• Hallo,


    ich habe noch eine Frage zu einem anderen Thema.

    Ich habe mir im Internet Taki's Sternenatlas angeschaut und versucht in zu verstehen. Ich weiß, dass Thema ist wahrscheinlich für mich als Einsteiger noch viel zu früh, aber kennt jemand eine einigermaßen anfängerverständliche Anleitung zu diesem Sternen Atlas ? Wahrscheinlich muss man da doch erst noch tiefer in der Materie sein. :rolleyes:


    Viele Grüße

    Stefan

  • Servus Stefan,


    Takis Atlas verwende ich oft und gerne. Eigentlich ist er selbsterklärend, denn du hast relativ große Sternkarten. Eingezeichnet sidn Sterne bis 8m5, also sind alle eingezeichneten Sterne leicht im Fernglas oder einem Sucher zu sehen. Zudem sind die Sternbildgrenzen eingezeichnet und viele Deep Sky-Objekte, hierbei allerdings nur relativ helle. Es gibt eine Legende. Offene Sternhaufen werden z. B. durch gepunktete Kreise markiert, Galaxien durch durchgezogene Linien (oval bis rund). Die Nummern, z. B. 1060, stehen für den NGC-Katalog. Messier-Objekte werden mit dem M, z. B. M74 bezeichnet, UGC-Galaxien (Uppsala Gaxalxy Catalogue) mit vollem Namen (UGC usw.). Planetarische Nebel sind Kreise mit vier Spikes, Nebel sind schraffiert, Doppelsterne sehen aus wie kleine Saturne, die Sterne werden recht weit benannt (alpha, beta bis hin zu Zahlen oder Buchstaben), variable Sterne haben einen Kreis um sich herum – die Symbolik ist bei den meisten Atlanten gleich oder ähnlich. Jede Karte hat eine Nummer und du hast oben, unten, rechts und links Verweise, welche Kartennummer hier folgt.

    Wenn du dich also zumindest etwas am Himmel auskennst und z. B. die Cassiopeia erkennst (das Himmels-W) – als Beispiel – kannst du im Taki-Atlas schnell nachsehen, wo dort was zu entdecken wäre. Natürlich gibt es auch andere Atlanten, aber den Taki kann man leicht ausdrucken (also die entsprechenden Seiten) und einfach ins Gelände mit raus nehmen.

    Es gibt auch genauere Atlanten wie den TriAtlas oder die Pretty Deep Maps. Aber der Taki ist doch ideal für den Einstieg.


    Ich selber habe mir den Taki großteils ausgedruckt, habe mir dann noch in einer Fleißaktion den gesamten TriAtlas ausgedruckt und als Ordner abgeheftet (und nehme den immer mit raus) und habe als Übersicht den Cambridge Double Star Atlas geleistet – da kann man einfach blättern und findet auch viele Objekte und zudem natürlich sehr viele Doppelsterne mit Infos dazu.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Guten Morgen und danke für die Hilfestellungen,


    Symbole und was ich da finden kann, habe ich verstanden. Aber woher weiß ich, wann ich welchen Ausschnitt als Wegweisen nehmen soll.

    Ich habe mir einmal die A3 Versionen ausgedruckt und mir die "N" Seiten ( ich gehe davon aus, es sind die für die Nordhalbkugel ) sortiert und nebeneinander gelegt.

    Wenn ich z.B um 22:00 Uhr in meinem Garten in Limburg stehe und nach Norden schaue, welchen Kartenausschnitt soll ich dann verwenden ?

    Ich glaube, ich bin einfach noch nicht genug im Thema ... ;(


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Ich verwende den Deepsky Atlas aus dem Hause Oculum.

    Das einfachste ist - für mich - nicht zu schauen welche Karte ich zu welcher Uhrzeit verwende, sondern ich schaue nach den Sternbildern. Wenn ich zum Beispiel den Hantelnebel M27 beobachten will, dann weiß ich das er im Sternenbild Vulpecula steht, bzw. südlich des Schwans. Den nächst hellen Stern den ich als Beginner identifizieren konnte war Albireo (da DS). Also habe ich mit Albireo begonnen und diesen erstmal aufgesucht. Mit Hilfe der Karte konnte ich dann übers Starhopping zu M27 gelangen.


    Es macht Sinn, sich ein paar der großen Sternbilder einzuprägen, wenn man mit Karten arbeitet. NormanG hat recht, eine drehbare Sternkarte hilft dazu ungemein.


