Verspiegelung

  • Hi Rolf,


    Das sieht wahrscheinlich schlimmer aus, als es ist. Der zentrale Flickenteppich liegt ja hinter der Obstruktion und die Löcher im genutzten Bereich sind von der Fläche her

    zusammengenommen Pi mal Daumen kaum ein Prozent - die Spinne deckt vermutlich mehr ab.

    Was man anhand der Fotos nicht sagen kann, ist ob die Beschichtung als Ganzes stumpf geworden ist, d.h. an Reflektivität eingebüßt hat. Das würde dann sicher einige Zehntel Grenzgröße kosten.

    Wenn der komplette Spiegel aussehen würde wie in der Mitte wäre die Neubeschichtung aber unvermeidlich.


    Gruß Gil

  • Hallo zusammen...


    Im Prinzip hat Gil recht, jedoch würde ich persönlich schon eher neu verspiegeln lassen. Man sonst ständig das Gefühl es würde Licht "verlorengehen".

    Das Verspiegeln ist ja in dem Durchmesserbereich nicht soo teuer und hat der Spiegel nach 14 Jahren sicherlich auch verdient.


    2021 hatte ich meinen 16er bei der Firma Taurus neu beschichten lassen, kostete damals mit Mittenmarkierung 268.-.


    Keine Werbung - es gibt auch andere Firmen !


    lg

    Winni

  • Hallo Rolf,


    ich schliesse mich Gil an. Der Spiegel ist sicher noch ein paar Jahre nutzbar - Zeit, auf eine Neubeschichtung zu sparen. Die paar Loecher allein werden nicht signifikant das Bild aendern. Allein Streulicht von matt werdenden Regionen ist stoerend, Du bekommst dann Streuhoefe um helle Objekte.


    Es kommt auch ein bisschen drauf an, was Du damit machen willst. Gelegentliche Specheleien sind sicher drin, aber wenn Du den schwaechsten Galaxien hinterherhechtest und visueller Hardcorebeobachter bist, wirst Du wohl kleine Einbussen bekommen.


    Ich habe einen selbstgeschliffenen 10" f/4.5er Spiegel, 1996 bei Beford in Wetzlar verspiegelt (als das dort noch bezahlbar war ...) und inzwischen zeigt diese Schicht ein paar dunkle Flecken. Der Spiegel sieht verboten aus, aber die Abbildung ist immer noch erstaunlich gut. Seit 4 Jahren sage ich immer "diesen Sommer wird das Fernrohr komplett grundrenoviert und der Spiegel wird neubeschichtet", nur komme ich nicht dazu. Und so erlaubt mir das Geraet immer noch schoene visuelle Impressionen, waehrend meine anderen Instrumente fotografisch in Betrieb sind.


    Ein Extrembeispiel kenne ich von zwei Sternfreunden hier in Nordostengland, die ein 24"-Teleskop besuchten. Der Spiegel war nicht nur extrem eingestaubt, sondern auch voller Hinterlassenschaften der Vogelwelt, die sich in der Kuppel niedergelassen hatte. Und doch machten sie eine der besten Saturnbeobachtungen ihres Lebens durch dieses Instrument.


    Ich wuerde dem Spiegel noch 1-2 Jahre geben, und in der Zwischenzeit auf eine neue Beschichtung sparen. Dazu wuerde ich ueberlegen, wie der Spiegel besser vor Staub und Feuchte geschuetzt werden kann, um die Neubelegung moeglichst wenig zu belasten.

  • Hallo Rolf

    Alternativen zu Taurus ist z. B. die Sternwarte in Hamburg, AlunaOptik, Beford,

    Astro Martini (der versendet die Spiegel nach Orion UK, zumindest hat er das gemacht).

    In England gibt es auch einige Firmen die Beschichten, aber seit dem Brexit ist das etwas anders geworden. Der Post Versand ist nicht gerade günstig.

    Ich habe im letzten Herbst ein 10" bei Taurus machen lassen, das hat 17€Versand und die Verspiegelung all incl. 230€ gekostet. (Qualität 96% Reflektion).

    Die Arbeit wurde 1a ausgeführt.

    Das mal so als Info.

    Gruß

    Andreas

  • Hallo,


    kosmetisch gäbe es zwar einiges auszusetzen. Aber das Streulicht dürfte immer noch völlig unproblematisch sein.


    Nachdem eine Neuverspiegelung auch immer ein Risiko darstellt, würde ich raten, noch zuzuwarten. Drei, vier Jahre hält der Spiegel sicher noch aus.

    Wichtiger scheint die optimale Lagerung zu sein. Also trocken, bei niedriger Luftfeuchtigkeit. Möglichst ohne Kondensation. Und frei von Staub.



    Viele Grüße,

    Guntram

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