Verständnisfrage Home Position (Zero) einstellen an Montierung

  • Moin,


    heute habe ich mal ausgiebig Zeit mich mit der Star Adventurer GTI zu beschäftigen.


    Dabei ist mir natürlich gleich aufgefallen, dass die Montierung auf der RA Achse feste Anschläge hat und deshalb unbedingt eine richtige Home Position gesetzt haben muss, damit der Motor nicht in den Anschlag fährt (und die Montierung das wahrscheinlich nicht mal mitbekommt und notabschaltet...).


    Da die GTI auch zulässt, dass man manuell fröhlich an den Achsen herum dreht, ist es gleich doppelt wichtig schnell zu sehen, ob die Home Position passt.


    Also gleich mal auf dem Gerät nach einer Markierung gesucht für die RA Achse, denn: es kommt hier ja ausschließlich darauf an, dass nach rechts und links exakt gleich viele Grad bis zum Anschlag gefahren werden kann, richtig?


    Erwartungshaltung wäre also so wie hier eine Markierung für die 0-Stellung auf der RA-Achse gewesen, damit man nicht nur Pi mal Daumen das Gewicht nach unten ausrichtet, sondern immer und sofort die exakt richtige Stellung überprüfen kann:

    RA.jpg



    Natürlich ist da nix markiert. Richtet ihr eure Montierungen nur so ungefähr aus oder habt ihr gar die RA-Zero Position einmal exakt ermittelt und dann selbst mit einem Marker Hand angelegt? 8o


    Ich hätte mir jetzt aus der Dokumentation rausgesucht auf wieviel Grad der Anschlag kommt, die RA-Achse bis zum Anschlag manuell gedreht und dann das Teleskop über den Motor um die Gradzahl des Anschlags zurück laufen lassen. Das müsste ja genau Zero sein. Dort eine kleine Markierung und dann zur Überprüfung die RA-Achse bis zum anderen Anschlag und auch bis 0 zurück laufen lassen. Mit etwas Glück landet die GTI wieder exakt auf der Markierung... :/


    Oder ist das alles Humbug es reicht immer aus einfach grob auf 0 zu drehen (Gewicht nach unten) und das als Home zu setzen, weil die Steuerung sowieso einen großen Sicherheitsabstand zum Einschlag einprogrammiert hat (SyncScan Pro & Asiair)?



    Auf der DEC Achse wäre eigentlich auch eine Markierung sinnvoll...sonst ist es möglich die Ausrichtung um 180° falsch zu machen (Befestigungsschraube links vs. rechts)...

  • Warum viele Hersteller keine Null Punkt Markierung anbringen ist mir auch ein Rätsel. Ich mach das dann immer einmal ganz genau, mit Wasserwaage, und markiere das mit einem durchgeschnittenen Stück ISO Band mit einer Linie drauf. Dann hat man für immer Ruhe

  • Hi!


    Die meisten Montierungen made in China, die ich so kenne, haben so fette Markierungen, dass da eh ein paar Grad Ungenauigkeit dabei sind. Deshalb macht man ja anschließend das Alignment mit Referenzsternen, damit die Montierung weiß, wie sie steht.


    Also langt eine grobe Einstellung.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hmm.. Alignment habe ich schon Jahre nicht mehr gemacht. Einmal die Null Position richtig genau markiert, dann Einordnen mit IPolar oder Nina , und dann machen die meisten, ich natürlich auch, sowieso eine genaue Positionierung mit Platesolving.

  • Was nützt eine Nullpunktmarkierung, wenn die Rohrschellen, die das Teleskop mit der Prismenschiene verbindet, leicht verdreht ist und das Teleskop dadurch 2° in Bezug zur Prismenaufnahme abweicht. Oder wenn jemand den Hauptspiegel eines Newtons neu justiert und dadurch der 0,5° schräg durch den Tubus schielt.
    Oder noch krasser, wenn jemand eine Doppelschiene nimmt und zwei Teleskop um 90° verdreht zur Prismenaufnahme drauf setzt.

    Oder einfach nur einen Kugelkopf für eine Weitwinkelkamera drauf setzt.

    Die Montierung weiß das alles nicht.

  • Hmm.. Alignment habe ich schon Jahre nicht mehr gemacht. Einmal die Null Position richtig genau markiert, dann Einordnen mit IPolar oder Nina , und dann machen die meisten, ich natürlich auch, sowieso eine genaue Positionierung mit Platesolving.

    Das Platesolving macht ja auch nichts anderes als der Steuerung die exakten Koordinaten zu verraten, auf die das Teleskop gerade zeigt – nur dass du nicht auf die helleren Sterne begrenzt bist, sondern jede Himmelsregion nehmen kannst.