    Noch ein Tipp: Ich habe mir eine Schablone gebastelt, die den gleichen Himmelsausschnitt auf der Karte zeigt, wie im Sucher am Himmel. Da ich dann auf der Karte und am Himmel genau den gleichen Bereich sah, fiel es mir leichter mit dem Starhopping.


    Ich hoffe der Tipp konnte helfen.

    Viele Grüße

    🔭 Taurus T400 SMH CS DSC professional | Skywatcher Classic N 200/1200

    🖊️ Astrozeichner und visueller Beobachter 

  • Hi Stefan,


    Du hast zuerst das komplexe Werkzeug angeguckt, das frustriert natürlich, wenn man sich nicht damit auskennt. Du solltest zuerst mit einem einfacheren Werkzeug starten, das Dir die Übersicht vermittelt. Wenn Du die hast, dann benutzt Du die Detailkarten !


    Kauf diese drehbare Sternkarte und lern damit umzugehen:


    https://www.amazon.de/Drehbare-Kosmos-Sternkarte-Sterne-Planeten-entdecken/dp/3440154513/ref=sr_1_2_sspa?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=W9IAFPQ69A3M&keywords=Kosmos+drehbare+sternkarte&qid=1697622119&sprefix=kosmos+drehbare+sternkarte%2Caps%2C157&sr=8-2-spons&sp_csd=d2lkZ2V0TmFtZT1zcF9hdGY&psc=1&tag=astrotreff-21


    Auch hier

    Drehbare Kosmos-Sternkarte


    Bekommst Du auch in jeder Buchhandlung innerhalb von 1-2 Tagen bestellt.

    (gib die ISBN Nummer an)


    Nimm keine andere, die hier ist gut. Damit kannst Du alles grundlegende verstehen. Danach nimmst Du den Taki und 'nen Feldstecher (am besten sowas wie 8×40, 7x50, 10x50) abseits der Stadtlichter zum ersten Beobachten. Ausserdem würde ich ein Einsteiger-Astronomie-Buch (frag mal hier rum) zur Einführung lesen.


    Good luck,

    Peter

  • Hallo Peter,


    die Links gucke ich mir gerne einmal an. Danke.

    Ein paar Taki Seiten habe ich gerade mal zusammengeklebt ... und tatsächlich. Es ist eine große Sternenkarte. Sorry für die Begeisterung, aber ich glaube, ich lerne immer mehr dazu.


    Liebe Grüße

    Stefan

  • Als Alternative würde ich ernsthaft eine App, die auf Tablet läuft, in Erwägung ziehen. Die, die am meisten verbreitet ist, ist Skysafari. Ist auch eine drehbare Sternkarte in dem Sinne, allerdings dynamisch, zeigt dir immer "jetzt" an, kann aber auch den Himmel in 3 Monaten darstellen usw., kannste beliebig rein- und rauszoomen, und hat (in der Pro Version) praktisch alle Objeke, die du jemals sehen wirst wollen.


    Ist auch weitgehend anpassbar, z.B. was die hellsten dargestellten Sterne sein sollen, so wie sie in deinem Gerät erscheinen usw..


    Hier eine Anleitung fürs Suchen und Finden damit, rein "manuell", mit Hinweis auf Nebenaspekten.


    Gruss

    Der auf Anderer Zehen tanzt

    Möge das Wetter mit dir sein

    ------------------------------------------

    Omegon Pro APO 110/660 Carbon Doublet, Baader BBHS Amici 2", Televue Delos 3.5, 6, 10mm, Nagler 22mm, Panoptic 35mm, Rigel Quikfinder, Tecnosky 8x50 finder, on aokswiss AYO II and Manfrotto 028, binoculars Leitz Trinovid 7x42

  • Hallo,


    ich würde auch zuerst die Drehbare Sternkarte empfehlen, dazu den Karkoschka (Atlas für Himmelsbeobachter). Man entwickelt dann ein Gefühl für die Größenverhältnisse der Sternbilder, der Himmelsrichtungen und der Ausdehnungen. Meist stellt man sich die Sternbilder viel kleiner vor.


    Ganz wichtig finde ich einen immer gleichen Maßstab der Aufsuchkarten, damit man ungefähr abschätzen kann, was man noch im Sucher oder im Übersichtsokular überblicken kann.


