Beobachtungsbericht vom 13./14.10.2023 – Neumondnacht mit 22 Zoll

  • Servus beinand,


    letzten Freitag konnte ich endlich mal wieder raus zum Sterngucken. Der Mittwoch davor hatte einen tollen Himmel, aber da musste ich am Tag danach fit sein und früh raus. Der Donnerstag war bewölkt, aber der Freitag versprach die letzte klare Nacht vor der Regenfront. Und Wochenende! Und nichts am Samstag, was dem entgegenstand! Also raus auf meinen Hügel... Also den 56cm-Dobson ins Auto verfrachtet und raus ins Dunkle!


    Um 22 Uhr war ich beobachtungsbereit auf dem Hügel, da ich vorher noch familienintern beschäftigt war. Jetzt aber hatte ich die Nacht ohne Zeitdruck vor mir und konnte erstmal entspannen. Ich habe noch gemütlich die Dunkeladaption der Augen abgewartet, mit dem Fernglas etwas herumgeschaut, habe mir die "Nördliche Fliege" ins Blickfeld geholt, aber davon berichte ich weiter unten. Jetzt kam das erste Ziel, für das ich mir viel Zeit nehmen wollte: M 33, die Dreiecksgalaxie im Triangulum. Bisher hatte ich die immer nur nebenher beobachtet, quasi als kurzes Sight Seeing, aber jetzt war sie fällig, da zudem auch OdM dieses Oktobers. Das SQM-Messgerät zeigt 21m2 an, also ein ganz passabler Himmel. Die Luft war richtig trocken und blieb auch so und mit 12 Grad (blieb konstant) war es auch recht angenehm.


    Es geht also los mit....

    M 33


    M 33, die Dreiecksgalaxie


    Der nördliche Spiralarm, der auf NGC 604 zeigt, ist im 20mm Nagler (106×) sehr deutlich und auch direkt zu erkennen, ebenso der südliche Arm. Die Gabelung des südlichen Arms ist auch deutlich zu erkennen. Der nach Westen weisende Hauptarm ist am Ende des erkennbaren Bereichs etwas nach Nordwesten aufgefächert, wirkt fast, als würde er sich nochmal gabeln, aber hier ist alles sehr diffus und nur indirekt gut auszumachen. In der Verlängerung könnte ein Teil von dem Spiralarm sehr diffus zu sehen sein, aber das ist grenzwertig. Der nördliche Arm wiederum zeigt auch einen schwachen, sehr diffusen Seitenzweig, der an einer Stelle etwas deutlicher zu sehen ist (Knoten?). Im Nordarm sind mehrere helle Knoten zu erkennen, darunter IC 142 und IC 143, aber mindestens noch ein Knoten ist erkennbar. Das Erkennen dieser Knoten erfolgt durch indirektes Sehen, daher schwer zu greifen, und bei 224× (10mm Ethos). Immer wieder ist aber gut zu erkennen, dass hier mehrere Knoten vorliegen, so z.B. auch NGC 595. Im Südostzweig des südlichen Arms ist IC 135 sehr deutlich uind auffällig, IC 136 aber schwierig auszumachen. Im nach Westen weisenden Hauptarm sind mehrere Knoten erkennbar und die hätten besser bei hoher Vergrößerung herausgearbeitet werden müssen. Das Erfassen der Grobstrukturen war aber zeitaufwändig. Um die Sternenkette direkt nördlich des Hauptarms könnte ein weiterer Spiralarm liegen, aber hier ist nur sehr sehr undeutlich indirekt und durch Bewegen des Teleskops etwas zu erahnen. NGC 592 scheint außerhalb der Spiralarme zu liegen und NGC 604 wirkt extrem hell. Das Zentrum von M 33 ist ebenfalls hell und zwei Vordergrundsterne gehen fast unter, sind aber auch direkt gut zu halten. Rund um des helle, nicht ganz runde Zentrum ist ein diffuses Leuchten zu erkennen. In der Skizze ist es wohl zu hart vom hellen Zentrum abgesetzt, es geht schließlich ja ineinander über. In der Skizze fehlen einige Vordergrundsterne, die aus Zeitgründen weggelassen wurden. Es wurde die Gesamtgröße unterschätzt und weitere Knoten, die eigentlich sichtbar sein sollten, wurden nicht erkannt, da diese deutlicher in der Peripherie liegen und nicht in den visuell erkennbaren Armbereichen. Die zwei Stunden Beobachtungszeit haben sich gelohnt. Ich werde M 33 sicherlich erneut aufsuchen und dann hoffentlich die Zeit haben, mit meinem 4,7mm-Ethos weitere Details herauszukitzeln. Heute Nacht wollte ich aber erstmal die Grundskizze haben. Bei 476× rutscht alles so schnell aus dem Blickfeld, dass paralleles Zeichnen mir jedenfalls schwer fällt.


