Falscher FS-Offset - trotzdem genau justiert?

  • Servus Zusammen,


    hab da mal eine Frage 😁.


    Ich hab mir vor längerer Zeit einen kleineren, gebrauchten Fangspiegel (FS) in meinen Dobson eingebaut, der schon vormontiert auf einem Halter bei mir ankam.


    Wohl wissend, dass der Offset nicht passt, hab ich ihn trotzdem eingebaut und wollte ihn "dann" irgendwann neu aufkleben. Wie das manchmal so ist, ist er bis heute mit dem falschen Offset verbaut und hab mir bei der Schlechtwetterperiode gedacht "schauste mal".


    Gesagt, getan - Der Offset passt natürlich nicht. Aber!, der Hauptspiegel (HS) ist trotzdem komplett und rund abgebildet.


    Mir ist bewusst, dass die Ausleuchtung so natürlich nicht symmetrisch ist - was ich visuell bisher aber nicht bemerkt habe (muss ich vllt. das nächste mal einen feinen Stern ums Gesichtsfeld laufen lassen, um das zu testen).


    Zum anderen ist der FS am Rand natürlich nicht so sauber gearbeitet, wie weiter innen - so einen Millimeter "Rand" sollte man einkalkulieren (oder!?!).


    Meine Frage geht zum einen an die "Justage-Abteilung" zum anderen an die Planetenvideographen bzw. visuellen Planetenbeobachter.


    - Ist die Justage mit falschem FS-Offset so trotzdem korrekt?


    ==> Ich würde sagen, ja.


    - Wie stark wirkt sich der sehr wahrscheinlich fehlerhaft gearbeitete FS-Rand visuell und für Planetenphotographie aus?


    Der Aufbau:


    - ASI 462MC

    - 2,5-mm-All-Sky-Weitwinkelobjektiv

    - SharpCap 4


    PS: Mir ist bewusst, dass er wie auf den Bildern zu sehen ist, noch nicht "perfekt" justiert ist. Mir geht's hier aber auch nicht um "Bitte Hilfe - ich bekomme meinen Dobson nicht justiert" 😜😁 und zudem ist es ja auch die 400% bzw. 300% Ansicht.



    Auf Okularauszugrohr die Ringe zentriert - 150% Ansicht:

    ----------------------

    Die Ringe in der Größe auf den HS geändert, nicht in der Position - 400% Ansicht:

    ----------------------

    Weißen Schaumstoff zwischen FS und HS eingelegt, um die FS-Kontur zu sehen. Die Ringe weder in Größe noch in der Position verändert - 300% Ansicht:

    ----------------------

    Die Ringe in Position und Größe verändert, um die "Rundheit" des FS zu sehen:


    Gruß Markus

    Skywatcher FT 16" f4.4 :dizzy:

    ... immer für ein Tuningvorhaben zu begeistern

    Einmal editiert, zuletzt von Markus85 ()

  • Hallo Markus,


    auch mit falsich, also zu gering oder zu groß bemessenem Offset kannst du einen Newton tiptop justieren und visuell die bestmögliche Leistung herausholen, wenn (und das ist bei Dir ja der Fall) kein Licht vom Hauptspiegel am Fangspiegel vorbei läuft.

    Das Problem liegt nur im Justagevorgang selbst, da Du dich damit von der allgemein gültigen Vorgabe "alles rund und zentrisch verabschiedest.


    Entweder du verkippst den Fangspiegel zur Mitte, dann erscheint er oval oder du hast etwas verschobene Ausleuchtung, dann erscheint er nicht ganz mittig in der HS-Reflektion.

    Beides ist visuell völlig unktritsch. Die normalerweise auch von mir gegebene Empfehlung, es selbst bei rein visueller Anwenung zu vermeiden, bezieht sich lediglich auf die, auch für Einsteiger nachvollziehbare und reproduzierbare, Korrekteit jedes Justierschrittes an sich.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo Markus,



    1. Zum Offset :


    meine Meinung zu dem Thema, nochmals zur Diskussion gestellt (habe die schon vorgestern in einem anderen Faden vertreten) :


    Theoretisch gibt es zwei Möglichkeiten, den "offset" einzustellen: entweder durch Versetzen der Fangspiegelspinne / versetztes Aufkleben des Fangspiegels oder durch Verkippen von Fangspiegel und Hauptspiegel (bei tubus-zentrischem Fangspiegel), siehe die beiden Bilder:


