Wolf-Rayet-Nebel - WR134 - trifft Celestron RASA 8

  • Hallo zusammnen,


    man sieht hier leider wenig RASA 8 Bilder, ein schönes Beispiel möchte ich euch hier zeigen, der Wolf-Rayet-Nebel - WR134 eingebettet in Wasserstoff-Welten. WR134 ist ein sog. Wolf-Rayet-Nebel im Sternbild Schwan, der ähnelt einem Planetarischen Nebel, zumindest ein wenig ;) Durch mein Citizen science Projekt und der Suche nach Planetarischen Nebeln habe ich die Astrofotografie etwas Stiefmütterlich behandelt, nun kam ich aber dazu, dem Wetter seit Dank ;-), diese Paradebeispiel eines Wolf-Rayet-Nebels hier reinzustellen.


    Kurzbrennweitige Takahashi Epsi Aufnahmen gibt es zu Hauf, diese WR134 Aufnahme habe ich mit einem Celestron RASA 8 aus dem heimischen Garten zusammen mit einer ASI183MCpro gewonnen. Als Filter verwendete ich den IDAS NBZ Dualband Filter, der perfekt für schnelle Systeme konzipiert ist. Nachteil, die Direktverschraubung des Filters am RASA lies es nicht zu, RGB für die Stern anzufertigen, so dass meine Interpretation von WR134 nur ein reine Ha+[OIII]+[OIII] - Aufnahme (HOO) darstellt.

    Meine Aufnahmetechnik: Bei nur 400 mm Brennweite führe ich nicht nach, die 10, 20 oder 60 Sekunden Einzelaufnahmen entstanden also ohne Autoguiding. Nach einer gewissen Zeit und Drift ziehe ich das Objekt zurück ins Zentrum mit Platesolving. Zum Stacken verwende ich die Livestacking-Funktion von SharpCap., in dem ich die Livestacking-Funktion "nachträglich" über die gewonnenen Aufnahmen laufen und stacken lasse, echt praktisch. Die so entstandenen Summenbilder bearbeite ich "normal" in PixInsight weiter.


    wr134_1500x1125.jpg


    Fragen, Kommentare, immer gerne :) ;)


    P.S. ich habe meinen Forennamen Starlightfriend (uralt) in meinen Namen geändert, gut das es die Möglichkeit gibt


    CS

    Peter



  • Das Ergebnis gefällt mir.


    "Nach einer gewissen Zeit und Drift ziehe ich das Objekt zurück ins Zentrum mit Platesolving."


    Als Ersatz fürs Dithern?


    "die 10, 20 oder 60 Sekunden Einzelaufnahmen"


    d.h. Du veränderst zwischendurch die Belichtungszeit ?


    Und wenn Du das Stacking sharpcap überlässt: Sharpcap sortiert schlechte Aufnahmen nicht aus, oder?


    Grüße Edwin

  • Hallo Edwin,


    schön, Danke für deinen Kommentar.


    Als Ersatz fürs Dithern?

    nein, ohne autoguiding driftet das Objekt ja aus dem Zentrum. Mit der besagten Funktion ziehe ich es wieder ins Zentrum und belichtet weiter.



    d.h. Du veränderst zwischendurch die Belichtungszeit ?


    wenn ich über mehrere Tage belichte, kann es schon vorkommen.

    Und wenn Du das Stacking sharpcap überlässt: Sharpcap sortiert schlechte Aufnahmen nicht aus, oder?


    dass kann man definieren, in dem man einen FWHM Schwellwert angibt. Das habe ich aber nicht gemacht. SharpCap hat stumpf alles gestackt, was da war :)


    CS

    Peter

  • Hallo Peter,


    eine tolle Aufnahme eines sehr interessanten Objektes :).


    Ich hab dazu auch einen visuellen Bezug, und konnte den Nebel am bayerischen Sudelfeld im 120mm Refraktor ausmachen:


    " ... und die Wolf-Rayet Blase WR 134 im Schwan - eine genaue Beschreibung ist auf Reiner Vogel's Astro-Homepage zu finden, Rubrik "Wolf-Rayet Nebel". Ein Artikel von Reiner im Interstellarum brachte mich auf die Idee: Er hatte WR 134 schon im 8-Zöller bei eher mäßigem Himmel ausmachen können, und siehe da: Mit indirektem Sehen war mit dem 5-Zöller sowohl bei 29- als auch 47-facher Vergrößerung blickweise ein kleiner Bogen zu erkennen, zenitnah bei guten Bedingungen -
    aber ohne OIII-Filter geht hier nichts."


    Servus

    Ben

  • Hallo Peter,


    danke, dass du das schöne Bild von WR 134 noch mal hier vorstellst. Ich hatte es im Nachbarforum bereits kommentiert. Meine eigene Aufnahme mit 8" RC und visuelle Sichtung mit 16° Dobson siehe hier im Forum Wolf-Rayet Nebel WR 134 im Cygnus. Interessant finde ich auch, dass du trotz reiner Schmalbandfilterung den kleinen blauen Reflexionsnebel um den "Emission-Line" Stern LS II +35 67 = TYC 2683-1166-1 im Bild Richtung links unten schön deutlich drauf hast.


