Hauptspiegelfassung / Spiegelzelle, wie funktioniert die Lagerung?

  • Von meinem ehemaligen 8-Zöller kenne ich noch, dass man die Spiegelzelle nur in einer bestimmten Orientierung auf den Tubus schrauben konnte, weil der Blechtubus einen Falz hat, der in einer Aussparung der Spiegelhalterung muss. Aber markiere das zur Sicherheit beim Zerlegen.

    Ja, die Zelle hat eine Aussparung und man kann sie nur so einsetzen. Leider sind die Klammern nicht so ausgerichtet, dass genau eine oben ist.



    Wenn du die Gusszelle eines GSO durch leichten Eigenbau ersetzt, dann stimmt die Balance des Tubus an den Höhenrädern nicht mehr. Denk auch daran, wenn du basteln willst.

    Ja, das Problem habe ich schon, vermutlich wegen der Taukappe und dem Tellrad. Dazu kommt noch, dass im Originalzustand nur ein 1,25 mm OAZ dran war.

    Mal sehen was ich da machen kann. Evtl den vorderen OAZ Ring ersetzen. Aber vermutlich ist es einfacher, die Achse nach dem Umbau auf den Schwerpunkt zu verlegen.

  • Also jetzt hat der Download von PLOP geklappt :)

    Vielen Dank für die Links!

    Ich bin dann dieser Anleitung hier gefolgt:

    Dimensioning of the primary mirror cell with GUI PLOP - The Grattavetro
    CHE COS’E’ GUI PLOP: GUI PLOP è un potente programma per il progetto e la valutazione qualitativa della cella di supporto dello specchio primario del…
    www.grattavetro.it

    in der Anleitung steht 4 nm RMS sind gut und wenn ich nichts falsch gemacht habe, dann bekommt man mit der 6-Punkt Auflage 0,4 nm RMS, also um den Faktor 10 besser. Da würde ich jetzt sagen, das Ding wird gedruckt :)

    In Plop steht: rel-support-radii 0.580664

    Multipiziert mit dem Spiegelradius 100 mm bekommt man 58 mm, das ist dann der Radius von dem Ring auf dem sich die Auflagen befinden sollten, richtig?

  • Hallo Chŕis,


    deine Plopp Auswertung ist richtig, auch das mit der optimalen Position der Auflaferpunkte bei 58 mm vom Zentrum stimmt.


    Jetzt kannst du auch ein größeres Teleskop bauen, bei dem das alles Sinn macht. Bei deinen kleinen, relativ zur Größe dicken Spiegel ist das nämlich, wie mit Spatzen auf Kanonen werfen. Die 4 nm RMS Surface Error entsprechen einem Strehlverlust von 1%. Das ist beireits ein sehr hartes Kriterium. Es ist völlig praxisfern, das auch noch um Faktor 10 verbessern zu wollen. Das ist, als wolle man Zucker und Milch mit der Goldwaage abmessen, und den Backofen auf 1/10 Grad genau vorheizen, damit der Kuchen besonders gut gelingt :saint: .


    Wichtig ist bei einem so kleinen Spiegel, wie bereits mehrfach erwähnt, dass er in seiner Zelle nicht gestaucht, gequetscht oder gebogen wird.

  • Aber falls ich zum Jahreswechsel Zeit habe, werde ich trotzdem einen Drucken

    :see_no_evil_monkey: :see_no_evil_monkey: :see_no_evil_monkey:

    Was willst du mit einer 6 Punkt Spiegelzelle, wenn 3 Punkte völlig ausreichen. Die Optik wird davon nicht besser, nur komplizierter im Handling.


    Und ich höre jetzt schon das Katzenjammern, wenn binnen Jahresfrist der 8-Zoll-Spiegel aus der gedruckten Spiegelzelle rausfällt, weil die 3D-Druck-Plastik-Spiegelzelle beim Abstellen auseinander gebrochen ist.


    Nicht alles macht Sinn, nur weil man zu Hause einen 3d-Drucker hat. Bevor du solche tragenden Bauteile aus Plastik druckst, solltest Du Dir das nötige Hintergrundwissen über Statik und Mechanik aneignen, wie man so was auslegt. Einmal geht es um die Frage, was man damit verfolgt (Lagerung der Optik). Aber dann um die Frage, wie man sie so stabil baut, dass sie die Glasscheibe bei Gebrauch UND BEIM TRANSPORT sicher trägt und schützt. Eine Plastikzelle in einem Blechtubus, welche eine Glasscheibe halten soll. Das heißt drei verschiedene Materialien, die sich bei Wärme und Kälte unterschiedliche verhalten, aber passgenau zueinander sein sollten ... Das geht in 9 von 10 Fällen in die Hose.

  • Da würde ich jetzt sagen, das Ding wird gedruckt :)

    Das ist das Probelm bei 3-Druck : ist alles schnell gemacht, egal ob sinnvoll oder wirklich notwendig => vlt. eher mal zu Laubsäge und Holz greifen (oder was man halt gerne händisch bearbeitet), da überlege zumidest ich dann voher ob der Aufwand wirklich einen Vorteil bringt ... :see_no_evil_monkey:

    Gruß, Martin

  • Und ich höre jetzt schon das Katzenjammern, wenn binnen Jahresfrist der 8-Zoll-Spiegel aus der gedruckten Spiegelzelle rausfällt, weil die 3D-Druck-Plastik-Spiegelzelle beim Abstellen auseinander gebrochen ist.

    Da haben wir schon einen sinvollen Grund dafür :thumbup:

    Besser mir fällt ein alter 8" Spiegel raus als ein neuer 12"

    Ich glaube nicht, dass er raus fallen wird aber ich weiß es nicht.


    Die Teile aus dem 3D Drucker können sehr stabil sein, man muss nur das passende Material wählen und die Druckoarameter richtig einstellen. Daran scheitert es bei den meisten und darum hat der 3D Druck z.T. einen schlechten Ruf :/

  • Die Teile aus dem 3D Drucker können sehr stabil sein, man muss nur das passende Material wählen und die Druckoarameter richtig einstellen. Daran scheitert es bei den meisten und darum hat der 3D Druck z.T. einen schlechten Ruf

    Nicht ohne Grund werden selbst industriell aus Kunststoffen angefertigte Teile an einem Teleskop wie Linsenfassungen, Okularauszüge oder HS-Halterungen als wenig stabil bewertet. Zuhause selbst gedruckte Teile erreichen diese "industrielle Qualitäten" allenfalls dann, wenn der benutzte 3D-Drucker eine entsprechend gute und teure Maschine ist.


    Bei meinem Brötchengeber haben wir Teile für den Prototypenbau mit einem 3D-Drucker angefertigt, der Drucker kostete so ca. 20k€. Die Teile dienten nur der Erprobung, ob die Lösung später aus Alu oder Stahl gefertigt zu einem gewünschten Ergebnis führen könnte und die gedruckten Teile mussten noch per Hand nachgearbeitet werden, um die erwünschte Passtgenauigkeit zu erhalten.

  • 20k€ ist bei Profidruckern eher das untere Ende. Wir haben in der Arbeit einen von EOS und Stratasys, die kosten beide über 1/4 Mio. Die EOS druckt Metall, das ist natürlich konkurrenzlos...

    Aber mit den 1500€ Prusa Teilen bekomme ich eine bessere Stabilität als mit dem 1/4 Mio Stratasys Drucker...

    Nicht immer ist der Preis eines Druckers ausschlaggebend für die Leistung. Der Anwender muss wissen, was er von einer Maschine-Materialkombination erwarten kann und das Bauteil entsprechend auslegen ;)

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