M 42, der große Orionnebel - Remix aus 2.400 mm und 500 mm Brennweite

  • Hallo zusammen,


    der Orionnebel an sich gehört zwar zu den hellsten Objekten des gesamten Himmels, stellt dabei aber bei weitem kein einfaches Objekt dar. Durch den sehr hohen Helligkeitsumfang ist die Bearbeitung der Bilder nicht unbedingt einfach. Man muss auch daran denken, kurzbelichtete Aufnahmen zu machen, damit das helle Zentrum nicht ausbrennt.


    M 42 gehört neben M 45 zu den Objekten, die ich jede Saison einmal aufnehme. Zum einen aufgrund des Reizes und der Schönheit an sich und zum anderen, um die durch sich ändernden eigenen Aufnahme- und Bearbeitungstechniken dokumentieren zu können. Nicht nur wenn man sich neue Ausrüstung anschafft, auch die Methoden ändern sich... zumindest geht mir das so...


    Im Jahre 2019 hatte ich meinen bisher detailreichsten M 42 aufnehmen können. Nicht verwunderlich, dass dies mithilfe des 18 Zoll Alluna Optics RC Spiegels unserer Sternwarte (http://www.sternwarte-weikersheim.de) geschah. Seinerzeit nutzte ich noch die Moravian G3 11000 monochromatische CCD-Kamera. Mit h-Alpha, O-III und Luminanz konnte ich damals recht gut aufgelöste Aufnahmen generieren. Nur die Bicolor-Farben hatten mir damals nicht so gut gefallen. Kürzlich stand M 42 auf der Target-List meines neu erworbenen Askar FRA500. Ich war erstaunt, dass die Auflösung durchaus mit der 18-Zoll-Aufnahme mithalten kann, was aber auch an der erheblich höher auflösenden ASI 6200 MC gegenüber der G3 11000 liegt. Durch den eingesetzten Optolong L-Ultimate Dualbandfilter hat es ein farblich interessante Ergebnis gegeben. Da ich erst 6 Stunden Belichtungszeit gesammelt hatte, verzichtete ich auf eine sehr übertriebene Bildbearbeitung und ließ die schwachen Nebeldetails im Hintergrund noch weitgehend versteckt. Die Herausarbeitung möchte ich erst machen, wenn meine Zielbelichtungszeit von ~30 Stunden erreicht ist.


    Aufgrund der lang anhaltenden Schlechtwetterphase verbastelte ich die detailreichen 18-Zoll-Daten aus 2019 mit den kürzlichen gewonnenen Daten aus dem FRA500, insbesondere um eine "natürlichere" Farbgebung zu erhalten. Die Daten aus 2019 dienten dabei als Luminanz und die neuen Ergebnisse als Farbinformation. Ich ließ aber auch ein paar Blauanteile aus 2019 mit ins Ergebnis einfließen, da mir der L-Ultimate zu wenig Blau durchlässt.


    Hier der Remix aus 2019 und 2023:


    M 42, Zentrum des Nebels

    Moravian G3 11000

    Alluna 18" RC auf GM4000 (Equipment der Sternwarte Weikersheim)

    f= 2.400 mm, f/6

    hA= 10 x 10 min

    L= 9 x 10 min

    O-III= 13 x 10 min

    (--> also eine überschaubare Gesamtbelichtungszeit)

    Diese Informationen dienten als Luminanz.


    Dann konnte ich in der letzten Woche noch mit dem FRA500 den Orionnebel ablichten:



    Askar FRA500 Quituplett Apo

    f= 500 mm, f/5.6

    ZWO ASI 6200 MC

    t= 36 x 10 min

    Optolong L-Ultimate

    ZWO AM3, ZWO EAF, ASIAIR Plus 256

    Eigenes Equipment, Aufnahmen aus dem heimischen Garten gewonnen.


    Ich habe mich bei der Bearbeitung noch zurückgenommen, aber man kann dennoch schon die feinen Details im Hintergrund erkennen.


    Hier seht ihr noch eine Zeitrafferaufnahme der mit über zehn Stunden komplett genutzten Nacht vom 18.12.2023:

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    Ich habe (aus Bequemlichkeit) eine ASI 178 MM am Stativ installiert, deren Signal ich über eine zweite ASIAIR ins Zimmer aufs iPhone hole, damit ich Wolken, Katzen und Diebe rechtzeitig erkennen kann ;)


    Zum Abschluss noch die aufsummierten zehn Stunden als Strichspur:


    Ich hoffe, dieser kleine Remix und Bericht gefällt. Ich wünsche euch allen ruhige und besinnliche Feiertage.


    Grüße,


    Jens

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