Noch eine Allsky Kamera

  • Beeindruckt von den Nordlicht Aufnahmen hier im Forum per Allsky
    Kamera, wollte ich so etwas auch bauen.


    Ich habe die letzten Tage damit zugebracht eine

    Allsky Kamera zu entwerfen und teilweise aufzubauen.


    Ein Raspi 4 mit 2GB war schon vorhanden.

    Als Kamera wollte ich immer schon mal die RPI HQ

    Kamera testen. Also wurde die schnell bestellt.

    Als Objektiv war noch ein 2,1mm CCTV 150° Fisheye

    vorhanden.

    Um den Gebrauch von Freecad zu vertiefen habe ich das Gehäuse

    und den Deckel nach meinen Vorstellungen modelliert.

    Der 3D Druck ist in Auftrag gegeben. Die Acrylhaube und

    die Einschmelzgewinde sind im Zulauf.

    Die verwendete Software stammt von Thomas Jaquin.

    Die Kamera und der Raspi absolvieren ein paar Testnächte hinter der Fensterscheibe.


    Das Anschlußstück ist für ein 50mm HT Rohr vorgesehen mit dem das ganze auf's Dach soll


    Hier ein paar Bilder vom Modell.




    Wer Konstruktionsmängel oder Fehler sieht, bitte melden.

    Wer Interesse am Modell hat bitte per PN melden. Ich stelle das Modell

    und / oder die Stückliste gerne zur Verfügung.


    LG Jens

  • Moin Jens,


    gefällt mir gut und ich habe ein paar Fragen...


    Ist der schwarze Bereich eine Dichtung?


    Hast du für die Normteile die "Fasteners" Workbench verwendet?


    Da ich den Raspberry mit vielen Detail sehe, gehe ich davon aus, du hast ihn dir als STL oder STEP importiert und drumrum geplant?



    Gruß, Marcel

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

  • Hallo Marcel,

    Ist der schwarze Bereich eine Dichtung?

    Ja, ich habe 3 O-Ringe als Abdichtung eingeplant.


    Hast du für die Normteile die "Fasteners" Workbench verwendet?

    Ja genau. Für die DIN- und Normteile habe ich das Add-on Fasteners Workbench verwendet.


    Da ich den Raspberry mit vielen Detail sehe, gehe ich davon aus, du hast ihn dir als STL oder STEP importiert und drumrum geplant?

    Auch richtig. Die RPIHQ Kamera und den Raspi 4 habe ich als .stp importiert.


    Das arbeiten mit Freecad ist für mich zwar noch Zeitintensiv, aber das wird mit der Nutzungsdauer besser.

    Außerdem mach mir das viel Spaß.

    Als Maschinenschlosser Lehrjahr 1986 habe ich das Zeichnen noch mit Tuschestift am Reißbrett gelernt. :D


    LG Jens

    LG Jens

  • Das arbeiten mit Freecad ist für mich zwar noch Zeitintensiv, aber das wird mit der Nutzungsdauer besser.

    Richtig - höre ich oft. Häng einfach von der Lernkurve und dem Wissenstand ab.

    Wenn man die Kniffe kennt, geht es einfach von der Hand.

    Fusion360 und andere kommerzielle Produkte sind hier im Vorteil, da die mehr Entwicklungspower für eine komfortable Benutzung vorhanden ist, sonst kann man schwer verkaufen.


    Man muss ich immer vor Augen halten, dass FreeCad ein Opensource Projekt ohne kommerziellem Hintergrund ist und der Fokus auf Funktion liegt.


    Zurück zu deinem Projekt...


    Sind die O-Ringe auf einer Ebene oder in verschiedenen Höhen? Ich kann das nicht erkennen aber es interessiert mich sehr, wie du das Thema "Dichtung" gelöst hast. Es war ja bei ähnlichen Projekten hier immer ein besonderer Punkt, der diskutiert wurde.


    Vielleicht kannst du mal noch ein paar Details zeigen.


    Wenn du einzelne Körper gezeichnet hast, kannst du diese ja der Z-Achse entlang auseinander zeihen.



    Gruß, Marcel


    PS: Tipp verschiedene Körper zu Baugruppen (gelbes Symbol) gruppieren (drag&drop), so kann man leichter auseinander zeihen, schauen ob's passt usw., da sich dann die gesamte Baugruppe transformieren lässt.

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  • Vielen Dank, kommt natürlich sofort die nächste Frage :D...


    Die Nuten sehen "eckig" aus. O-Ringe sind ja, vom Profil her, rund.

    Warum machst du die Nuten nicht mit einem minimal kleineren Radius wie die Form des O-Rings?

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  • Warum machst du die Nuten nicht mit einem minimal kleineren Radius wie die Form des O-Rings?

    Es sieht so aus, als hast du einfach 2 Kreise mit unterschiedlichem Radius auf die Oberfläche gezeichnet und das dann versenkt.


    Ich würde das so machen, falls du das noch nicht kennst:


    Zuerst eine Skizze in einer Ebene 90° zur Fläche, wo die Nut rein soll. Hier z.B. YZ...


    Dort siehst du den Querschnitt, der dir aber die Skizzenebene verdeckt.

    Diese kannst du über das Symbol "Schnitt anzeigen" in den Hintergrund rücken und den Querschnitt der Nut zeichnen...


    Dann mit der Funktion "Nut" rotationssymmetrisch die Furche ziehen...


    Gruß, Marcel

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    Einmal editiert, zuletzt von Marcel_S ()

  • Hallo Marcel u. Mitlesende,

    Warum machst du die Nuten nicht mit einem minimal kleineren Radius wie die Form des O-Rings?