    (a) mechanisch versetzte(r) Fangspiegel oder -spinne (Fangspiegel nicht mehr auf der Tubussachse) http://www.marty-atm.de/Offset.gif

    (b) Verkippung von Fangspiegel und Hauptspiegel (Fangspiegel bleibt auf der Tubusachse) : http://www.marty-atm.de/Offset01.gif


    Man kann sich den zweiten Fall so vorstellen, dass sich innerhalb des "echten" Tubus ein zweiter "fiktiver" Tubus befindet, dessen zentrale Achse die optische Achse des Hauptspiegels ist und der in einem Winkel von 0.01° (die Zeichnung ist komplett übertrieben um den Sachverhalt klarer darzustellen) zum echten Tubus steht (rot im 2. Bild + verkippter Hauptspiegel = schwarzer Bogen links im Bild). Um wieder auf die Okularauszugsachse zu kommen, muss dann natürlich auch der (nicht-versetzte, sondern zentrisch auf der Tubus-Achse verbleibende !) Fangspiegel (um 0.01°) verkippt werden, was bei der Justierung am Stern fein-eingestellt wird ! Darüber sollte man sich also beim Beginn der Justierung keinerlei Gedanken machen. Stellt man diesen "offset" nicht 100% richtig ein, gehen ein paar wenige Lichtstrahlen am Fangspiegel vorbei. Visuell ist es aber vollkommen unmöglich, diesen Verlust von Lichtstrahlen am Rande überhaupt zu bemerken (Dazu und zur Ausleuchtung gibt es zwei schöne Artikel von Gary Seronik und Alan Adler aus Sky&Telescope (in einem pdf) : https://skyandtelescope.org/wp-content/uploads/GS-Adler-Secondary.pdf)


    Die Bilder oben stammen aus diesem 2-seitigen Faden auf astronomie.de von 2004, dessen Beitragende lauter Koryphäen unter den damaligen Amateurastronomen sind, darunter Heiner Otterstedt (!) und Binoviewer und viele andere, die auch "dumme" Fragen stellen (die es ja nicht gibt).


    Im Beitrag Nr. 29 zu diesem Faden schreibt Schicko (als vorlâufige Zusammenfassung, die Diskussion geht noch ein bisschen weiter) :


    „Ich fasse mal zusammen, ob ich die Diskussion richtig verstanden habe:

    (1) ich kann entweder den Fangspiegel mit Offset (weg vom Fokussierer und hin zum HS) einbauen - wenn ich das handwerklich hinkriege, dann isses gut

    (2) ich kann stattdessen den Offset erstmal unberücksichtigt lassen, alles zentrisch bauen und bekomme den halben Offset (hin zum HS) automatisch beim Zentrieren des FS im Fokussierer. Statt der zweiten Hälfte des Offset (weg vom Fokussierer) werden dann HS und FS leicht verkippt, indem man beim Justieren FS zu HS und dann HS zu Fokussierer schön zentriert.


    Wenn ich bei (1) einen Fehler mache, also der FS mit Offset falsch eingebaut wird, dann bekomme ich doch automatisch Fall (2), so daß ich trotzdem HS und FS verkippen muß. Da aber das Verkippen - zumindest visuell - nix Schlimmes ist (siehe Low-Rider) kann ich doch den FS immer zentrisch einbauen, und muß mir um die Offset-Rechnerei (wobei es da wohl verschiedene Methoden gibt, die unterschiedliche Werte liefern) keine Gedanken machen;...



    Das Ergebnis der Diskussion ist also, dass das mechanische Versetzen (Fall / Bild 1 oben) zum Erreichen eines "offsets" vollkommen unnötig ist (es geht um 2 mm (!) bei einem 12 Zoll f/5 Newton) und wenn überhaupt, dann allenfalls fotographisch und bei Teleskopen von f/4 und kürzer Sinn macht, aber visuell niemals und der "offset" ansonsten durch Verkippen (Fall / Bild 2) des Fang- und Hauptspiegels (von 0.01° !) beim exakten Justieren (Feinjustage am Stern) sowieso automatisch eingestellt wird.


