Zentrum Katzenaugennebel NGC 6543 kurzbelichtet -240.000frames

  • Hallo zusammen,

    schon seit 2020 schlummerte dieses Riesenprojekt auf meinen Festplatten , angefangen war ich bis Juli 2020 mit gut 7 Stunden Belichtungszeit.

    Ich habe die Belichtungszeiten auf den Kern pro Frame verlängert, das heißt im Weißlicht an die 1 Sekunde und mit den unterschiedlichen Filtern bis an die 2,5 Sekunden.

    Errechnet habe ich eine gesamte Belichtungszeit von knapp 60 Stunden an dem 16er Newton F4,5 mit 1800mm Brennweite.

    Kamera war die ASI178MM unter Firecapture , stacking dieser Daten mit Autostakkert , das gelang auch bei den sehr schwachen Sternabbildungen im Schmalband ausgezeichnet.

    Weitere Vorverarbeitung auf einheitliche Dateigröße funktionierte auch unter REGISTAR sehr gut, auch wenn manchmal zu wenig Sterne da waren .

    Danach weiteres Stacking wieder in Autostakkert , zusammenführen der Farben und 95% der EBV = Fitswork . Und - da bin ich weiterhin stolz darauf. Einfache Mittel . :S

    Ein bitterer Wehrmutstropfen .... Der letzte Schluck an den Farben , der gelang mir erst mit PS2. :face_with_rolling_eyes:


    Zu den Daten :


    16" GSO Spiegel F4,5 - 1800mm stationär auf ALT-5 , Boxdörfer MTS SDI , kein guiding , ASI 178MM


    120.000 frames Weisslicht


    RGB Astronomik:

    30.000 Rot

    20.000 Grün

    20.000 Blau


    Schmalband

    30.000 H-alpha

    20.000 OIII


    Die Blöcke neu auf gleiche Dateigröße kalibriert und wie folgt zusammengefügt :

    Weisslicht und BLAU

    H-alpha und ROT

    OIII und Grün


    Das finale RGB fand sich als BGR wieder , ich habe diese beiden Farben beim zusammenführen getauscht.


    Ich wünsche viel Freude beim Betrachten und freue mich sehr über Kritik .


    Viele Grüße

    Markus




  • Servus Markus,


    ich kann nur sagen: der Hammer!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo, Markus,


    klasse Ergebnis! :thumbup: Was für ein Aufwand, Wahnsinn! :S

    Kannst Du noch etwas mehr zu den einzelnen Farben sagen: in welchem Summenstack waren die meisten Details (Kreise, Kurven) zu sehen?

    Im Weißlicht hast Du am kürzesten, 1 sec, belichtet. Waren hier mehr Details zu erkennen als einzeln in R G B HII OIII? Hat sich HII gelohnt?

    Das Ergebnis der einzelnen Kanäle zu sehen wäre hier interessant für mich . :)

    hier noch ein Vergleichsbild:

    NGC 6543, Cat’s Eye Nebula at 0.18 arcsecond - Experienced Deep Sky Imaging - Cloudy Nights
    Page 1 of 3 - NGC 6543, Cat’s Eye Nebula at 0.18 arcsecond - posted in Experienced Deep Sky Imaging: Hi!   It is a small nebula, 20x16 for the heart, is in…
    www.cloudynights.com


    viele Grüße und häufig cs

    Andreas

  • Stathis

    Hat den Titel des Themas von „Zentrum Katzenaugennebel kurzbelichtet -240.000frames“ zu „Zentrum Katzenaugennebel NGC 6543 kurzbelichtet -240.000frames“ geändert.
  • Hallo Markus,

    Super Aufnahme, selten so gut mit Amateurequipment gesehen!


    Und ein extra Fleissbienchen ins Schulheft!


    Letztes Jahr hatte ich im Herbst meine beste visuelle Beobachtung vom Katzenauge bei einer Nacht mit <1,0“ Seeing im Hochschwarzwald und konnte mit 15“ doch einige der Details auf Deinem tollen Photo erkennen, da musste ich gerade dran denken.

    Wenn ich ohne Brille (kurzsichtig) das Handy ein wenig weghalte und ein etwas unscharfes Bild habe entspricht das etwa dem visuellen Eindruck in einer Ausnahmenacht.