    Nach dem "Atlas für Himmelsbeobachter" bin ich später dann zur Uranometria 2000.0 gewechselt, die ich heute parallel zum "TriAtlas" verwende. Am Rechner hatte ich sehr lange CdC (Cartes du Ciel) benutzt, später dann Guide 9.0. Am Smartphone nutze ich die App "Mobile Observatory Pro".


    salü+cs, volker

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Servus Stefan,


    auch von meiner Seite aus der Rat: kauf dir die oben verlinkte drehbare Sternkarte. Die ist viel praktischer als jede App für den Einstieg. Du kannst schnell und problemlos sehen, wann welches Sternbild wo am Himmel zu sehen ist. Ein Handydisplay mit App kann die große Karte nie ersetzen. Später kannst du die Sternbilder dann eh auswendig (sage ich mal). Und wenn du den Taki nutzt, dann fange mit einfach zu erkennenden und zu findenen Sternbildern an. Zum Beispiel die Cassiopeia. Im Taki kannst du schnell sehen, was für Objekte da sind. Die Vorbereitung auf eine Beobachtungsnacht findet ja eh vorher daheim statt. Du kannst dann z.B. am PC schnell (z.B. auf Wikipedia) nachschauen, wie hell die eingezeichneten Objekte sind.


    Ich nutze als App am Handy auch Mobile Obervatory Pro, aber nie draußen beim Beobachten. Das Display ist zu hell (und auch Rotlichtmodus finde ich zu hell). Man verliert die Dunkeladaption. Dann lieber eine Karte mit sehr stark gedimmten Rotlicht, sodass man gerade noch erahnen kann, was wo ist. Man hat die Objekte ja eh vorher aufbereitet. Zum Starhopping kann man die Route von einem hellen Stern ja als Skizze notieren und die dann unter Minimallicht anschauen, wenn man nochmal spicken muss. Die App wird nur später die Sternkarte ersetzen, denn da findest du auch Planeten, Kometen, Asteroiden (etc.), es ist also ein echtes Planetariumsprogramm. Der beste Einstieg ist aber m.E. wirklich die drehbare Sternkarte.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Drehbare Sternkarte ist Klasse - für mich immer noch die Einsteigerempfehlung - finde ich besser als jede App - gibt es auch als download zum basteln....http://deepsky.square7.ch/kost…ucken-star-wheel-for-free (hier sind schon sehr viele Objekte für Feldstecher markiert)


    als Buch "skyscout" von Oculum (optimal für Auge + Feldstecher) oder der oben erwähnte "deepsky reiseatlas" (auch oculum verlag) der ist aber (ganz subjektiv) etwas zu wenig Himmel pro Seite, muss oft geblättert werden (dafür super "Sternesystem" für Beobachtungsempfehlungen) , besser gefällt mir die "freie" Variante zum Ausdrucken (und einlaminieren):https://vazhorov.files.wordpre…s_star_atlas_150dpi-1.pdf


    selber habe ich noch den SkyAtlas2000.0 => die wohl ultimative Sternkarte als Buchform - schon "uralt" und viel zu schade fürs Feld :see_no_evil_monkey:


    Gruß,

    Martin

  • Danke euch für die Infos.


    selber habe ich noch den SkyAtlas2000.0 => die wohl ultimative Sternkarte als Buchform - schon "uralt" und viel zu schade fürs Feld :see_no_evil_monkey:


    Gruß,

    Martin

    Der SkyAtlas2000.0 in gebundener Form ... hab' ich nach gegoogle ... sehr nobel :love:

    Eine drehbare Sternenkarte habe ich von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen. Schon etwas älter, aber ich denke die tut's. Wer noch das Yps Heft kennt, da gabs mal in meiner Kindheit eine nachleuchtende Sternen. War nicht schlecht.


    Martin, deine verlinkte Sternenkarte finde ich auch nicht schlecht. Vielleicht am Anfang übersichtlicher als Taki ??? Den Deep Sky Reiseatlas habe ich auch gebraucht bekommen.

    Ich versuche mich jetzt erst einmal zurecht zu finden.


    Danke nochmal euch allen ... :)

  • Martin,


    da kann ich nur voll zustimmen, die Drehbare Sternkarte ist gerade für den Anfang perfekt und auch später bei den weniger prägnanten Sternbildern ein Hilfe.


