Altersbeständigkeit von Klebverbindungen, z.B. UHU Plus Endfest

  • Carbon auf Carbon klebt sich perfekt mit Epoxikleber, CFK-Komposits sind ja Carbonfaser in Epoxi getränkt. "Platten auf Rohre" klingt aber nach geringer Klebefläche. Man könnte das Ganze nachträglich Cabonrovings oder Bänder umwickeln oder kleine Mattenstückchen anlaminieren, um die Fläche zu vergrößern.


    Wir kriegen hoffentlich was zu sehen, wenn es soweit ist?

    Hallo Stathis,


    ja, es geht auch um 'Platte auf Rohr' und geringere Klebefläche, da steckt genau das Problem. Ich werde Sicherungen einbauen, auch wenn die vermutlich überflüssig sind, denn die Wahrscheinlichkeit, dass das Teleskop ausgerechnet dann aus einanderfällt wenn ich beobachte ist sehr gering.



    Wenn es etwas zu zeigen gibt, freue ich mich darauf es zu tun, nur dauert das wohl noch eine Weile


    beste Grüße


    Thomas

  • Ich klebe seit mindestens 35 Jahren mit diversen Klebstoffen, darunter Standard 2-K-Kleber wie UHU Endfest, Stabilität usw.. Wenn die Klebungen nicht halten, hat es in der Regel fast immer mit der falschen Wahl des Klebers zu Material, unzureichender Vorbereitung der Oberflächen oder einfach ungünstiger Art der Verklebung zu tun(zB. zu kleine Flächen, Belastungsart nicht beachtet usw.). Aus meiner Sicht halten die Klebstoffe sogar mehr als sie versprechen. Ich habe Verklebungen, die im Modell-U-Boot Feuchtigkeit, Temperaturunterschiede, Fette usw. seit über 20 Jahren widerstehen.

    Und nicht vergessen, die Außenhülle des Airbus besteht aus einer mehrlagig verklebten Sandwich-Konstruktion. Und der fliegt schon recht lang.


    Gruß Jürgen

  • ja, es geht auch um 'Platte auf Rohr' und geringere Klebefläche, da steckt genau das Problem.

    Das Problem ist unabhängig von der Fügetechnik. Vor allem, weil du von Verbundwerkstoffen redest. Umgangssprachlich nennt sich das Kleben "auf Stoß". Was du eigentlich brauchst sind Fasern, die vom Rohr in die Platte übergehen, wenn du maximale Zug- oder Scherkräfte übertragen möchtest.


    Die Klebefläche für die Platte aufs Rohrende kannst du dadurch vergrößern, dass du das Rohrende mit einem Ring verdickst oder mit einem Stopfen füllst, der zusätzliche Klebefläche liefert.

    Kurz: Du schneidest aus einem zweiten Rohr, das genau ins Rohr reinpasst, passende Ringe. Diese klebst du zuerst an die Platte, von innen klebst du Gewebe ein, was später keiner sieht. Und die Platte mit dem so vorab angeklebten Innenflansch kommt an's Rohrende.

  • Und dann klebt man sowas mit dünnflüssigem Laminierharz und nicht mit UHU Endfest oder ähnlichem.


    Auch in der Fliegerei, egal ob Segelflugzeug oder Airbus Rumpfschale oder Boeing Rumpftonne wird mit speziellen Laminiarharzen geklebt und nicht mit UHU Endfest. Das ist ein sehr hochwertiger Kleber für punktuelle Reparaturen. Wenn man ihn tempert mit ca. 80 Grad steigt die Belastbarkeit von UHU Endfest nochmals deutlich an. Aber großflächige Bauteile aus Verbundwerkstoffen fügt man mit Laminierharz zusammen.


    Wombat

  • Die Klebefläche für die Platte aufs Rohrende kannst du dadurch vergrößern, dass du das Rohrende mit einem Ring verdickst oder mit einem Stopfen füllst, der zusätzliche Klebefläche liefert.

    Kurz: Du schneidest aus einem zweiten Rohr, das genau ins Rohr reinpasst, passende Ringe. Diese klebst du zuerst an die Platte, von innen klebst du Gewebe ein, was später keiner sieht. Und die Platte mit dem so vorab angeklebten Innenflansch kommt an's Rohrende.

    Kalle,


    danke für den Tipp, ich mache es etwas anders, die Platte, oder genau der Ring hat einen Rezess, so wird die Klebfläche vergrößert und zusätzlich verwende ich drei Streifen Tesa Gewebeband ein.