    Wie lang hast du insgesamt belichtet? Ah, auf deiner Webseite steht 6 Stunden.


    Was hat es mit den 10, 20 oder 60 Sekunden Einzelaufnahmen auf sich? Nur zum Test, was die Montierung noch ohne Guiding nachführen kann? Ich hatte Versuche mit längeren Brennweiten (> 1m) auf meiner Losmandy G11 (alte Version ohne Goto, mit von mir eingeschliffener Stahlschnecke, PHD2 Guiding mit 30/120 mm Guidescope) mit 4, 30, 60, 120 s Subs gemacht und dabei festgestellt, dass ich mit kürzeren Einzelbelichtungen tendenziell etwas schärfere Sterne kriege und etwas weniger Ausschuss hatte. Das liegt bei mir eindeutig an den noch verbliebenen Nachführungenauigkeiten. Der Unterscheid erschien mir jedoch so gering, dass ich zwecks weniger weniger Rohdatensalat doch meist bei 2 min Subs geblieben bin.

  • Hallo Ben,


    vielen Dank und Danke für deinen Hinweis.

    Mit indirektem Sehen war mit dem 5-Zöller sowohl bei 29- als auch 47-facher Vergrößerung blickweise ein kleiner Bogen zu erkennen, zenitnah bei guten Bedingungen -
    aber ohne OIII-Filter geht hier nichts."

    Ich bin ja eher in der Astrofotografie verortet und hätte nicht bzw. nie gedacht, das WR 134 visuell erreichbar ist... WoW, Danke für den Hinweis! Er letzte Satz ist wohl entscheidend, ohne einen [OIII] Filter geht nichts.


    Ich habe einen IDAS Dual-Band-Filter eingesetzt, der neben H-Alpha auch [OIII] durchlässt.


    CS

    Peter

  • Hallo Stathis,


    vielen Dank für deinen Kommentar. Deine schöne Aufnahme 8" RC Aufnahme kenn ich ja und wie Jochen schrieb, ein geniales Ergbnis.


    Zu deinem Punkt, der kleine Emisslinienstern LS II +35 67 - Emission-line Star... ich habe hier einmal ein "nur" gstretches, nicht bearbeitet RAW dargestellt bei 400 mm Brennweite


    LS II +35 67 - Emission-line Star.jpg


    Der Emissionslinienstern zeigt einen diffusen, bläulichen Nebel, wenn gleich schwach. Ich bin mir gar nicht sicher, ob es ein "reiner" Refexionsnebel ist, denn, wenn ich die Kanäle aufteile in R G B entspricht G dem [OIII] Signal, und da zeigt der Nebel ein kräftiges Signal, welches sich auch in dem Komposit oben wiederspiegelt. Aber, auch ein Linienfilter wie der IDAS Dualband lässt Kontinuum durch, dass führt zwangsläufig zu einer nicht sauberen Farbwiedergabe. (P.S. eine Kontinuum-Subtraktion habe ich nicht durchgeführt, bei pretty-Pictures wäre mir der Aufwand zu groß)


    Was hat es mit den 10, 20 oder 60 Sekunden Einzelaufnahmen auf sich? Nur zum Test, was die Montierung noch ohne Guiding nachführen kann? Ich hatte Versuche mit längeren Brennweiten (> 1m) auf meiner Losmandy G11 (alte Version ohne Goto, mit von mir eingeschliffener Stahlschnecke, PHD2 Guiding mit 30/120 mm Guidescope) mit 4, 30, 60, 120 s Subs gemacht und dabei festgestellt, dass ich mit kürzeren Einzelbelichtungen tendenziell etwas schärfere Sterne kriege und etwas weniger Ausschuss hatte.

    10, 20, 60 Sekunden.... da habe ich ein wenig "herumgespiel", um die Genauigkeit meiner Montierung zu testen, ich führe ja nicht nach, also ich nutzte kein Autoguiding. Das Reduziert die Technik und Komplexitiät, dabei verwende ich keine 10Micron, sondern nur eine EQ6-R für 1/10 des Preises der 10Micron.


    Kein Autoguiding zu verwenden bedingt bei der Bildgewinnung und bei der Bildverarbeitung etwas anders vorzugehen. Aktuell verwende ich SharpCap für Bildgewinnung und Stacking, siehe:




    ich mit kürzeren Einzelbelichtungen tendenziell etwas schärfere Sterne kriege und etwas weniger Ausschuss hatte.

    Das ist eines der Geheimnisse, warum ich "kürzer" belichte. ;) :) Jede Methode hat Vor- und auch Nachteile, wie du weißt, für helle und kleine PN bedarf es Brennweite und Belichtungszeiten < = 1 s., für den RASA bei 400 mm variiere ich zwischen 20 - 60 Sekunden pro Einzelblichtung.


    CS

    Peter




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