    Ich fand das Zeichnen eh herausfordernd, denn bisher habe ich ja meist gemütlich sitzend und mit Papier auf einem Tisch mit meinem 8" RC gewerkelt. Die Nachführung und der "Heckeinblick" sind da sehr hilfreich. Vermutlich müsste ich mir für mein kleines Riesenbaby eine EQ-Plattform basteln. Aber das hat Zeit, erst muss das Teleskop ausgekostet werden, wie es ist. Und mit Klemmbrett unter dem Arm lässt sich der Dobson auch schubsen. Das Zeichnen, nun ja, es geht schon irgendwie. Ich habe aber in der Skizze oben einige Sterne ausgelassen. Vermutlich ist es sinnvoll, so eine Skizze mit der Zeit zu ergänzen und quasi ein Komposit aus mehreren Besuchen zusammenzusetzen. Wie machen das andere Dobsonauten hier?


    Mittlerweile war es nach Mitternacht und Jupiter strahlte wie ein Scheinwerfer. Und über ihm ist die gebogene Sternenkette des Widders hoch am Himmel. Folgt man der Sternenkette zu Bahrani = 41 Arietis, einem 3m6-hellen Stern, hat man bereits die Nördliche Fliege gefunden. Hier eine Abbildung aus Bodes Uranographia von 1861 und daneben die Region mittels einer SDSS-Karte (aus Wikisky):



    41 Ari ist hier "c Muscae Borealis". Nachdem am Südhimmel die Fliege eingetragen wurde, hatte man am Nordhimmel auch eine haben wollen. Vorher wurde die Sternengruppe als Biene bezeichnet. Man hat hier also ein flugfähiges Insekt verortet. Mit bloßem Auge sind eigentlich nur die Sterne ab, b und c, sowie der Stern im "Kopf der Fliege (33 Ari) zu sehen. Die anderen liegen jenseits von 6m2 und müssten erarbeitet werden, wenn man sie mit bloßem Auge sehen will. Im Fernglas hingegen ist die Nördliche Fliege wirklich nett. wobei man schon extrem viel Phantasie braucht, um da ein Insekt zu sehen. Wie auch immer, mir ist dabei eine kleine Raute im Fernglas aufgefallen, die nordwestlich von der Nördlichen Fliege liegt (im SDSS-Foto oben rechts in der Ecke, sehr auffällig). Dieses Trapez ist bereits im Dreieck, aber an der Grenze zum Widder. Im Fernglas ist das Objekt richtig auffällig, finde ich. Und die zwei hellsten Sterne an den Spitzen strahlen richtig. Also habe ich das Objekt auch im großen Dobson eingestellt und das Ding skizziert:


    Der Edelstein, ein Asterismus, der mir im Fernglas auffiel


    Die Hauptsterne sind sehr hell, 5m3 und 5m9, also gut mit bloßem Auge zu sehen. Sie sind die Spitzen des Trapezes, 12 und 13 Ari. Die beiden anderen Ecken bilden Sterne mit 7m4 resp. 7m5 und die Diagioale wird durch einen 8m5-Stern markiert. Für mich wirkte das im Teleskop wie ein Edelstein, der rhomboide Form zeigt, wenngleich etwas asymetrisch, but who's perfect? Ich habe mir daher erdreistet, den Asterismus als "Der Edelstein" zu bezeichnen, denn das Trapez ist ja schon besetzt (im Orion). Da es aber trotzdem ein Trapez bzw. eine Raute ist, habe ich das im Bild als Titel mal so belassen. Vielleicht ist das Muster ja schon jemandem aufgefallen und es hat schon einen Namen ReneM ...


