Astrofrustwetterthread

  • Moin Yorick,

    bei dem man echt viel Frustrationstoleranz mitbringen muss,

    das Problem hatte ich früher auch. Dann habe ich mir eine Stellina angeschafft und konnte plötzlich jede noch so kleine Lücke nutzen. Und sei es für 7 Minuten Belichtung an einem Sternhaufen.

    Mit dem Seestar ist das noch entspannter und die Qualität ist auch besser.

    Mein Tipp: einfach mal probieren - der Preis ist (relativ) gering und wenn es nichts für Dich ist, dann wirst Du es sicher ohne viel Verlust wieder los.


    Aktuell ist hier eine kleine Lücke und der Zwerg arbeitet schon fleissig:



    Gruß, Jochen

  • Doch wie schön, noch etliche andere Themen auf dem Zettel zu haben. So wartet man nicht auf gute Sicht, sondern freut sich nur, wenn sie kommt.


    Manchmal lohnt es sich, den Radar abends zweimal zu betrachten, denn hier oder dort ergibt sich insbesondere bei Wind ein Löchlein wie am Do Abend: 20 Min Sicht. Wenn man schon einige Min zuvor bereit ist, darf man diese vollen 20 Min voll genießen :)



    ha, wie passend, das Loch ist gerade gekommen, und tschüss ...

  • Hallo Jochen,

    Dann habe ich mir eine Stellina angeschafft und konnte plötzlich jede noch so kleine Lücke nutzen. Und sei es für 7 Minuten Belichtung an einem Sternhaufen.

    Mit dem Seestar ist das noch entspannter und die Qualität ist auch besser.

    ...wo ist denn da der Reiz des "selbst entdecken"?


    ....ich möchte das jetzt mit meiner Frage nicht kritisieren, sondern verstehen... :)

  • Danke für den Tipp, JogiNet

    Ich habe mich tatsächlich recht ausführlich mit dem Seestar und auch mit dem Dwarf II beschäftigt, als sie jetzt herausgekommen sind. Gerade auch mit der Frage, ob ich damit vielleicht von zu Hause aus mehr beobachten könnte.

    Um das mit dem fotografischen/elektronischen Beobachten mal ein wenig auszuprobieren, habe ich dann hier im Forum sehr günstig die ASI120MC erstanden. Letztlich bin ich zu dem Schluss gekommen, dass EAA und Astrofotografie nicht das sind, was ich eigentlich möchte. Die Bildbearbeitung im Anschluss ist für mich nicht Teil des Vergnügens, ich entwickle da auch keinen Ehrgeiz, sondern eher nervig und "unnötiger" Zeitaufwand. Also, für das, was ich persönlich eigentlich möchte. Und das ist eben vor allem das Erlebnis, die Objekte "mit eigenen Augen" durch das Okular zu sehen, auch wenn sie dann entsprechend klein und farblos sind. Deswegen habe ich mich dann gegen die beiden Geräte und gegen Smart Telescopes im Allgemeinen entschieden.

    Es ist auch okay. Ich meine, ich habe auch andere Hobbys und es ist jetzt keine Tragödie, wenn mal mehrere Wochen oder sogar Monate nichts geht. Frustrierend wird es nur dann, wenn man auf eine bestimmte Gelegenheit gehofft hat (Reisen; bestimmte Himmelsphänomene etc.) und dann halt gefühlt immer, immer, immer Wolken sind.

    Gruß Christian

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Hallo Alfons & Christian,


    achso... sorry Christian - ich wusste nicht, das Du visuell unterwegs bist, ich hatte nur die ASI in Deiner Signatur gesehen.

    Dann ist das natürlich etwas anderes.


    ...wo ist denn da der Reiz des "selbst entdecken"?