    Darüberhinaus wird in der Diskussion auch nachgewiesen, dass die minimale Verkippung des Fangspiegels und des Hauptspiegels zur Tubusachse keinerlei Auswirkung auf die Abbildung (keine Bildverzerrung) im Okular hat und der Okularauszug (wegen des sehr kleinen Winkels) auch senkrecht zur Tubusachse bleiben kann (kein "Schiefspiegler-Effekt"; siehe "Low-Rider"). Weil der Tubus-/Hutdurchmesser grösser ist als der Hauptspiegeldurchmesser, kann der Strahlengang mit der (nur) 0.01° Verkippung (der des "fiktiven" Tubus) auch keine Vignettierung erfahren.


    Der Versuch den "offset" vorher (vor der Fein-Justierung am Stern) schon bei der Grob-Justierung am Fangspiegel einzustellen, stiftet daher nur ganz erhebliche Verwirrung, ohne visuell irgendeinen Effekt zu haben und wird - in der Variante durch Verkippen - bei der Fein-Justierung am Stern sowieso ganz automatisch eingestellt.


    Man kan sich also wirklich fragen, welchen Sinn das Versetzen des Fangspiegels (inzwischen anscheinend auch schon durch die Hersteller) haben soll !



    ****


    2. Zur Flacheit des Fangsspiegels.


    Da hast Du wahrscheinlich recht: die Fangspiegel sind, wenn es nicht sehr teure sind, am Rand wahrscheinlich nicht so flach wie in der Mitte. Siehe dazu den „Raleigh Water Test“ von Ed Thing (ist aber schon 11 Jahre her, vielleicht ist das heute‘ besser ?) :

    Testing an optical flat in water.wmv
    This video demonstrates how to test an optical flat using the surface of wateer as a reference.
    www.youtube.com



    Aber die „passe-partout“ Fangspiegel für gleichzeitig fotographisch und visuell geeignete Newtons sind ja sowieso viel zu gross (dazu meine Internetseite; links unten neben und unter dem Bild mit dem Strahlengang des Newtons).

    Einmal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: Hatte ein paar Probleme mit den Links

  • Aber die „passe-partout“ Fangspiegel für gleichzeitig fotographisch und visuell geeignete Newtons sind ja sowieso viel zu gross

    Sorry, aber ich habe selten so einen Unfug gelesen, so wie du das auf deiner Seite schreibst und mit der Zeichnung noch erklären willst

    Zitat

    Folgt man dem Weg der Lichtstrahlen eines Himmelsobjektes (der Galaxie) vom Zentrum des Hauptspiegels (grüne Strahlen) zum Fokuspunkt, so rücken die Lichtstrahlen auf dem Weg zum Fokus immer näher zusammen.

    Wie bitte soll denn in dem mit dem grün markierten Linien die Galaxie im zentralen Bereich des HS abgebildet werden, wenn das senkrecht einfallende Licht komplett vom FS abgeschattet wird?

    Zitat

    Auβerdem erfolgt die visuelle Beobachtung normalerweise im Zentrum des Gesichtsfeldes

    Welche Objekte beobachtet man denn möglichst nur im Zentrum? Vorzugsweise kleine Objekte mit Hilfe motorischer Nachführung. Was bei einem Dobson eher nicht möglich ist, da sich das Objekt durch das Gesichtsfeld bewegt. Alle etwas größeren Objekte hat man nie komplett im Zentrum und bei Übersichtsbeobachtung nutzt man natürlich den komplett ausgeleuchteten FS. Wenn der zu klein ausgelegt ist, verliert man zum Bildfeldrand hin an Helligkeit. Visuell bemerkt man das nicht, das Auge gleicht diese Verluste aus bzw. erkennt diese nicht. Fotografisch zeigt sich die Vignetierung dagegen deutlich

  • Hallo Günther,


    danke für deine Antwort, dann lag ich mit meiner Vermutung ja richtig. Was ich aber noch nicht ganz verstanden habe ist der Punkt:

    ... Entweder du verkippst den Fangspiegel zur Mitte, dann erscheint er oval ...

    Ändert sich da dann der Lichtweg nicht unsymmetrisch? Müsste ich da, dann nicht wie von AR_Nr2 beschrieben, den HS auch verkippen?


    Hallo AR_Nr2,


    danke auch dir für deine Antwort.