    Thomas

  • Und dann klebt man sowas mit dünnflüssigem Laminierharz und nicht mit UHU Endfest oder ähnlichem.


    Auch in der Fliegerei, egal ob Segelflugzeug oder Airbus Rumpfschale oder Boeing Rumpftonne wird mit speziellen Laminiarharzen geklebt und nicht mit UHU Endfest. Das ist ein sehr hochwertiger Kleber für punktuelle Reparaturen. Wenn man ihn tempert mit ca. 80 Grad steigt die Belastbarkeit von UHU Endfest nochmals deutlich an. Aber großflächige Bauteile aus Verbundwerkstoffen fügt man mit Laminierharz zusammen.


    Wombat

    Danke für den Tip,


    ist Laminierharz nicht ganz ähnlich wie UHU Endfest? Wie sieht es mit der Endfestigkeit aus, kN/cm2 ? Besteht der Vorteil darin, dass es dünnflüssiger ist und eine große Fläche benetzt?


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    (kein Klebstoff oder Epoxid - "Kenner" oder gar Profi)


    Zu den Eigenschaften der Harzsysteme gibt es Informationen. (Wenn nicht, benutze ich es nicht)
    Etwa (nur als willkürliches Beispiel):
    https://www.r-g.de/wiki/Vergleichsdaten_Epoxydharzsysteme


    Welche Viskosität oder/und Topfzeit günstig sind, hängt vom Anwendungsfall ab.

    (Sehr) schnelle Epoxid-Klebstoffe finde ich ungünstig. Sehr dünnflüssige Harze sind nicht geeignet um "dicke" Klebespalte zu füllen. (Auch Uhu Endfest wird beim Härten recht flüssig und muss u.U. an der "Flucht" gehindert werden.) Zähfließende Harze sind wenig geeignet, um Verstärkungsgewebe gut zu durchtränken.

    (Harz / Klebstoff müssen die zu fügenden Teile immer benetzen können. Bei Teflon, PE, ... klappt das normal nicht. Der Klebstoff ist dann ungeeignet.)


    Nebeninfos sind (imho) Angaben zur Beständigkeit und Farbe.

    Anhand der Angaben kann man überlegen/entscheiden, was für den vorliegenden Fall am günstigsten erscheint.


    Die Festigkeiten sind imho (im Normalfall) nicht kritisch. Dem kann man meist leicht durch Gestaltung und Größe der Klebeverbindungen (Flächen) begegnen. Bei der Auslegung würde ich immer mit einem großzügien Sicherheitsfaktor arbeiten, da man normalerweise nicht sicherstellen kann, dass die genannten Werte (sicher) erreicht werden.


    Wichtiger ist meiner Ansicht nach , dass Klebeverbindungen nach Möglichkeit nur auf Schub - also parallel zur der Ebene der Klebefuge belastet werden. Schälende Belastungen, also wie man ein Etikett ablöst, müssen durch Gestaltung der Verbindungen vermieden werden.
    Wenn unterschiedliche Werkstoffe verbunden werden, muss die Klebefuge eventuelle Bewegungen durch Wärmedehnung oder Arbeiten bei wechselnder Feuchtigkeit mitmachen oder ausgleichen können. Zu hart eingestellte Harze und zu dünne Klebefugen sind da ggf. ungünstig.


    CS

    Harold

  • Jedes Laminierharz-System lässt sich aber mit Thixotropiermittel wie Microballons oder Baumwollflocken dicker einstellen und somit am Fließen hindern. Mit einem "dick eingestellten" Harz lassen sich wunderbar Spalten füllen wie mit Spachtelmasse.


    Harold hat völlig recht: "Zu den Eigenschaften der Harzsysteme gibt es Informationen. (Wenn nicht, benutze ich es nicht)" Der Ratschlag ist Gold wert!!


    Wombat

  • [...] Uhu Acrylit ist viel besser und zudem altert er nicht "hart" in der Tube. Pattex Stabilit hat die Tendenz, daß der flüssige Teil in der Tube nach einer Weile hart wird. [...]

    Zunächst einmal vielen Dank für den Tipp mit UHU Acrylit. Ich habe seit vielen Jahren Stabilit im Einsatz - in Ermangelung eines Ersatzes. Nun wollte ich gerade den UHU Acrylit einmal bestellen. Leider ist der aber ausverkauft bzw. wird wohl nicht mehr hergestellt.

    Gibt es Alternativen?

    LG Axel

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!