    Und wenn man so einen Edelstein sieht, dann schweift der Blick weiter und plötzlich sehe ich einen Fisch. Der liegt im Bereich, der früher mal als "Kleines Dreieck" bezeichnet wurde (das Sternbild "Dreieck" waren mal zwei Dreiecke). Ich dachte erst, dass der Edelstein ein Köder sein könnte, aber da passte mir die Form nicht. In der Nähe sind ja noch weitere Fische (zwei im Sternbild Pisces, dann weiter weg der Südliche Fisch), da macht noch einer wenig aus. Also ein Fisch im Dreieck, warum nicht? Und das neben einem Edelstein. Hach, was hat der Himmel für Schätzchen parat? Hier eine Karte, wieder aus SDSS bzw. Wikisky:



    Der Fisch ist ein Objekt für das Fernglas, denn auch der hellste Stern am Ende der Rückenflosse ist nur 6m5 hell. Der hellste Stern des Dreiecks an der Stirn ist 7m5 hell, der hintere Rand der Schwanzflosse enthält Sterne bis runter auf 9 mag, um die Rückenflosse (mit sehr viel Phantasie) zu sehen, muss man etwas jenseits von 10 mag kommen. Also im Fernglas o.k. Ich habe den Fisch im 8 × 42-Glas angeschaut, die Rücken- und Brustflosse aber erst am Wikisky-Bild erkannt. Insbesondere die Brustflosse... der Stern vorne ist nur 11 mag hell. Vielleicht habe ich da zu viel reingepinselt. Der Fisch an sich ist aber m.E. auffällig. Für's Teleskop ist das Muster zu groß, aber dafür ist ja der Edelstein da.


    Koordinaten (grob):


    Edelstein: RA 02h 28min 30s, Dekl. +29°49'

    Fisch: RA 02h 21min, Dekl. +30° 05'


    Nach diesen zwei Sternmustern aber weiter mit physikalischen Objekten. Unter dem Widder ist der Kopf des Walfischs / Seeungeheuers Cetus schön zu sehen. Warum also nicht mal kurz rüber zu M 77?


    Messier 77 ist eine hübsche Balkenspirale, die eine besondere Form aufweist. Ich habe notiert: Die Galaxie wirkt sehr hell und oval, jedenfalls nicht kreisrund. Im Zentrum ist klar ein Balken zu erkennen sowie der aktive Galaxienkern, rundherum sind die Spiralarme nicht wirklich auszumachen, sondern alles wirkt, als wäre um den Balken herum eine ellipsoide Umrandung, so also, als würden die Spiralarme sich berühren und einen schief angesehenen Ring bilden. Hierbei wirkt alles hell nebelig, nur der Balken und die Umrandung durch die Spiralarme sind heller. Den schwachen, diffusen äußeren Ring habe ich nicht bemerkt, der bis jenseits von TYC 47-70-1 (9m0, weitere Sterne sind nicht in der kurzen Skizze) reichen würde.Im Nachhinein habe ich den diffusen Außenring, der auf Fotos sehr ins Auge springt, auf anderen Zeichnungen mit weniger Öffnung gesehen. Mir war das beim Besuch aber nicht bweusst und ich habe vielleicht nicht drauf geachtet, weil ich von der Helligkeit von M 77 geflasht war.

