Newton Spikes fächern auf. Was kann man machen?

  • Hallo Peter,

    die Spinnenbeine müssen gerade sein.

    Wenn schon gebogen, muss die Biegung so stark sein, dass das gebeugte Licht gleichmäßig über die Fläche verschmiert ist ---> Courved Spider.


    Es muss doch möglich sein, die Spinne so zu spannen, dass die Beine gerade werden?


    Was mir noch auffällt: Im Bild sind alle 4 Spikes ausgefächert, und zwar im gleichen Maße. Das widerspricht deiner Feststellung, dass nur 2 gegenüberligende Spinnenbeine gebogen sind. Es spricht eher wieder für Cone- Fehler bei Meridianflip.

  • Hallo Stathis,

    ist schwierig. Das war ja eine Mono-Aufnahme. Bei Rot war Meridin Flip drin, bei den anderen Filter nicht und bei denen sieht man auch was.

    Die Spinne war wie beschrieben in einer Achse nach recht ausgebeult, ließ sich einfach korrigieren durch Lösen der rechten waagerechten Schraube und Anspannen der Linke. Das Problem jetzt ist aber, dass der rechte waagerechte Arm aus dem Tubus rausragt, und nur mit Unterlegscheiben gespannt werden kann. Das kann ja eigentlich auch nicht sein, dadurch verschiebt sich der ganze Offset ja enorm.

    Versuche jetzt mal zu kollimieren, was vielleicht garnicht mehr geht. Werde weiter testen und dann mal ein genaue Meldung geben.


    Aber noch mal, finde toll, wie man bei Astrtreff schnell Hilfe findet!

    Gruß Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Hallo Peter,


    Hier nochmal eine Grafik Beugungsbilder die dir die Beugungsmuster veranschaulicht. Jeden Arm siehst du punktgespiegelt am Durchstosspunkt der optischen Achse ( im Idealfall die Mitte des Spinnenkreuzes) auf der anderen Seite. Ich hoffe dir ist jetzt klar was da passiert.


    Nimm doch einfach ein Bild vor oder nach dem Flip. Hast die saubere Spikes, dann ist es ein Cone Fehler, wurde ja schon erklärt. Wenn nicht, dann Spinne ausrichten. Das sollte eigentlich ganz einfach sein.


    CS Markus

  • Guten Morgen an Alle,

    nochmals vielen Dank für die vielen theoretischen und praktischen Tipps zu dem Problem. Ich habe gestern daran praktisch gearbeitet und in wetteronline gesehen, dass ich Abends evtl. gleich dratesten konnte.


    Stefan :thumbup: hat es dem Bild direkt angesehen:

    Wenn ich ein Blatt Papier bei deinem Bild am Monitor zur Prüfung anlege, dann verlaufen die "waagrecht liegenden" weitgehend parallel, die senkrecht verlaufenden dagegen nicht. Das Papier unten längs an der Strebe anliegend läuft die obere leicht nach lins ab. Das zeigt jedenfalls das Foto, es könnte auch eine optische Täuschung sein, also per Faden am Objekt nachprüfen

    Abhilfe wäre- bei den waagrechten rechts die Mutter etwas lockern und links dafür etwas anziehen

    Ich hatte die Spinne vorher schon mehrfach ausgebaut, um dann beim Einbau immer drauf geachtet, die Drehungen der 4 Rändelmuttern zu zählen, um eine gleichmäßige, mittige Plazierung der Spinne zu erreichen. Die Sinnenarme sind dabei exakt gleich lang, das habe ich jetzt nochmal nachgemessen. Der Tubus wohl inzwischen aber nicht mehr exakt rund.

    Wie Stefan und Matthias :thumbup: schon gesehen haben, waren die senkrechten Arme nach rechts ausgebeult, weil offenbar die rechte Rändelmutter der waagerechten Strebenzu fest angezogen war. Lösen der selben führte sofort zu einer Begradigung der senkrechten Arme.



    Mit einem größeres Geodreieck mit abgesägter Spitze, damit es zwischen die Arme passt kannst den rechten Winkel prüfen.

    Ich habe dann den Tipp von Markus :thumbup: befolgt und mir ein Geodreieck zurechtgeschnitten. Damit kann man den rechten Winkel gut überprüfen, was jetzt bei allen 4 Winkeln möglich war, wenn man die Spannung der Rändelschrauben gut dosierte.






