M 1 Nicht sichtbar

  • Servus "rowern",


    ich habe M 1 gestern problemlos im 15 × 60-Fernglas freihändig gesehen. Mit 130 mm Öffnung müsste er gut zu sehen sein. Er ist ja auch wirklich hell. Also dürftest du am falschen Ort geschaut haben (oder dein Himmel ist sehr hell).


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hast Du einen Sucher ? Probier's mal manuell, ist einfach !

    Hier ist eine Aufsuchkarte (runterscrollen): https://www.deepskycorner.ch/obj/m1.de.php

    Gehe auf den Stern ζ im Stier manuell (oder kannst Du sicher auch mit Deinem "pushto" finden) und biege da mit Deinem Teleskop rechtwinklig (von der von Aldebaran (α Tau) kommenden, gedachten Sternbildlinie ab (etwas mehr als rechtwinklig).

  • Hallo,


    bei aufgehelltem Himmel kann man M 1 gerne mal übersehen. Ich habe aus einer alten Aufnahme eine Aufsuchkarte für dich gemacht (rechts annotiert):



    Ich weiß nicht, was für einen Sucher du benutzt, vlt kannst du von zeta Tau (der helle Stern links unten) mit Starhopping zu M 1 gelangen, oder du visierst die Gegend mit einem Telrad an und vergleichst im Übersichtsokular mit der Karte. Einen OIII würde ich erstmal nicht benutzen, versuche es ruhig mal ohne Filter.


    salü+cs, volker :hot_beverage:

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Guten Abend,

    ja, ich habe mich mit M1 auch schwer getan. Ich hatte schon mehr als 50 andere Messierobjekte beobachtet und war an M1 immer gescheitert. Grund ist, dass dieser Supernova-Überrest in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten an Helligkeit und Auffälligkeit verloren hat. Der Herr Messier hatte da einen ganz anderen hellen und strahlenden Anblick.


    Ich kann in meinen Kölner Stadtrand-Bedingungen mit einem 10'' Dobson M1 so grade mit indirektem Sehen beobachten. Ich orientiere mich an der vertikalen Stern-Kette, die zu M1 hinführt. Aber M1 ist heutzutage ein wenig auffälliges Objekt und viele Neulinge fallen drauf rein dass das die Nummer 1 der Messier-Objekte sein soll... ja im 16. Jahrhundert war M1 das.


    Guido

  • Hallo Rowern,

    da sehe ich mehrere Möglichkeiten, bzw. offene Fragen:


    - unter welchen Bedingungen beobachtest Du (Stadt/Land/Garten/Lampen im Gesichtsfeld)?


    - hast Du alle Objekte im gleichen Zeitraum beobachtet?


    - gab es Blendwirkungen (Autoscheinwerfer, Nachbar hat das Licht angemacht, Bewegungsmelder, ...)?


    - waren speziell die Galaxien, die Du angesteuert hast, von der (Flächen)Helligkeit vergleichbar zu M1?


    - wie gut/schlecht war/ist Dein Himmel? Waren die Wetterbedingungen vergleichbar? Und war die Hintergrundhelligkeit vergleichbar? Bei meinem Beobachtungsplatz draussen ist z.B. der Nordhorizont noch stark aufgehellt, während es in Richtung Süden schön dunkel ist (ich sag immer: gemusterter Himmel).


    D.h. in Richtung Norden schaue ich mir lichtschwache Objekte gar nicht an.


    - war die Höhe über dem Horizont vergleichbar (will heissen: stand M1 ggf zu tief)?


    - schien der Mond bei M1 und bei den anderen Objekten nicht?


    - gab es vielleicht dünne hohe Wolkenschichten (sind manchmal schwer zu erkennen).


    Viele Grüße,

    Klaus

  • Meine ersten Versuche mit M1 und computerisiertem C8 gingen auch schief. Erst mit OIII Filter sah ich eine dunklere (!) Stelle genau da am Himmel. Beobachtungsort war ein Eintracht-Parkplatz direkt vor dem Flughafen :P . Oben im Taunus, auch nicht sehr dunkel, war's dann der Knaller, übrigens auch mit viel kleineren Teleskopen.