    Ist ja interessant, dass man den FS-Offset durch verkippen von HS und FS quasi egalisieren kann. Auch wenn du schreibst, dass es quasi keine Relevanz hat, widerstrebt mir das aber irgendwie, wenn ich das ohne verkippen des Okularauszugs machen müsste.


    Aber danke für's erklären dieser Variante.


    Das Video hab ich mir angeschaut, aber leider keinen Zusammenhang zu den Randfehlern bemerkt - Vllt. ist mein Englisch aber auch unzureichend.


    Gruß Markus

  • Servus Markus,

    Ändert sich da dann der Lichtweg nicht unsymmetrisch? Müsste ich da, dann nicht wie von AR_Nr2 beschrieben, den HS auch verkippen?

    Natürlich musst du dann den FS und auch den HS kippen. Beschrieben ist das u.A. unter " Justage mit "Halboffset" (etwas über die Hälfte nach unten scrollen). Der FS wird jedenfalls nicht rund im OAZ zu sehen sein und das führt auch zu einer gewisscen Abschattung, die sich visuell kaum auswirkt.


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefa

    Wie bitte soll denn in dem mit dem grün markierten Linien die Galaxie im zentralen Bereich des HS abgebildet werden, wenn das senkrecht einfallende Licht komplett vom FS abgeschattet wird?

    Welche Objekte beobachtet man denn möglichst nur im Zentrum?

    1. Ich denke nicht, dass ich es nötig habe, auf Deine Agressionen und Wortverdrehungen einzugehen !

    2. Alle !

  • Das Video hab ich mir angeschaut, aber leider keinen Zusammenhang zu den Randfehlern bemerkt - Vllt. ist mein Englisch aber auch unzureichend.

    Ja das war der falsche Film. Ed Jones hat auch einen Film mit mehreren ovalen Fangspiegeln (nicht einem runden Planspiegel) gemacht, wo man sehr genau sah, dass die Kurven am Rand nicht "flat" waren. Finde den jetzt aber gerade nicht wieder !


    Edit: Hier habe ich aber Bilder gefunden: https://opticaleds.com/optical…-and-mirror-refiguring-2/

    3 Mal editiert, zuletzt von AR_Nr2 () aus folgendem Grund: Klarstellung + Edit

  • Hallo Markus,


    ........

    Zitat
    Zitat von Cateye ... Entweder du verkippst den Fangspiegel zur Mitte, dann erscheint er oval ...

    Ändert sich da dann der Lichtweg nicht unsymmetrisch? Müsste ich da, dann nicht wie von AR_Nr2 beschrieben, den HS auch verkippen?


    ..........


    Ja natürlich verkippst Du den Hauptspiegel bei der Justage mit dem nicht auf Offset eingestellten, sondern verkippten Fangspiegel beim Justieren automatisch mit. Du machst ja Hauptspiegel und Fangspiegel zueinander passend (rund).

    .

    Wenn du den Fangspiegel im ersten Schritt (ohne Offsetberücksichtigung!) rund und mittig unter den Okularauszug gestellt hast, musst Du ihn ja zwangsläufig wieder verstellen, wenn Du den Hauptspiegel mittig drin haben willst. Dann holst Du die Mittenmarkierung des HS mit den Hauptpiegelschrauben ins Zentrum der Reflektion und dabei machst Du nichts anderes, als dass Du den Hauptspiegel an die Verkippung des Fangspiegels anpasst. Die optischen Achsen dieser beiden Komponenten passen nun zueinander und der Strahlenkegel wird zum Okularauszug umgelenkt.

    Passt, korrekte Justage.

    Wenn Du nun nochmal durch den Okularauszug schaust, eventuell mit Concenter oder Filmdose pp siehst Du, dass der Fangspiegel leicht oval ist.

    Besser als unter dem Link von Stefan zu Seeing 1 beschrieben kann ich das auch nicht erklären, eventuell mit anderen Worten, aber keinesfalls besser.


    Das sieht aber auch jemand, der irgendwo sonst eine Fehljustage eingebaut hat, z.B. doppeltern Offset oder Offset falsch herum oder einen schiefen Okularauszug bzw nicht zentrische HS-Lagerung hat. Solche schiefen, unrunden Anblicke sind seit jeher für jede Menge Verwirrungen um die Justage von Spiegelteleskoipen gut gewesen und sind es immer noch.

    Das kann man, gerade als Einsteiger, sehr leicht vermeiden, indem man die meistens bereits vorgegebene Offset Klebung akzeptiert und einfach danach justiert.

