Moin,
auch wenn es von den Dingern schon ne Menge gibt, stand es bei mir noch auf der Liste und was gebaut wird, wird auch dokumentiert.
Eigentlich bräuchte ich es aktuell nicht, suchte aber auf der Liste meiner offenen Projekte was Kleines, was sich auch am Schreibtisch umsetzen läßt.
Dazu kam noch eine besondere emotionale Komponente, denn ich hatte die Teile schon vor langer Zeit vom lieben Alois bekommen.
Wir hatten uns mal auf dem DeepSky-Meeting ein Zimmer geteilt, konnten beide nicht schlafen und ich bekam von ca. 1:00 bis 6:30 Uhr den ultimativen Interferometrieworkshop schlecht hin, zumindest aus meiner Sicht. Der theoretische Teil - beide auf dem Bett liegend und die Decke betrachtend .
Als ich vor ein paar Monaten dann den Umschlag mit den Teilen und einer persönlichen Widmung von ihm in den Händen hielt, fiel die Entscheidung das Ding auf jeden Fall fertig zu stellen...
Teile:
-Kreuztisch X/Y/Z 60x60mm chinesischer Herkunft (vom "schnellen Ali")
-18mm Strahlteiler 50/50 (von Alois)
-15x15mm Planspiegel (Edmund Optics)
-M3 Einschmelzgewinde
-M3 Schrauben mit Federn
-6mm Bikonvex-Linse gefasst (von Alois)
-Roithner DPSS Laser Modul CW532-005F + passendes Netzteil (beides direkt vom Hersteller)
Bei der Auswahl des Lasermoduls und auch der generellen Konstruktion hab ich mich am Interferometer von Stathis orientiert, was er ja auch super dokumentiert hat.
Die ganze Konstruktion ist in einem Stück gedruckt, da mir das am einfachsten erschien.
Zum einen konnte ich den Strahlengang vorher im FreeCad exakt aufzeichnen, alles schön drumrum planen und so Sachen wie die Justage-Möglichkeiten sind in klassischer Metallbauweise aufwendiger.
Alle Gewinde sind mit ordentlichen Messing Einschmelzgewinden ausgeführt und alle Schrauben, für stabile Justage, mit Federn versehen.
Angefangen hat alles, wie meistens , mit FreeCad...
Der Kreuztisch...
Ich hätte zwar noch einen 125x125mm gehabt, aber da sind PDI und Foucault-Tester drauf und das wollte ich nicht umbauen.
Der 60x60mm reicht aber. Er ist auf jeden Fall schwer genug und für den Preis ist das ok.
Wer sich einen schwereren leisten will, macht aber auch nix falsch, denn je massiver das steht, um so besser.
Der gedruckte Grundkörper...
Gedruckt habe ich ihn in PETG, sollte locker reichen.
Strahlteiler und Planspiegel sind mit doppelseitigem Klebeband aufgeklebt, dessen Dicke in der Konstruktion berücksichtigt wurde...
Der Laser hat von unten und auch von rechts, also von allen 4 Seiten die Justageschrauben, wobei nur oben und links zu Verstellung da sind.
Die unteren sind entsprechend in der Grundplatte versenkt.
Im Gegensatz zur 120° Anordnung fiel mir die Justage so etwas leichter, aber das ist Geschmacksache.
Das fertige Interferometer...
Für die Justage der Bikonvex-Linse habe ich die Löcher etwas größer gelassen und die Schrauben sind dafür mit einer Unterlegscheibe versehen.
Das funktioniert ziemlich gut.
Alois, wenn du das hier sehen kannst - ich hab's fertig und es funktioniert.
Für alle anderen Leser, zwar sicher nix Neues aber vielleicht doch hilfreich.
Gruß, Marcel