    Hier die Skizze:



    Nach dem Besuch bei M 77 musste natürlich auch NGC 1055 ins Visier genommen werden, die direkt danaben liegt und gravitativ an M 77 gebunden ist (bzw. auch umgekehrt natürlich):


    NGC 1055 im Cetus


    Notiert habe ich dazu: Das Staubband fällt sofort auf, da es die Galaxie nicht symmetrisch durchschneidet, sondern aufgrund der Perspektive einen großen südlichen Teil und einen kleinen, nördlichen Teil abtrennt. Die Galaxie erscheint deutlich elongiert und ist auffallend hell. Besonders hübsch: der helle, gelbe Stern (HD 16786), der im Teleskop richtig gelb strahlt. Sehr hübsch! Und für eine NGC-Galaxie sind 10m6 schon sehr hell.


    Weiter nördlich steht noch NGC 1032:


    NGC 1032


    Die kleine, aber recht helle Galaxie bildet grob mit drei Sternen, die selber ein rechtwinkliges Dreieck bilden, ein Rechteck. Die Form ist grob zu erkennen, also mit breiterer Mitte und dünn auslaufenden Enden, aber sie wirkt kleiner als auf Fotos. Der dünne, schwarze Staubstreifen wurde nicht gesehen. Würde mehr Vergrößerung vertragen, sollte also nochmals aufgesucht werden... mit 11m8 auch für kleinere Optiken geeignet. Der Staubstreifen wirkt auf Fotos pechschwarz, ist aber sehr dünn. Ob man den wirklich sehen kann?


    Es gibt so viele weitere Galaxien im Cetus, aber die Wintersternbilder rufen...


    Kurz zu den Plejaden (M 45), aber nur Soght Seeing, dann zu NGC 1514, einem großen PN im Stier. Letzterer ist immer wieder hübsch und mit 22 Zoll richtig hell, trotz der Größe (jedenfalls im OIII-Filter). Man sieht den extrem hellen Zentralstern (der nur der Doppelsternpartner des eigentlichen Verursachers ist) und die vier dunklen Bereiche, die ein schwarzes Kleeblatt in den diffusen Nebel malen. Serh nett.


    Dann noch kurz zum Orionnebel, der aber noch tief am Horizont stand. Trotzdem nur Wow! 22 Zoll sind da schon gigantisch. Und das Trapez (das "echte") sowas von hell und in einer dunklen Blase. man sieht quasi, wie es den Nebel wegpustet. Den Rest kann man kaum schildern. So hell, so kontrastreich, einfach nur cool.


    MittlerweileSchon länger zogen im Nordwesten Wolken auf und es wurde immer windiger, nachdem es zwischendurch mal windstill war. Die Schlechtwetterfront kam also. Also schnell noch in die Auriga und dort über Menkalinan (beta Aurigae) zu dem strahlend gelben Pi Aurigae (toll im Okular zu sehen!), um über HD 40143 und HD 39863 die Seyfertgalaxie UGC 3374 (=PGC/LEDA 18078) aufzusuchen, eine kleine Balkenspirale. Direkt auf dem Weg dorthin stolpert an über den kleinen PN IC 2149, der mit 10m6 sehr hell ist, aber zudem auch sehr klein (nur 34 Bogensekunden im Gesamtdurchmesser). Da ich die Galaxie suchen wollte, habe ich den Zwerg nur bei 106× im 20mm-Okular angeschau tund durch Filterschieben den PN klar erkannt. Wenn Auriga richtig hoch steht und das Seeing sehr gut, muss ich den mal mit Maximalvergrößerung probieren. Er ist ja sehr hell und direkt auf der Linie der beiden Peilsterne, die ich oben erwähnt habe. Als ich dann weiterging, um UGC 3374 zu finden, wurde das Bild plötzlich so sternarm. Ein Blick nach oben und die Wolken waren schon da. Das ging jetzt sehr schnell. Es war Viertel Drei (Viertel nach Zwei) und etwas über vier Stunden Beobachtungsspaß waren vorbei.


    Der Wind wurde jetzt richtig stark und es roch in der Luft nach Regen. Ich mag den Geruch, aber nicht mit offenem Dobson. Laut Wewtterradar sollte es aber erst ab 5 Uhr regnen, was dann im Nachhinein auch nicht stimmte. Es dauerte bis zum Vormittag für ein paar wenige Tropfen, was heute ganz anders aussah (inkl. dem obligatorischen Hagel).