    Das Problem war nun aber, dass der vormals zu "stramme" (waagerecht rechts) Spinnenarm aus dem Tubus leicht herausragte und die Rändelmutter nicht mehr fasste. Hier half eine (gebrauchte, man sieht es!) 2 mm Unterlegscheibe außen unter der Rändelmutter.









    Die Winkel zwischen den Spinnenarmen ist mit den Rändelschrauben sehr empfindlich änderbar. Ich habe das jetzt auf genau 90o eingestellt. Offenbar war hier vorher der Tubus an der Stelle leicht nach innen eingebeult. Da habe ich wohl zuletzt mal zu fest angezogen. Ich hoffe, dass der Tubus an der Stelle durch die Unterlegscheibe auch etwas stabilisiert wird.


    Auch optisch sieht man jetzt, wie ich meine eine Verbesserung der Spinnenarmausrichtung in Richtung Parallelität (Stathis)






    Bei den Photos jetzt sind mir auch so metallisch glänzende Flächen aufgefallen. Danke Alfons! :thumbup:

    Auf deinem Bild vom 10 Zöller sind, an den Stellen wo die Spinnenarme am Tubus (Innenseite) verschraubt sind, an der Tubusinnenwand noch Reflexionen zu sehen..

    ...oder sind diese glänzenden Stellen nur auf das Blitzlicht zurückzuführen?


    Der Tubus und die Fangspiegelhalterung habe ich zuanfang mal sorfältig geschwärzt. Ich hatte (und habe mit diesem Teleskop) große Probleme mit der Kolimierung auch mit Ocal und habe vor einiger Zeit mal die unsinnigen originalen Einbuchtungen für die Feststellschrauben plangefeilt und dann das Nachschwärzen vergessen. Man sieht hier jetzt 2 der 3 Ecken der jetzt planen Auflageflächen für die Feststellschrauben. Wird geändert.



    Der Test!!!!


    Gestern Abend sollte es um ca. 18 Uhr für eine halbe Stunde klar sein. Ich wohne in einem kleinen Dorf an der Elbe in MV und hier haben wir lokal so eine Art Wetterscheibe, die unberechenbar ist. Es blieb letztlich bis 21:30 ziemlich klar.




    Ich habe in Erwartung von anfangs 30 min mal schnell Capella ohne guiding für 20x 30 sec angepeilt und gestackt.


    Für mich sieht das deutlich besser aus, aber immer noch nicht perfekt. Am Ende fransen die Spikes immer noch leicht aus. Da ich ja inzwischen (s. Eingangsbeitrag) einen Skywatcher Quattro mit offebar gefrästem Spinnenrad habe und wegen der wunderbaren Spikes liebe,


    weiß ich, dass Oliver :thumbup: wohl recht hat mit seinem Tipp für eine upgrade, der für eine gefräste 10'' Spinne ca. 260 € kosten würde. Da sind die Spikes bautechnisch fixiert und dann sowas nicht mehr passieren. Ich werde mir das überlegen!

    wenn eine Upgrade in Frage kommt, ich kann mir vorstellen, dass so etwas Deine Probleme am besten adressiert.



    Da das Wetter gestern unerwarteter Weise noch etwa stabil blieb, habe ich gleich weitergemacht und dieses Bild von M39 erstellt:




    Auch das ist wohl spinnentechnisch auch nicht perfekt, aber besser als ich das bisher von diesem Telekop kannte.



    EQ6-R in Gartensternwarte, guiding Svbony 80/240 mm mit ZwoAsi120mm-s

    TsOptic Photon f4 (254/1016 mm) mit TSGPU Komakorrektor

    ZwoAsi1600MM Pro, -15oC, gain 76, offset 50

    Astronomik DeepSky RGB (50:50:50x30s), gesamt 1.25 h

    keine flats etc

    Nina, PHD2, APP, PI, Affinity Photo


    Also danke nochmal an alle für auch für die theoretischen Hilfestellungen auch in Richtung (Stathis, Fitzek etc.). Ich habe vielen gelernt und dieses Problem mal für mich richtig addressiert.

    So macht Astro Spaß! :) :thumbup:

    Das mit dem "cone error" habe ich bisher auch mit dem Skywatcher Quattro und seiner gefräßten Spinnenra in der Praxis noch nie bemerkt.


    Lieber Gruß Peter







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    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

    Einmal editiert, zuletzt von PeterBez ()

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