Newton Justage - Best Practice

  • Moin,


    Weil der Fangspiegel, wenn Du ohne Justierhilfe (oder eventuell auch mit Filmdose) justierst, möglicherweise nicht 100%ig richtig verkippt ist (bei der Grundjustage OAZ zu Fangspiegel stellst Du ja den Fangspiegel kreisrund ein).

    Ich bin der Meinung, und so ist auch meine Erfahrung:

    Schon mit der Filmdose kann ein Fangspiegel hinreichend genau eingestellt werden. Weiterhin bin ich der Meinung: Für einem Newton sollte man Werkzeuge wie ein Cheshire oder ConeCenter zu Hause haben und sich mit diesen vertraut machen. Für so ein Teleskop gehören einfach grundlegende Justagewerkzeuge dazu.


    Weiterhin bin ich der Meinung, das draußen auf dem Acker, beim Justieren am Stern der Fangspiegel passen muss. Am Stern justiere ich nur noch mit dem Hauptspiegel nach. Ein Justieren mit dem Fangspiegel am Stern ergibt für mich nicht viel Sinn.


    [Wie mehrfach oben gesagt, geht es mir um einfache, aber exakte Justage ohne teure Hilfsmittel für Anfänger und ohne dass diese einen einzigen Gedanken an "offset" verschwenden müssen. Du aber kommst wieder mit Chesire und Laser ! ... ... Aber vielleicht liegt es ja an Deiner von mir zuletzt zitierten Aussage ;( ].


    Meiner Meinung nach, gehört für mich wie ich schon schrieb, eine Grundausstattung von Justagewerkzeugen für einem Newton dazu. Für mich ist ein Cheshire wie dieses:

    Oder dieses mit Anleitung:

    eine sinnvolle und meines Erachtens auch notwendige Anschaffung um einem Newton gut justieren zu können. Deine und meine Meinungen darüber weichen sicherlich dazu ab, was aber nicht besonders tragisch ist. Dazu ist ein Forum da, um einerseits darüber zu diskutieren und andererseits kann ein Einsteiger seine Schlüsse daraus ziehen. An einem Offset verschwende ich ebenfalls keine Gedanken und trotzdem kann ich mein Teleskop genau justieren. Das lernt auch jeder Einsteiger.

    Einen Laser kann man noch dazunehmen, ein Laser ist im Grunde genommen aber nicht notwendig.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Deine und meine Meinungen darüber weichen sicherlich dazu ab, was aber nicht besonders tragisch ist.

    Die Deutschen müssen halt immmer teure Technik haben ! In Frankreih und auf französischen Foren existiert so eine Fixierung auf Technik nicht.


    Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass:


    "wenn das Sternscheibchen (Sterntest) perfekt zentrisch ist, ist auch die Justierung perfekt" :) .

  • Moin,


    In Frankreih und auf französischen Foren existiert so eine Fixierung auf Technik nicht.

    Wie die Franzosen justieren muss mich nicht interessieren. Genauso wenig wie technisch das bei denen erfolgt, oder ob die bei einer AP von 0,3 bis 0,2mm gewinnbringend beobachten. Das ist aber eine andere Geschichte... :face_with_rolling_eyes:


    "wenn das Sternscheibchen (Sterntest) perfekt zentrisch ist, ist auch die Justierung perfekt"

    ...und genau dort wollen wir ja hin, mit unserer justiererei. Von selbst wird das nicht zentrisch, den Gefallen tut es uns leider nicht. Nur haben wir einen Unterschied darin:

    • Du fummelst in der Nacht scheinbar an den Fangspiegelschräubchen herum, um zu einem justierten Teleskop zu gelangen.
    • Ich, und wahrscheinlich viele andere, sehen zu das der Fangspiegel passt und justiert ist, und Justieren am Stern mit der Verstellung vom Hauptspiegel nach.