    Um Dreiviertel Drei war alles im Auto verpackt, dann habe ich noch ein Bisserl den Wind genossen (und den Duft der Luft), um gemütlich heimwärts zu fahren. Mit Auspacken, dies und das kurz am PC nachschauen (Vergleich der Skizzen mit Fotos) konnte ich dann um halb fünf gemütlich einschlafen.


    Da sage jemand, Freitag der 13. sei ein schlechtes Omen. Die pure Naturwissenschaft spricht dagegen. Was für eine schöne Nacht. Ich schwelge immer noch in Erinnerung an M 33. Der Sprung von 8 Zoll auf 22 Zoll hat sich einfach gelohnt.


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Hallo Christoph,


    wieder ein sehr interessanter Bericht mit viel Information und tollen Skizzen ! Ein Highlight ist für mich natürlich die genaue Beschreibung der Details in M33 mit dem 22-Zöller - großartig 8):thumbup:.

    Ich werde M 33 sicherlich erneut aufsuchen und dann hoffentlich die Zeit haben, mit meinem 4,7mm-Ethos weitere Details herauszukitzeln.

    Dann empfehle ich dir, NGC 604 nochmal besonders unter die Lupe zu nehmen, und wenn es das Seeing erlaubt mit der Vergrößerung möglichst hoch zu gehen. Da erinnere ich mich an Eindrücke im 20-Zöller wo wir bei über 600 (?) - fach einige der hellen OB-Assoziationen als kleine Lichtpunkte erkennen konnten. Die kommen ja auch auf dem bekannten Hubblebild spektakulär heraus.


    Ich war in dieser tollen Nacht auch beobachten, wieder mit der Bahn nach Geitau und morgens zurück - mit dem Spektiv. Der Himmel war bei mir ausgezeichnet, ich werd auch noch einen Bericht dazu schreiben. Haley hat auch vom Wind im Allgäu erzählt, ich hab den nicht so gespürt, vielleicht hats der nicht bis ins Leitzachtal reingeschafft.


    Servus

    Ben

  • Hi Christoph


    Wie gewohnt ein sehr schöner Bericht von dir! Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, was dein 22" zeigt, das muss gewaltig sein!


    Bei M33 muss ich auch endlich mal mehr Zeit verbringen.. Ich war letztens froh überhaupt die Spiralarme gesehen zu haben, war es in den vorangehenden Versuchen stets zu feucht dafür.


    NGC1055 habe ich letzten Winter im 6" beobachtet und ist gerade wieder auf die Todo Liste gekommen. Mit 12" klappt viellaucht auch schon das Staubband zu sehen!


    NGC1514 ist wirklich eine Pracht. Letzten Dezember hatte ich ihn im Okular und gezeichnet:

    NGC1514

    Habe ich in bester Erinnerung!


    CS, Seraphin

  • Hallo Christoph,


    Ein wunderbarer Bericht - gefällt mir ausgesprochen gut - danke fürs Teilen :thumbup:

    Leider konnte ich wegen „Fuß defekt“ nicht kommen - wie schade! …und jetzt doch noch teilhaben - 8) !

    Von Deinen Zeichnungen bin ich völlig begeistert - die Idee eines Komposits aus Zeichnung finde ich diskussionswürdig!


    den kleinen PN IC 2149, der mit 10m6 sehr hell ist,

    Darüber kann ich nur schmunzeln ;) 22++ :D


    Viele Grüße

    René

  • Hallo Christoph,


    tolle Zeichnung von M33, das stelle ich mir auch abenteuerlich von das mit 22" zu zeichnen.

    Ja, M77, NGC1055 sind klasse Galaxien. Das Staubband von NGC1055 blieb mir bisher verwehrt. Ob das mit 14" ereichbar ist?