    Gruß

    Stephan

  • Das was Stephan schreibt, kann ich voll bestätigen. Wenn man mal M1gefunden hat und weiß, was man erwarten kann, findet man das Objekt sofort wieder auf. Aber bei der ersten Suche ist es schwierig - es sei denn man hat einen dunklen Himmel.... was ich gar nicht habe...


    Guido

  • Moin,


    ich kann mich gut erinnern, dass ich in meiner Anfangszeit auch ein paar Versuche gebraucht habe bis ich M1 gefunden habe. Im alten 60/700 Refraktor habe ich ihn gar nicht gesehen und im C8 auch erst nach einigen erfolglosen Versuchen. Er ist wie schon gesagt nicht annähernd so auffällig, wie man zunächst denkt. Aber wenn man ihn einmal gefunden hat, ist er problemlos. Dunklen Himmel vorausgesetzt.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Rovern,


    M1 sollte unter Deinen Bedingungen mit den 130er geht und zwar mit der höheren Vergrößerung, also mit kleinerer AP.

    Das Objekt selbst wird dadurch etwas weniger hell (Verteilung der Helligkeit auf mehr Fläche), aber eben zugleich größer (mehr Vergrößerung) und der Hintergrund dunkler (kleinere AP).

    Du hast ein kleines, diffuses Wölkchen zu erwarten, nicht sehr viel heller als der Hintergrund und es geht ohne allzu scharfen Rand in den Hintergrund über. Da musst Du schon eine Weile am Okular bleiben, ohne auf das Display des Handcontrolers oder sonst etwas helle zu schauen.

    Mit und ohne Filter versuchen, auch mal die angeratene Aufsuche "zu Fuß", es wird gehen.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,

    die Frage nach M1 hat mich neugierig gemacht - hatte den bisher nicht auf meinem "Beobachtungsradar" - also heute zum ersten Mal M1 suchen:

    Stadtrandlage (5000 Einwohner) am Westrand, M1 gerade im Osten, also ganz ungünstig: viele Straßenbeleuchtung, viele Gasheizungen mit Dampf aus den Schornsteinen, also ganz schlechte Bedingungen.

    Das Finden (meine gute alte TAL-Montierung hat kein GOTO) war kein Problem mit 8", war halt nur grauer Fleck auf grauem Grund - viel zu Sehen war nicht, die gute alte Pentax hat deutlich mehr gesehen, bin gespannt was nach dem Stacken herauskommt.....


    viele Grüße, Martin

  • Servus Martin,


    ich sehe mit meinem 8-Zöller bei M 1 bereits eindeutige Strukturen, der Rand des Nebelchens ist deutlich ausgefranst. Am besten sieht er m.E. ohne Filter aus, jedenfalls im 8-Zöller. Ich muss ihn bei Gelegenheit mit dem 22-Zöller anschauen. Mit 8 Zoll geht da aber schon einiges, aber eben dunklen Himmel und dunkelheitsadaptierte Augen vorausgesetzt.


    Liebe Grüße,

    Christoph


    P.S.: Schade, dass sich der Threadersteller gar nicht mehr zu Wort meldet.

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Guten Abend


    Ich habe M1 bisher zweimal beobachtet.

    Unter Bortle 3, mit 12" und 136x Vergrösserung, ohne Filter.

    Folgendes habe ich notiert:

    Leichte Strukturen zeigen sich sofort. Bei längerem Beobachten zeigt sich die grosse Unruhe im Zentrum und es zeigen sich immer feinere Strukturen.

    So sah meine Skizze aus:

    M1


    Unter Bortle 3 mit 6" habe ich ihn als unruhigen Nebelfleck mit nicht fassbarer Struktur notiert.


    Über das auffinden habe ich leider nichts notiert.


    CS, Seraphin

  • Grund ist, dass dieser Supernova-Überrest in den letzten Jahrzehnten und Jahrhunderten an Helligkeit und Auffälligkeit verloren hat. Der Herr Messier hatte da einen ganz anderen hellen und strahlenden Anblick.

    Der gute Charlie hatte vorallem auch noch einen B1-Himmel, wie der gesamte Rest der damaligen Weltbevölkerung.

  • Du solltest folgendes tun:

    - SEHR dunklen Himmel aufsuchen und gute Dunkeladaption !