    ....weil man dadurch den O-Ring verletzt/zerquetscht sodaß damit dauerhaft die abdichtende Funktion nicht mehr gewährleistet ist.


    Eine O-Ring Nut sollte breiter sein als die Schnurstärke u. etwas weniger tief.


    Viellecht veranschaulicht dieser Link hier und dieser Link hier eher was ich meine.


    CS

  • Der O-Ring füllt im besten Fall den Einbauraum im montierten Zustand nahezu aus. Hier wird die runde Form

    des Querschnitt als Vorspann genutzt. Für dir genauen Abmessungen der Nut gibt es

    Tabellen die ich bei Bedarf gerne hier einstelle.


    Hier der Link zum Standardwerk:

    O-Ring Handbuch


    LG Jens

  • ich bin im Allsky7 coreteam und wir entwickeln und betreiben seit vielen Jahren Allsky Kameras. Deine Lösung ist sehr schön und als Lernprojekt toll aber auch schon in Richtung des "german overengineering" wie es meine amerikanischen Kollegen ausdrücken würden. Ein paar Punkte aus meiner/unserer Erfahrung.

    1) das Gehäuse muss nicht luftdicht sein, sondern im Gegenteil gut durchlüftet. Wenn man es dicht macht, muss es absolut 100% dicht sein, am Besten noch mit Stickstofffüllung oder Trockenpatrone. Ansonsten schließt man irgendwann unweigerlich feuchte Luft ein, die bei kälteren Temperaturen auskondensiert. Im etwas durchlüfteten Fall sorgt Punkt 2/3 für Abhilfe. Es reicht ein handelsübliches Verteilerdosengehäuse für außen. 3D Druck ist naürlich schicker :)

    2) die Kameramodule erzeugen einige Watt Abwärme, zusammen mit dem RPi4 sogar noch mehr. Die Abwärme kann/soll zum Objektiv/Kuppel geleitet werden und sorgt dort für Temperaturen über dem Taupunkt.. Im Sommer hat man das gegenteilige Problem, die Kamera "backt" in der Hitze der Sonneneinstrahlung und das Kamerarauschen steigt stark an. Ebenso leidet die Zuverlässigkeit.

    3) Die Acrylglaskuppeln verschleißen leider recht schnell (matter, gelber, Kratzer) und haben selten gute optische Qualität (Schlieren, Doppelreflexe). Außerdem sind sie nicht so schützend wie gedacht. Wir hatten dieses Jahr zwei durch Hagelschlag komplett zerstörte Kuppeln. Besser ist für ein einzelnes Fischaugenobjektiv eine darüber gespannte Folie (Baader) in optischer Qualität und keine Kuppel. Die Folie ist leicht austauschbar und sollte ein Hagelkorn tatsächlich das Objektiv zerstören (sehr unwahrscheinlich für eine Einzelkamera), die Dinger kosten nur wenige Euro.

    4) den Rechner in die Außenkamera zu integrieren hat meistens mehr Nach- als Vorteile. Man muss oft trotzdem mal ran, Reset auslösen, SD Karte tauschen, etc. und dafür eventuell aufs Dach oder abmontieren. Vorteilhafter ist ein günstiges chinesisches IP Kamera Modul (30€), der Rechner bleibt im Haus. Versorgt wird das über ein PoE Kabel.


    CS, Markus

  • Hallo Markus,

    danke für den Kommentar und die wertvollen Tips.


    Die Ent- bzw. Belüftung des Gehäuses wollte ich durch

    die Montagestange (HT-Rohr) in das innere meines Dachboden

    vornehmen. Hier könnte ich auch aktiv heizen bzw. kühlen.

    Wäre das Möglich?

    Das die Acrylkuppeln verschleißen ist leider wahr. Mal sehen wie lange die hält.

    Da mir speziell im Raspi 4 schon ein paar SD Karten abgeraucht sind, hab

    ich das System auf einen USB-Stick gelegt. Damit hatte ich bisher gute Erfahrungen.

    Auch hier bin ich gespannt wie lange das zuverlässig läuft.


    LG Jens


    P.S. Die Chinesischen Kameras telefonieren mir zuviel.

  • ja die Module telefonieren leider tatsächlich nach Hause. Man kann das wegkonfigurieren, ob es wirklich immer hilft ist unbekannt. Für sehr kritische Kunden in den USA gibt es ein sehr sehr viel teureres Modell mit Modulen eines amerikanischen Herstellers. Die europäischen Behördenkunden separieren die Kameras üblicherweise in ein eigenes Netz.

    Für die Lüftung nicht kompliziert denken. Die durch die Kamera/RPi leicht erwärmte Außenluft reicht an üblichen Standorten völlig aus um über den Taupunkt zu kommen.

    Ich verwende in anderen RPi Projekten die High Endurance (Industrial) SD Karten mit guter Lebensdauer.


    CS, Markus

  • Ich werde ja sehen wie es läuft. Der Gehäusebau wird sich allerdings

    in das nächste Jahr verschieben. Da ich selber (noch) keinen 3D

    Drucker habe und meine erste Wahl beim Freund von mir ausfällt,

    werde ich noch etwas warten müssen.

    Wenn es weiter geht werde ich berichten.


    LG Jens

  • Da ich selber (noch) keinen 3D

    Drucker habe und meine erste Wahl beim Freund von mir ausfällt

    Moin Jens,


    da könnte dir dennoch geholfen werden. Musst nur sagen...

    Wenn du dich für das Thema Selbstbau in FreeCAD einarbeiten willst, findest du einige Beiträge, mit Bezug zu ATM, auf meiner Pinnwand unter "FreeCAD Zeuch"...

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