    Meiner einer war gestern unterwegs, war allerdings deutlich kälter als am Freitag. Gestartet bin ich mit 6°C am Ende gegen 23:30 waren es gerade noch mal 1,5°C. Ging gerade noch ohne Handschuhe. :)



    cs

    Lothar

  • Moin Christoph,


    Sehr schöner Bericht, ich bewundere Deinen Fleiss und die Genauigkeit bei der Aufarbeitung und Dokumentation, da steht mir oft mein innerer Schweinhund im Weg.


    Zum Thema Zeichnen am Okular: mit dem großen Füssener Astrostuhl kann man auch im Zenit im Sitzen beobachten…


    Btw. Das Gerät ist vorbereitet für einen Servocat, nicht billig, aber den Trümmer würde ich nicht immer auf eine EQ Platform heben wollen, mal abgesehen von der zusätzlichen Einblickhöhe.


    Beste Grüße,

    Rainer

  • Lieber Christoph,

    hallo zusammen,


    ein wunderbarer, sehr anschaulicher Bericht.


    Laut der RASC World Asterisms Project-List gibt es etwas über 100 Musterbeschreibungen im Sternbild Triangulum, darunter natürlich viele Mehrfachnennungen und -beschreibungen, je nach Kulturkreis. Die Stelle deines Edelsteins ist noch nicht beschrieben, nur für ein Muster mal mit angerissen. Und Edelsteine/Gemstones gibt es auch nicht, das wäre eine gute Wahl. Der häufigste Sprachverwendung bei vielen ähnlichen Mustern ist meist "Diamond".


    Ja, M77, NGC1055 sind klasse Galaxien. Das Staubband von NGC1055 blieb mir bisher verwehrt. Ob das mit 14" ereichbar ist?

    Hallo Lothar,

    ja ist es, ich habe es schon mit meinem Ninja 12,5" gesehen, aber das klingt falsch, die Sichtung gelingt, weil die Südhälfte besser begrenzt aussieht und der nördliche Teil ab und an aufblitzt. Also keine Staubbandsichtung im klassischen Sinne wie bei NGC 891.


    Beste Grüße


    Rene

  • Servus Ben,


    ja, NGC 604 (und auch andere Knoten) verdienen es, mal ganz genau angeschaut zu werden. Im Moment komme ich maximal auf knapp 480×, aber vielleicht reicht das ja. Ich habe Zeichnungen mit größerem Gerät (28 Zoll) gesehen, bei denen es einen die Schuhe auszieht.


    Zum Wind: Ich bin ja auf dem Moränenrücken, bekomme also immer die volle Breitseite ;-).



    Servus Seraphin,


    ja, NGC 1514 ist einfach ein tolles Objekt. Ich hatte ihn mal bei einem Beobachtungsabend in der Sternwarte Buchloe eingestellt, um ihn vorzuzeigen, aber da kam (teils) eher ein Achselzucken, denn zum kurz mal Reinschauen ist er selbst mit dem dortigen 17-Zöller nichts. Solche Objekte müssen "erarbeitet" werden finde ich. Sprich: Auge richtig adaptiert, richtige Vergrößerung, dann mit und ohne Filter – kurzum, man muss sich Zeit lassen. Bei M 57 reicht ein Blick und man staunt. Hier kommt das Staunen langsam, dann aber nachhaltig (jedenfalls geht mir das so). Und NGC 1055: mit 12 Zoll das Staubband? Es ist wirklich groß, aber ob es mit 12 Zoll geht, wäre mal spannend.



    Servus René.


    ja, das wäre eine sehr nette Nacht zu zweit geworden. Aber es gibt ja noch so viele Gelegenheiten.



    Servus Lothar,


    Staubband mit 14 Zoll? Ich denke schon, dass das gehen müsste. Wenn der Himmel passt. Mit 22 Zoll ist es sehr auffällig, das es den südlichen Teil so gerade abschneidet und da dann auch noch der Nordteil als Glimmen da ist. Auch wenn letzter nicht zu sehen ist, sollte die gerade Kante da sein. Würde mich wundern, wenn das nicht geht (ebenso mit 12 Zoll? Siehe bei Seraphin)

    Und ja, M 33 zu zeichnen ist eine Endlosaufgabe. Ich habe ja auch stoppen müssen, da ich sonst komplett die Nacht nur mit einem Objekt verbracht hätte. Man muss sich rantasten, denke ich. Stück für Stück kann man dann so große Objekte abklappern.