    Der Skyatlas 2000 finde auch besonders schön, vor allem wegen der detaillierten Milchstrasse, es gab auch eine laminerte Version. Dann zu dem verlinkten Beginners Star Atlas, gibt es da auch eine Companion, eine Liste mit Objekten die zu den Karten passt? Übrigens, ausgedruckte Karte muss nicht unbedingt laminieren, es gibt auch wasserfestes Papier oder sogenanntes PE Papier.


    beste Grüße


    Thomas

  • Dann zu dem verlinkten Beginners Star Atlas, gibt es da auch eine Companion, eine Liste mit Objekten die zu den Karten passt?

    sorry, den Link zum Katalog habe ich vergessen :https://vazhorov.files.wordpress.com/2020/09/catalog-1.pdf

    immer Seitenweise auf die Rüchseite der vorherigen Karte.....

    Hab vor einiger Zeit lange nach einer Karte gesucht, die für mich detailreich genug und nicht zu überladen ist und nicht zu viele Seiten benötigt, die "russische Variante" hat mir am besten gefallen

    und beim einlaminierten kann ich ich immer mit dem Edding vor der Beobachtungsnacht die geplanten Ziele markieren und später wieder wegwischen... - aber danke für den Tipp mit PE-Pamier, muss ich mir mal anschauen

    Gruß, Martin

  • Eine drehbare Sternenkarte habe ich von einem Arbeitskollegen geschenkt bekommen. Schon etwas älter, aber ich denke die tut's. Wer noch das Yps Heft kennt, da gabs mal in meiner Kindheit eine nachleuchtende Sternen. War nicht schlecht.

    Ciao nochmal,


    Ich kann Dir nur empfehlen, mit einer guten Drehbaren Sternkarte zu lernen:


    - was sind die KoordSysteme am Himmel, alpha/delta, elevation/azimut

    - wo ist Norden, Süden un auch Ost, West am Himmel

    - was ist Ekliptik und Himmelsäquator

    - Sternbilder lernen

    - lernen Planetenpositionen zu finden

    - Richtungen sicher zu beherrschen

    - Graddistanzen einschätzen am Himmel

    - wie bewegen sich Sonne, Mond un Planeten am Himmel


    Mit dem Basis-Wissen macht im Prinzip keine Himmelskarte mehr grosse Probleme.


    Good luck,

    Peter

  • Hallo zusammen,


    Hallo aArtin,

    Alles gut. Die Auflistung der Objekte habe ich gefunden. Mit dem Laminieren überlege ich auch einmal.


    Hab da aber wieder eine neue Frage:


    Ich war gestern mit meine "BauhausTeleskop" draußen zum Üben. Hab es auf Auriga, sprich Capella ausgerichtet und das aufgezeichnet, was ich gesehen habe.

    Dann zurück in die Wohnung, Atlas genommen und das überprüft, was ich gesehen habe. Überhalb von Capella sind 3 Sterne auf einer Reihe angeordent. Nachgeschaut im Atlas, wie die heißen ..... die haben keinen Namen. Wie ? Bei Stellarium geschaut ? Die hellen Sterne haben keinen Namen ? Kann das sein ?



    Danke für eure Hilfe

    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan, schön dass du dich so ausgiebig mit Himmel und Sternkarten beschäftigst. Das ist eine gute Grundlage für alle Belange der Astronomie.

    Für die allgemeine Orientierung empfehle ich auch eine drehbare Sternkarte. Ansonsten haben die Vorredner schon viel wichtiges Zusammengetragen. Hier noch eine schöne Orientierungshilfe der Sternwarte Kraichtal.


    Zu deiner aktuellen Frage:

    Die hellen Hauptsterne haben Eigennamen, die zum Teil Jahrtausende alt sind. Wir verwenden heute Namen, die meist aus dem Arabischen stammen. Bayer führte in seinem Sternatlas "Uranometria" für die hellen Sterne griechische Buchstaben ein, dann auch lateinische Buchstaben oder Zahlen. Schwächere Sterne haben nur noch Katalognummern aus den verschiedenen Durchmusterungen, z.B. SAO, HD, HIP usw.

    Capella hat auch die Bezeichnung Alpha Aurigae, da er der Hauptstern im Fuhrmann ist, aber auch BD+45 1077 aus der Bonner Durchmusterung, oder HIP 24608 aus dem Hipparcos Katalog. Schau mal in Simbad unter Capella, dort finden sich 74 verschiedene Katalogbezeichnungen.


