Hallo zusammen,
in diesem Jahr habe ich mir mal die Mühe gemacht, meine Astro-Erlebnisse zu dokumentieren und Revue passieren zu lassen.
Mond:
Ja tatsächlich, ich bin in diesem Jahr mondsüchtig geworden.
Angestossen im Januar durch das APOD einer Monduhr, das den Vollmond eines jeden Monats zeigt, wollte ich solch eine Collage auch einmal erstellen.
Doch wie unrealistisch mein Vorhaben war, zeigte sich bereits im Januar – war wohl nix mit klarem Himmel. Auch nicht im Februar, nicht im März …
Erst im Oktober gab es kurz nach der Mondfinsternis (warum sollte es auch währenddessen klar sein 
) eine kleine Wolkenlücke und vor ein paar Tagen im Dezember.
Von 13 Vollmonden in diesem Jahr habe ich also gerade mal 2 fotografieren können 
.
Und so wurde schnell aus der Vollmond-Idee die Überlegung, den Mond zumindest so oft zu fotografieren, wie ich ihn sehen konnte.
Egal ob am Tag oder in der Nacht (im Sommer habe ich mir des Öfteren nachts den Wecker gestellt (wie verrückt muss man sein 
)).
Insgesamt bin ich so auf 122 Tage gekommen, an denen ich den Mond (mal mehr oder weniger gut) fotografieren konnte.
Hier eine erste Collage mit Landschaft (oder zumindest mit Feuerwerk , Wolken oder ein paar Ästen 
). Aus jedem Monat 1 Bild.
Aus den „Nur-Mond-Bildern“ werde ich auch noch etwas basteln.
Bei dieser Jagd auf den Mond ergab sich dann auch der erste Treffer „Flugzeug kreuzt Mond“.
Viele weitere Stunden mit geduldigem Hoffen auf einen Treffer sollten im Laufe des Jahres folgen.
Deep Sky:
Das schlechte Wetter hat sich bei uns leider durchs ganze Jahr gezogen.
Insgesamt bin ich auf nur 30 klare Nächte gekommen (an 2 klare Nächte erinnere ich mich, die ich nicht nutzen konnte), in denen es sich für mich gelohnt hat, meine „große“ Ausrüstung (ioptron CEM40 mit APO 275/380/480 mm) aufzubauen.
In diesen 30 Nächten habe ich 15 verschiedene Objekte fotografiert.
Das zeitintensivste Bild mit 27 Stunden war die Fledermaus im Kepheus, das aber auch noch ein paar Stunden mehr Belichtungszeit gebrauchen kann.
Das letzte Objekt aus dem Sommer muß tatsächlich noch bearbeitet werden (das hat noch auf eine Nacht für die RGB-Daten gewartet, die bisher nicht gekommen ist ).
Darüber hinaus bot das Jahr aber trotzdem viele Highlights:
Der ISS-Transit vor der Sonne am 12. (mit 200 mm Brennweite) und 16.06. (mit 400 mm Brennweite).
Was für eine Aufregung, einfach der Hammer. Trotz der geringen Brennweite.
Es gab zwar danach noch Transits vor Sonne und Mond. Nur leider spielte das Wetter mal wieder nicht mit.
Diese beiden Transits haben mich motiviert, mir ein 800 mm-Objektiv zuzulegen und des Öfteren auch die Sonne zu fotografieren.
Wann immer sie zu sehen und hoch genug über dem Wald hinter unserem Haus stand, habe ich die Gelegenheit genutzt.
Insgesamt bin ich auf 82 Tage gekommen.
An einem Tag habe ich sie im Abstand von ca. 1 Stunde mehrmals fotografiert.
Raus aufs Feld:
Insgesamt bin ich 21 x rausgefahren.
Diese Erlebnisse gehören definitiv alle zu meinen Highlights und sind mit Geld nicht zu bezahlen.
Es ist einfach ein tolles Gefühl, auf dem Feld unter dem Sternenhimmel zu stehen.
Hierzu diese Collage:
Ein weiteres Highlight war das Polarlicht am 05.11.23. Visuell zwar nicht zu sehen, aber mit der Kamera eingefangen. Wow.
Mein Fazit:
Wie heißt es so schön: Die beste Ausrüstung ist die, die man auch benutzt.
Ich habe 2022 des Öfteren überlegt, mir ein 3. Teleskop mit mehr Brennweite (800 oder 1000 mm) zuzulegen. Aber wie oft hätte ich es in diesem Jahr wohl benutzt?
Aufgrund der wenigen nutzenbaren Nächte wahrscheinlich kaum. Und ohne Hütte wäre mir der Aufwand des ständigen Auf- und Abbauens einfach zu groß gewesen.
Da mir aber die Sonnen- und Mondfotografie so viel Spaß macht, habe ich in ein 800 mm-Objektiv und in eine Canon-APSC-Kamera investiert.
Die Ausrüstung steht allzeit aufgebaut bereit und sobald auch nur die kleinste Lücke am Himmel zu sehen ist, bin ich draussen.
Diese Investition hat sich für mich definitiv gelohnt.
Ich brauchte dieses Jahr schon eine hohe Frusttoleranz.
Dachte ich noch, die Jahre zuvor wären wettertechnisch äußerst bescheiden, so setzt dieses Jahr neue, negative Maßstäbe .
Im August habe ich trotz klarer Wettervorhersage 3 x meine "große" Ausrüstung aufgebaut und ohne ein einziges Bild wieder abgebaut.
Das hat mir schon sehr die Lust an Deep Sky verdorben.
Und seitdem bin ich auch vor lauter schlechtem Wetter nicht mehr in die Versuchung gekommen, aufzubauen.
Von daher ist die Objektiv-Variante derzeit für mich die beste Variante.
Mein Ausblick auf 2024:
Namibia wir kommen. Ich kann es kaum erwarten.
Zu Hause auf besseres Wetter hoffen, insbesondere beim nächsten ISS-Transit. Und dann mit 800 mm Brennweite .
Und ein halpha-Teleskop für die Sonne wäre auch nicht schlecht .
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für euer Durchhaltevermögen beim Lesen meiner diversen Beiträge, eure Hilfestellung bei Problemen und Fragen, eure Kommentare und Sternchen.
Lasst es euch gut gehen und habt ein glückliches und friedvolles Jahr 2024 mit viel klarem Himmel.
Viele Grüße
Sabine
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