    Für mich ist die Fotografie der Reiz des Entdeckens. Ein Foto eines Objektes zu machen, dieses Objekt dann in Farbe und mit feinsten Nebelstrukturen auf dem Bildschirm zu sehen ist für mich jedes Mal wie eine Urlaubsreise, bei der man staunend vor dem Grand Canyon steht. Und das alles von der eigenen Auffahrt aus und in jeder klaren Nacht gibt es etwas neues zu entdecken! Oder man wird z.B. von schwierigen Objekten (z.B. Dunkelnebel) herausgefordert. Finde ich auch spannend.

    Die Bildnachbearbeitung danach ist für mich keine lästige Pflicht, sondern Teil des Spaßes. Ich finde es unglaublich faszinierend, wie sich nach und nach Details aus den Aufnahmen herauspräparieren lassen - das ist fast ein bisschen wie Archäologie, wo man mit einem ganz feinen Pinsel nach und nach ein römisches Mosaik freilegt.


    Die Kombi aus beidem gepaart mit reichlich technischem Nerd-Gedöns finde ich unglaublich faszinierend. Und an der frischen Luft unter dem Sternenhimmel ist man dabei auch.


    Gruß, Jochen

  • achso... sorry Christian - ich wusste nicht, das Du visuell unterwegs bist, ich hatte nur die ASI in Deiner Signatur gesehen

    Ja, das stimmt, das ist natürlich irreführend. Ich habs ein wenig angepasst, danke für den Hinweis!

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Hallo Christian,

    Frustrierend wird es nur dann, wenn man auf eine bestimmte Gelegenheit gehofft hat (Reisen; bestimmte Himmelsphänomene etc.) und dann halt gefühlt immer, immer, immer Wolken sind.

    mein Zehnjähriger hat beim Frühstück mal folgenden Spruch rausgehauen:


    "Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung"


    Wir lagen unter dem Tisch vor Lachen... keine Ahnung, wo er das her hatte (Asterix?), ich hätte es jedenfalls nicht so schön formuliert bekommen :)


    Ich verstehe sehr gut, wie es Dir geht, ich hab auch ein paar Jahre gebraucht, bis die innere Einstellung gepasst hat.


    Herzliche Grüße, Holger

  • "Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung"

    Der Spruch gefällt mir sehr gut, den klau' ich mir ;)

    In der Regel kann ich das auch ein wenig gelassener sehen. Nur dieses Wochenende nervt es mich irgendwie. Und auf den Kanaren, da hat es auch ziemlich genervt,

    Teleskope & Ferngläser: Skywatcher Heritage 100/400; Acuter Maksy 60/750; Nikon Action Ex 8x40; OmegonPro 2x54

    Okulare: Svbony Goldline 6mm 66° FoV; Baader Hyperion 13mm 68° FoV; Baader Hyperion 24mm 68° FoV; Omegon Super Plössl Zoom Okular
    (Montierung: Skywatcher AZ-Gti; Kamera: ZWO Asi120MC)


    Beobachtung visuell, v.a. im Urlaub wegen schlechter Bedingungen zu Hause (Großstadt; verbauter Balkon; kein Auto).

    Deshalb kleines Setup, das sich leicht auch per Bus/Bahn/Flugzeug transportieren lässt.


  • Hey Yorick,


    mein tiefstes Verständnis. Was hab ich auch schon für Frust erlebt bei noch so tollen Planungen und Vorbereitungen. Volles Equipment mit auf die Kanaren und alles für die Katz. Kenn ich ;)

    Ich hab mittlerweile am meisten von der recycelten Losung : „Seid bereit - immer bereit“ profitiert ^^ und schleppe immer irgend ein kleines Fernglas mit mit herum. Die zufälligen guten Momente sind mittlerweile der Hauptteil meines Beobachtungsglücks. Wie oft bin ich von einer Feier vor die Kneipe getreten und wurde mit einem Hammerhimmel überrascht. Fernglas geschnappt, Handy mit Stellarium, an einem Zaun, Baum oder ähnlichen stabilisiert und genossen.


    Aufmunternde Grüße

    Johannes

  • genau, seid immer bereit,


    ich hatte gerade 30 Min gute Sicht, 10 Min Vorbereitung, ,mit dem Jupiter mitgelaufen, und nett war es. Ohne Jupiter wäre ich auch mit dem 20er Fernglas kurz raus auf den Sportplatz :)


    Wir müssen spontaner werden !

