M45, die Plejaden

  • Hallo liebes Forum,


    das Wetter ist mau, äußerst mau... dennoch ist es mir gelungen, mich zumindest ein bisschen dem Himmel zu widmen. Herausgekommen ist dabei dieses Bild. Es handelt sich um meinen liebsten Sternhaufen neben "Hatschi" und er ist nicht nur als Bild, sondern auch im Fernglas oder Teleskop ein Genuss.

    Die Rede ist von M45.


    Ich habe diesmal keine Flats verwendet, da ich aus Versehen den Fokus verstellt hatte - doofes Verklickern in NINA - und ich den Fokus für die Filter dann nicht mehr wusste. Irgendwie hatte ich NINA dann so aus dem Trott gebracht, dass es abstürzte ^^ und mir den Remote PC aus dem Netz nahm. Dann hatte ich keine Lust mehr, alles für die Flats noch mal neu hochzufahren, die Faulheit siegte...


    In einer kurzen Wolkenlücke konnte ich jeweils 20 Minuten R G und B belichten, ein Luminanzkanal fehlt völlig. Es war mir wichtig, auf die Schnelle dann zumindest ein Farbbild präsentieren zu können und nicht nur die reine Luminanz. Ich hoffe sehr, dass es euch trotzdem gefällt.


    Daten:

    Askar PHQ151 @ f/7 mit ASI6200 MM

    Antlia RGB Filter

    300s Frames unguided

    Darks, keine Flats und keine Dark Flats

    4x 300s R 4x 300s G 4x 300s B





    Danke wie immer fürs Anschauen und Kommentieren!

  • Hallo Drehn,


    auf den ersten und zweiten Blick ein schönes Bild. Die hellen cirrusartigen Nebel kommen prima raus, hatten ordentlich Signal und sind nicht durch Strecken überstrapaziert. Den staubigen Hintergrund hab ich allerdings schon strukturierter gesehen. (… das sagt einer, der es unter seinem Bortle5-Himmel längst nicht so gut hinkriegen würde). Nicht ganz sicher bin ich mir bei den Ecken. Kann es sein, dass Du die Vignettierung ein bißchen zu stark korrigiert hast? Und was ist mit den hellen Sternen los? Die haben alle zwei breite Strahlen (in Richtung 8.30 bzw. 2.30 Uhr). Hat da das Kabel von der Taukappenheizung vorm Objektiv gehangen? Dass die Optik verspannt ist, will ich mal nicht hoffen. Sorry, das sind wilde Spekulationen. Soll nur als Anregung für eine Diskussion dienen.


    CS

    Jörg

  • Hallo Jörg,


    danke für deinen Kommentar zu meinem Bild. Ja, was diese Beugungserscheinungen sind, da hab ich keine Ahnung. Ich hatte hier mal im Forum rum gefragt und die Antwort war: Mikrolinsen auf Sensor. Ich kann nämlich keine Dinge erkennen, die irgendwie in den Strahlengang ragen. Es gibt vier gleichmäßige Beugungserscheinungen, angeordnet wie ein einem X, was auf der Seite liegt. Schau mal genau hin, gerade bei den Sternen im unteren Bildfeld.

  • Hallo Drehn,


    das mit dem mauen Wetter ist ja noch sehr höflich beschrieben😂.


    Wie Jörg schon geschrieben hat, irritieren die Gradienten in den Bildecken stark.

    Für mein Empfinden sind die Nebel etwas grünstichig. Aber das ist nur mein subjektiver Eindruck. Da lässt sich über die entsprechenden Farbkanäle noch etwas herumprobieren.


    Ansonsten für den Aufwand und die Belichtungszeit doch ein veritables Ergebnis!!!


    Übrigens einer, der selber erst noch in die tiefe Himmelsfotografie einsteigen will 😏🤔.


    Hoffen wir auf baldige Wetterberuhigung

    CS Wolfram

  • Hallo Apofreund,


    Danke auch für deinen Kommentar. Bei mir seit Monaten nichts. Dann die fehlenden Flats und der fehlende Luminanzkanal…


    Auf der Skala „alles richtig gemacht“ ist dieses Bild etwas weiter unten anzusiedeln :)


    Aber darum ging es nicht. Es war das, überhaupt mal wieder etwas zu machen, und nicht nur in die Wolken zu starren. Dafür bin ich sehr zufrieden!

  • Was ich tatsächlich immer schade finde, ist dass dann keine Antwort mehr kommt, wenn ich auf die Anregung der Diskussion reagiere.

    Hallo Drehn,


    meinst Du damit mich? – Wenn ich genaueres dazu wüsste, hätte ich es schon in meinem ersten Kommentar geschrieben.


    Die Eckenaufhellung ist sicher leicht wegzubekommen. Damit das gleichmäßig wird, sollte man das am unbeschittenen Bild machen. (Ich weiß ja nicht, ob Du überhaupt etwas abgeschnitten hast, vermute aber, das es links und unten beschnitten wurde.)


