibt aber auch gute kleine Spiegelteleskope, so etwa ab 114 mm Offnung, man muss halt (wie schon erwähnt) aufpassen.

    Wer sich für das Thema interessiert findet auf meiner Seite reichlich Infos (auch zu möglichen Lösungen), als Augenöffner und Einstieg kann eventuell der Artikel mit der Fragestellung "Hat mein Newton ein Problem" dienen.


    Ganz pauschal kann ich aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass man kleinen, auch guten, Newtons eventuell ein Zoll mehr Öffnung gönnen sollte, als einem farbreinen Refraktor.

    Auch da gibts es einen Artikel: "Ein Zoll mehr und gut ist das"


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Das erstere sieht ja schon ganz gut aus. Nachdem ich mir hier mal die Größenverhältnisse angeschaut habe, ist dieses Teleskop noch gut transportabel. Das zweite wohl eher nicht mehr so. wie hier zu sehen ist.


    Was mich aber irritiert ist die Rockerbox. Das ist ja nun kein Stand wie bei einem Stativ. Wie macht ihr das denn in der Praxis, wenn man irgendwo nachts in der Pampa einen Platz gefunden hat:

    - einfach auf die Wiese stellen

    - nehmt ihr noch einen Untersatz mit (Hocker etc.) ?


    Auf jeden Fall werde ich mich erstmal intensiver mit der Himmelsorientierung beschäftigen.

    Stellarium hab ich ja schon, hab mir aber noch dieses schöne Buch (Kosmos Himmelsjahr 2024) als ebook geordert.

    Im Moment sowieso alles sehr müßig, ausser dem "Grossen weissen Nebel" ist eh nix zu sehen.


    Gruß

    Joe

  • Ein Gedanke beschäftigt mich noch, bevor es zur Arbeit geht:


    Wie sieht es mit der Aufrüstbarkeit aus?

    Wie sind da eure Erfahrungen? Mit meinem Fernglas habe ich schon viel Spaß, aber denke ja jetzt an Aufrüstung.

    So ähnlich könnte es dann auch mit einem Teleskop gehen. Und da will icxh nicht unbedingt in 1-2 Jahren einen Neukauf machen.


    Ich habe mir als Beispiel dieses hier angeschaut, da gibt es ein Stativ und eine Montierung sowie die Optik separat, was bestimmt gut aufrüstbar ist - im Gegensatz zu einem Dobson.


    Wie seht ihr das?

  • Hallo Loe,


    kontaktiere mal eine Volksstetnwarte/ Astro Verein. Da bekommst du Hilfe und kannst mal wo durchgucken und sicher auch mal anfassen und als Mitglied was kostenlos ausleihen.

    Adressen stehen hinten im Himmelsjahr.


    Cs

    Frank

  • Auf jeden Fall werde ich mich erstmal intensiver mit der Himmelsorientierung beschäftigen.

    Stellarium hab ich ja schon, hab mir aber noch dieses schöne Buch (Kosmos Himmelsjahr 2024) als ebook geordert.

    Im Moment sowieso alles sehr müßig, ausser dem "Grossen weissen Nebel" ist eh nix zu sehen.

    Besorg Dir unbedingt das hier:


    Drehbare Kosmos-Sternkarte


    https://www.amazon.de/Atlas-f%C3%BCr-Himmelsbeobachter-Erich-Karkoschka/dp/344008826X/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1OBCFH41IGY2X&keywords=Karkoschka+himmel&qid=1706959726&sprefix=karkoschka+himmel%2Caps%2C180&sr=8-3&tag=astrotreff-21


    Good luck,

    Peter

  • Wie sieht es mit der Aufrüstbarkeit aus?

    Wie sind da eure Erfahrungen? Mit meinem Fernglas habe ich schon viel Spaß, aber denke ja jetzt an Aufrüstung.

    So ähnlich könnte es dann auch mit einem Teleskop gehen. Und da will icxh nicht unbedingt in 1-2 Jahren einen Neukauf machen.

    Du hast ein Budget vorgegeben, das nur billige Einsteigerware erlaubt. Ein Dobson (immer noch, bitte die Begründungen oben lesen und verarbeiten) mit dem man den Rest des Lebens Spass hat ist ein Dobson 10" f/5 plus sehr gute Okulare für 2000 Euro. Ich würde zu sowas raten, aber....


    Gutes Langfrist Equipment zu wollen für 500 Euro ist eben ein Widerspruch in sich, sorry. Ausserdem stellt sich die Frage: Aufrüsrung wohin eigentlich ?


    Solche Schwenks überfordern übrigens auch Deine Berater... :rolleyes:


    Gruss,

    Peter

  • Ich habe mir als Beispiel dieses hier angeschaut, da gibt es ein Stativ und eine Montierung sowie die Optik separat, was bestimmt gut aufrüstbar ist - im Gegensatz zu einem Dobson. ..... Wie seht ihr das?

