Tiefenbelichtung Seelennebel / IC1848

  • Hi,


    Anfang August habe ich mir ein Dualband Filter von Altair für die QHY268c zugelegt, nach einigem Zögern, denn eigentlich bin ich eingefleischter mono/Schmalbandaufnahmen Fan und verwende meine betagte SBIGSTT8300m immer noch sehr gerne. Ich bin mit dem Filter tatsächlich nur mäßig glücklich: OIII Emissionen müssen schon ziemlich kräftig sein, um sich durch die 4nm zu quetschen. Die ersten Testaufnahmen im Cirrus waren alllerdings schon spektakulär (siehe unten).

    Hier also die Ergebnisse einer Tiefenbelichtung des Seelennebels, entstanden in 10 Nächten mit einer Gesamtbelichtungszeit von 46 Stunden. Angefangen habe ich mit 1200mm Brennweite im West-Teil des Komplexes. Der Ausschnitt war mir zu klein, daher machte ich mit 1200mm im Ost-Teil weiter, bin dann aber am Mosaik-Bau gescheitert. Also in den letzten Nächten mit 800mm Brennweite belichtet und in dieses Bild dann die beiden Teilausschnitte eingearbeitet. Wenn man genau hinsieht, erkennt man noch einige "Nahtstellen".

    Beim Nachbearbeiten hatte ich dann die üblichen Artefakte bei der Schärfung (ich bin einfach kein geduldiger Nachbearbeiter) - und habe dann erstmalig mit StarNet2 (in PixInsight) gearbeitet, um Nebel und Sterne zu separieren. Entrauschung und Schärfung dann nur im Nebelbild. Für die Rauschreduktion habe ich die weunderbare Anleitung von Jon Rista hergenommen, danke an Jon!.

    Hier also das Ergebnis meiner ersten Gehversuche mit dem Dualband Filter, eines KI Algorithmus und dem etwas komplexeren Zusammenbau eines Bildes aus Aufnahmen unterschiedlicher Brennweiten.


    Verwendet habe ich:

    Lacerta FN30012C, FN2008C, QHY268C mit Altair Dualband Filter, dem GPU Flattener und OAG von QHY, alles auf einer 10Micron GM2000HPS.

    184 Einzelaufnahmen, je 900sec.



    Das sternenlose reine Nebelbild finde ich seltsam faszinierend, hier eine kleine Version des reinen Nebels. Man erkennt noch kleinere Reste von Sternabbildungen, das dürfte wohl dem "Zusammenbau" aus unterschiedlichen Teilbildern geschuldet sein. Ich habe einmal versucht, "manuell" Sterne aus einem Bild zu entfernen und habe dann entschieden, dass das nicht mein Ding ist :(

    Mit dem StarNet2 gelingt so etwas jetzt in ein paar Minuten Rechenzeit - echt faszinierend.



    Man sieht, dass die OIII Emissionen wirklich sehr schwach sind und das Bild rot-dominiert ist. Bei älteren Aufnahmen mit der SBIG STT8300M / OIII 9nm gab's mehr zu sehen. Es mag aber auch sein, dass ich einfach nur Hubble-Palette-geschädigt bin.

    Der Cirrus-Nebel ist mit diesem Filter allerdings schon der Hammer. Derartig konstrastreich habe ich das mit der alten Kamera nicht hinbekommen. Das Bild ist NRGB, also die Kombination aus RGB und dann den HAlpha/OIII Aufnahmen durch den Altair.



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