    Dazu reichen Hilfsmittel, die technisch sehr einfach sind:

    • Justierkappe für wenige Euros die man sich sogar selbst herstellen kann.
    • Cheshire Justierokular, ein Metallrohr mit ein paar Löchern drin und einem Fadenkreuz.

    Alles recht unspektakulär.


    Damit habe ich zu meiner Anfangszeit, 40 Jahre ist das her (wie die Zeit vergeht...) ohne Hilfe von einem Astronomieforum oder schlauen Webseiten meine Teleskope justiert. Eine Filmdose genommen, Loch in die Mitte hineingestochen und justiert. Völlig untechnisch. Das geht auch heute noch.

    Das Cheshire habe ich heute noch, das erleichtert vieles beim Justieren, das ist sehr zu empfehlen. Laser kann aber muss man nicht haben. Auch der hat seine Vorteile.


    So, nun ist es spät geworden.

    Gute Nacht

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Die Deutschen müssen halt immmer teure Technik haben !

    ...tja Rudi,

    im hiesigen Deutschland werden halt alle mit allen Möglichkeiten auf alles Mögliche aufmerksam gemacht u. vorbereitet!


    ...aber wenn's drauf ankommt weiß keiner was zu tun ist... ;) :D

  • Wo die Verwendung einer Justierkappe zur Frage der Nationalitäten und des Geldes wird geht der vergraulte Hobbyastronom bei bewölktem Himmel zu Bett.

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Wo die Verwendung einer Justierkappe zur Frage der Nationalitäten und des Geldes wird geht der vergraulte Hobbyastronom bei bewölktem Himmel zu Bett.

    Also ich als Wahlheimat-Bayer, der gleichzeitig halb Österreicher und halb Ungar ist ;) finde, jeder sollte für sich die Justagemethode finden, mit der er / sie am besten klar kommt. Wie so oft führen auch hier viele Wege zum erwünschten Ziel.


    Ich selbst fahre beim Newton recht gut mit Concenter und Laser, hab aber auch schon mit Filmdöschen und Cheshire passable Ergebnisse hinbekommen. Beim RC reicht mir ein Cheshire völlig.


    Letztendlich geht es doch darum, Spass an der Sache zu haben. Und wenn man Spass an einer nahezu perfekten Justage hat, und gerne am Stern perfekt feinjustiert ist das völlig okay. Genauso wie es völlig okay ist, wenn man sich draussen in der Nacht mit einer "hinreichenden" Nachjustage eines Newton mittels Laser zufrieden gibt, und lieber das Beobachten oder Fotografieren geniesst.


    LG & CS, Nick

  • Also ich habe großen Respekt vor den erfahrenen "Telekopflüsterern", die durch Handauflegen und zwei mal reinschauen mit einem kleinen Schraubenzieher die richtigen Schraube kurz verstellen und alles ist perfekt.


    Ich habe mit einem gebrauchten klassischen Skywatcher f5 200/1000 mm angefangen und habe heute aktuell 3 Newtons, alle f4 von 6-10'' , Nach meinen Erfahrungen muss man bei der Collimierung von Newtons mit der Aufgabe wachsen. Was bei f5 noch einfach ist, wird bei immer größeren Fangspiegeln immer schwieriger. Meine Augen sind auch nicht mehr die besten, nachts stundenlang nur am Stern zu Collimieren, halte ich von der Geduld schon nicht lange aus.

    Ich habe zwei Laser ausprobiert, beide waren grob dejustiert und für mich letztlich keine Hilfe, denn mit den verborgenen 3 Schrauben konnte ich die auch nicht wirklich exakt einstellen. Andere können das aber wohl besser. Wie Tests zeigen, können auch teuere Laser davon betroffen sein.

    Für einen Concenter braucht man gute Auge und ruhige Hände beim Fummeln, ich bin damit auch nicht so recht klargekommen. Ein Cheshire benutze ich auch heute noch. Der ist einfach und klar und zur Endkontrolle des Hauptspiegels sehr gut. Wie man damit aber allein die gesamte Collimierung eines f4 oder kleiner durchführen will, bleibt mir aber schleierhaft.