    Vielen Dank fürs Zeigen!

    Beste Grüße,

    Rainer

  • Hallo Christoph, Rene´ , Seraphin , Matthias , Andreas und Rainer ,

    herzlichen Dank für eure netten Kommentare ! :)

    Auch ein Dankeschön an die vielen Sternchengeber .


    Froh , ja sehr froh bin ich , daß diese ja doch- nicht unerhebliche Datenlast abgearbeitet ist.

    Im nachhinein hätte ich noch mehr mit dem besten , schärfsten Kanal , im Weißlicht belichten sollen.

    Sicher bin ich mir auch nicht , ob ich mit der Schärfung ein wenig zu vorsichtig war .

    Auf Platte habe ich noch zwei volle Nächte mit der 178MC , und zwei Nächte bei gutem seeing mit der monochromen 178 bei sagenhaften 3600mm Brennweite- die ich gerne noch in dieser Saison mit vielleicht neuem Material zusammen bekomme.

    Erst einmal möchte ich mich aber den unzähligen anderen Projekten widmen, die noch auf den Platten schlummern.


    ==>Lieber Andreas , sehr gerne komme ich deinem Anliegen nach .

    Ganz klarer Sieger für mich ist bei diesem Objekt das Weißlicht, sehr kurze Belichtungszeiten ab 0,3 Sekunden bringen das , was wir haben wollen, Schärfe.

    Mal sortiert in der Reihenfolge :

    Zur Ansicht mal ein Rohstack 500 Bilder und das gesamte Weißlicht








    Gefolgt von H-Alpha , gestreckt






    Dann Grün und OIII :






    Zum Schluss Rot und Blau :








    Gerade der Rotkanal hat nicht das beste seeing erwischt, für mich ist die Tendenz ganz klar für die Zukunft

    kurze Zeiten mit der monochromen , Farbe mit der MC.



    Liebe Grüße

    Markus

  • Hallo, Markus,


    Weißlicht, das ist die Luminanz, also ein SW-Bild des gesamten Farbspektrums, nicht wahr?

    Damit würde ich dann auch die meisten Aufnahmen machen.... und für die Farben vielleicht kurz R G B oder direkt die Farbkamera ohne Filter...

    Danke für die einzelnen Kanäle! Du hast sie ja recht hell dargestellt, für mich zu hell, kurz vor der Überbelichtung. Bitte dunkler darstellen. Dann sieht man die Details besser. :) :saint: Der Stack Weißlicht Übersicht, der ist gut!


    Ganz klarer Sieger für mich ist bei diesem Objekt das Weißlicht, sehr kurze Belichtungszeiten ab 0,3 Sekunden bringen das , was wir haben wollen, Schärfe.

    Diese Aussage wird Ralf, 03sec, bestimmt erfreuen. ^^


    viele Grüße

    Andreas

  • Hallo Andreas ,


    Hallo, Markus,


    Weißlicht, das ist die Luminanz, also ein SW-Bild des gesamten Farbspektrums, nicht wahr?

    Damit würde ich dann auch die meisten Aufnahmen machen.... und für die Farben vielleicht kurz R G B oder direkt die Farbkamera ohne Filter...

    Genau das... bevorzugt mit der Farbkamera .

    Es gibt für mich nur noch wenig Fälle , wo ich die MM dauerhaft mit Schmalband fahren würde. PN Abell 12 ist so ein Fall , wegen der Nähe zu hellen Sternen.

  • Hallo Markus,


    da hast du wirklich einen enormen Aufwand betrieben, gerade auch bei der Verarbeitung. Wer sich mal mit der Kurzbelichtungstechnik befasst hat wird das einschätzen können.

    Aus meiner Erfahrung an diesem Objekt kann ich empfehlen, mit der Belichtungszeit noch weiter herunterzugehen, wenn es um eine möglichst hohe Auflösung geht.

    Dafür zunächst eine Aufnahme, die ich für eine Referenz bei 10" Öffnung halte:

    NGC 6543 - Cat's Eye Nebula (core)

    Łukasz Sujka hat am 10" Newton bei f4 alle Kanäle 1 sec belichtet. Der Nebel bekommt hier die reale netzartige Struktur, d.h. auch die bei geringerer Auflösung "durchgehenden" hellen Linien lösen sich in Details auf. Fraglos ist die Aufnahme bei sehr gutem Seeing entstanden.