    - zur Suche zunächst Okulare mit grossem GF verwenden

    - Okular-Gesichtsfelder GF bestimmen/ausrechnen

    - detailierte Sternkarte (oder Foto o.ä.) benutzen (GF zum Vergleich)

    - auch wenn goto 'scheinbar' alles tut, DENNOCH das Feld anhand der umgebenden Sterne identifizieren, DANN ERST an der richtigen Stelle (!) nach dem Objekt suchen

  • Hallo,


    was Gesichtsfelder von Teleskop-Okularkombinationen angeht, ist folgende Seite sehr hilfreich

    Sternfreunde Münster - Okularrechner/Teleskoprechner, Auswahl von über 600 Okularen


    Es ist m.E. auch immer mal lohnenswert, sich das Umfeld von Himmelsobjekten vorher in Ruhe mit einem Fernglas anzuschauen, um ein Gefühl für Sterngruppen in der Nähe zu bekommen, mit denen man die Lage identifizieren kann.


    CS,

    Klaus

  • Hallo,

    Hallo M 1 nicht sichtbar,

    Messier1 benötigt meiner Erfahrung nach einen dunklen und transparenten Himmel. Diesen Supernovaüberrest konnte ich mit einem 114/900mm Newton unter guten Bedingungen gut sehen. Den SNR habe ich ohne und auch mit einem [OIII] Filter gut sehen können.

    Messier1 sendet zum großen Teil Licht im Kontinuum aus. Das blaue Leuchten im Kontinuum kommt von der Synchrotronstrahlung. Laut Literatur emittiert Messier 1 circa 80% vom sichtbaren Licht im Kontinuum, das zudem noch polarisiert ist.

    Die Filamente, die Überreste der weg-geschleuderten Sternhülle, haben eine Linienemission. Es ist also ganz gut, den SNR mit und ohne Filter zu beobachten, beides ergibt unterschiedliche Ansichten. Ein Polfilter sollte durch die polarisierte Synchrotronstrahlung ebenfalls unterschiedliche Ansichten ergeben, das habe ich aber noch nicht versucht.


    Ich suche Messier1 ausgehend von ζ Tau auf. Dort gibt es ein paar Sterne die zu Messier 1 führen.


    Viele Grüße

    Gerd


    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,


    Ha e ja Urlaub und Zeit und morgen einen sternklare halb Nacht

    Jetzt gerade ist die ungünstigste Zeit um solche schwachen Objekte zu beobachten. Am Mittwoch dieser Woche ist Vollmond. Die gesamte Nacht hindurch hellt das Mondlicht den Himmel so sehr auf, so das schwache Objekte kaum mehr zu sehen sind. Deutlich besser ist eine Beobachtung zur Neumondzeit, wenn der Himmel dunkel ist. Und bei Neumond ist es günstig, wenn ein Objekt nahe oder im Meridian steht und nicht irgendwo in der Nähe vom Horizont.

    Messier 1 steht zum nächsten Neumond im Januar 2024 gegen 2230 Uhr im Meridian. Da steht er am höchsten am Himmel und ist gut beobachtbar.


    Mit welchen vergrößerungen hantiert ihr da an dem Objekt?

    Messier 1 habe ich mit einem 150/750mm Newton bei einer Vergrößerung von 19 und 53x gut sehen können. Mit einem 200/800mm Newton habe ich die beste Ansicht bei 91x. Ein Filter ist bei Messier 1 nicht unbedingt notwendig, das habe ich im Beitrag #19 schon beschrieben.

    Wichtig ist es, das du die Stelle an dem Messier 1 steht mit dem Okular mit der größten Brennweite aufsuchst. Das ergibt die kleinste Vergrößerung mit großem Feld. Erst wenn du dir sicher bist da du am richtigen Ort bist, erst dann weiter vergrößern. Bei guten Bedingungen solltest du Messier 1 schon mit deinem 25mm Okular sehen können, eventuell als eine kleine neblige Aufhellung.


    Viel Erfolg

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Hallo,

    Mein nächstes schweres Ziel ist die Sichtung mittels meiner technik am m57 puh...

    Ein leicht zu sehendes Objekt für dem Sommersternhimmel das zudem leicht zu finden ist. Aber du hast Recht, dafür ein neues Thema zu eröffnen.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

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