    Ich bin letztlich zu dem Ocal System übergegangen, was den Vorteil hat, man kann es tagsüber in Ruhe am Schreibtisch sozusagen erledigen. Einfach ist es damit aber auch nicht, zumindestens bei den f4s! Zum Teil liegt es nach meinen Erfahrungen auch an den individuellen Teleskopen, die eben nicht alle ideal gebaut und/oder voreingestellt sind. Bei meinem 6'' f4 stimmt der Offset des Fangspiegels nicht genau, der ist offenbar falsch eingeklebt worden. Eine ganz perfekte Einstellung ist damit unmöglich, trotzdem liefert der noch gute Bilder.

    Bei meinem Skywatcher Quattro 8'' ist ein großer Spiel bei den in den Tubus gestanzten Löchern für die Aufhängung des Fangspiegels vorhanden, und der war zu tief voreingestellt. Bei meinem 10'' f4 ist die richtige Position des Fangspiegels nur bei sehr weit ausgeschraubten Einstellschrauben möglich, was das ganze sehr fragil macht und man oft kontrollieren und nachstellen muss.

    Überhaupt ist nach meinen Erfahrungen die exakt richtige Höhe des Fangspiegels das Kernproblem für die Newton-Collimierung. Genau das kann man mit einem Kamerasystem wie dem Ocal am besten in aller Ruhe justieren. Ein weiteres Problemsind verbogene (bzw. leicht zu verbiegende) Fangspinnenarme, die zu unschönen Spikes führen. Da gibt es vom Hersteller ganz unterschiedliche Lösungen. Manche sind einfach Mist und müssen fast zwangsweise zu Problemen führen.


    Facit: man braucht für jeden Newton einen individuellen Workflow, wie man den richtig einstellt. Endkontrolle ist dann am Stern oder an den Bildern.

    Bei manchen geht es leicht und die Einstellung bleibt auch mechanisch stabil, wie bei meinen Skywatcher Quattro z.B. Andere sind eher Mimosen und da ist es schwieriger. Aber das macht das Hobby ja auch aus. Zu einfach wäre langweilig. Dran bleiben und immer besser werden!


    CS Peter







    _________________________________________________________________________________________________________________

    Montierung: EQ6-R Pro in Gartensternwarte;TsOptics Photon 10'' f4 (254/1016 mm), GSO 6'' Newton (150/600 mm), RC GSO 8'' Ritchey Chretien (203/1624 mm), William Megrez Triple Apo 80/480 mm; Kameras: Zwo ASI 1600 MM Pro, Zwo ASI 533 Mc Pro, Canon 6Da, Optolong L-eXtrem 2'', 1.25'', L-enhance 2''; www.astro-besitz.de

  • Doch nochmal hallo,


    weil hier

    geht es von vorne bis hinten um f/4 Newtons UND Fotografie, während der Thread von Beginn an, also bereits mit Beitrag #2 auf der rein visuellen Schiene läuft und da geht das wesentlich entspannter zu, weil


    -das Teleskopsystem bei f/5 und langsamer deutlich toleranter gegenüber Verkippung und leichter Dejustage ganz allegemein ist, selbst f/4 ist rein visuell noch mit Filmdose/Concenter zu handhaben. Wer weitere Hilfsmittel mit Erfolg einsetzt, macht ALLES richtig....

    -die extrem hohen Vergrößerungen, welche bei der Fotografie häufig zum Einsatz kommen im visuellen Bereich nicht funktionieren, 0,5 mm AP mag Mancher noch je nach Objekt brauchen, ich bewege mich eher bei 1 mm, maximal 0,7mm und erst da benötigie ich (m)eine visuell 100prozentig passende Justage (die fotografisch eventuell noch bei 92% hängt). Bei großen Dobsons kommt man ohnehin selten in die Nähe der Auflösungsgrenze, wo der Unterschied zwischen über und unter 95% Justagegenauigkeit relevant werden könnte, bevor andere Faktoren eine größere Rolle spielen ....