    Und für die flach-x-förmigen Strahlen hab ich keine einigermaßen sichere Erklärung. Spekulationen sind nicht mein Ding. Das hab ich ober nur gemacht, um die Debatte etwas anzukurbeln. Ich hatte dabei auf andere gehofft, die ähnliches erlebt und dafür eine Ursache gefunden haben.


    CS

    Jörg

  • Hallo Drehn,


    Microlensing, also ein Reflexionsmuster um sehr helle Sterne herum, würde ich bei der ASI6200mm ausschließen. Ich hatte so etwas an der ASI1600mm. Das Erscheinungsbild ist ganz anders, eher wie ein Halo mit kleineren, konzentrisch-schaligen Reflektionen, nicht wie ein Diffraktionskreuz. Ich tippe eher darauf, das sich irgendetwas im Strahlengang befindet, das für den Effekt sorgt. Es kann sich auch um gröbere Fremdkörper (Staub, Fussel) handeln, die auf dem Kamerafenster liegen. Bei mir hat mal Dreck auf dem Rotfilter für rote Spikes gesorgt.


    CS Peter

  • Ich hatte so etwas an der ASI1600mm.

    Ich hab das mal verglichen bei Bildern mit der 1600 und Alnitak, das sieht tatsächlich ganz anders aus. Hast Recht, daran kann’s also nicht liegen!


    Fussel auf der Optik hab ich ausgeschlossen, Halteplättchen auch. Fussel bzw. Fremdkörper auf den Filtern - nein! Da guck ich noch mal nach.


    Ich hatte da auch schon Hilfe von einem Forenkollegen, aber ich kapier trotzdem nicht, wo das herkommt.


    Frage: Wenn die Optik verspannt ist und ich die Kamera drehe, dreht sich der Fehler dann mit oder nicht? Kann mir das wer beantworten?

  • Wenn die Optik verspannt ist, erzeugt sie ein nicht rotationssymmetrisches Abbild. Und wenn die Kamera in der Fokalebene gedreht wird, dann dreht sich das verzerrte Abbild mit.


    Uebrigens liesse sich so auch zeigen, ob Deine Spikes vom Chip oder vom Teleskop stammen.


    Zur Eckenaufhellung - Flatfielding bringt eine Menge und ist gar nicht so schwierig. Ich habe es auch jahrelang nicht gemacht, dann mit einem weissen Tuch und Taschenlampengefunzel angefangen. Heute habe ich eine LED-Leuchtplatte (A3, aus dem Kunstbedarf) und ich wuerde meine Daten nicht wieder ohne Flats bearbeiten, weil der Qualitaetssprung gerade bei ausgedehnten Objekten geringer Flaechenhelligkeit spuerbar ist.

  • Hallo Leute und Dank an alle Kommentare zur technischen Seite nochmal,


    ich habe den "Übeltäter" glaube ich ausmachen können.... Drehen der Kamera hat keine Veränderung gebracht, nur nach längerer Dauer der Session kamen diese komischen Erscheinungen wieder zum Vorschein. Ich dachte mir das darf doch nicht wahr sein, dass es am Anfang weg ist und erst nach längerer Zeit kommt...

    Ich musterte den Refraktor und schaute mir noch mal die Taukappe an. Das Tauheizband war auf Höhe der Linse angebracht, angesteuert von einer Pegasus Astro Box im Automatikmodus. Ich war der Meinung ich habe irgendwo mal gelesen, das Band muss auf Höhe der Linse angebracht sein.


    Nachdem ich es aber in Richtung Taukappenöffnung verschoben hatte und ein wenig wartete, paff, weg sind diese komischen "Spikes"???

    Kann das daran liegen? Tauheizband zu heiß, verzieht irgendwas dann und es wird so komisch?


    Ich beobachte das weiter, aber bisher gibt es keine dieser Erscheinungen mehr, seitdem das Heizband an einer anderen Stelle sitzt, nämlich knapp VOR der Linse, nicht mehr direkt dort, wo die Linse ist.


    Ich hoffe ich konnte es gut beschreiben, ich beobachte das mal weiter.

  • Hallo Drehn,


    ich könnte mir vorstellen, dass das der Grund war. Vielleicht sitzt die Linsenfassung ein bisschen stramm und reagiert dadurch sehr empfindlich auf lokale Temperaturunterschiede. Das Heizband vor der ersten Linse anzubringen sorgt dort für ein Luftpolster, das ein, zwei Grad wärmer ist als die restliche Luft. Direkt über dem Objektiv angebracht erwärmt es vor allem dessen Fassung, während das Glas wegen der schlechteren Wärmeleitung nur an der Peripherie betroffen ist. Die Spikes könnten dabei sowohl durch eine Unregelmäßigkeit in der Fassung als auch eine ungleichmäßige Wärmeabgabe des Bandes entstehen. Das ließe sich durch Drehen des Bandes bei weiteren Versuchen herausfinden. Ist aber eigentlich überflüssig, denn Du weißt jetzt, wie Du den Effekt vermeiden kannst.


    CS

    Jörg

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