  • Guten Morgen Forum,


    hmmm... dann mache ich hier mal weiter... ;)

    Nach meiner erfolglosen Polarlichtjagd in Finnisch-Lappland kann ich ohne Übertreibung sagen, das der Februar 2024 mein schlechtester Astro-Februar jemals war.

    Zumindest bisher - die Wetterprognose der nächsten 2 Wochen lässt aber kaum hoffen.


    Ich bin ja quasi so eine Art Hobby-Landwirt, an unser Haus angrenzend haben wir 2ha Wiese gepachtet.

    Wir wohnen seit 2005 auf dem Land und ich kann sagen, dass ich diese Wiese noch nie so nass erlebt habe habe.

    Die Wiese ist eine Ausgleichsfläche ohne Drainage, die wir mit Genehmigung der Naturschutzbehörde nach gewissen Regeln beweiden dürfen (unsere Esel und Schafe werden hier quasi landschaftspflegerisch eingesetzt). Ohne Drainage heißt, dass einige Bereiche jedes Jahr zeitweise etwas unter Wasser stehen.


    In diesem Winter ist das aber komplett anders, die heftigen Niederschläge habe die komplette Fläche in ein Sumpfgebiet verwandelt, das quasi nicht mehr betretbar ist.

    Die Böden sind komplett gesättigt und der "See" auf der Wiese hat Dimensionen erreicht, wie ich sie noch nie gesehen habe.


    Das Regengebiet von letzter Nacht (18./19.02.) habt Ihr vermutlich fast alle mitbekommen - es lag stundenlang ohne signifikante Bewegung über uns und hat uns jede Menge Wasser beschert.

    Die gestrige Nacht haben wir zu einem großen Teil an der Pumpe verbracht um zu verhindern, dass der Eselstall absäuft. Und dazu habe ich gerade heftigst "Rücken" :woozy_face: - Murphys Law...

    Was die "richtigen" Bauern angeht... ich fürchte, die können Ihr Wintergetreide für dieses Jahr vergessen.


    Ich denke, dass uns diese in letzter Zeit immer häufiger auftretenden persistenten Wetterlagen noch ganz schön beschäftigen werden.

    Ich würde fast wetten, dass es im Sommer wieder ausgedehnte Hitzeperioden geben wird. Carnarvon in Australien (das liegt nördlich von Perth) hat gestern 49,9°C gemeldet.

    Und trotz all der sich häufenden Extremwetter-Ereignisse gibt es immer noch Zeitgenossen, die das ganze als "Wetterkapriolen" abtun. :confused_face:


    Gruß, Jochen

  • Moin TecMar, Moin Zusammen,

    Tja.. egal wie man es sieht, man beschwert sich immer wieder :D Im Sommer zu warm, im Winter zu kalt, im Herbst/April zu Nass/Grau :D .

    ja, na klar - übers Wetter hat man sich schon immer beschwert - es sind die extremen Ausreißer, die mir zu denken geben.

    Die Wetterlagen ändern sich aufgrund des sich verändernden Jetstreams aktuell nur sehr langsam.

    Das führt halt dazu, dass es über Wochen dauerhaft regnet.

    Oder es regnet über lange Zeiträume gar nicht.

    Wir Astros nennen es dann "Schönwetter-Katastrophe" aber in der Folge gibt es Dürren, Waldbrände, usw.

    Wir befinden uns sicher (noch) in einer relativ gemäßigten Zone, woanders wird es ungemütlicher.


    Gruß, Jochen

  • Wundervollen Morgen hier im Forum,


    Ja das "leidige Wetter" - meine Familie belächelt ja mein Hobby ("geht ja eh' eigenlich nie")....- aber das hier

    "Glück ist kein Geschenk der Götter, sondern die Frucht innerer Einstellung"

    sagt ja eigentlich alles - mal bin ich glücklich wenn ich schönen Beobachtungsabend erwische, mal wenn ich kurze Wolkenlücke zum Fotografieren nutzen kann - oder wie zur Zeit, wenn ich am Teleskopbasteln bin.