    -die langen Belichtungszeiten (und/oder ersatzweise Bildadditionen) auch schon ohne hohe Vergrößerungen fotografisch schonungslos offen legen, was die Augen , der Visus im Rahmen der Augenblickswahrnehmung gar nicht sehen können....


    Okay soweit, nun ist auch dieser Thread da wo es offensichtlich in Foren immer wieder hin läuft.

    Der Threadstarter macht sich dünn =O weil das Thema extrem breit wird. X/


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Cateye ()

  • Hallo,

    Der FS sah rund und zentrisch zum OAZ aus - soweit ich das beurteilen konnte. Die Halterungen des HS waren gleichmäßig im FS zu sehen.

    Damit sollte des FS eigentlich einigermaßen passen!?

    Dann hat die Justage gepasst. Die Mittenmarkierung vom Hauptspiegel hast du anscheinend auch zentrisch eingestellt. Die Justage sollte meiner Meinung nach passen.

    Berichte mal, falls du mal wieder beobachten kannst, wie dann dein Teleskop abbildet. Das interessiert mich.


    Viele Grüße

    Gerd

    Beobachtung der Sonne im Weißlicht und der H-alpha Linie. Beobachtungen am Nachthimmel mit verschiedenen Teleskopen.

  • Der Threadstarter macht sich dünn =O weil das Thema extrem breit wird

    So scheint es nur - ich lese gespannt eure Beiträge mit.

    Berichte mal, falls du mal wieder beobachten kannst, wie dann dein Teleskop abbildet.

    Leider wird schlechtes Wetter für die nächsten Tage vorausgesagt. Ich werde natürlich berichten.


    Bzgl. Justage am Stern: Könnte man das auch genau so gut an einem künstlichen Stern machen? Und hat da wer Erfahrung damit?

  • Bzgl. Justage am Stern: Könnte man das auch genau so gut an einem künstlichen Stern machen? Und hat da wer Erfahrung damit?


    Ja: https://forum.astronomie.de/th…-stern-justierung.279438/


    Du braucht aber einen langen Korridor (im Keller) oder musst in der Wohnung durch mehrere Zimmer visieren, sonst kommst Du nicht in den Fokus.

    Ich habe (für meinen alten Achromaten) auch mal eine Weihnachtskugel draussen an einem Baum aufgehängt und auf den Sonnen-Reflex gezielt (da brauchst Du aber Sonne und ein offenes (!) Fenster, das Glas stört), Du kannst auch eine kleine klassische Taschenlampe aufhängen (LED geht, glaube ich mich zu erinnern, nicht), das Loch, was Du in den schwarzen Klebestreifen vor die Lampe machst, muss sehr klein sein (mit einer Nadel nur "an"picken, so dass es gerade durchgeht).


    Viel Spass

  • Ich benutzte jahrelang ein Concenter und danach einen Laser, und dachte, das wäre schon ganz in Ordnung so. Mit einer DIY Ocal-ähnlichen Lösung fand ich aber heraus, dass der OAZ noch deutlich dejustiert war und die eigentliche Justierung lief auch schneller und präziser. Es ist ein Riesenunterschied, wenn man nicht immer zwischen Schrauben und Concenter wechseln muss, sondern beim Schrauben auf den Monitor schauen kann.


    Michael

  • Hardware: Ich habe mir einen Adapter gedruckt, um eine Microsoft Lifecam in den OAZ zu stecken. Der Adapter könnte besser sein, weil er nicht gut zentriert. Wenn man nur den OAZ verstellt, aber die Webcam nicht anfasst, geht es. Der Adapter sollte genug Klemmfläche haben. Die Lifecam hat einen steuerbaren Fokus, was sehr nett ist. Ohne käme es auf die Optik an, ob man alles auf einmal sieht oder ob man je nach Anwendungszweck manuell fokussieren muss. Es gibt ansonsten eher wenige Webcams mit steuerbarem Fokus, aber es gibt Webcammodule mit steuerbarem Fokus, die man allerdings selbst in ein Gehäuse einbauen muss. Ich vermute, dass Ocal genau solche Module verwendet. Mechanisch ist das ideal. Der Adapter war ein schneller Test, weil ich am Anfang skeptisch war, wie nützlich die Kalibration mit einer Kamera sein könnte.