    Servus Rainer,


    ja, der Astrostuhl... Ähem, ich habe mehr Masse als die Tragfähigkeit dafür offiziell ist. :saint: Und dann bräuchte ich auch eine entsprechend hohe Ablage...

    Servo Cat – darüber hatten wir ja schonmal gesprochen, da die Möglichkeit ja besteht. Ich will aber erstmal ganz bodenständig undbescheiden bleiben und klassisch ohne Alles werkeln. Das Zeichnen wird schon, Klemmbrett geht ja. M 33 war da nur eine nicht so einfache Aufgabe, um sich reinzuarbeiten. EQ-Plattform... Ja, das Draufwuchten ist ein Problem, die Einblichöhe weniger (Man kannsich ja auf ein Podest stellen. Im Moment würde aber keine EQ-Plattform mit ins Auto passen. Logistik ist das erste Problem, der Aufbau dann das zweite.


    Also schubse ich vor mich hin. Ist ja mein erster Dobson, man gewöhnt sich an sowas ja schnell. Nur bei 500× oder drüber ist es schon ein bisserl schnell, wie sich alles bewegt. Aber wie sagt man hier: des basst scho!


    Liebe Grüße,

    Christoph

    Mein Verein: Astronomische Gesellschaft Buchloe e.V.

    Meine Ausrüstung:

    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Die Stelle deines Edelsteins ist noch nicht beschrieben, nur für ein Muster mal mit angerissen. Und Edelsteine gibt es auch nicht, das wäre eine gute Wahl. Der häufigste Sprachverwendung bei vielen ähnlichen Mustern ist meist "Diamond".

    Servus René,


    danke dir! Dann bleibe ich bei Edelstein auf deutsch. Musst du dir mal im Fernglas anschauen, ist wirklich auffällig. Und der Fisch ist auch putzig, finde ich.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Vermutlich ist es sinnvoll, so eine Skizze mit der Zeit zu ergänzen und quasi ein Komposit aus mehreren Besuchen zusammenzusetzen. Wie machen das andere Dobsonauten hier?

    Ja, das macht Sinn. Einerseits wegen der Detailfülle mancher Objekte, m.E. aber noch mehr, weil die Nächte so unterschiedlich sind und immer wieder div. Detail erkennbar machen. Am meisten macht das "kompositieren" Sinn, wenn die Nächte zeitlich nah beieinander liegen, da die Erinnerung dann noch frisch ist und der Vergleich gesehener und nicht gesehener Details am besten gelingt. ich handhabe das gelegentlich so, aber tatsächlich nur bei unmittelbar aufeinander folgenden Nächten.

    Bei mir sind Reinzeichnungen immer eine Mischung aus Skizze und Erinnerung, die Skizze am Teleskop ist eine Gedankenstütze + schriftlichen Notizen und einem Sammelsurium aus Kürzeln, Pfeilen, Detailskizzen am Rand....

    Wenn ich mir das Geschreibsel aus der Nacht ansehe, könnte das auch eine Rätselaufgabe für Codeknacker oder Schatzsucher auf pazifischen Eilanden sein :S :whistling: ;)


    Viele Grüße

    Uwe

    "Hängst hier die ganze Zeit rum und wartest auf uns"

    Fünfhundertsechundsiebzig Milliarden Dreitausendfünfhundertneunundsiebzig Jahr", sagte Marvin. "Ich hab sie gezählt."...

    Die ersten zehn Millionen Jahr waren die schlimmsten...und die zweiten zehn Millionen Jahre waren auch die schlimmsten.

    Die dritten zehn Millionen Jahre haben mir überhaupt keinen Spaß gemacht. Danach habe ich ein bisschen die Lust verloren"

    (D. Adams)

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe65 ()

  • Ciao Christoph,


    ja Glückwunsch zur Galaxiennacht, M33 ist eine tolle GX ! Zufällig habe ich kürzlich erst auch (mit einem Freund, der gerade erst DSO anfängt - BB kommt noch) auf M33 geguckt - auch inklusive NGC 604, 595, 592, 588 !