    Mir als Selbstbauer ist es auch egal, ob ich die genaue Mitte einmesse und einbaue oder nach Offestrechner z.B. genau 3 mm außermittig klebe.

    Ist die gleiche Arbeit und hinterher passt meine Justierhilfe.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo,


    Nichts für Ungut, diese ewige Rechthaberei und Streiterei bringt ohnehin keinen weiter.

    Diese Aussage zweifel ich aber doch sehr an:

    Dieser Link ist genau das, was ein Anfänger, der einen Newton justieren will, weder lesen will, noch kann, noch braucht.

    Und sonst braucht das auch niemand !

    Ich finde gerade diese Seite als eine der besten und ausführlichsten Anleitung um einem Newton zu justieren. Diese Seite sollte und kann meines Erachtens nicht abgewertet werden.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • 1. Ich denke nicht, dass ich es nötig habe, auf Deine Agressionen und Wortverdrehungen einzugehen !

    Nun, du verlinkst auf deine Seite und stellst dort Behauptungen auf, die schlichtweg völlig falsch sind. Dort steht unter anderem-

    Zitat

    Weil die Hersteller aus Kostengründen "Einheits"-Newtons bauen, die auch für Fotographen geeignet sind (bis zum Rand voll ausgeleuchtetes Bildfeld), sind die Fangspiegel der Newtons heute viel gröβer als für visuelle Beobachtung nötig (45 mm anstatt 23 mm für einen 150/750), obwohl allgemein bekannt ist, daβ eine groβe Obstruktion den Kontrast mindert

    Ein FS mit 23mm Ausleuchtung wäre viel zu klein. Bereits mit einem nur 42mm großen FS erreicht man nur noch auf der Achse 100% Ausleuchtung, mit 32mm Größe liegt die Ausleuchtung auf der Achse nur noch bei 62%. Die von dir genannten angeblich ausreichenden 23mm für den 150/750 berechnet mynetwon gar nicht mehr, weil die Werte unterirdisch wären. Ein großerTeil des vom HS eingesammelten Lichts ginge nutzlos vorn aus dem Tubus wieder raus.


    Bei dem mit 45mm lt. dir angeblich unnötig zu großem FS wird die 7,5mm große Feldblende eines Okulars bei 0,5° abseits der Achse noch annähernd mit 99% ausgeleuchtet, ein Okular mit 27mm FB verliert am Bildfeldrand bereits 30% an Licht. Was du bei deiner Denke offenbar verwechselst- das ausgeleuchtete Feld an der Feldblende des Okulars mit der Größe bzw. des genutzten Teils des FS.


    Beispiel mit 42mm FS


    Beispiel mit 32mm FS


    Und der absolute Unsinn mit 22mm FS


    Und sorry, ich habe das Beispiel leider mit 22mm statt mit den von dir genannten 23mm gezeigt- ändern tut das jedoch nichts.

  • Hallo


    Wenn der Offset nicht stimmt und man es mit Chesicre justiert wird der HS schräg durch den Tubus gucken, solange nichts im Weg ist kein Problem, im Tubus ist normalerweise 15mm Luft bis zum Strahlengang, solange der Offset nicht mehr wie 10mm daneben ist😁


    Gruß Frank


  • Das kann man auch ganz anders sehen !


    Wenn Du meine Seite richtig gelesen hättest, was Du aber nicht hast (dicker Fehler !) und den Artikel, den ich dort zitiere (pdf wird runtergeladen) wüsstest Du, daβ es mir um den Kontrastverlust durch die Obstruktion geht (Verweis auf Thierry Legault auf meiner Seite) und dass ich von der Ausleuchtung an einem 1.25 Zoll und 2 Zoll Okular, jeweils mit maximalem Feld, spreche. Ich spreche auch von einer "Verdunklung" von 1 mag der Sterne am Rande des Feldes, die nicht bemerkbar ist. Alan Adler spricht im (zweiten) Artikel (im pdf) sogar von 40% Ausleuchtung ganz am Rande (am 1.25 Okular, wo der 60% Verlust nicht bemerkbar ist). Am Rand des Feldes des 2 Zoll Okulars geht er auf 15% Ausleuchtung runter (theoretisch ein Verlust von 2 mag am Rand des Gesichtsfeldes), von dem er ebenfalls sagt, dass er visuell nicht bemerkbar ist. (Er hat das an verschiedenen Teleskopen getestet).