    Igendwas geht immer, ist halt doch ein perfektes Hobby :smiling_face_with_smiling_eyes:


    Und ja

    Wir Astros nennen es dann "Schönwetter-Katastrophe" aber in der Folge gibt es Dürren, Waldbrände, usw.

    Wir befinden uns sicher (noch) in einer relativ gemäßigten Zone, woanders wird es ungemütlicher.

    wir Astronomen meckern da auf ziemlich "hohem Nieveau" - Kimawandel wird schon noch ungemütlich werden: darum immer schön nachhaltig unterwegs sein, immer schön regional Einkaufen; das ist ganz blöde für uns Astronomen, wo doch fast alles aus China kommt, und das Einfliegen lassen so schön günstig ist ;)


    vielel Grüße, Martin

  • So sehe ich das auch. Ich wohne 500km südlicher als JogiNet, aber die Situation ist kaum anders. Zusammenngefasst: im Sommer zu warm, dazu auch noch häufiger Gewitter teilweise mit Starkregenereignissen und Sturmböen zwischen 60 - 100km/h. Gabs bei uns noch vor einigen Jahren nicht so häufig. Im Winter zu warm und zu nass, auf den Lehmböden und Wiesen staut sich das Regen- bzw. Schmelzwasser und läuft auf der Oberfläche ab, um dann wochenlang in großen Pfützen auf aufgeweichten Wegen zu stehen. Wie weit sich das Grundwasser, dass man ja für die Trinkwasserversorgung braucht, dannn noch im Boden speichert, kann ich als Laie nicht beurteilen, muss aber davon ausgehen, dass es da auch irgendwann seine Grenze erreicht hat.


    Kann mir einer erzählen, was er will - das Klima ändert sich mal wieder. Nur diesmal sind wir mitten drin.


    Grüße


    RalfD

  • Moin zusammen,


    mir steigt hier auch langsam das Frustwasser bis zum Hals.

    Nicht mal in den Alpen - z.B. bei einer Woche in Warth - kommt man jetzt zu einem Beobachtungsabend mehr.

    Als relativer Neuling in der Astronomie muss ich feststellen, dass ich wohl ein Jahrzehnt zu spät eingestiegen bin.


    Ihr anderen habt ja oft einen langen und reichen Erfahrungsschatz und eine entsprechend gefüllte Festplatte.

    Ich lese zwar sehr gerne, aber so langsam wird selbst mir dieses Hobby zu theorielastig.

    Tageslichtfotografie verschafft mir da zwar einen gewissen Ausgleich, aber ab und an einen Blick in den Sternenhimmel wäre schon ganz nett.


    Hilft Auswandern? Wohin? Wollen wir irgendwo eine Astrotreff-Exklave gründen?


    Verzweifelten Gruß
    Jochen (Süd)

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

    Einmal editiert, zuletzt von Freddi () aus folgendem Grund: Typo

  • ... und statt wir lernen uns anzupassen, wollen wir mit Radfahren

    und anderen schwachsinnigen Ideen das Weltklima retten.


    Das soll aber nicht heißen, dass Radfahren Schwachsinn ist.


    Gruß

    Horst-Dieter

  • Moin,


    die Lösung:


    Weltraumteleskope für Jedermann :P =)

    Crowdfunding hier über den Astrotreff? Bin dabei :)


    CS (= clear space) Jochen (Süd)

    P.S.: Obwohl, der Weltraumschrott...

    Meine Ausrüstung: GSO Dobson 8", Skywatcher Heritage 150p Virtuoso GTi, Canon EOS 90D, Canon EOS 200D, Sony RX 100M4

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  • Weltraumteleskope für Jedermann :P

    Gute Idee, das löst das Astro-Problem.

    Aber meine Esel... dIe müssten irgendwann eine Umschulung zum Flusspferd machen... :woozy_face:

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