    Mein eigener Versuch am AOM-Refraktor 160/1600 ist schon eine Weile her:

    NGC6543 - Versuchsaufnahme mit hoher Auflösung

    Damals habe ich eine Hubble-Aufnahme zum Vergleich herangezogen und fand eine gute Übereinstimmung mit den Details. Das netzartige Erscheinungsbild kommt heraus. Die Belichtungszeit in der Luminanz hatte ich mit 0,2 sec möglichst kurz gewählt. Für Autostakkert reichten zum Glück zwei erkannte Sterne. Ich kann mich noch gut daran erinnern, daß ich an mehreren Abenden das Katzenauge umsonst eingestellt habe, weil auf dem Bildschirm nur flimmernder Matsch erschien und eine Aufnahme keinen Sinn hatte. Es ist im Grunde wie bei Planetenaufnahmen.


    Mit 16" Öffnung würde ich mit einer Belichtung von vielleicht 0,1 sec experimentieren.

    Natürlich wird es dann schwieriger mit den weniger hellen Partien, aber bei gutem Seeing ist eine starker Detailgewinn gegenüber 1 sec und länger zu erwarten.


    Gruß Lars

  • Hi Lars ,


    ich habe diese beeindruckende Aufnahme vom Lukasz schon gesehen, echter Wahnsinn.

    Dafür habe ich hier zu selten gutes seeing - oder kann es aus Zeitgründen nicht nutzen .

    Die Marschrichtung ist für die Zukunft hier aber klar definiert !!! ;)


    LG

    Markus

  • Hallo Markus,

    120.000 Einzelbilder! 😳 Wahnsinn, was für eine Arbeit! Das müssen doch Terabyte an Daten gewesen sein!? Da würde mich noch interessieren, wie lange dein Rechner am Rödeln war, bis er diese Menge bewältigt hatte.

    Das Ergebnis ist, wie hier bereits gesagt, ganz großes Kino! :thumbup:

    Viele Grüße

    Oliver

    TS UNC 10" f/5 Carbon-Newton, Sky-Watcher Explorer 200 PDS, Sky-Watcher Explorer 150 PDS, TS PhotoLine 60/360 Apo, AZ-EQ6 GT SynScan, HEQ5-Pro SynScan, MGEN II & 3, Baader MPCC Mark III, TS Maxfield Komakorrektor, PlayerOne Uranus-C Pro, Nikon D5100a, Nikon D5300a


    Bildergalerie:

    Oliver_Schulz's gallery - AstroBin

  • Hallo Oliver und Bianka ,


    lieben Dank für euer nettes Feedback . :)


    Oliver ==> Es ist eigentlich gar nicht so wild, das normale Stacken der 500-Bilder Ströme läuft ja meistens unmittelbar nach den Aufnahmen . Das heißt , wir hatten mal klaren Himmel. :D Dieser Zeitraum beim stacken ist der längste an Arbeitszeit und Aufwand . Satellitenspuren , stackingfehler , Strichspuren durch Wind etc. gehen bei mir meistens noch einmal durch die manuelle Kontrolle. Und das hält auf.

    Danach wird abgespeichert und Buch geführt, bevor man die Kontrolle verliert . So ein Strom mit Summenbild hat gut 3 Gigabyte mit der 178.

    Irgendwann - sagst du dir - hast du genug Licht auf Platte.


    LG und hoffentlich mal wieder klares Wetter


    Markus

  • Hallo zusammen,


    gerade in Bezug auf die Schärfe der Einzelbilder im Weißlicht bin ich nach einigen Suchen doch noch fündig geworden.

    Lars hatte dies mir noch als Anregung gegeben , und es hat mich tierisch gewurmt das ich gerade nix griffbereit hatte.

    Ich habe zwei Beispiele , Nr. 1 mit 1800 mm und Nr. 2 mit 3600mm Brennweite.

    An beiden Abenden hatte ich gutes Seeing.

    ( Bitte die Werte der Einstellungen missachten, ich hatte Mitte 2020 auch Versuche gemacht. )












    Ich denke, das sich bei gezieltem schärfen in manchen Ordnern - einiges mehr erreichen lässt .


    LG


    Markus

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