    Deshalb sage ich, dass die "passe-partout" Newtons für fotographische und visuelle Verwendung eine Katastrophe für visuelle Beobachter sind und dass die von Fotographen "aufgezwungenen" Fangspiegel viel zu gross sind. Es hängt natürlich auch von "L" ab, dem Abstand Fangspiegel-Fokus, der durch die viel zu grossen Fangspiegel auch viel zu lang wird. Deshalb diese schrecklichen Okularauszugstürme auf den Newtons.


    Hier ein Plot seiner Software "SEC" für akzeptable Fangspiegelgrössen für den 150/750er Newton (die Zahlen vor dem Schrägstrich sind kleine Achse in Zoll, die danach in mm, alle anderen Zahlen sind in Zoll. Die senkrechte Linie in der Mitte ist für den "maximum image radius" eines 1.25" Zoll Okulars, der rechte Rand für ein 2 Zoll Okular):



    Auf meiner Internetseite findest Du den Plot für meinen 12" f/5 Newton, bei dem ein 17 mm Fangspiegel ausreicht ( kurzer OAZ).


    ---


    Also jetzt komm gefälligst von Deinem hohen Ross herunter und höre auf mir in unverschämter Weise ständig "Falschaussagen" und "Unsinn" vorzuwerfen und mich zu beleidigen.


    Oder beweise mir mit Zahlen und Tatsachen, wie "my Newton" rechnet und dass die Vorgaben des Programms richtiger sind als die von SEC.

  • daβ es mir um den Kontrastverlust durch die Obstruktion geht

    Ein 150/750 mit einem 45mm FS hat eine Obstruktion von 30%. Mit dem nur 22mm großen FS blendest du den HS aber auf eine Größe von lediglich ca. 90mm ab, der 22mm FS führt damit zu einer Obstruktion von 24%. Damit verringert sich der Kontrastverlust marginal, allerdings verringert sich durch die kleinere Öffnung auch die erreichbare Auflösung und selbst auf der Achse liegt die Ausleuchtung nur bei 80%


    Wer findet den Fehler mit dem vermeintlichen Gewinn?

    Oder beweise mir mit Zahlen und Tatsachen, wie "my Newton" rechnet

    Das kannst du dir ganz einfach auf einem Blatt Papier aufzeichnen, die Ausleuchtung sowie der Öffnungsverlust durch den zu kleinen FS ist reine Geometrie, da muss ich dir nichts beweisen

  • Hier ein Plot seiner Software "SEC" für akzeptable Fangspiegelgrössen für den 150/750er Newton (die Zahlen vor dem Schrägstrich sind kleine Achse in Zoll, die danach in mm)

    Ach, das ist ja ein Superprogramm. 1.3" sind danach also 22mm und 2,14" sind 36mm- erstaunlich. Meiner Kopfrechnung nach sind 1,3" aber 33mm und für 2,14" komme ich auf etwas knapp über 54mm :/


    Aber ich soll dir beweisen, dass mynewton richtig rechnet? :D

  • Hier ein Plot seiner Software "SEC" für akzeptable Fangspiegelgrössen für den 150/750er Newton (die Zahlen vor dem Schrägstrich sind kleine Achse in Zoll, die danach in mm,...

    Nein, nicht mm, sondern prozent. Steht sogar in grünen Großbuchstaben oben drüber.

    Auf meiner Internetseite findest Du den Plot für meinen 12" f/5 Newton, bei dem ein 17 mm Fangspiegel ausreicht ( kurzer OAZ).

    17*5 mm = 85 mm, das heißt, 85 mm nach dem Fangspiegel ist die Ausleuchtung bereits 0 mm. Das ist bei einem 300 mm Spiegel noch mitten im Strahlengang.


    In diesem Thread geht es um die Auswirkungen eines falschen Offsets auf die Justage. Du kannst gerne in einem separaten Thread die ganzen Fehler auf deiner Webseite diskutieren.

  • Hallo zusammen.

    .......In diesem Thread geht es um die Auswirkungen eines falschen Offsets auf die Justage. Du kannst gerne in einem separaten Thread die ganzen Fehler auf deiner Webseite diskutieren....