    Das spiegel ich mal zurück! Wie stellst Du Dir das vor mit dem nachträglichen "aufrüstbar"? Würde mich mal interessieren, weil irgendwie steckt das tief bei den Anfängern drin, daß man nach der Führerscheinprüfung erst mal einen Käfer kauft, dann mal die 4 Räder auf Magnesium Sportfelgen und Niederquerschnitt Reifen "aufrüstet". Dann vielleicht mal den 34PS Motor raus wirft und sich ein 150PS Porsche Motor leistet. Später vielleicht das Fahrwerk, Gelenke und Bremsanlage wenn mal wieder Geld da ist ... und dann uups: Original Getriebe zerbröselt....


    Viele Grüße,

    Walter

  • Das spiegel ich mal zurück! Wie stellst Du Dir das vor mit dem nachträglichen "aufrüstbar"? Würde mich mal interessieren, weil irgendwie steckt das tief bei den Anfängern drin, daß man nach der Führerscheinprüfung erst mal einen Käfer kauft, dann mal die 4 Räder auf Magnesium Sportfelgen und Niederquerschnitt Reifen "aufrüstet". Dann vielleicht mal den 34PS Motor raus wirft und sich ein 150PS Porsche Motor leistet. Später vielleicht das Fahrwerk, Gelenke und Bremsanlage wenn mal wieder Geld da ist ... und dann uups: Original Getriebe zerbröselt....


    Viele Grüße,

    Walter

    Nee, das war so ein Gedankenknäuel, wie ich es vor Jahren mit dem Fotografieren hatte (welche Kamera, besser...schlechter...aufrüstbar...). Schlussendlich habe ich aber auch mit günstigen SLR,DSLR und analog schöne Fotos gemacht.


    Beim Teleskop sprang sofort diese Schublade wieder auf. Ist aber wieder vorbei....ich konzentriere mich auf mein Budget und werde mir die Teile auch mal live anschauen....

  • Aufrüsten wozu? Wenn Du Astrofotografie irgendwann betreiben willst, dann macht Tubus, äquatoriale Montierung und Stativ Sinn. Was den Transport betrifft, hättest Du dann zB. einen 8" Tubus auf Stativ usw., zwar ganz schönes Gerödel, in einigermaßen Qualität(!) eine feine Sache. Bei der Dobson-Variante hast Du den gleichen Tubus und die Rockerbox, deutlich weniger. Unterschätze nicht die Sperrigkeit und das Gewicht eines brauchbaren Stativs! Für die äquatoriale Montierung kommt wahrscheinlich noch ein Gegengewicht dazu, das hat Gewicht bereits im Namen.


    Wenn Du Dich auf nur guggen beschränkst, kannst Du Dir die Moni und das Stativ sparen. Allerdings sollte der Dobson auch schon einer Mindestqualität entsprechen. Der wäre dann nicht wirklich ausbaubar, wozu auch?


    Unabhängig davon:

    Wenn's klein, leicht und weitere Strecken tragbar sein soll, Stativ für Dein Fernglas, evt. eine Montierung/Befestigung dafür, falls nötig. Für's gleiche Stativ ein Spektiv, zB. ein 'Hummingbird'. Wenn man da mit dem Zoom-Oku nicht zufrieden ist, paßt auch ein gängiges 1 1/4" Oku rein. Für andere Zwecke allerdings haben wir sogar zwei davon in der Familie.


    Nur mal zum Nachdenken ... !


    Gruß

    Stephan


    PS: Bei 'Rocker-Allergie' aber nur visuell hat Kerste neulich einen schönen Link gebracht:

    Vixen A80Mf PORTA II-Komplettgerät
    Vernünftige Qualität zum Einstieg 80/910mm (f/11.4)
    astrogarten.shop

    Ist auch ein feiner Laden!

  • Hi Ich hoffeich war nicht zu hart ;) . Aber so ein Auto Analogon ist schon treffend.


    Das mit dem Käfer zuerst ist schon "normal". Das richtige "Aufsteigen" ist dann aber: Käfer verkaufen, Schirocco kaufen. Viel später dann Scirocco verkaufen, Porsche kaufen. ...

    Mit wachsendem Budget eben und "vergiss das Bisherige".


    Die Beste Idee ist aber zunächst tatsächlich das Aufsuchen des Giovanni in Frankfurt ! :thumbup: Der dreht Dir auch keine "komischen Filter" und sonstiges unnötiges Gedöns auf - keine Sorge. Erst analysiert ihr beide wo es hin gehen kann und soll.-..


    CS,

    Walter

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