    Software: Es gibt inzwischen verschiedene Lösungen, die ein Lifebild mit ein paar einstellbaren Kreisen überlagern, z.B. https://github.com/rsarwar87/pyReflectorCollimator und https://github.com/sajmons/CollimationCircles/releases . Das ist alles, was die Software tun muss.


    Wenn der OAZ schief steht, dann wandert der Fangspiegel im Bild je nach Höhe. Es ist sehr einfach, das am Monitor genau zu sehen, während man den OAZ bewegt. Mit dem Concenter tue ich mich da sehr schwer. Ohne die Justierung des OAZ ist das Teleskop nur für die Stellung des OAZ kollimiert, in der die Kollimation gemacht wurde.


    Im Grunde macht Ocal das, was man mit dem Concenter auch macht, welches Kreise eingraviert hat. Es ist nur einfacher und genauer.


    Michael

  • Servus Michael,

    Wenn der OAZ schief steht, dann wandert der Fangspiegel im Bild je nach Höhe. Es ist sehr einfach, das am Monitor genau zu sehen, während man den OAZ bewegt

    Ich habe eben meine Antwort hier im Faden im Beitrag #37 korrigiert, da hatte ich vorher den gleichen Denkfehler gemacht. Wenn der OAZ schief steht und man diesen verfährt, verändert sich dadurch nicht die Ansicht des FS im Kamerabild bzw. der Lichtpunkt eines Justierlaser bewegt sich auch nicht auf dem FS. Das passiert nur, wenn die Kamera bzw. der Laser verkippt zur OAZ-Achse eingesteckt sind.


    Justieren kann man das trotz schief stehendem OAZ durchaus und das gilt auch für jede "schiefe" Postion des OAZ, sonst wäre ein als Lowrider ausgelegter Newton ja nicht justierbar und bei so einer Auslegung steht der OAZ nun wirklich richtig schief. Schlichtweg wie immer justieren, indem man den FS auf rund und mittig sichtbar bringt.


    Wobei der OAZ im Normalfall natürlich möglichst gerade und nicht irgendwie verkippt montiert sein sollte.


    Gruß Stefan

  • Interessanter Gedanke. Bei mir schielte der OAZ etwas oberhalb des Fangspiegels vorbei. Bei einem Lowrider wird der OAZ in der Richtung sicher auch justiert sein und hat nur keine 45 Grad zum Fangspiegel.


    Nach der Einstellung des OAZ wurde der Fangspiegel gleichmäßig größer und kleiner beim Fahren des OAZ, aber er blieb symmetrisch im Bildfeld.


    Michael

  • Interessanter Gedanke. Bei mir schielte der OAZ etwas oberhalb des Fangspiegels vorbei. Bei einem Lowrider wird der OAZ in der Richtung sicher auch justiert sein und hat nur keine 45 Grad zum Fangspiegel.

    Nach der Einstellung des OAZ wurde der Fangspiegel gleichmäßig größer und kleiner beim Fahren des OAZ, aber er blieb symmetrisch im Bildfeld.

    Hallo Michael,


    wenn es so ist, dass der Fangspiegel beim Verfahren des Okularauszuges wandert, dann hast Du den Fangspiegel verkippt, ohne den Hauptspiegel ebenso zu verkippen oder Du hast in der Summe von Hauptspiegel und Fangspiegeleinstellung den 90 Grad Kippwinkel bei der Justage zum schief oder auch gerade stehenden Okularauszug nicht getroffen.