    Die sonstigen Gx Deines Programms werd ich mir mal merken, sehen durchaus interessant aus.


    Dann noch guten Himmel + weiter viel Spass mit dem neuen Dob,

    Peter

  • Lieber Christoph,


    wie versprochen habe ich mir deinen Edelstein angeschaut. Fazit vorneweg, das Muster hat mir gefallen.

    Den Edelstein konnte ich gut nachvollziehen, mir drängte sich aber auch ab und an die Assoziation einer Rampe auf, so hier etwa:


    Wenn du nichts dagegen hast, nehmen wir das Muster als Hahn 2 in unsere Sternmustersammlung auf. Rhetorisch die Frage, ich weiß ;).


    Viele Grüße


    Rene

  • Lieber René,


    aber sehr gerne. Ich bleibe beim Edelstein, denn die Sterne funkeln so schön ;)


    Falls das eine Zeichnung ist: stark!


    Liebe Grüße,

    Christoph

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  • Hallo Christoph,


    ein wirklich schöner und detaillierter Bericht. 8)


    An Messier 33 geht sehr viel, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt. Ich habe das mal eine Nacht mit 18" durchgezogen. Das Ergebnis verlinke ich hier mal. Die Zeichnung ist leider bisschen klein. :grimacing_face: Hab noch in irgendeinem Ordner das Original auf DinA4, aber ist mir grad zu anstrengend, das zu suchen und nochmal einzuscannen. Vielleicht mal fürs ODM. :S Zeichnung kann man übrigens mit Rechtsklick in einem neuen Fenster öffnen. Wird dann bissle größer.


    Berichte DeepSky


    Mit 20" kann man sogar schon auf die Suche nach Einzelsternen in M33 gehen, wenn man weiß, wo die Dinger zu finden sind. "Romano's Star" ist zum Beispiel so ein Kandidat, aber der ist leider veränderlich und so muss man auf den richtigen Zeitpunkt warten. Ich hatte mit 20" Glück und konnte ihn sehen. Gab mal ne tolle Seite mit Beschreibung und Aufsuchkarte, aber ich find sie leider nicht mehr.


    Auf M77 kannst auch noch ein bisschen Zeit verwenden - die hat nämlich einen sehr schwachen äußeren Halo.


    Und ja, Orion mit 20"+ ist einfach nur: :huh: :huh: :huh: :huh: :huh:


    CS, Christian

  • Servus Christian,


    Danke für die Rückmeldung und die Anregungen. Für mich ist das alles ja noch Neuland. Der Sprung von 8 auf 22 Zoll war gewaltig, hat sich aber gelohnt. Ich werde da einiges noch zu entdecken haben. Aber ja, M 33 kann man sicher eine ganze Nacht durchgehen und Vieles finden. Allein das Skizzieren dauert, hilft aber, genau hinzusehen.


    Einzelsterne, ja das ist cool. Bei M 31 geht da ja auch was. Werde ich definitiv mal probieren. Ebenso die hellsten Kugelsternhaufen. Und eine sehr gute Nacht wäre hilfreich 21m2 ist gut, aber nicht das, was bei mir gehen würde. Oder ich fahre mal auf die Edelweißspitze.


    Liebe Grüße,

    Christoph

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    Teleskope: 22" (560 mm)  f/3.5 Dobson (Martini / Oldham Optical)  –  Omegon Ritchey-Chretien Pro RC 203/1624; Montierung: iOptron CEM40G  –  Ferngläser (8 x 42, 20 x 60)

    Kamera: Canon EOS 6D Mark II (Vollformat, unmodifiziert); Kameraobjektiv: meist Canon EF-200 mm f/2.8 Teleobjektiv

  • Ciao,


    im ODM thread noch was zu M33:


    Dort gibt's auch eine Aufsuchkarte (DSS) für einwn LBV in M33... ;)


    Lg,

    Peter

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