    Näheres dazu habe ich in Spektrum.de Sterne benennen gefunden


    Deine 3 Sterne in einer Reihe haben keine Eigennamen, so hell sind sie ja nicht mehr. Stellarium ist hier etwas dürftig und zeigt nur die Koordinaten, Helligkeit und Farbindex. Im Vergleich ist Stellarium Web wesentlich ergiebiger. Der hellste obere in deinem Bild hat die Hauptbezeichnung "12 Aurigae", läuft aber auch unter "HD33988" oder "SAO 40183", oder richtig einprägsam "Gaia DR2 211805079552264832". Er ist nur noch 6,94 mag hell, viel zu schwach für einen Eigennamen, noch nicht mal für einen griechischen Buchstaben hat es gereicht. Hier ein Screenshot aus Stallarium Web, so gedreht wie dein Bild oben:



    Detaillierte Info folge dem Link zu Wikipedia 12 Aur oder gleich in Simbad 12 Aur mit allen 27 Katalogbezeichnungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu dem Stern, der die Spektralklasse B2Ve hat. Gib du ihm doch den privaten Namen "Stefanus 71 Aur", das wäre dann DEIN Stern :)

  • Hallo Stefan


    du kannst den Sternkarten TakiStar etc. schon trauen.

    Wie meine Vorgänger es schon erwähnt haben , besitzen nicht alle "hellen Sterne" einen Namen.

    Da sind die ganz hellen Sterne , die eine traditionellen meist arabischen/griechischen Name haben.


    Dann hat der deutsche Astronom Bayer in seinem Atlas Uranometria (1603) alle hellen Sterne eines Sternbilds

    mit griechischen Buchstaben /angefangen mit Alpha dem hellsten bis Omega bezeichnet.

    Er konnte so nur 24 Sterne im jeweiligen Sternbild bezeichnen. ( z.B. ist Regulus = alpha Leo )


    Der englische Astronome John Flamsteed ersten Direktor des Royal Greenwich Observatory ,

    veröffentlichte in der Historia coelestis Britannica (1712) seinen Sternkatalog .

    Er behielt den Genitiv der Konstellation bei, verwendete jedoch Zahlen anstelle des griechischen Alphabets

    für die vordere Hälfte. Sein Katalog umfasst 2866 Sterne. [Beispiele . 61 Cygni und 47 Ursae Majoris] .


    Das reichte natürlich auch nicht aus, um einen Stern eindeutig zu benennen, so dass man dazu überging

    andere Methoden zu entwickeln.

    Im 19.Jahrhundert wurden Durchnusterungen im großen Umfang durchgeführt.

    Die Bonner DM listet alle Sterne bis etwa 9mag im Bereich von +90° bis -2° Deklination auf

    Hier wird in der jeweiligen Deklinationszone nummeriert.

    zum Beispiel: BD +12° 2149

    Dieser Stern ist: Regulus = Alpha Leo = fl32 = HD87901 = SAO98967 = PPM127140 =HIP49669


    Und so wurden weitere Versuche unternommen alle Sterne irgendwie eindeutig zu bezeichnen.


    Am Aussagekräftigten sind die unmittelbaren Koordinaten eines Objekts, wenn das Bezugsdatum dazu

    genannt wird.

    Hipparcos #49669 RA (J2000.0): 10 08 22.46 Deklination +11 58 01.9 ( für J1991.25)


    Heute hast du ja das Internet, dass dir auf einfache Weise - identifikationen möglich macht.


    VG+CS Dieter

  • Vielen Dank für die ausführlichen Infos.


    Ich finde die drei Sterne sehr auffallend und dachte eigentlich nach und nach hätte man alle sichtbaren Sterne irgendwann schon einmal benannt.

    Aber ich glaube, ich unterschätze die Vielzahl der gut sichtbarben Objekte ?!? :|


    Gaia funktioniert bei mir wohl nicht. Ruckelt wie Hölle :evil:

  • Hallo flatratte,


    was meinst du mit "Checke mal, ob Gaja bei Dir läuft"? Ist das eine Software? Wenn ja, was soll sie mehr bringen als Stellarium Web? Ist sie für Anfänger geeignet?

    Ich kenne den Gaia Katalog, entstanden aus der Gaia Mission. Das ist ein extrem massiver Katalog, bei dem 2 Milliarden Sterne bis 21 mag mit einer bisher unerreichten Genauigkeit vermessen wurden. Gaia Katalognummern sind solche Bandwürmer wie Gaia DR2 211805079552264832. In Stellarium Web sind ja auch die Gaia Daten enthalten - wenn man so tief gehen will und man sie braucht.

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