    Das ist sicher richtig, allerdings liegt der Zusammenhang klar auf der Hand.


    Einen Newton, der so konfiguriert ist, dass vom 150 mm Spiegel nur ein Ausschnitt von 90 mm vom Fangspiegel erfasst wird, kann man nicht so justieren, dass vom Okularauszug her gesehen der komplatte Hauptspiegel im Fangspiegel rund und mittig zu sehen ist. Das Teleskop ist gar nicht in der Lage, in den Justierhilfen den nötigen Anblick für die vorgesehene Funkltion zu zeigen und so wird dann ein Problem aus der Justage mit diesen Hilfsmitteln.


    Da der Hauptspiegel ein "Hohlspiegel" ist, liefert das erfasste, halbwegs mittige Segment dennoch ein Bild ab welches dann nur noch mit entsprechend gekipptem Planspiegeldurch den Okularauszug zum Okular geleitet werden muss.

    Das aus 750 mm Brennweite resultierende Öffnungsverhältnis von f/8,... ist da auch sehr tolerant, da kann man kaum noch so viel mehr falsch machen.

    Ob man da nun einen Laser einlocht, oder nur grob einrichtet und dann am Stern justiert, das 90/750er (Rest)Teleskop lässt sich gut justieren und kann auch einen schönen Stern zeigen auch wenn der Fangspiegel nicht rund, sondern etwas oval im Okularauszug steht.

    Selbst wenn man das irgendwie so konfigurieren wollte als wäre es ein 150/750er und man würde Offset berechnen und einstellen, wären das für das 90/750er System total überzogen, also falsch, da es maximal einen mm Offset hätte, den man aber auch gleich ganz vernachlässigen kann. Wieder bekommt man den Fangspiegel nicht rund.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Dieser Link ist genau das, was ein Anfänger, der einen Newton justieren will, weder lesen will, noch kann, noch braucht.

    Und sonst braucht das auch niemand !

    Warum sollte man das nicht lesen wollen oder können? Das war genau das, was ich lesen wollte bevor ich meinen Newton das erste mal justiert habe und ich bin mir absolut sicher, das es vielen anderen auch so geht. Der Inhalt und die Strukturierung dieser Homepage sollten sich einige Homepage betreiber als Vorbild nehmen!


    CS, Seraphin

  • Ok, ich gebe zu dass ich % und mm verwechselt habe, weil ich das ganze eher aus der Erinnerung behandelt habe und nicht nochmals genau gelesen habe und ziehe meine Kritik an dem zu grossen Fangspiegel zurück  (und werde meine Webseite diesbezüglich ändern).


    Das rechtfertigt aber nicht das agressive Verhalten von @stephan-h und das vereinsmeiernde "Beispringen" von Stathis. ¨(So eine "Cliquenwirtschaft" herrscht übrigens schon seit Jahrzehnten auf diesem Forum (früher andere Personen) und das ist seine leider sehr unangenehme Seite !


    In diesem Thread geht es um die Auswirkungen eines falschen Offsets auf die Justage. Du kannst gerne in einem separaten Thread die ganzen Fehler auf deiner Webseite diskutieren.

    Mein lieber Stathis, darf ich Dich daran erinnern, dass es @stephan-h war, der die Ausleuchtungsfrage auf meiner Internetseite in diesen Faden eingebracht hat, und nicht ich. Also richte deine Kritik bitte gefälligst an @stephan-h.

  • Warum sollte man das nicht lesen wollen oder können? Das war genau das, was ich lesen wollte bevor ich meinen Newton das erste mal justiert habe und ich bin mir absolut sicher, das es vielen anderen auch so geht. Der Inhalt und die Strukturierung dieser Homepage sollten sich einige Homepage betreiber als Vorbild nehmen!


    CS, Seraphin

    Ich weiss nicht, wer das geschreiben hat, aber das hat eher mit Technik-Wahn und intellektueller Masturb..... zu tun, als mit "Justieren" und Astronomie.

  • Hallo astrophin ,


    ich habe im Beitrag vor Deinem schon versucht, zu erklären, was bei Leuten los ist, die zu diesem Schluss kommen.

    Sie sehen nicht, was sie sehen sollten und dann ist eben die Anleitung nix.