    Allerdings wäre es mir zu blöd, wenn ich rein visuell unterwegs bin und Goto will, noch extra Laptop und Kamera für Platesolving mitzuschleppen, nur um zwei, drei Referenzsterne nicht selbst einzustellen zu müssen :) Sowas wie das StarSense-Modul weiß ich schon eher zu schätzen, da brauche ich nicht extra einen Computer – aber auch ohne gehen Alignment und Einnorden per Celestron-Handcontroller gut. SkyWatcher hat glaub ähnliche Routinen im Handcontroller.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Haha, das stimmt natürlich. Ich bin rein Fotographisch unterwegs, von daher ist die Methode wie beschrieben bei mir die schnellste. Obwohl Platesolving natürlich das Objekt genau zentriert, wärend eine Ausrichtung oder auch ein Pointing Modell die Position Errechnen, und das kann auch mal etwas daneben liegen. Von daher ist es nicht das gleiche .

    Die genau Null Position zu markieren hat bei mir bewirkt, das , abgesehen vom einfachen Aufstellen, das Platesolving einfach schneller geht, als wenn man die Null Position nur so mit Augenmaß einstellt. In Nina ist das ja auch einfach nur ein Setting. Meist programmiere ich mit meine Sequenzen schon vorher ein, und starte die Prozedur aus anfahren, Autofokus und Platesolving einfach nur noch .

  • Was nützt eine Nullpunktmarkierung, wenn die Rohrschellen, die das Teleskop mit der Prismenschiene verbindet, leicht verdreht ist und das Teleskop dadurch 2° in Bezug zur Prismenaufnahme abweicht. Oder wenn jemand den Hauptspiegel eines Newtons neu justiert und dadurch der 0,5° schräg durch den Tubus schielt.
    Oder noch krasser, wenn jemand eine Doppelschiene nimmt und zwei Teleskop um 90° verdreht zur Prismenaufnahme drauf setzt.

    Oder einfach nur einen Kugelkopf für eine Weitwinkelkamera drauf setzt.

    Die Montierung weiß das alles nicht.

    Das ist natürlich richtig. Mir geht es dabei auch nur darum, dass die Software exakt wissen muss, wo sich das Gerät gerade auf der RA-Achse befindet. Dazu muss ich auf 0-Stellung der Software sagen, dass das jetzt die 0-Stellung ist.


    Die Star Adventurer GTI kann auf der RA nur jeweils +- 95 Grad fahren, dann fährt der Kopf auf den Unterbau auf und der Motor schrottet das Zahnrad. Das will an echt vermeiden, besonders, wenn man per Software automatisiert mehrere Objekte abfahren und fotografieren will. Man stelle sich nur vor das Gerät fährt volle Kanne unbemerkt in die Begrenzung und der Motor dreht sich in die Richtung eine Stunde weiter... X/



    Am Ende hilft mir die genaue 0-Stellung auch beim Polarscope. Da scheint mir beim Transport aus China auch was verrutscht zu sein, denn die 6 steht definitiv nicht exakt unten, sondern einige Grad gedreht.

  • Solange dein erstes Objekt/Referenzstern keinen 100°-Schwenk benötigt, solltest du auf der sicheren Seite sein, sobald die Montierungssteuerung sich einmal am Himmel orientiert hat – egal ob per Platesolving oder über Referenzsterne. Die Homeposition ist vor allem wichtig, damit die Referenzsterne halbwegs genau angefahren werden.


    Polsucher ist eine andere Sache und kann normalerweise auch vom Benutzer justiert werden – den habe ich aber auch schon ewig nicht mehr für mehr als ein grobes Einnorden genutzt.


    Beste Grüße,

    Alex

  • Hm sicher? Ok kann natürlich sein, dass die Software über die Bewegung auf der DEC-Achse ausrechnen kann wie die RA-Achse gerade steht.


    Als Experiment könnte ich dann die Montierung schon mit +80° auf der RA-Achse anschalten und das Polar Align damit machen. Dann sollte beim Anfahren auf an entsprechend gewähltes anderes Ziel auf keinen Fall viel weiter nach rechts gefahren werden.

  • Ich kenne das so, dass ein bis drei Referenzsterne angefahren/eingestellt werden. Dazu werden beide Achsen bewegt, nicht nur die Deklinationsachse. Nur mit DEC erreichst du nicht so arg viele Sterne...


    Wobei Polar Align (Einnorden) und Alignment (Referenzsterne für das Pointing Model) zwei verschiedene Dinge sind.

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