    Hast Du in Summe keine 90° Ablenkung ist es tatsächlich z.B. möglich, dass die optische Achse vom Hauptspiegel bis zum Fangspiegel mittig durch die Tubusachse läuft und durch den "falschen" Kippwinkel des Fangspiegels den im 90° Winkel stehenden Okularauszug schräg durchläuft, also nur an einem Punkt dessen Mitte schneidet.

    Das kann so lange nicht in guter Justage enden bis Du die 90° vom HS bis aus dem Okularauszug passend hast, was durchaus von der Tubusachse abweichen kann, oder den Okularauszug auf einen anderen Kippwinkel anpasst.


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Wenn ich vom Fangspiegel spreche, dann meine ich den Spiegel selbst und nicht das, was er abbildet. Mir fiel das direkt zu Anfang der Justierung auf.


    Michael

    Hallo Michael,


    ich auch......eventuell nochmal anders formuliert:


    Wenn Der Hauptspiegel und der Okularauszug im rechten Winklel zueinander ausgerichtet sind, muss auch der Fangspiegel 90° umlenken, sonst läuft die optische Achse schräg durch den Okularauszug und kann maximal an einem einzigen Punkt dessen mittige Achse exakt schneiden.

    Es ist allerdings jeder andere Winkel möglich, der den Fokuspunkt erreicht, wobei Fangspiegel- und Okularauszugswinkel einander entsprechen müssen.

    :!: :?:


    Gruß

    Günther

    Jeder macht sich die Probleme die er haben möchte,

    sei es um sie zu lösen oder um sie zu pflegen.

  • Hallo,


    habe gestern mal mit dem Teleskop in die Berge geschaut - wegen fehlender Sicht auf die Sterne - vorrangig um mal die Sucher in Ruhe zu kalibrieren.

    Leider konnte ich nicht scharf stellen bzw. kaum was erkennen und ich bin mir nicht sicher an was es genau lag.


    Aufgestellt wurde das Teleskop in der (dunklen) Wohnung (davor im 7°C kalten Keller). Mir ist klar, dass sowas wie (Tubus-)Seeing und Fensterscheiben die Qualität nicht gerade verbessern. Aber selbst 2h Akklimatisation brachte keine Besserung.

    Versucht habe ich's mit dem 30mm Okular und testweise mit meiner EOS 40d. Bei beiden kein Fokus erkennbar.

    Lichter wurden beim Fokusieren in die Breite oder in die Höhe gezogen.

    Das Sucherfernrohr 8x50 bildete sehr klar ab.


    Ist der Newton für solche Naturbeobachtungen sowieso nicht brauchbar, oder lassen sich hier Hinweise auf ein Justageproblem erkennen?


    Und, es geht hier nur um die Veranschaulichung. Es ist mir bewusst, dass es für Naturbeobachtung/-fotografie bessere Hardware gibt.

  • Hallo,

    ich weiss jetzt nicht genau, welchen Newton Du hast, aber war da keine OAZ-Verlängerung dabei ? Hast Du die drangeschraubt ? Wenn Du keine hast, einfach das Okular mal so weit wie möglich rausziehen und ganz hinten an der silbernen Hülse festklemmen. Kommst Du da dem Fokus näher (am Berg, bei Tage)?

  • Also ich habe auch schon mit dem Newton für solche Einstellungszwecke durch mein Fenster fokussiert.

    Aber das Objekt muß schon sehr weit weg sein, um in den Fokus kommen zu können. Leider bin ich so von Bebauung umgeben, dass die weiteste Entfernung hier schätzungsweise 150m ist.

    Da mußte ich mir sehr lange Verlängerungshülsen 3D drucken, damit ich für dieses Zwecke in den Fokus gekommen bin.


    Gibts es denn wirklich EINEN (unscharfen) Schärfepunkt, der am besten ist? Dann müßte man ja vor und nach diesem Punkt wieder alles noch unschärfer sehen.

    Oder bis Du mit dem Fokusser nur an den äußeren Anschlag gekommen und konntest nicht weiter drehen?

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