    Auf der immer wieder empfohlenen, sehr guten Seite

    Seeing1 Newton Justage

    gibt es dieses sehr wichtige Bild, durch den Okularauszug fotografiert.


    oaz_anblick2.jpg


    Wenn du alles siehst, was da gezeigt wird und die Anleitung verfolgst, kannst Du sogar ohne es zu verstehen brauchbar justieren, auch wenn es sehr viel besser ist, Du verstehst, was Du tust.


    Nun sieht aber jemand, der z.B. einen 150/750er Newton mit einem 23 mm Fangspiegel bestückt, niemals den kompletten Hauptspiegel im Fangspiegel.

    Viele Newtons haben auch von Haus aus bauliche Mängel und zeigen das nicht.

    Bleiben wir aber beim viel zu kleinen Fangspiegel als Beispiel.

    Damit kann er die Anleitung nicht befolgen und macht irgendetwas. Die Anleitung taugt für ihn und seinen Newton ab dem Moment, wo er den Hauptspiegel mittig in den Fangspiegel holen will, nicht mehr. Wie will er das machen? Wenn er es nun schafft, die Fangspiegelreflektion des erfassten Teils vom HS in den Okularauszug zu lenken, kriegt er ein Bild geliefert.

    So kommt er zu dem Schluss, dass diese Anleitung nicht stimmt oder zumindest viel zu kompliziert und unnötig genau ist.

    Sein 90/750er liefert mit f/8,3 ein sauberes, komaarmes Bild mit runden Sternen ab und kann sogar einen guten Sterntest. Selbst günstige Okulare verkraften das langsam Öffnungsverhältnis gut und liefern saubere Abbildung übers Feld. Schön dunkel, kontrastig ist das Bildfeld auch, weil ja das 32er Plössl wegen Öffnungsschwund bei gleichbleibender Brennweite 3,8 mm AP anstatt 6,4 mm AP liefert .

    Zur Verallgemeinerung ist es dann nicht weit.

    Das große Erwachen kommt eigentlich erst, wenn man mal den direkten Vergleich mit einem "echten" 150 mm Teleskop hat.


    Das Bild müsste also fett eingerahmt und mit dicken Wichtig, Wichtig Markierungen dem ganzen Justageartikel voran gestellt werden, mit dem Hinweis, dass es in einem Newton, der nach der Anleitung justiert werden soll, gefälligst so und nicht anders auszusehen hat., weil es sonst nicht richtig jfunktionieren kann.


    Ich ganz persönlich würde die Halteklammern für den HS weglassen, diese Beugungserscheinungen kann man vermeiden.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • agressive Verhalten

    Wie man in den Wald schreit...


    (So eine "Cliquenwirtschaft" herrscht übrigens schon seit Jahrzehnten

    Das sehe ich nicht so. Du bist halt gerne, wahrscheinlich "aus Prinzip", anderer Meinung als "alle anderen" und präsentierst deine Meinung sehr arrogant (zb. Ein dicker Fehler wer deine Seite nicht liest usw.). Du "hast es nicht nötig" deine Theorien mit Fakten zu unterlegen, sollen andere doch Gegenbeweise bringen. Das sind die Prinzipien von Populismus, was halt, gerade auf einer wissenschaftlichen Plattform, immer ein schwerer Stand haben wird.

    Das da Gegenwind kommt, hat nichts mit Cliquenbildung zu tun, sondern mit deiner befremdlichen Art zu Kommunizieren.


    CS, Seraphin

  • Ich weiss nicht, wer das geschreiben hat, aber das hat eher mit Technik-Wahn und intellektueller Masturb..... zu tun, als mit "Justieren" und Astronomie.

    Ich weiss auch nicht wer es geschrieben hat, ich find weder technisch noch sonst irgendwie hirnf*ck oder was auch immer. Sondern logisch aufgebaut, nachvollziehbar und leicht verständlich.

  • Hallo


    Wenn im FS nicht der ganze HS sichtbar ist kann man nur den FS mit Conzenter unterm OAZ ausrichten, so daß die HS Mittenmarkierung mittig auf dem FS ist.

    Jetzt mit Laser den FS nachjustieren und dann den HS justieren.


    Der FS sollte schon wenigstens 2mm voll ausleuchten, dann klappt es auch mit der üblichen Justage, auf 90mm abgeblendet bringt nicht mal am Planeten etwas, weil Auflösung und auch Kontrast kommt von Öffnung


    Gruß Frank

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